04.09.18: KIX closed

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Erfahrenes Mitglied
01.06.2018
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Wo bitte ist das nationale Interesse bei BER oder S21? Beides braucht kein Mensch. Zumindest bei S21 gibt das inzwischen auch fast jeder zu (DB, Verkehrsministerium, Landesregierung)...
Die Idee durch den Verkauf der dann nicht mehr benötigten umfangreichen Gleisanlagen Milliarden zu machen, hat sich erübrigt seit rund um den Flugplatz eine Mega-Bürocity entstanden ist, und keiner mehr Baugrund mitten in Stuttgart braucht. Nur um 10 Minuten schneller aus Paris nach Bratislava zu kommen, braucht kein Mensch S21, schon gar nicht die Deutschen. Und funktionieren muss die Utopie auch erst mal, man hofft pro Bahnsteig etwa doppelt so viele Züge abfertigen zu können als derzeit in Köln, man wird ziemlich schnell feststellen, noch 2-3 Bahnsteige mehr zu brauchen. Die dann nochmal 15 Jahre brauchen. Aber Schwamm drüber, ein paar Großkonzerne haben super dran verdient, das ist doch auch schon mal ein Erfolg...


Wenn du in einem Land wie Japan lebst, in dem dich die Natur mit allem was sie zu bieten hat versucht zu vertreiben (Erdbeben, Vulkane, Taifune, Tsunamis..., Regenzeit, Sommerhitze) wird es Teil des Selbstverständnisses, damit fertig zu werden. Es ist absolut faszinierend zu sehen, in welcher Geschwindigkeit die aufräumen und alles wieder zum funktionieren bringen können.

Überhaupt sind die Japaner manchmal faszinierend. Meine ersten 4 Stunden in Japan (vor über 25 Jahren):
Wir sind vom Flughafen von einem Fahrer direkt zu einem Bürogebäude gebracht worden, wo erstmal eine Willkommensparty stattfand (Drinks, Snachs, viele Reden...). Nach 4 Stunden (inzwischen war es wohl um 21 Uhr) sind wir dann zu Fuß zum Hotel gebracht worden. Als wir aus dem Gebäude traten, standen wir auf einer Großbraustelle. Ich war estmal verwirrt, habe unsere japanischen Begleiter gefragt, ob das jetzt die andere Seite des Gebäudes wäre. Nein, das wäre der selbe Eingang durch den wir gekommen waren. Ja aber da war doch noch keine Baustelle als wir angekommen sind ?!?! Ja natürlich nicht, wenn wir tagsüber Baustellen hätten, gäbe es doch einen Stau!
Ich war erstmal völlig platt. Die Japaner schaffen es tatsächlich, jede Nacht auf 100m eine Großbaustelle aufzubauen, und am nächsten Morgen pünktlich zur Rush-Hour ist die Straße wieder frei befahrbar. Ich konnte mir das Spielchen dann die nächsten Tage angucken, wie sie da Stück für Stück eine U-Bahn bauen, nur über Nacht! Jede Nacht 100 Meter oder so. Tagsüber sah man nichts davon, der Verkehr lief ganz normal. Faszinierend.

In Shanghai habe ich dieses Jahr das selbe erlebt, um 19 Uhr haben sie die Straße gesperrt und angefangen die Fahrbahndecke abzufräsen, um 10 Uhr waren sie schon am teeren, am nächsten Morgen um 7 waren alle Markierungen wieder da, und der Verkehr rollte wieder uneingeschränkt. Die haben mal eben über Nacht 500m Straße komplett saniert. Bei uns wäre da erst mal für Monate für Vermessungsarbeiten eine Vollsperrung...
 

