1. Klasse Deutsche Bahn - Premiumprodukt? Weit gefehlt!

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Snappy

Erfahrenes Mitglied
23.07.2010
4.397
260
Bielefeld
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Heute habe ich eine 4:20 Stunden fahrt in 6:12 Stunden zurückgelegt, na klar nervt das, aber im Übrigen bin ich beeindruckt, wie punktgenau viele meiner Bahnfahrten ihr Ziel erreichen, obwohl sie mehrere hundert Kilometer überbrücken. Mit dem Auto schaffe ich das nur schwer.

Ich hab Freitag für Bielefeld-Berlin (380 km) 8 Stunden mit dem Auto gebraucht, auf dem Rückweg dann 6:30 Stunden am Sonntag. Nur Baustellen und hohes Verkehrsaufkommen auf der A2, kein einziger Unfall.

Mit der Bahn wäre ich in 2:30 Std. dort gewesen. :-/

Seitdem habe ich mir geschworen nie wieder was schlechtes über die Bahn zu sagen oder mich wegen einer Stunde Verspätung aufzuregen. ;)
 
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chrini1

Erfahrenes Mitglied
26.03.2013
6.192
4.715
HAM
Stimmt (jedenfalls bei den 612ern auf Saarbrücken-Ffm.) nicht ganz: Du kannst die Sitzflächen ein wenig nach vorne ziehen. Aber der "Komfort" ist dennoch saumäßig (feste Lehne, 2+2-Bestuhlung);

Der Vorteil der 1. Klasse auf dieser Strecke ist, dass ich auch am Montag morgen am FRA noch einen Sitzplatz bekomme, in der 2. Klasse darfst Du dann stehen.
Die 611er fand ich besser, wurden uns aber schon vor Langem abgezogen. Ab Ende 2014 fährt hier aber gar kein Neigezug mehr, der Fahrplan ist ohnehin lange nicht mehr auf "bogenschnell" gestrickt. Und dafür wurden Millionen in die Streckenertüchtigung gesteckt.

Auch wenn die 612 theoretisch Neigezüge sind, dann schau Dir mal die Pünktlichkeit an. Die resultiert daraus, dass die (deutsche) Technik regelmäßig außer Betrieb ist.
 

SuperConnie

Erfahrenes Mitglied
18.10.2011
5.018
56
Nordpfalz
Der Vorteil der 1. Klasse auf dieser Strecke ist, dass ich auch am Montag morgen am FRA noch einen Sitzplatz bekomme, in der 2. Klasse darfst Du dann stehen.


Auch wenn die 612 theoretisch Neigezüge sind, dann schau Dir mal die Pünktlichkeit an. Die resultiert daraus, dass die (deutsche) Technik regelmäßig außer Betrieb ist.

a) Ei deswegen fahre ich ja in der 1. Klasse ;) Nur mit viel Gepäck ziehe ich zum FRA ein Taxi vor, man kriegt wenig unter.

b) Die 612 waren wegen der Radsatzwellen (Achsen) lange nicht bogenschnell zugelassen. Jetzt können sie es wieder, Rheinland-Pfalz hat das aber wohl aufgegeben und ab Ende 2014 fährt die FS-Tochter Netinera mit Vmax 140 und LINT-Triebzügen...

Die DB wollte ja eine eigene neue Technik (vom Leopard abgeleitet), obwohl die Fiat-610er einwandfrei funktionierten. Das war eine einzige Katastrophe; was hier für Ersatzzüge fuhren, als die 611er sich nicht neigen wollten...

