Das Problem in BER scheint ja zu sein, dass einfach irgendwas gebaut wird. Egal was geplant und genehmigt wurde.
Ich bin mir sicher, das Planer, Ausführende, Projektsteurer und auch die Politik die Realität schon lange kennen, aber die Politik zu lange versucht hat den Deckel draufzuhalten um in der Öffentlichkeit gut dazu stehen.
Wie könnte es den gelaufen sein:
- es gibt den politischen Willen einen neuen "Gross"-Flughafen im Grossraum Berlin zu bauen. (Wir sind wieder wer und das werden wir jetzt zeigen).
- bekanntermassen sind die Kassen ja leer, somit wird eine Finanzierung zuzammengebastelt bei der von vorne rein klar ist das Budget nicht an der Grösse des Projektes ausgerichtet ist, sondern nach der finaziellen Situation der beteiligten Länder/Bund.
- in der Planung wird schnell klar, das Budget reicht nicht für die grossen Pläne
- Politik steht aber unter Druck (Rückzieher war noch die Stärke der Politik)
- Planung wird gebeten Einsparpotential zu suchen und das Projekt an die Realitäten anzupassen
- nach aussen kann die Politik diese Realitäten aber kaum kommunizieren (z.B. die Kapzität reicht nicht)
- Planung wird unter Druck gesetzt die Vorgaben trotz geringerem Budget einzuhalten
- Planung lässt Fantasie walten und ersinnt "Lösungen", bedeutet das Dinge an die Realitäten angepasst werden
- Nach Vergabe der Gewerke wird vielen Ausführenden schnell klar, das funktioniert so nicht
- Planung/Projektsteuerung redet die Probleme klein, die Ausführenden bekommen Anweisung weiter zu machen
- Politik drängt auf Einhaltung der Termine, trotz (frühzeitiger) entsprechender Warnungen der Projektsteuerung
- Und irgenwann explodiert das ganze Gefüge, was ja denn im letzten Jahr auch geschehen ist
- Da aber die Politik nun noch stärker unter Druck ist werden erneut (an den Realitäten vorbei) Vorgaben gemacht. Da aber nun auch Köpfe gerollt sind (zumindest in der Projektsteuerung), müssen die neuen Köpfe natürlich nun tasächlich die Wahrheit auf den Tisch bringen. Das passiert jetzt.