Luftikus

Megaposter
08.01.2010
25.229
11.095
irdisch
Gebäudebaustellen nutzen auch keinerlei öffentlichen Raum. Die bauen Hochhäuser und alle Container, Büros und so weiter bleiben auf dem Grundstück, ohne andere zu behelligen. Das wünsche ich mir bei uns auch. Stattdessen wird jahrelang zugemacht. In Singapur fahren Baulaster aus der Grube erstmal über nasse "Fussmatten", damit sie die Straße nicht mit Sand aus dem Reifenprofil verschmutzen. Die haben uns in der Hinsicht schon lange abgehängt.
 

tian

Erfahrenes Mitglied
26.12.2009
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In Shanghai habe ich dieses Jahr das selbe erlebt, um 19 Uhr haben sie die Straße gesperrt und angefangen die Fahrbahndecke abzufräsen, um 10 Uhr waren sie schon am teeren, am nächsten Morgen um 7 waren alle Markierungen wieder da, und der Verkehr rollte wieder uneingeschränkt. Die haben mal eben über Nacht 500m Straße komplett saniert. Bei uns wäre da erst mal für Monate für Vermessungsarbeiten eine Vollsperrung...

Das konnte ich in China auch schon beobachten und deswegen auch die ein oder andere Nacht nicht schlafen ;) Nur geht das dort ganz sicher zu Lasten der Arbeitssicherheit, hat Japan da allgemein ähnlich lasche Regeln?
Das nicht immer alles Gold ist was glänzt hat man ja auch in Fukushima gesehen. Da wurde dann erstmal vertuscht, für die gefährlichen Arbeiten ausländische Billigkräfte eingesetzt usw.
Das der KIX innerhalb von Tagen wieder öffnet ist dann ja ebenso kein nationales Interesse wie der BER. Durch die super Bahnverbindungen hätte der auch mal ein paar Wochen komplett geschlossen bleiben können ohne das es zu größeren Probleme gekommen wäre. Oder eben einen Pendelverkehr mit Fähren einrichten.
 

Volume

Erfahrenes Mitglied
01.06.2018
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Nur geht das dort ganz sicher zu Lasten der Arbeitssicherheit, hat Japan da allgemein ähnlich lasche Regeln?
Ganz im Gegenteil. Die sind schon fast penibel was (zumindest formalen) Arbeitsschutz angeht. Ohne Helm, high visibility Weste, Sicherheitsschuhe, Schutzbrille etc. kommst du da auf keine Baustelle.
Inclusive Winkern mit "Laserschwertern" an jeder Zufahrt, wie auf dem Vorfeld am Flughafen.
 

MANAL

Erfahrenes Mitglied
29.05.2010
15.000
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Dahoam
Ich war erstmal völlig platt. Die Japaner schaffen es tatsächlich, jede Nacht auf 100m eine Großbaustelle aufzubauen, und am nächsten Morgen pünktlich zur Rush-Hour ist die Straße wieder frei befahrbar. Ich konnte mir das Spielchen dann die nächsten Tage angucken, wie sie da Stück für Stück eine U-Bahn bauen, nur über Nacht! Jede Nacht 100 Meter oder so. Tagsüber sah man nichts davon, der Verkehr lief ganz normal. Faszinierend.

Hier gibt es einen kurzen Youtube-Video in dem sie zeigen wie in Japan eine U-Bahnstation über Nacht in die Tiefe verlegt wurde. Beeindruckend:

Man sieht was geht wenn alle Beteiligten auch gemeinsam ein Ziel erreichen wollen. Bei uns ist jeder unmotiviert, uninteressiert und unorganisiert. Fehler werden grundsätzlich bei anderen gesucht und auf andere abgeschoben.
 
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Tsuruhashi

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11.07.2015
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Vvardenfell
Also so wie der BER, Stuttgart 21 etc.?

