Das Team als solches hat nicht funktioniert. Dies hat wohl den Absturz verursacht.
meiner meinung nach hat der captain als einziger erkannt was da läuft und intuitiv das hochziehen als schlecht erkannt. allerdings hat er sich dann nicht weiter versucht durchzusetzen (warum auch immer) und war zum schuss auch angesteckt von der kollektiven verwirrung und wollte dann ganz am ende auch noch mal hochziehen...Das sieht allerdings - nach dem, was ich so lesen konnte - ganz danach aus.
Es wäre überaus interessant, die Aufzeichnungen des CVR mal direkt zu hören. Gemäß den Infos, die bisher öffentlich vorliegen, sieht es arg nach Kommunikationsmangel und nicht funktionierenden Prozessen im Cockpit aus. Alleine die Tatsache, daß der Captain bei seiner Rückkehr offenbar von keinem seiner 2 FOs über die bisherigen Abläufe informiert wurde und die getroffenen Maßnahmen - wie soll er da die Situation korrekt erfassen?
Das Handling einer solchen Situation ist ohne klare Kommunikation und Arbeitsteilung sicher nicht zu meistern.
Aus meiner Sicht liegt eines der Probleme auch darin überhaupt mit einem A330 auf der Strecke zu fliegen. Viel Platz für (Kerosin-) Reserven scheint es da nicht zu geben bei einem voll ausgebuchten Flieger, ob der Kapitän will oder nicht. Und die Zuteilung des offensichtlich für diese Strecke nicht geeigneten Fluggerätes macht eindeutig die Fluggesellschaft. Aber die nehmen die Auswahl sicher genauso professionell vor, wie die Piloten im Cockpit professionell (im Rahmen ihrer durch AF erfolgten Ausbildung/Weiterbildung/Zertifizierung) auf die Situation reagiert haben.Klar, der CPT ist verantwortlich für die Spritmenge. Nur die Frage bleibt wieviel Druck ein CPT bei AF bekommt wenn er regelmäßig mehr Kerosin tankt oder einen zusätzlichen Tankstop in LIS macht. Muss er sich rechtfertigen? Muss er Konsequenzen befürchten?
Aus meiner Sicht liegt eines der Probleme auch darin überhaupt mit einem A330 auf der Strecke zu fliegen. Viel Platz für (Kerosin-) Reserven scheint es da nicht zu geben bei einem voll ausgebuchten Flieger, ob der Kapitän will oder nicht. Und die Zuteilung des offensichtlich für diese Strecke nicht geeigneten Fluggerätes macht eindeutig die Fluggesellschaft.
Das frage ich mich allerdings bei anderen Flugstrecken auch. ZRH-MIA mit LX A330 finde ich z.b. vom Gefuehl her schon sehr grenzwertig. Bin die Strecke zweimal geflogen, jedesmal sehr weit suedlich ueber die Azoren, danach kam bis MIA nicht mehr viel Land. Das ganze bei kraeftigem Gegenwind und mit 45 Min Holding vor MIA wegen Gewitter = Flugzeit am Ende 1050h. Da frage ich mich dann schon, wieviele Reserven vorhanden sind.
Wobei es natürlich einen kleinen Unterschied macht, ob die Distanz 4.900 Meilen (ZRH-MIA) beträgt oder knapp 5.700 Meilen für den Air Frace Flug von Rio nach Paris. Insbesondere, wenn man bedenkt, dass dieser Flugzeugtyp eigentlich eine maximale Reichweite von 5.600 Meilen hat, wenn ich mich nicht irre. LX nutzt also ca. 87% der maximalen Reichweite, während AF auf etwa 102% der maximalen Reichweite auslegt.Das frage ich mich allerdings bei anderen Flugstrecken auch. ZRH-MIA mit LX A330 finde ich z.b. vom Gefuehl her schon sehr grenzwertig. Bin die Strecke zweimal geflogen, jedesmal sehr weit suedlich ueber die Azoren, danach kam bis MIA nicht mehr viel Land. Das ganze bei kraeftigem Gegenwind und mit 45 Min Holding vor MIA wegen Gewitter = Flugzeit am Ende 1050h. Da frage ich mich dann schon, wieviele Reserven vorhanden sind.
Aus meiner Sicht liegt eines der Probleme auch darin überhaupt mit einem A330 auf der Strecke zu fliegen. Viel Platz für (Kerosin-) Reserven scheint es da nicht zu geben bei einem voll ausgebuchten Flieger, ob der Kapitän will oder nicht.
Für mich ist AF ein absolutes No-Go. Never again (War sowieso sehr selten der Fall und liegt schon länger zurück). Allerdings muss ich mich jetzt fragen, ob ich diese Sichtweise nun auch auf die KLM übertragen muss?
Ich meine, die Konstruktion ist da etwas anders (und falls es ungefähr wie nachfolgend geschildert zutrifft, dürften es fast alle Carrier so machen): In die Treibstoffmengenberechnung gehört auch der Ausweichflug zum Alternate (BOD). Wird im Reiseflug absehbar, dass der Landung am Zielort keine Wetterkapriolen o.ä. entgegenstehen, kann der Alternate fallengelassen werden und die darauf entfallende Kerosinbeladung wird zum regulären Reisesprit. So lässt sich die Betankung knapp halten und dafür mehr Cargo laden...Und es ist ja schon mehrfach thematisiert worden, dass AF wohl einen Trick anwenden muss (Ziel Bordeaux statt Paris), um den Flieger überhaupt in die Luft zu bekommen. Klingt für mich nach allem aber nicht nach ordnungsgemäßem und pfllichtbewusstem Risikomanagement.
