1. Klasse Deutsche Bahn - Premiumprodukt? Weit gefehlt!

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rorschi

Erfahrenes Mitglied
09.03.2009
9.843
2.809
ZRH / MUC / VIE
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Aber bei der Bahn sind 15 Minuten ein Weltuntergang - Bahnbashing ist schließlich Mode

Wenn dadurch ein Anschluss hops geht, ist es in der Tat ärgerlich. Das größte Bahnbashing ist meines Erachtens übrigens das Schönreden der Zustände, wie es einige Bahn-Apologeten in Eisenbahnforen mit sehr aggressiven Worten zu tun pflegen...

Im Zusammenhang mit den Verspätungen ist ganz interessant, dass etwa 3 Menschen pro Tag in Deutschland einen sog. Schienensuizied begehen. Das bedeutet Streckensperrungen für mehrere Stunden und ein nachfolgender Zug kann auch nicht einfach überholen.

Früher, als die Bahn noch eine Behörde war, hatten die Eisenbahner die Hoheit, nach einem Suizid die Strecke wieder freizugeben. Das ging zum Teil recht schnell. Heute muss auf den Staatsanwalt gewartet werden. Dieses System wurde gerade erst in der Schweiz in der Eisenbahnfachpresse kritisiert, wo das Problem ebenso ist.
 
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Wimbai

Erfahrenes Mitglied
30.03.2009
323
0
Rosenheim
Aber bei der Bahn sind 15 Minuten ein Weltuntergang - Bahnbashing ist schließlich Mode

Das kommt wohl daher, daß früher bis in die siebziger rein, es in Deutschland üblich war zu sagen: "Pünktlich wie die Eisenbahn".

Und das war damals kein Witz, sondern Ernst gemeint.
 

Jack_Donaghy

Erfahrenes Mitglied
14.04.2012
625
0
CGN
Bei der Bahn wird jede 30 minütige Verspätung aufgebauscht. Fährt man die Strecke München-Rostock mit dem Auto plant jeder mit sicherheit 60 Minuten "Verspätung" ein wenn nicht sogar mehr.
Fliegt man MUC-RLG mit LH2188 regt sich wahrscheinlich auch kaum einer über 45 Minuten Verspätung auf da er keine Connection hat.
Aber bei der Bahn sind 15 Minuten ein Weltuntergang - Bahnbashing ist schließlich Mode

...

Genauso ist es! Mich nervt es sehr, wenn bei einer Verspätung von 10min kollektives Ausrasten angesagt ist. Habe für dieses übertriebene Bahn-Bashing weder auf der Fern- noch auf der Kurzstrecke Verständnis!

Bei Fernstrecken kommt mir mit dem Auto auch immer etwas dazwischen, was mir die optimale Zeit, die man bei perfekten Bedingungen benötigen würde, verlängert! Aber auch wenn eine S-Bahn mal fünf oder zehn Minuten Verspätung hat, ist es kein Drama, denn ich kenne keine große Stadt auf der Welt, durch die man unter der Woche ohne Verzögerungen durch Ampel oder kleiner Staus durchkommt - und das nicht nur zu den Hauptstoßzeiten der Berufspendler, aber zu der Zeit erst recht!
 

Jack_Donaghy

Erfahrenes Mitglied
14.04.2012
625
0
CGN
Und ich finde das Preis-/Leistungsverhältnis der 1. Klasse vollkommen ok! Als Sparticket ist es natürlich richtig günstig (manchmal sogar zum selben Preis wie die 2. Kl.), aber auch der Normalpreis ist ok. Man hat ausreichend Platz, meist netten Service am Platz (zugegeben, funktioniert nicht immer, besonders bei übervollen Zügen) und die Lounges sind auch ok für den Preis. So hat man wenigstens eine relativ saubere Toilette und kann etwas trinken oder einen Snack essen. Man darf es nicht in direkter Konkurrenz zu einer *G-Lounge oder gar eines FCT oder einer FCL sehen! Dieser Vergleich hinkt besonders vor dem Hintergrund des deutlich geringeren Kapitalaufwandes um bei der DB 1 Kl fahren zu dürfen.

Besonders bei Alleinreisenden ist so ein Ticket gerade auf längeren Strecken (zB CGN-MUC) deutlich günstiger als mit dem Wagen zu fahren. Auch bei zwei Personen bin ich meistens noch günstiger. - Und das egal ob mit unserem Diesel oder unserem Benziner, aber das mag vielleicht auch an meiner Fahrweise und der Größe der Motoren liegen!;)
 

wasserkraft

Erfahrenes Mitglied
26.12.2009
1.169
208
STR
Eine goldenen Kreditkarte wird auch nicht durch ihre Farbe Premium.
Nur weil es eine 1. und 2. Klasse gibt ist die 1. Klasse nicht mit einer LH F zu vergleichen.
Es ist einfach die Erwartungshaltung die mich hier manchmal überrascht. Aber besonders mag ich die Schlusssätze, wenn man dann sein Prämienflug/Prämienfahrt mit Vollzahler vergleicht (y)

Bahn 1. Klasse ist besser als Bahn 2. Klasse und beides schlechter als LH F.
 

wasserkraft

Erfahrenes Mitglied
26.12.2009
1.169
208
STR
Ich bin auch gegen das Bahn-Bashing, aber die Tatsache das man bei einem 1ste Klasse Ticket noch gebührenpflichtig (ich gehe mal davon aus das es immer noch so ist) einen Platz reservieren muss spricht für sich.
Man stelle sich vor man zahlt Vollpreis und darf in der 1sten Klasse stehen...