Den Vergleich finde ich nicht passend, beide Bauvorhaben sind schließlich noch nicht abgeschlossen, KIX steht aber schon seit fast 25 Jahren im Meer und ist für den boomenden Tourismus in Japan mittlerweile unentbehrlich (Im Jahr 2017 27,7 Mio. ausländische Passagiere, Narita war da mit 29,2 Mio nur knapp drüber). Die Absenkung der Rheintalbahn bei Rastatt im letzten Jahr ist da viel besser geeignet... und Japan hat auch so seine unvollendeten Bauvorhaben. Der Bahnhof Yokohama (in Japan auch "Sagrada Familia" genannt), die Atomkraftwerke von Higashidôri und Ôma, wenn man politisch werden will will die Verlagerung der US Air Base auf Okinawa von Futenma nach Henoko.
 
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Biohazard

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29.10.2016
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LEJ
Nicht ganz so faszinierend, aber ein Teilstück einer Straße neu zu asphaltieren dauert bis uns auch gerne ein paar Tage. In Japan schafft man das in unter einem Tag.

 

ningyo

Erfahrenes Mitglied
05.09.2009
1.240
16
FRA
Tsuruhashi - Henoko lass bitte außen vor. Da gehört überhaupt keine Militärbasis hin.

Ansonsten: ja, in Japan ist auch nicht alles Gold, was glänzt. Wenn ich dran denke, wie lange sie an der Fukutoshin Line gebaut haben, wie lange an der Südseite des Bahnhofs Shinjuku, Shibuya auch, und, ja, Yokohama kenne ich auch... Aber im großen und ganzen kriegen sie relevante Infrastrukturprojekte schon reibungsloser hin als wir.
 
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01.06.2018
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Zug fährt wieder, zwei Wochen früher als versprochen...
JR West
Limited Express " Haruka ", Kansai Airport Rapid Service resumes operation in all sections from September 18th

Limited Express "Haruka": stations between Kansai-airport Station and Tennōji /Shin-Ōsaka /Kyōto Station
Kansai Airport Rapid Service: stations between Kansai-airport Station and Tennōji /Osaka station
 

Tsuruhashi

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11.07.2015
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Vvardenfell
Für die beschädigte KFZ-Brücke hat Verkehrsminister Ishii gemeint dass man diese bis zur Goldenweek 2019 (Ende April) wiederherstellen möchte, fix ist da noch nichts. Ab dem 21. September darf die Brücke aber wieder von Taxis befahren werden, Mietwagen und private Fahrzeuge bleiben weiterhin ausgeschlossen.
 

Tsuruhashi

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11.07.2015
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Vvardenfell
Der Passagierbetrieb scheint heute soweit planmäßig wieder angelaufen zu sein. Beim Frachtterminal südlich von T1 sieht die Sache leider anders aus, man geht momentan von ca. 80% Leistung bis zum Ende des Monats aus. Bei ANA hat es z.B. ca. 60% der 300 Fahrzeuge beschädigt, die Fracht ist überall herumgeschwommen, das Dach noch offen und die Stromversorgung noch nicht komplett wiederhergestellt. Der Pressesprecher von ANA auf KIX geht von mindestens einem halben Jahr aus bis wieder mit der ursprünglichen Kapazität gearbeitet werden kann, bei JAL sieht es nicht viel besser aus. Die großen Elektronikhersteller wie Panasonic versuchen ihre Fracht soweit möglich über NGO und NRT abzuwickeln.

Für den 17. Oktober ist ein außerplanmäßiger JAL-Flug von Hongkong nach Itami geplant, der erste internationale Flug nach ITM seit 24 Jahren.
 
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Tsuruhashi

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11.07.2015
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Vvardenfell
Für den 17. Oktober ist ein außerplanmäßiger JAL-Flug von Hongkong nach Itami geplant, der erste internationale Flug nach ITM seit 24 Jahren.

Welcher übrigens nach KIX verlegt wurde. Der Passagierbetrieb läuft mittlerweile wie vor dem Taifun und das Verkehrsministerium hat die Planungen zum Ausbau der Flughäfen Kobe und Itami anscheinend abrupt gestoppt, was von den ITM-Anliegergemeinden mit Verwunderung aufgenommen wurde. Durch den kürzlich erhaltenen Zuschlag für die Weltausstellung 2025 in Osaka könnte sich da allerdings wieder etwas tun.