Fand das schon klasse, wenn die 611er oder 612er später dann mit 160 durch so manche Station auf der Nahestrecke rasten (geht ab Abzweig Dromersheim bis kurz vor Kreuznach und zwischen Monzingen und Bad Sobernheim). Manchmal machen sie's noch, vor allem wenn es Verspätung gibt. Aber nicht immer ist die Neigetechnik in allen Zügen tauglich.
 

tioz83

Erfahrenes Mitglied
21.08.2011
310
1
Ich bin 2011/2012 innerdeutsch auf fast allen Strecken von Auto/Flugzeug auf DB umgestiegen. Anfangs probeweise und nun seit längerem schon komplett umgestellt. Außer Hamburg-München, Stuttgart-Berlin, etc.) fahre ich nur noch Bahn. Im Vergleich zu Flugzeug und Auto mit Abstand... mit weitem Abstand am pünktlichsten und für mich auch komfortabelsten. Ich fahre wirklich viel, lege wöchentlich mindestens 2 mal Fernstrecke zurück. Ich muss zwar zugeben das ich häufig die selben Strecken fahre (ab/zu Leipzig, Hamburg oder Frankfurt) aber dort erlebe ich kaum Probleme.
Ich finde es eh verwunderlich das nahezu alle Vielfahrer viel zufriedener mit der Bahn sind als jene die es sporadisch nutzen.
Aber durch meine lange Lebenszeit in Schwellenländern bin eh "versaut" und 5 Minuten verspätung bringen mich eher zum lachen als zum fluchen.
 

FlyingFreak

Erfahrener Praktikant
05.04.2009
4.462
3
Paris
Ein Premiumprodukt ist die 1.Klasse im Sinne von FÖÖÖRST Class im Flugzeug ganz sicher nicht und den Anspruch hat man bei der Bahn sicher auch nicht.

Was bietet einem die 1.Klasse: Etwas breitere Sitze und bequemere Konfiguration (1-2 statt 2-2) mit mehr Sitzabstand. Kostenlose Zeitungen und Bedienung am Platz. An großen Bahnhöfen eine Lounge. Kurzum so ähnlich wie die Business Class auf innerdeutschen Flügen: Breiterer Sitz durch freien Mittelplatz, kostenlose Zeitschriften, kleiner Snack (neulich gab es ein Stück Kuchen in der C - Kosten liegen bei unter 1,00 EUR), sowie Lounge. Betrachtet man jetzt aber die Preisunterschiede zwischen 1. und 2. Klasse sowie BIZNEZZ und Holzklasse im Flieger, so ist der absolute und prozentuale Preisunterschied im Zug deutlich geringer und durch Sparpreise wenigstens für jedermann erschwinglich.

Ja der Anspruch ist ein anderer, die Frage ist aber warum! Bei 6h im Flieger nach DXB muss es unbedingt eine Lie-Flat-Biz sein, aber die 6h für Berlin-München reicht dem Premium-Kunden ein 3cm breiterer Kunstleder-Sitz? Leuchtet mir nicht wirklich ein. Gerade da es in Deutschland ja viele lange Bahnstrecken gibt, würde das doch Sinn machen.

Aber vielleicht wird sich das jetzt ändern, wenn die Bahn auf der Fernstrecke viel preissensibles Publikum an Bus-Linien verliert.
 
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jotxl

Erfahrenes Mitglied
19.11.2009
5.979
870
TXL
jetzt postet mal nicht zu viele gute Erfahrungen, sonst steigen noch mehr auf die Bahn um ;)

wenn der Fahrgastzuwachs so weiter geht, wirds dann wirklich irgendwann auch auf den ICE-Relationen richtig eng, vor allem, wenn die neuen Züge wieder nicht kommen und wenn an der Streckeninfrastruktur nix getan wird.

Den Halbstundentakt bekommt man nämlich kaum noch unter, wenn ich an so hochbelastete Abschnitte wie Hannover-Bremen oder Hannover-Hamm-Düsseldorf denke..!
 

rorschi

Erfahrenes Mitglied
09.03.2009
9.843
2.809
ZRH / MUC / VIE
Aber vielleicht wird sich das jetzt ändern, wenn die Bahn auf der Fernstrecke viel preissensibles Publikum an Bus-Linien verliert.