Wenn man nicht gerade ein Sparpreis hat ist das Bahn Ticket nun mal flexibel und man kann in jeden Zug einsteigen. Wie soll das dann nochmal mit der Reservierung funktionieren? Wer eine Reservierung möchte kann sich diese gerne kaufen, aber sonst ist mir die Flexibilität mehr wert als eine 4 Euro Reservierung.
 
M

Mr.Burns

Guest
Verspätete Bahn? Was ist das? Kenne ich nicht von der Schweiz und China :D

Im Ernst, in fast allen Ländern - Ausnahme sind wohl wirklich die Schweiz, China und Japan, gehören verspätete Züge absolut zur Normalität. Die anderen Punkte - volle Züge, Babies, laute Mitreisende, muss man entweder akzeptieren, oder eben sich umsetzen. Man kauft sich mit einem Ticket - gleich wie im Flieger auch - nur einen Sitzplatz - die Mitreisenden kann man nicht bestimmen. Höchstens in den FÖÖÖÖÖRST Suiten - da gibts keine :D


Ich bin früher sehr häufig, jetzt immerhin noch oft, mit der CFF gefahren und war sehr oft von Zugausfällen und Verspätungen betroffen, habe mich aber nie darüber aufgeregt.

Diese Erfahrung habe ich freilich in der welschen Schweiz und im Wallis gemacht und ich erinnere oft lange Wartezeiten in Sitten.

Du scheinst also in einer anderen Schweiz zu leben; in welcher Gemeinde hast Du denn Bürgerrecht und seit wann?
 

Tirreg

Rutscher des Grauens
08.03.2009
7.727
2.450
FRA
Ein Premiumprodukt ist die 1.Klasse im Sinne von FÖÖÖRST Class im Flugzeug ganz sicher nicht und den Anspruch hat man bei der Bahn sicher auch nicht.

Was bietet einem die 1.Klasse: Etwas breitere Sitze und bequemere Konfiguration (1-2 statt 2-2) mit mehr Sitzabstand. Kostenlose Zeitungen und Bedienung am Platz. An großen Bahnhöfen eine Lounge. Kurzum so ähnlich wie die Business Class auf innerdeutschen Flügen: Breiterer Sitz durch freien Mittelplatz, kostenlose Zeitschriften, kleiner Snack (neulich gab es ein Stück Kuchen in der C - Kosten liegen bei unter 1,00 EUR), sowie Lounge. Betrachtet man jetzt aber die Preisunterschiede zwischen 1. und 2. Klasse sowie BIZNEZZ und Holzklasse im Flieger, so ist der absolute und prozentuale Preisunterschied im Zug deutlich geringer und durch Sparpreise wenigstens für jedermann erschwinglich.

Zur Reservierung: Wie will man das steuern? Bahntickets sind i.d.R. flexibel und viele Gäste entscheiden spontan noch, ob sie früher oder später fahren. Hinzu kommen verpasste Anschlüsse. Eine Reservierung würde ja bedueten, dass, wenn alle Sitze reserviert sind, keine weiteren Plätze verkauft werden könnten. Wem hilft das? Halbvolle Züge führen dann eher zu höheren Preisen.
 

SMK77

Cessna-HON
01.04.2009
2.543
39
Singapur
Im ICE der ersten Generation gab es noch eine tolle 1. Klasse. Das waren grosse Sitze, mit breiten Lehnen. Die sind leider geNEKt worden. Das heutige 1. Klasse Produkt finde ich nicht mehr so toll. Platz ist da trotzdem deutlich mehr als in der 2. Klasse.
 

SuperConnie

Erfahrenes Mitglied
18.10.2011
5.018
56
Nordpfalz
Nach wie vor am besten fand ich die alten Abteilwagen, wo man die Sitze zu einer Liegefläche ausziehen konnte. In den Großraumwagen konnte man die Sitze nach Belieben in die oder entgegen der Fahrtrichtung drehen...
 
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jotxl

Erfahrenes Mitglied
19.11.2009
5.979
870
TXL
Und wie war die Auslastung in dieser "Luxusklasse"? Wer ist die Zielgruppe?

Die Premium im LEO haut mich gar nicht aus den Socken - was nützt mir auf einer kurzen Tagesfahrt ein Flugzeug-Schlafsitz, wenn ich das einzige "Abteil" mit potenziellen fünf laut arbeitenden Business-Leuten teilen muss?

Ich habe - ausser oben genanntem - nun sämtliche Produkte auf der Strecke Prag-Ostrau durchprobiert. Am besten ist immer noch der klassische Schnellzug der CD mit dem Speisewagen. Auch gut ist der "RegioJet" der Student-Agency, in welchem ehemalige ÖBB-Wagen mit Business-Abteilen zum Einsatz kommen. Auf den schwarzen Schweizer Nahverkehrstriebwagen mit Pseudo-Schlafsitzen habe ich dagegen verzichtet, weil ich eben noch ein Stündchen in Ruhe dösen wollte...

