Oh weh! Da habe ich ja was los getreten! Nein: Ich will keinen Systemvergleich! Ich bin lediglich verwundert.
Und dennoch ereignen sich bei der Bahn Unglücke wie bspw. vor Jahren in Brühl (abzweigende Weiche im Bahnhof - Baustelle - viel zu schnell befahren).
Was hat der Lokführer, was der Pilot? Der Tf-Führer hat einen Buchfahrplan, da stehen Sollzeiten und Maximalgeschwindigkeiten (nach Streckenkilometern) drin. Aber nicht, wo bspw. Signale stehen. Oder, wie lange etwa ein Bahnsteig ist und wo die Haltetafel steht. In der Luftfahrt sind Verfahren - wie hier wiederholt ausgeführt - weitestgehend standardisiert; ansonsten gibt es Karten, die alles aussagen und außerdem die hier auch schon genannten "Notices to Airmen" - NOTAMs. Ein solches lag mit großer Eindeutigkeit für die aktuellen Verhältnisse zu KTW vor. Lesen muss man sie allerdings.
Die Zeit ist nicht mehr allzufern, wo man das alles automatisch abwickeln kann. Nur - ob dann noch jemand mitfliegen mag?
Das war ein Bauzustand. Und da ist es nun mal leider noch so, dass von allen Beteiligten das Studium und die Befolgung der geänderten Bedingungen erwartet wird. Der Mensch ist aber sicherheitstechnisch eine Katastrophe. 1 Fehler auf 1000 Handlungen. Aber ja, du hast Recht, das ist was anderes.
Aber ortskenntnis würde zumindest nicht schaden, wie man sieht.
Ich gehe jetzt noch einen Schritt weiter: Stell Dir vor, die Kacke ist da oben am Dampfen, der Flieger muss notlanden. Das heisst: Je brenzliger die Situation, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass der Pilot an einem Flughafen runterkommt, den er nicht kennt
Und Lokführer: Ja, in der Theorie muss man Streckenkenntnis haben. Ich möchte jetzt aber nicht daran glauben, dass die Lokführer kleiner Speditionsunternehmen (EVU für Güterverkehr) im Adhoc-Verkehr wirklich das ganze Deutsche Schienennetz kennen. Sonst glaube ich gleich an den Storch.
Das hatte ich schon geschrieben, dafür gibt es ein Verfahren, nämlich den Lotsen. Und Streckenkenntnis wird bei der Bahn normalerweise sehr ernst genommen. Ein Lokführer fährt nur Strecken, die er kennt. Und zwar meines Wissens bis ins Detail. (Bahnhöfe muss er aber meines Wissens nur bis zum Einfahrsignal kennen, weswegen auch der Brühl-Fall nicht ganz passt- der war im Bahnhof)
Auf Piloten übersetzt müsste der Pilot also nur die Landebahnen kennen, nicht aber die Taxiways.
Was ich nicht verstehe ist, warum der Tower in Kattowitz die Kenntnis der örtlichen Besonderheit nicht routinemäßig abfragt, insbesondere dann wenn die Landebahnbefeuerung an ist?
Aber wie gesagt: Ich habe keine Ahnung vom Luftverkehr. Mir fällt nur auf. dass Fehllandungen vergleichsweise häufig sind und daher nicht unter "Das kommt nicht vor" abgehandelt werden können. Und aus Fehlern wird ja in der Sicherheitstechnik üblicherweise gelernt.