Hier steht es halt etwas anders:Ich meine, die Konstruktion ist da etwas anders (und falls es ungefähr wie nachfolgend geschildert zutrifft, dürften es fast alle Carrier so machen): In die Treibstoffmengenberechnung gehört auch der Ausweichflug zum Alternate (BOD). Wird im Reiseflug absehbar, dass der Landung am Zielort keine Wetterkapriolen o.ä. entgegenstehen, kann der Alternate fallengelassen werden und die darauf entfallende Kerosinbeladung wird zum regulären Reisesprit. So lässt sich die Betankung knapp halten und dafür mehr Cargo laden...
Lasse mich hier aber gerne korrigieren.
Ich kann mir nicht vorstellen, dass das alle Carrier so machen. Dann würde es garantiert mehr Anflüge auf Ausweichflughäfen geben und die ganzen Netzpläne würden ständig über den Haufen geworfen.Nur mit einem Trick kann der Flugkapitän überhaupt bis Paris kommen, ohne die gesetzlich vorgeschriebene Mindestreserve an Kerosin zu unterschreiten, die bei der Landung in Paris noch in den Tanks sein muss. Eine Ausnahmeregelung erlaubt ihm, das einige hundert Kilometer nähere Bordeaux als fiktives Flugziel für seine Spritberechnungen einzutragen.
"Größere Umwege sind jetzt nicht mehr so ohne weiteres möglich", erläutert Gerhard Hüttig, Airbus-Pilot und Professor am Institut für Luft- und Raumfahrt der TU Berlin. Schlimmstenfalls muss der Pilot in Bordeaux zwischenlanden - oder sogar schon in Lissabon. "Doch so etwas machen Piloten nur äußerst ungern", verrät Hüttig. Denn das kostet Geld, verursacht Verspätungen und wird von der Konzernleitung nicht gern gesehen.
Ich kann mir nicht vorstellen, dass das alle Carrier so machen. Dann würde es garantiert mehr Anflüge auf Ausweichflughäfen geben und die ganzen Netzpläne würden ständig über den Haufen geworfen.
Korrekt, stimmt. Habe ich mit A330-300 verwechselt.Deine 102% verwundern mich. Die rund 5700nm von GIG nach CDG sollte noch deutlich in der Range eines A330-200 liegen.
Wobei das "grenzwertige" Fliegen durchaus üblich zu sein scheint, wenn ich an Continental (MUC - EWR mit 767 und TXL -EWR mit 757) denke. War da nicht kürzlich einer Continental sogar der Sprit vor EWR ausgegangen?
Wir gehen jetzt hier davon aus (ich übrigens auch), daß das bei der Lufthansa anders ist, daß dort keine Vorgaben bezüglich Fracht / Sprit gemacht werden und die Piloten letztlich auch frei entscheiden können, noch 5to Sprit zusätzlich zu bunkern. Aber wissen wir das?
Bisher ist es so, dass ein CPT bei LH sich nicht vor höheren Instanzen für die Spritmenge rechtfertigen muss die er tankt außer die Sicherheit ist gefährdet. Dass natürlich zusätzlicher Sprit die Wirtschaftlichkeit senkt ist jeden bewusst. Daher wird ein erfahrener CPT mit seiner Erfahrung eine Menge wählen die ihm für den jeweiligen Flug und die zu erwartenden Umstände die beste Sicherheit gibt ohne dass die Wirtschaftlichkeit allzu sehr beeinträchtigt wird.
Wenn ich den ersten Satz syntaktisch richtig verstehe, soll nie zu wenig (dann: =>"höhere Instanzen"), grundsätzlich aber immer bis zum MTOW getankt werden dürfen. Der zweite Satz ist reine Spekulation, schon alleine verdeutlicht durch das verwendete Prädikat "wird". MANAL hat die ausserordentliche Gabe, Aussagen als Fakten zu verpacken. Tut mir leid, wenn ich es so harsch formuliere.Bisher ist es so, dass ein CPT bei LH sich nicht vor höheren Instanzen für die Spritmenge rechtfertigen muss die er tankt außer die Sicherheit ist gefährdet. [...] Daher wird ein erfahrener CPT mit seiner Erfahrung eine Menge wählen die ihm für den jeweiligen Flug und die zu erwartenden Umstände die beste Sicherheit gibt ohne dass die Wirtschaftlichkeit allzu sehr beeinträchtigt wird.
Wenn ich den ersten Satz syntaktisch richtig verstehe, soll nie zu wenig (dann: =>"höhere Instanzen"), grundsätzlich aber immer bis zum MTOW getankt werden dürfen. Der zweite Satz ist reine Spekulation, schon alleine verdeutlicht durch das verwendete Prädikat "wird". MANAL hat die ausserordentliche Gabe, Aussagen als Fakten zu verpacken. Tut mir leid, wenn ich es so harsch formuliere.
Fuelpolicy und Alternateplanung wurde in einem schweizer Nachbarforum schon vehement diskutiert, dort wurde auch verdeutlicht, dass sich LH derartigen Einsparüberlegungen nicht grundsätzlich verschliesst.
MANAL, bist Du so freundlich und beantwortest die Frage von MLang2 nach Deiner Quelle?
Danke.
MANAL, bist Du so freundlich und beantwortest die Frage von MLang2 nach Deiner Quelle?
Danke.
Habe ich, per PN.
Neue Infos: AF 447 : un système d’alarme mis en cause
Der Stall-Alarm soll bei Airbus-Flugzeugen öfters fehlerhaft sein und somit zur Verwirrung bei AF447 gesorgt haben. Das BEA hatte eine entsprechende Passage im Bericht vom Freitag vor der Veröffentlichung wieder gestrichen. Mal sehen, wie's da weitergeht.