Das mit den lautstark "arbeitenden" Businessfuzzi´s kann Dir aber überall passieren. Bei Reisezeiten von mehr als 4 Stunden fände ich einen solchen Sitz schon entpannender.
 

rorschi

Erfahrenes Mitglied
09.03.2009
9.843
2.809
ZRH / MUC / VIE
Das mit den lautstark "arbeitenden" Businessfuzzi´s kann Dir aber überall passieren. Bei Reisezeiten von mehr als 4 Stunden fände ich einen solchen Sitz schon entpannender.

In einem Abteilwagen (das Abteil kann man notfalls wechseln) oder einem Schweizer Ruhewagen ist es schon ruhig.

Prag-Ostrau sind weniger als 4 Stunden. Als Zielpublikum für diese LEO-Pseudopremium sehe ich Reisende an, die das einmal ausprobieren wollen. Ich bevorzuge auf der Strecke den Abteilwagen der CD oder des RegioJets. Oder den Ruhewagen des Pendolino (Wagen 1).
 
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jotxl

Erfahrenes Mitglied
19.11.2009
5.979
870
TXL
schon klar, nur leider gibt es in D Abteile immer seltener..

Ein leeres Abteil ist eh das Beste, was einem passieren kann, entspannter gehts nicht. Ein volles Abteil kann nervender als Großraum sein.
 
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rorschi

Erfahrenes Mitglied
09.03.2009
9.843
2.809
ZRH / MUC / VIE
Alle neuen ICE-Generationen werden ohne Abteile daher kommen... (Da passen dann mehr Sardinen rein.)

Dann werde ich ganz klar preissensibel buchen: Wenn ich schon in einem Großraum fahren muss, wird es der Fernbus sein, wenn er billiger ist als die Bahn. Ich verstehe nicht, warum die Deutsche Bahn AG die Systemvorteile der Bahn nicht nutzt. Kein anderes Verkehrsmittel kann so gut die verschiedenen Kundeninteressen unter ein Dach bringen, und die SBB und die ÖBB zeigen, dass es auch in diesem Jahrtausend noch machbar ist...

Ein leeres Abteil ist eh das Beste, was einem passieren kann, entspannter gehts nicht. Ein volles Abteil kann nervender als Großraum sein.

Ein volles Abteil habe ich bislang auf Fernreisen höchstens auf ganz kurzen Teilstrecken erlebt. Und ich reise momentan wirklich viel mit der Bahn.
 
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DerEisbaer

Erfahrenes Mitglied
22.10.2011
437
0
in der Pfalz
Dann werde ich ganz klar preissensibel buchen: Wenn ich schon in einem Großraum fahren muss, wird es der Fernbus sein, wenn er billiger ist als die Bahn. Ich verstehe nicht, warum die Deutsche Bahn AG die Systemvorteile der Bahn nicht nutzt. Kein anderes Verkehrsmittel kann so gut die verschiedenen Kundeninteressen unter ein Dach bringen, und die SBB und die ÖBB zeigen, dass es auch in diesem Jahrtausend noch machbar ist....

Dem kann ich nur zustimmen. Habe fast 4 Monate den direkten Vergleich zwischen SBB sowie DB gehabt und muss sagen, ich finde das benennen eindeutiger Missstände ist ganz und gar kein Bahnbashing, wie es hier so unpassend betitelt wird.

- Verspätungen auf Fernverkehrsstrecken zerstören Anschlüsse und damit die Flächigkeit. Sofern ich den eigenen PKW oder gar einen Mietwagen nutze, habe ich mit eben dieser keine Probleme.
- Überfüllte Züge sind sehr ärgerlich, für 3h Stehplatz in stickigen ICE's aber noch mehr als einen normalen dt. Tageslohn verlangen zu wollen (von Sparpreisen mal abgesehen), entbehrt meines Erachtens jeder gesellschaftspolitischen Aufgabe (=Beförderungsauftrag), welche die Bahn nun mal zu erfüllen hat (grundsätzlich erst ein mal davon abgesehen, dass sie (mittlerweile) ein privates Unternehmen ist). Eine Ausrede (s.u.) hierzu kann und werde ich nicht akzeptieren.
- Freundlichkeit ist das A-und-O im Dienstleistungsgewerbe - die DB ist davon weiter entfernt als ich vom Mond. Der Schaffner, die Fahrkartenverkäuferin oder das Hilfspersonal am Bahnhof, egal wohin man schaut: Missmutigkeit und Desinteresse. So etwas zieht sich durch das Unternehmen (der Fischt stinkt immer vom Kopf) und ist selbst bei einem 7,80€ Nahverkehrsticket einfach nicht tragbar und/oder zeitgemäß.
- Züge, Bahnhöfe (ja ich weiß - das liegt nicht unbedingt an "der Bahn" - aber sie nutzt diese Einrichtungen ja und sollte im eigenen Interesse mehr Einfluss (evtl. auch monetär) nehmen) sind oft in einem sehr desaströsen Zustand. Von geparkten Neuanschaffungen, die nicht nutzbar sind oder Großbauprojekten die anderswo benötigte Finanzmittel regelrecht auffressen will ich gar nicht anfangen.
- Des Weiteren werden Abteilwagen abgeschafft, das Ignorieren von Ruhebereichen geduldet und das Angepriesene Internet ist praktisch nicht verfügbar.