Die Anliegerstädte südlich von KIX (u.a. Sennan, auf dessen Gemarkung liegt der südwestliche Teil des Flughafens) haben einen über 30 Jahre alten Plan wieder ausgegraben und fordern zusätzlich zur bestehenden Brücke einen Tunnel zum Festland. Die Regierung Abe lässt sich die Unterstützung durch die Lokalpartei "Osaka Ishin no Kai" im Unterhaus zwar einiges kosten, aber für den Tunnel wird's nicht reichen, zumal dazu noch keine belastbaren Planungen vorliegen.

Einen fixen Termin für die Wiederherstellung der beschädigten Brücke gibt es nach wie vor nicht, man geht allerdings nach wie vor davon aus dass die Brücke bis zur Goldenweek Ende April 2019 wieder befahrbar ist. Die Kosten für die Reparatur werden mit 5 Mrd. Yen (ca. 380 Mio. Euro) angegeben, laut einer Aussage des westjapanischen Autobahnbetreiber NEXCO drei- bis viermal soviel wie eine neue Brücke kosten würde. 

Die Reederei des für die Kollision verantwortlichen Tankers (Hinode Kaiun) hat angekündigt sich bis zum März 2019 aus dem innerjapanischen Frachtgeschäft zurückzuziehen. Die "Houn-Maru" ist so stark beschädigt dass sie verschrottet wird, die Reederei verfügt noch über einen weiteren Tanker welcher verkauft wird.
 

Tsuruhashi

Erfahrenes Mitglied
11.07.2015
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Mittlerweile hat sich einiges getan, ein neues Brückensegment wurde eingesetzt und ab dem 7. März sind wieder vier von sechs Spuren (zwei in jede Richtung) befahrbar. Vollständig wird die Brücke Mitte April dem Verkehr übergeben, wie geplant rechtzeitig vor der Goldenweek.

"Rinku Town", die Wohn- und Geschäftssiedlung direkt gegenüber des Flughafens am Festland hat übrigens ihren 30. Geburtstag gefeiert. Mittlerweile sind auch alle freien Flächen vergeben, allerdings hat sich über die Jahre hinweg ein Defizit von 100 Milliarden Yen (ca. 800 Millionen Euro) angesammelt. Das Hochhaus war zum Zeitpunkt der Eröffnung mit 256 Metern das höchste Gebäude Westjapans, konnte aber keine Mieter anwerben wodurch die von der Präfektur betriebene Verwaltungsgesellschaft bankrott ging.
 

Volume

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01.06.2018
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Das bedauerliche ist nur, dass weniger und weniger Airlines KIX noch anfliegen :cry:
Nach Qatar hat auch Turkish die Route inzwischen aufgegeben.
 

Volume

Erfahrenes Mitglied
01.06.2018
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Das „inzwischen“ war Januar 2017:
Ich glaube, ich werde alt... War doch "gestern" dass ich die Route mehrmals geflogen bin.

Dafür gibt es ab dem 31. März allerdings wieder eine Direktverbindung nach LHR mit BA, viermal wöchentlich.
Leider zu genauso unsäglichen Tageszeiten, wie z.B. der Lufthansa, Finnair oder KLM Flug...
Bleibt nur noch Emirates die zu christlichen Zeiten fliegen. Mindestens 6 Stunden länger...

Für mich völlig unverständlich, warum die Passagiere Kansai nicht die Tür einrennen, es ist ein so perfekt organisierter und (inzwischen wieder) hervorragend angebundener Flughafen.
 
A

Anonym-36803

Guest
OT: Zitiere endlich richtig. Alle anderen kriegen es doch auch hin, es ist nicht schwer.