Ich habe mehr Sorge, dass die Deutsche Bahn AG genau deswegen im Preiskampf mitmacht, die Busse unterbieten und noch mehr Reisende in einen Wagen stecken will. Der geplante ICX stimmt mich alles andere als optimistisch - auch in der "1. Klasse".
 

kexbox

Erfahrenes Mitglied
04.02.2010
6.321
2.514
Neuss
www.drboese.de
Ja der Anspruch ist ein anderer, die Frage ist aber warum! Bei 6h im Flieger nach DXB muss es unbedingt eine Lie-Flat-Biz sein, aber die 6h für Berlin-München reicht dem Premium-Kunden ein 3cm breiterer Kunstleder-Sitz? Leuchtet mir nicht wirklich ein.

Ich fühle mich nach 6 Stunden Bahn 1. Klasse fitter, als nach 6 Stunden Lie-Flat C.


Warum, das kann ich Dir nicht sagen.
 

SuperConnie

Erfahrenes Mitglied
18.10.2011
5.018
56
Nordpfalz
@rorschi: Die DB hatte ein Einsehen und wird weniger Plätze in die neuen IC-Züge einbauen. Stand entweder in der ERI oder im EM, ich gebe die immer gleich weiter und kann's nicht nachlesen. Auch ändert sich die Konfiguration (mehr Wagen), somit verzögert sich die Auslieferung und wir können noch eine Weile die m.E. schön renovierten Intercity Erstklass-Abteilwagen genießen (wenn auch die Sitze keine Liegfläche mehr hergeben).
 
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rorschi

Erfahrenes Mitglied
09.03.2009
9.843
2.809
ZRH / MUC / VIE
@rorschi: Die DB hatte ein Einsehen und wird weniger Plätze in die neuen IC-Züge einbauen. Stand entweder in der ERI oder im EM, ich gebe die immer gleich weiter und kann's nicht nachlesen.

In ersterer stand es, ja. In zweiterem sicher auch. Aber es wird trotzdem großräumig und eng. Auch wenn nun statt 100 nur noch 90 Passagiere pro Wagen befördert werden.
 

tioz83

Erfahrenes Mitglied
21.08.2011
310
1
Ich habe mehr Sorge, dass die Deutsche Bahn AG genau deswegen im Preiskampf mitmacht, die Busse unterbieten und noch mehr Reisende in einen Wagen stecken will. Der geplante ICX stimmt mich alles andere als optimistisch - auch in der "1. Klasse".

Ich würde dabei bedenken das die DB momentan der größte und erfolgreichste Anbieter von Fernbussen ist.
 

MartinT

Erfahrenes Mitglied
23.06.2012
431
0
HAM / BRE / MAN
Ich habe mehr Sorge, dass die Deutsche Bahn AG genau deswegen im Preiskampf mitmacht, die Busse unterbieten und noch mehr Reisende in einen Wagen stecken will. Der geplante ICX stimmt mich alles andere als optimistisch - auch in der "1. Klasse".

Aber dort sind wenigstens auch Fahrzeuggebundene Einstiegshilfen (endlich auch im Fernverkehr) geplant.
 

MartinT

Erfahrenes Mitglied
23.06.2012
431
0
HAM / BRE / MAN
Ja, aber das muss ja nicht unbedingt das Vorhandensein von einer besseren Klasse oder von Abteilen ausschließen? Und sind die wirklich als Vorteil bei einem Hochflurfahrzeug zu werten?

Das stimmt natürlich. Natürlich wäre niveaugleicher Einstieg die bessere Alternative, was aber dank der unterschiedlichen Bahnsteighöhen schwierig sein dürfte.
 

rorschi

Erfahrenes Mitglied
09.03.2009
9.843
2.809
ZRH / MUC / VIE
Das stimmt natürlich. Ntürlich wäre niveaugleicher Einstieg die bessere Alternative, was aber dank der unterschiedlichen Bahnsteighöhen schwierig sein dürfte.