Passiert regelmäßig auf den Teilstrecken Köln-Frankfurt/Flughafen oder Mannheim-Stuttgart Morgens wie Abends, ist halt Pendlerstrecke.

Auch hier kann ich nur voll und ganz zustimmen. Aber genau weil es Pendlerstrecken sind, muss hier mehr investiert und die Frequenz erhöht werden - oder nicht? Auf der Strecke Basel-ZRH verkehren beispielsweise häufiger Züge als S-Bahnen im hier genannten Bielefeld.


Alles in Allem finde ich, dass die Deutsche Bahn ihren Beförderungsauftrag nur mangelhaft erfüllt. Eine immer verstärktere Kürzung des Nahverkehrangebots (und das Zerstören eines deutlichen USP: der Flächigkeit) sowie Aufgabe bereits bezahlter Strecken (das Netz hat mal der Steuerzahler finanziert), ein nicht wettbewerbsfähiges Fernverkehrsprodukt (gerade selbst erlebt: FRA-MUC-FRA mit LH war/ist günstiger und mit Zubringer schneller als eine Verbindung mit der DB zum Sparpreis....), mangelnde Pünktlichkeit, überfordertes und allein-gelassenes Personal, abgelebte und reparaturbedürftige Technik - seit einigen Jahren sind es immer die gleichen Argumente gegen die DB, welche leider immer noch nicht (auch nicht hier im Thread) wiederlegt werden konnten.

Trotzdem vielen Dank für den "Trip"-Report und viel Glück für eventuelle, zukünftige Ausflüge mit der Bahn.
 
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Tirreg

Rutscher des Grauens
08.03.2009
7.727
2.450
FRA
[...] ich finde das benennen eindeutiger Missstände ist ganz und gar kein Bahnbashing, wie es hier so unpassend betitelt wird.

- Verspätungen auf Fernverkehrsstrecken zerstören Anschlüsse und damit die Flächigkeit. Sofern ich den eigenen PKW oder gar einen Mietwagen nutze, habe ich mit eben dieser keine Probleme.
- Überfüllte Züge sind sehr ärgerlich, für 3h Stehplatz in stickigen ICE's aber noch mehr als einen normalen dt. Tageslohn verlangen zu wollen (von Sparpreisen mal abgesehen), entbehrt meines Erachtens jeder gesellschaftspolitischen Aufgabe (=Beförderungsauftrag), welche die Bahn nun mal zu erfüllen hat (grundsätzlich erst ein mal davon abgesehen, dass sie (mittlerweile) ein privates Unternehmen ist). Eine Ausrede (s.u.) hierzu kann und werde ich nicht akzeptieren.
- Freundlichkeit ist das A-und-O im Dienstleistungsgewerbe - die DB ist davon weiter entfernt als ich vom Mond. [...] und ist selbst bei einem 7,80€ Nahverkehrsticket einfach nicht tragbar und/oder zeitgemäß.
[...]
- Des Weiteren werden Abteilwagen abgeschafft, das Ignorieren von Ruhebereichen geduldet und das Angepriesene Internet ist praktisch nicht verfügbar.

[...] Aber genau weil es Pendlerstrecken sind, muss hier mehr investiert und die Frequenz erhöht werden

Alles in Allem finde ich, dass die Deutsche Bahn ihren Beförderungsauftrag nur mangelhaft erfüllt. Eine immer verstärktere Kürzung des Nahverkehrangebots (und das Zerstören eines deutlichen USP: der Flächigkeit) sowie Aufgabe bereits bezahlter Strecken (das Netz hat mal der Steuerzahler finanziert), ein nicht wettbewerbsfähiges Fernverkehrsprodukt (gerade selbst erlebt: FRA-MUC-FRA mit LH war/ist günstiger und mit Zubringer schneller als eine Verbindung mit der DB zum Sparpreis....), mangelnde Pünktlichkeit, überfordertes und allein-gelassenes Personal, abgelebte und reparaturbedürftige Technik - seit einigen Jahren sind es immer die gleichen Argumente gegen die DB, welche leider immer noch nicht (auch nicht hier im Thread) wiederlegt werden konnten.
[...]

Sorry, aber das, was Du von Dir lässt, ist Stammtisch und nicht gerade sehr fundiert.

Im Nahverkehr bestellt das Land die Strecken, d.h. das Land Niedersachsen, der Rhein-Main-Verkehrsverbund (Gesellschafter sind das Land Hessen, Kreise, Kreisstädte etc) bestimmen, welche Strecken befahren werden und in welcher Häufigkeit. Diese werden dann ausgeschrieben und die Bahn (DB Regio in dem Fall) und andere Wettbewerber (Veolia, Metronom) bewerben sich um die Strecke. Die Bahn kann also nicht einfach sagen, dass sie mal eben einen Regionalexpress zwischen Bielefeld und Hannover einrichtet mit der und der Taktung. Die Preise im Nahverkehr bestimmt dann im übrigen auch der Verkehrsverbund (aka Besteller).

Im Fernverkehr muss die Bahn nun einmal wie ein privatwirtschaftliches Unternehmen handeln, d.h. man kann nicht einfach unrentable Strecken bedienen (Lufthansa und andere Staatscarrier haben mit der Provatisierung auch einige Prestigestrecken wie Sydney aus wirtschaftlichen Gründen streichen müssen) oder einen risen Wagen- und Lokpark vorhalten, nur um in Spitzen (Pendlerzeiten im Fernverkehr am Montag morgen und Do/Fr Nachmittag) eine dichtere Taktung und/oder mehr Kapazität anzubieten. Kosten für einen ICE-Triebzug sind nicht gerade unerheblich und auch die Lufthansa kann sich nicht erlauben, ein paar A321 samt Piloten für Montag morgen und Freitag nachmittag vorzuhalten.

Ich will hier die Bahn nicht verteidigen, aber was kann man gegen Verspätungen unternehmen? Hauptgrund dafür sind oftmals Suizide, die ganze Streckenabschnitte (beide Richtungen) lahmlegen und nachfolgende Züge können auch nicht mal eben schnell umgeleitet werden (nimm die Schnellstrecke zwischen Frankfurt und Köln, wenn die am Rhein langeiern, dann verdreifacht sich die Fahrzeit mal eben). Wie willst Du die Leute vom Suizid abhalten? Wenn Du da eine Lösung hast, kannst Du sicher als Berater für Bahnen viel Geld verdienen ;) Natürlich gibt es auch andere Gründe für Verspätungen - in Deutschland teilen sich Nah-, Fern- und Güterverkehr die Gleise, was bspw in Japan nicht der Fall ist und in einem so komplexen und überfüllten Netzwerk führt halt eine kleine Verspätung oft zu einem Dominoeffekt. Aber ausbauen (sprich Infrastrukturprojekte) darf man auch nicht...

Die Schweiz macht sicher einiges anders und besser, aber die Schweiz ist auch wesentlich kleiner und damit nicht so komplex. Das ist wie den Flughafen FRA mit BSL zu vergleichen und sich über Verspätungen, lange Wege, lange Rollzeiten in FRA aufzuregen und anzuführen, dass dies in BSL alles besser sei...

Das Problem mit den Abteilen kann ich nicht nachvollziehen. Alleine sitze ich auch gerne in einem Abteil, aber das Glück hat man selten. Sonst ziehe ich den Großraumwagen immer vor.
 

DerEisbaer

Erfahrenes Mitglied
22.10.2011
437
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in der Pfalz
Sorry, aber das, was Du von Dir lässt, ist Stammtisch und nicht gerade sehr fundiert.

Im Nahverkehr bestellt das Land die Strecken, d.h. das Land Niedersachsen, der Rhein-Main-Verkehrsverbund (Gesellschafter sind das Land Hessen, Kreise, Kreisstädte etc) bestimmen, welche Strecken befahren werden und in welcher Häufigkeit. Diese werden dann ausgeschrieben und die Bahn (DB Regio in dem Fall) und andere Wettbewerber (Veolia, Metronom) bewerben sich um die Strecke. Die Bahn kann also nicht einfach sagen, dass sie mal eben einen Regionalexpress zwischen Bielefeld und Hannover einrichtet mit der und der Taktung. Die Preise im Nahverkehr bestimmt dann im übrigen auch der Verkehrsverbund (aka Besteller).

Im Fernverkehr muss die Bahn nun einmal wie ein privatwirtschaftliches Unternehmen handeln, d.h. man kann nicht einfach unrentable Strecken bedienen (Lufthansa und andere Staatscarrier haben mit der Provatisierung auch einige Prestigestrecken wie Sydney aus wirtschaftlichen Gründen streichen müssen) oder einen risen Wagen- und Lokpark vorhalten, nur um in Spitzen (Pendlerzeiten im Fernverkehr am Montag morgen und Do/Fr Nachmittag) eine dichtere Taktung und/oder mehr Kapazität anzubieten. Kosten für einen ICE-Triebzug sind nicht gerade unerheblich und auch die Lufthansa kann sich nicht erlauben, ein paar A321 samt Piloten für Montag morgen und Freitag nachmittag vorzuhalten.

Ich will hier die Bahn nicht verteidigen, aber was kann man gegen Verspätungen unternehmen? Hauptgrund dafür sind oftmals Suizide, die ganze Streckenabschnitte (beide Richtungen) lahmlegen und nachfolgende Züge können auch nicht mal eben schnell umgeleitet werden (nimm die Schnellstrecke zwischen Frankfurt und Köln, wenn die am Rhein langeiern, dann verdreifacht sich die Fahrzeit mal eben). Wie willst Du die Leute vom Suizid abhalten? Wenn Du da eine Lösung hast, kannst Du sicher als Berater für Bahnen viel Geld verdienen ;) Natürlich gibt es auch andere Gründe für Verspätungen - in Deutschland teilen sich Nah-, Fern- und Güterverkehr die Gleise, was bspw in Japan nicht der Fall ist und in einem so komplexen und überfüllten Netzwerk führt halt eine kleine Verspätung oft zu einem Dominoeffekt. Aber ausbauen (sprich Infrastrukturprojekte) darf man auch nicht...

Das Problem mit den Abteilen kann ich nicht nachvollziehen. Alleine sitze ich auch gerne in einem Abteil, aber das Glück hat man selten. Sonst ziehe ich den Großraumwagen immer vor.

Nur weil die landläufige Meinung vorherrscht, dass Nahverkehr ausschließlich mit den Umlagen aus der Mineralölsteuer am Leben erhalten werden kann, ist das noch lange nicht immer der Fall. Die DB sollte m.E. auch im Sinne der Wirtschaftlichkeit Ihrer Fernverkehrsstrecken und daher im Eigeninteresse an einem verbesserten Regionalangebot mitwirken (und das wäre auch möglich, wenn sie es wollen würde). Dieser Anspruch ist aber sicher ähnlich delikat, wie die Diskussion um Zubringerdienste für LH auf Germanwings ...

Auch wenn die Bahn mittlerweile privatwirtschaftlich handeln muss, so ist es meines Erachtens völlig fehl am Platz einem so wichtigen Verkehrsmittel zuzugestehen, nur lukrative Fernverkehrsstrecken zu bedienen oder Fernverkehrsstrecken mangelhaft zu befahren und eine Überfüllung in Kauf zu nehmen. Eine Quersubvention muss meines Erachtens bei den Preisen möglich sein.

Der Selbstmord am Gleis ist tragisch und sicher öfter Grund für Verspätungen, als der "normalo" Zugfahrer denkt. Aber warum gibt es keine Türen auf dem Bahngleis wie z.Bsp. in HKG oder SIN? Warum gibt es dutzende von Brücken ohne Fangschutz?

Im Güterverkehr sind die Verspätungen oftmals noch heftiger. Was aus z.Bsp. Maschen teilweise vermeldet wird, hat, soweit ich das einschätzen kann, schlicht und ergreifend mit schlechter Wartung und maroder Technik zu tun.

Bei den Abteilen vs Großraumwagen bleibt mir nur zu betonen, dass es für mich sehr wohl einen Unterschied macht ob 6 Leute in einem Abteil sitzen und sich unterhalten (meist sogar miteinander, da ein störendes Telefonat auffälliger ist als im Großraum) oder ob in einem Großraum 50 bzw. mehr Personen telefonieren, reden, klappern, schniefen, seufzen und eine, zumindest für mich, nervtötende Geräuschkulisse entsteht.

Auch wenn Du meinst, meine Aussagen wären Stammtischparolen, so sei Dir versichert, dass meine Kenntnisse fundierter sein dürften, als Du denkst, es aus dem obigen Beitrag herauslesen zu können. In einem Deiner Punkte, und ich hoffe damit alle Deiner Argumente behandelt zu haben, muss ich Dir voll und ganz Recht geben: der weitere Ausbau des Schienennetzes (inklusive dem Erhalt möglichst aller bestehenden Strecken) und die Investition in bereits beschlossene und zukünftige Infrastrukturprojekte (Rheintalbahn, Anbindung an NEAT von Richtung STR/Alb etc.) ist zwingend erforderlich!

P.S.: Ob die Schweiz nun aufgrund Ihrer kleineren Fläche weniger komplex ist als Deutschland, halte ich für fraglich, gibt es dort doch noch weniger Ausweichstrecken...
 
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Tirreg

Rutscher des Grauens
08.03.2009
7.727
2.450
FRA
Nur weil die landläufige Meinung vorherrscht, dass Nahverkehr ausschließlich mit den Umlagen aus der Mineralölsteuer am Leben erhalten werden kann, ist das noch lange nicht immer der Fall. Die DB sollte m.E. auch im Sinne der Wirtschaftlichkeit Ihrer Fernverkehrsstrecken und daher im Eigeninteresse an einem verbesserten Regionalangebot mitwirken (und das wäre auch möglich, wenn sie es wollen würde). Dieser Anspruch ist aber sicher ähnlich delikat, wie die Diskussion um Zubringerdienste für LH auf Germanwings ...

Wie der Nahverkehr finanziert wird, ist ja für die Diskussion unerheblich. Fakt ist, das Land bestimmt und bestellt und die Bahn (oder ein anderer Anbieter) fahren das bestellt ab. Einfach eine weitere Linie anzubieten, ist eben nicht so einfach möglich. Auch die müsste wieder ausgeschrieben werden und wenn der Verkehrsverbund kein Interesse daran hat, gibt es die Linie nicht. Umgekehrt: Wie soll die Bahn sonst an Ihr Geld kommen, denn der Großteil der Fahrgäste nutzt ja Fahrscheine vom Verkehrsverbund (siehe NRW oder Rhein-Main-Region).

Auch wenn die Bahn mittlerweile privatwirtschaftlich handeln muss, so ist es meines Erachtens völlig fehl am Platz einem so wichtigen Verkehrsmittel zuzugestehen, nur lukrative Fernverkehrsstrecken zu bedienen oder Fernverkehrsstrecken mangelhaft zu befahren und eine Überfüllung in Kauf zu nehmen. Eine Quersubvention muss meines Erachtens bei den Preisen möglich sein.

Überfüllung ist ja nicht die Regel. Nur zu Spitzenzeiten. Wie gesagt: Lokführer (Lange Ausbildung),Züge (sehr teuer) einfach mal so vorzuhalten für die Haputzeiten geht auch nicht. Zudem sind die Netzkapazitäten begrenzt. Die Lufthansa könnte sicher Montag morgen auch drei weitere Flüge FRA-LHR füllen, nur scheitert das daran, dass man dafür drei weitere Flugzeuge (die sonst nicht benötigt werden), Crews und Slots in FRA/LHR benötigt. Gleiches bei der Bahn.

Der Selbstmord am Gleis ist tragisch und sicher öfter Grund für Verspätungen, als der "normalo" Zugfahrer denkt. Aber warum gibt es keine Türen auf dem Bahngleis wie z.Bsp. in HKG oder SIN? Warum gibt es dutzende von Brücken ohne Fangschutz?

Singapur hat lediglich ein U-Bahnnetz. Länge 130 km. Deutschland belegt von der Schnienennetzlänge (ohne U-Bahnen!!!) Platz 6 in der Welt mit knapp 42.000 km (die Schweiz mit 4.800 km gerade mal 10% davon). Jeden Bahnhof mit Türen auszustatten würde teuer und ist auch nicht praktikabel, da am gleichen Gleis ja nicht nur ein Zugtyp hält, und die Türen eines ICE nunmal anders leigen als die einer S-Bahn. Bzw. eines ICE 1 anders als beim ICE 2 anders als beim ICE 3 usw. Mauer um die Gleise auf freier Strecke würde auch teuer werden, denn Selbstmörder springen ja nicht nur von Brücken, sondern stellen sich so aufs Gleis (siehe Robert Enke).

Im Güterverkehr sind die Verspätungen oftmals noch heftiger. Was aus z.Bsp. Maschen teilweise vermeldet wird, hat, soweit ich das einschätzen kann, schlicht und ergreifend mit schlechter Wartung und maroder Technik zu tun.

Sehr wahrscheinlich.

Bei den Abteilen vs Großraumwagen bleibt mir nur zu betonen, dass es für mich sehr wohl einen Unterschied macht ob 6 Leute in einem Abteil sitzen und sich unterhalten (meist sogar miteinander, da ein störendes Telefonat auffälliger ist als im Großraum) oder ob in einem Großraum 50 bzw. mehr Personen telefonieren, reden, klappern, schniefen, seufzen und eine, zumindest für mich, nervtötende Geräuschkulisse entsteht.

Im Abteil ist aber das Telefonieren oder der Genuss des Döners des Nebenmanns viel störender als im Großraum, wo vielleicht jemand am anderen Ende laut redet oder meint, die Schuhe ausziehen zu müssen.

Auch wenn Du meinst, meine Aussagen wären Stammtischparolen, so sei Dir versichert, dass meine Kenntnisse fundierter sein dürften, als Du denkst, es aus dem obigen Beitrag herauslesen zu können. In einem Deiner Punkte, und ich hoffe damit alle Deiner Argumente behandelt zu haben, muss ich Dir voll und ganz Recht geben: der weitere Ausbau des Schienennetzes (inklusive dem Erhalt möglichst aller bestehenden Strecken) und die Investition in bereits beschlossene und zukünftige Infrastrukturprojekte (Rheintalbahn, Anbindung an NEAT von Richtung STR/Alb etc.) ist zwingend erforderlich!

Wie fundiert Dein Wissen ist, kann ich nicht beurteilen. In Deinem ersten Post klangen die Argumente nur sehr einfach: Mehr Züge einsetzen, unrentable Verbindungen ausbauen, Verspätungen beheben, Abteile ausbauen und schon sind die Kunden zufrieden - so einfach ist das.
 
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rorschi

Erfahrenes Mitglied
09.03.2009
9.843
2.809
ZRH / MUC / VIE
in Deutschland teilen sich Nah-, Fern- und Güterverkehr die Gleise, was bspw in Japan nicht der Fall ist und in einem so komplexen und überfüllten Netzwerk führt halt eine kleine Verspätung oft zu einem Dominoeffekt.

In Japan sind nur die Shinkansen-Hochgeschwindigkeitsstrecken vom Rest getrennt. Und wenn es da mal einen Suizid gibt, dann fällt das System wie ein Kartenhaus zusammen.

Das Problem mit den Abteilen kann ich nicht nachvollziehen. Alleine sitze ich auch gerne in einem Abteil, aber das Glück hat man selten. Sonst ziehe ich den Großraumwagen immer vor.

Ein riesiger Großraum, in welchem 80 Leute telefonieren, Kebab essen, husten oder ihren Kindern freien Lauf lassen? Mache ich 20 Minuten in der S-Bahn, aber nicht auf einer Fernreise... MUC-ZRH nehme ich mittlerweile eine Stunde zusätzliche Fahrzeit und 2x umstiegen in Kauf, um im Abteil fahren zu können. Die Stunde dazwischen von Lindau bis St. Gallen zeigt mir jedes Mal deutlichst, wie eine Fernreise nicht sein muss. Und wenn es doch sein mal muss, werde ich ultrageizig und schaue nur noch auf den Preis.


Der Selbstmord am Gleis ist tragisch und sicher öfter Grund für Verspätungen, als der "normalo" Zugfahrer denkt. Aber warum gibt es keine Türen auf dem Bahngleis wie z.Bsp. in HKG oder SIN?

Weil nicht alle Züge gleich lang und die Türanordnungen unterschiedlich sind. Selbiges ist übrigens auch auf der (ehemaligen)KCRC-Eisenbahnstrecke in Hong Kong der Fall, wo es keine Türen gibt.
Den großen Verspätungen kann man da nur gegensteuern, in dem man den Eisenbahnern die Hoheit zurückgibt, dass sie die Strecke nach einem Suizid selber wieder freigeben dürfen, und nicht auf einen Staatsanwalt mit ewiger Anreise und wenig Interesse am Bahnbetrieb warten muss...
 
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patrickb

Reguläres Mitglied
18.04.2012
63
0
Habe mal ein Interview mit einem Bahn Disponenten in der Zeit gelesen. Evtl. War es auch die FAS.
Zu Zeiten in denen die Bahn immer pünktlich war, lag die Netzauslastung bei Ca. 60 %. In Artikel war von einer aktuellen Auslastung von 89 % die Rede.

Dinge wie höhere Taktung oder mehr Linien sind schwer möglich ohne bei Störungen noch größere Auswirkungen in kauf zu nehmen.

Man kann übrigens auch bei Umsteige Verbindungen den Puffer erhöhen, sofern es die Verbindung hergibt.

Ich fahre gerne Bahn und zu der Zeit als ich beruflich von Düsseldorf nach Mannheim pendelte, klappte das sehr gut. Zumal ich in Zug Zeitung lesen kann, im Auto nicht.
Für die störenden Sitznachbarn habe ich Noise cancelation Kopfhörer. Die sind überall praktisch auch in der Lounge, wenn drei telefonierende Businesskasper um einen rumlaufen.
 

rorschi

Erfahrenes Mitglied
09.03.2009
9.843
2.809
ZRH / MUC / VIE
Habe mal ein Interview mit einem Bahn Disponenten in der Zeit gelesen. Evtl. War es auch die FAS.
Zu Zeiten in denen die Bahn immer pünktlich war, lag die Netzauslastung bei Ca. 60 %. In Artikel war von einer aktuellen Auslastung von 89 % die Rede.

Vergiss nicht, dass die Infrastruktur unter Mehdorn auf das Minimum kastriert wurde - man hat Weichen ausgebaut, Ausweichgleise entfernt usw usf., und das rächt sich nun im Fall von Unregelmäßigkeiten massivst.

Die Unterschiede zwischen DB und ÖBB konnte ich schon oft genug und deutlich sehen, wenn ich gelegentlich mal im Führerstand von Versuchszügen mitfahre (muss) - meistens geht es von MUC über die Grenze ins Inntal. Die ÖBB ist viel weniger verspätungsanfällig (von Naturereignissen wie in den letzten Tagen natürlich abgesehen).
 

hansiflyer

Erfahrenes Mitglied
10.12.2012
2.183
4
BER
Wie der Nahverkehr finanziert wird, ist ja für die Diskussion unerheblich. Fakt ist, das Land bestimmt und bestellt und die Bahn (oder ein anderer Anbieter) fahren das bestellt ab.

Wenn sie es denn wie bestellt abfährt. In Berlin ist die S-Bahn operated by DB seit Jahren nicht in der Lage zu leisten, was sie müsste. Und warum? Weil bewusst so lange an der Wartung gespart wurde, bis das EBA die Züge aus dem Verkehr ziehen musste. Die Folge waren ausgedünnte Takte, verkürzte Züge und eingestellte Streckenabschnitte. Fakt ist: die Bahn leistet auch im Regionalverkehr nicht immer das, was bestellt und bezahlt ist. Aus Selbstverschulden!
 
Y

YuropFlyer

Guest
Habe mal ein Interview mit einem Bahn Disponenten in der Zeit gelesen. Evtl. War es auch die FAS.
Zu Zeiten in denen die Bahn immer pünktlich war, lag die Netzauslastung bei Ca. 60 %. In Artikel war von einer aktuellen Auslastung von 89 % die Rede.

Dinge wie höhere Taktung oder mehr Linien sind schwer möglich ohne bei Störungen noch größere Auswirkungen in kauf zu nehmen.

Das Netz der Zürcher S-Bahn ist zu praktisch 100% ausgelastet auf den Hauptstrecken (zB Zürich-Winterthur, Zürich-Oberland, Zürich-Goldküste, Zürich-Oerlikon etc. etc.)

Trotzdem funktioniert es im Normalzustand ohne Verspätungen. Bloss, wenn mal etwas passiert, dann fahren alle Züge etwas verspätet (Domino-Effekt)