In der Schweiz ist das bei den Doppelstock IC landesweit kein Problem... da sind mit einem Handrollstuhl sogar alle Wagen erreichbar. Und "für alle anderen" Fahrgäste stimmt in der 1. Klasse der Komfort: Funktionierende Ruhezonen, gedämpftes Licht, und für die nächste Generation (Twindexx) sind sogar Abteile vorgesehen (y)
 
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MartinT

Erfahrenes Mitglied
23.06.2012
431
0
HAM / BRE / MAN
In der Schweiz ist das bei den Doppelstock IC landesweit kein Problem... da sind mit einem Handrollstuhl sogar alle Wagen erreichbar. Und "für alle anderen" Fahrgäste stimmt in der 1. Klasse der Komfort: Funktionierende Ruhezonen, gedämpftes Licht, und für die nächste Generation (Twindexx) sind sogar Abteile vorgesehen (y)

Da könnte sich die DB mal ein Beispiel nehmen
 

cagayan

Reguläres Mitglied
31.08.2012
91
0
Hamburg
Das hat m.E. überhaupt nichts mit Bashing zu tun. Ich fahre alle 2 Wochen die Strecke Hamburg - Braunschweig und am gleichen Tag zurück. In den vergangenen Jahren passierte es einmal, dass ich pünktlich in Braunschweig angekommen bin. Bestes Beispiel: Normalerweise fahre ich um 7.41 Uhr von Altona und dann Umsteigen in Hannover. Am letzten Dienstag hatte ich -weil ein paar terminliche Dinge zu regeln waren, extra eine frühere Abfahrt gewählt (7.10 Uhr) um ja den Anschluss in Hannover zu bekommen. Ende vom Lied - ich durfte -mal wieder- Senioren-Sport in Form eines Sprintes machen, um genau den Anschluss zu kriegen, den ich bei der 7.41 Abfahrt auch nutze. Bei der Rückfahrt nachmittags sind 30 - 45 Minuten Verspätung bei der Abfahrt in Hannover nun schon die Regel.
Diese S******-Bahn kriegt es einfach nicht geregelt. Wenn mir nur 10 Cent fehlen, um die Fahrkarte zu zahlen, kriege ich keine Karte. Selbst machen die, was sie wollen.
Ich habe manches Mal das Gefühl, dass die Fahrgäste nur störende Elemente sind. Wäre am besten, man würde die Tickets kaufen und zu Hause bleiben. Dann könnte dieser Sauhaufen mich sich selbst rumspielen und es würde niemanden stören.
Nicht umsonst gehört die Deutsche Bahn zu den unbeliebtesten Unternehmen hier in der Bundesrepublik
 

Farscape

Erfahrenes Mitglied
24.09.2010
6.973
6
Wien
Es könnte nicht Schaden umfangreicher zu Kommunizieren wo man Infrastrukturmäßig heute steht.

In der Theorie könnte man die Infrastruktur verdoppeln, die Zugintervalle halbieren.

Preislich würde es sich nicht nur verdoppeln sondern vervielfachen da die meiste Infrastruktur schon seit Jahrzehnten existiert und nur aufgerüstet aber nicht neu erschlossen wird.

Wenn man hier dem Kunden verdeutlicht das man es der Bevölkerung nicht verantworten kann die Preise zu vervielfachen nur um die Nörgler zu befriedigen sollte es weniger "Beschwerer" geben.

Heute kann man auch nicht einfach hunderte Familienhäuser platt machen nur für ein weiteres Gleis(paar).
Früher ging das.
 

Farscape

Erfahrenes Mitglied
24.09.2010
6.973
6
Wien
Spätestens wenn das Erdöl weg ist und das Fliegen mit Gas nur zögerlich vorran geht gibt's wieder nen Schienenschub oder mehr LKW :mad: