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Hallo Leute,
hier mal mein neuester Tripreport mit der Deutschen Bahn. Zuallererst gestehe ich, dass ich kein Fan von der Deutschen Bahn war, bin oder werde. Dennoch bietet ja die Schienenmafia eine 1. Klasse mit Service an, leider waren die Flüge von MUC nach HAM fast doppelt so teuer wie das bahn.bonus-Freifahrtsticket welches ich mir für ein Paar Tausend Punkte "gönnte". Probieren geht über studieren!
1. Klasse sollte es sein, klingt und liest sich auf dem Papier recht angenehm, Loungezugang, bequeme Sitze, entspannter Ruhebereich, Service am Platz und laut Werbung immer strahlendes und hübsches Personal. Deutsches Unternehmen mit Tradition und einem gewissen Ruf, da muss die 1. Klasse doch eine gute Alternative zum sonstigen Reisen sein (kostet ja auch immerhin einen guten Prozentsatz mehr als ein 2. Klasse-Ticket). Wie weit man von dieser kindlichen, dummen Naivität abweichen kann wurde mir auf diesem Trip mal wieder gezeigt.
Fangen wir mal von vorne an:
Hinfahrt München-Rostock (via Hamburg), ICE von MUC bis nach HAM, IC ab HAM bis HRO
Bahnhof München, 8:30 Montag morgens, es ist kalt, nass und ungemütlich. Das Wetter spielt keine Rolle, es folgt ja eine Fahrt in einem warmen, gemütlichen Premiumprodukt der Bahn.
Kurz noch in die Lounge, Ticket vorgezeigt, nett Begrüßt worden und den Hinweis erhalten, dass es (noch) keinen gesonderten 1. Klasse Bereich zur sonstigen bahn.bonus (oder bahn.comfort?) Kundschaft gibt - mir doch egal, ein FCT hatte ich doch eh nicht erwartet.
In der Lounge gab es Kaffee, Softgetränke und Zeitungen. Sogar Essen habe ich gesehen, leider wurde mein bestelltes Croissant nicht geliefert mit der Begründung dass diese schon aus seien. Vor 9 Uhr schon die ersten Teile weg? Hmm.. keine gute Vorbereitung, aber das kann ja mal passieren.
Im Zug dann auf die neuen Sitze gesetzt, hatte was von den Rennsitzen bei LH, dünner Sitz, wenig gepolstert, graues Lederimitat. Diese lassen sich erfreulicherweise sehr weit nach hinten lehnen ohne dem Hintermann die Knie in den Körper zu drücken. Das wärs doch mal für die Eco bei LH!
Da hört es aber auch leider schon mit den guten Eindrücken auf, die Zugbegleitung war zwar da, hatte auch kurz eine Zeitung angeboten, wurde dann aber bis kurz vor Hannover nicht wieder gesehen, kein Service am Platz, keine Möglichkeit den umständlichen Weg zum Bordbistro zu vermeiden. Im RUHEbereich der 1. Klasse war die Auslastung bei 100%, gefühlten 110%, aber ich hatte ja vorher reserviert. Vom erhofften Business-Publikum war nichts zu sehen, ausser einem Herren der trotz Handyverbot wild mit seinem Partner sprach. Ihm gegenüber saß eine Familie mit mehreren Kleinkindern und Babys die sich halt verhalten haben wie Kleinkinder und Babys, rumgerenne, Geschrei und nicht zu vergessen einem unverkennlichen speziellen Geruch.
Als dann aber der Schaffner kam um sich mein Ticket anzugucken, mit einer Laune die zwar einem Montag morgen, aber keiner 1. oder sogar 2. Klasse, würdig war ist auch meine Euphorie verflogen.
Immerhin kann man sich ja bei der Deutschen Bahn auf Pünktlichkeit verlassen … achnee das war ja genau andersrum. Unser ICE hatte mittendrin schon 10 Minuten verloren, weswegen mein mit 13 Minuten Umsteigen in Hamburg HBF in Gefahr geriet.
Hingewiesen auf diese Umstände wurden wir erstmal nicht, man hat es nur auf den Anzeigen in den jeweiligen Bahnhöfen gesehen.
Kurz vor Hamburg Harburg wurde durchgesagt, dass der Anschlusszug nach Greifswald leider und völlig unerwartet (seufz) 60 Minuten Verspätung hat und der Stop Hamburg HBF ausfällt und Passagiere für diese Route bitte in Hamburg Harburg umsteigen sollten. Kurz auf dem iPhone gecheckt, leider keine Alternativen die einen zeitlich ähnlich nach Rostock bringen, also warten.
Hamburg Harburg, bzw. den Bahnhof den ich gesehen habe, ist etwa so spannend wie Snooker zu gucken. Es passiert einfach nichts und schön ist anders.
Aus den geplanten 60 Minuten wurden 70, dann 75 und in Wirklichkeit waren es dann 80 Minuten Verspätung die ich in Harburg warten musste.
Dann kam auch "schon" der IC aus Stuttgart der mich nach Rostock und die restlichen Leute bis nach Greifswald bringen sollte. Den Wagen mit meiner Reservierung in der 1. Klasse ausgemacht und eingstiegen - man stinkt das da drin!! Sitze, Abteile und alles andere GENAU wie in der 2. Klasse, keinerlei Unterschied oder "Premium" zu spüren.
Mein einziger Sitznachbar im Abteil erzählte mir, dass der Triebwagen wohl auf der Strecke von Stuttgart immer mehr kaputt ging, erst war es das Leselicht, dann die Klimaanlage und schließlich die Steckdosen in den Sitzen. Ein Tausch des Triebwagens brachte nur minimal Verbesserung, die Klima lief immernoch nicht, daraus resultierend der nicht allzu erquickende Geruch. 11 Stunden alte Stuttgartluft, mit vielen Reisenden, bei kaputter Klimaanlage und keiner Möglichkeit die Fenster zu öffnen… Man kann es sich vorstellen.
Die Schaffnerin nahm es humorvoll und witzig verteilte sie die Info Blätter wegen Anspruch bei Verspätung. Da mein Ticket ja kein "richtiges Ticket" (Zitat der Schaffnerin) war, bekam ich kein Infoblatt und somit auch keine Entschädigung für die 80 Minuten in Harburg. Na geil, wird ja immer besser.
Mit schlussendlicher Verspätung von 68 Minuten kamen wir in Rostock an, nicht ohne noch den Hinweis zu hören dass der Zug dann doch nicht nach Greifswald fährt sondern vorher schon aufhört. Die Stimmung der Mitreisenden wurde dadurch nicht besser.
Aber ok, vielleicht hatte ich auch nur Pech mit der Fahrt, die Rückfahrt kann ja nur besser werden!
Auch da schlägt meine Naivität zu…
Rückfahrt von Hamburg nach München
Die "Freude" (falls es sowas auf eine bevorstehende Bahnfahrt überhaupt gibt) hielt sich in Grenzen, aber die Bahn kann es ja alles noch wieder rausreißen und mich umhauen!
Am Hamburger HBF in die 1. Klasse Lounge gegangen, eine Cola getrunken und einen Kuchen bestellt. Sehr leckerer Apfelkuchen, leider von den Abmessungen eher ein Oreo-Keks als ein Kuchen.
Die Lounge war hemmungslos überfüllt, überall stand Gepäck in Chaotischen Anordnungen rum, keinen schien es zu stören…
Beim betreten der Lounge hatte ich nur nach einer kleinen Diskussion mit dem LD überhaupt erst Zugang bekommen, da sie der Meinung war Prämientickets seinen keine Zugangsberechtigung für die Lounge. Wieso das ihre Meinung war bleibt ihr Geheimnis, zum Glück war ihre Kollegin da besser geschult.
Die Rückfahrt fing an (mit den üblichen 10 Minuten Verspätung) und erneut war der Ruhebereich eher eine KiTa als "garantierter" Störungsfreier Bereich.
Kurz eine fast handgreiflich werdende Auseinandersetzung zwischen zwei Passagieren auf dem Weg zu meinem Sitzplatz mitbekommen, in der es um die bahn.comfort-Sitzplätze ging: der rüstige Rentner hatte sich einen dieser Plätze genommen und wollte ihn aufs Verderben nicht an einen wirklichen Karten-Inhaber abgeben, mit der Begründung dass der andere ja kein Schaffner sei und er sich nicht ausweisen müsste "diese eine komische Karte" zu haben. Naja, nicht mein Bier.
Es lagen schon Speisekarten mit dem prangenden Titel "1. Klasse - Service am Platz" herum, kurz mein Menü ausgesucht und gewartet. Der Mitarbeiter kam dann auch mit einem Tablett Kaffee um die Ecke gelaufen und bot diesen an.
Auf meine Frage ob ich auch was anderes bekommen könnte meint er nur "Wir sind gerade Land unter und ich kann Ihnen nichts bringen ausser Kaffee, für den musste ich schon genug kämpfen". Na fein, also auch hier kein Service. Abgesehen davon, dass "Land unter", vor allem Heute wenn man aus dem Fenster guckt keine glückliche Wortwahl war, wurde er danach nicht noch einmal gesehen.
3 Stunden später bin ich dann zu dem Entschluss gekommen dass ich im Endeffekt ja auch gesunde Gliedmaßen habe und auch ins Bordbistro gehen könnte.
Also quer durch die KiTa, 3 Wagons zwischen sich stapelnden Fahrgästen im Gang gekämpft und im Bordbistro eine einfache Bestellung von Essen, welches auf der Karte steht, gemacht. Die Elsässer Flammkuchen wurden nicht in den Zug geliefert, sondern nur kaltes Brot und irgendwelche Sandwiche, so erzählte es mir die gebrochen Deutsch sprechende Verkäuferin.
Ist ja auch zuviel verlang etwas von der Karte zu bestellen und es auch wirklich zu bekommen. Wie konnte ich das auch nur erwarten, ich Dummerchen. Lustig ist auch, dass die Getränke im Bordbistro direkt ca. 20-30 Cent günstiger sind als in der Speisekarte der 1. Klasse. Also doch kein "kostenloser" Service der mit dem Ticketpreis kommt.
Naja, immerhin Telekom HotSpot - YEAH, durch einen Telekomvertrag hatte ich das doch auch irgendwie inklusive anstatt der 4,95€/24h-Gebühr. Die Verbindung zum WLAN erfolgte schnell - und das wars dann auch mit der Geschwindigkeit. Wessen Fehler das jetzt ist, Telekom oder Bahn, mir egal, 56k-Modem Geschwindigkeit ist nicht zeitgemäß, nirgends, nie, nein!
Resultat
Jetzt kurz vor München, und endlich fast am Ziel, stellt sich mir die Frage wozu die Bahn eigentlich dieses Produkt anbietet. Der Service ist nichts, die Lounge den übertriebenen Mehraufwand an Geld nicht wert und die Züge werden dadurch auch nicht Pünktlicher.
Dieses Produkt als "Premium" oder "1. Klasse" zu bezeichnen ist eine Verarsche, wenn es sich zumindest teilweise nichtmal optisch (geschweige denn vom exklusivem Service) von der 2. Klasse unterscheidet, wozu dann überhaupt mehr für dieses etwas ausgeben?
Gerade in diesem Moment, nach dem letzten Satz, kam die "Service"-Frau mit Gummibärchen vorbei... Ob sie meine energischen Tippgeräusche richtig gedeutet hat und hintenraus die Ehre retten will? Sorry, too little, too late. Vollzahler 1. Klasse-Tickets werde ich definitiv nicht kaufen!
hier mal mein neuester Tripreport mit der Deutschen Bahn. Zuallererst gestehe ich, dass ich kein Fan von der Deutschen Bahn war, bin oder werde. Dennoch bietet ja die Schienenmafia eine 1. Klasse mit Service an, leider waren die Flüge von MUC nach HAM fast doppelt so teuer wie das bahn.bonus-Freifahrtsticket welches ich mir für ein Paar Tausend Punkte "gönnte". Probieren geht über studieren!
1. Klasse sollte es sein, klingt und liest sich auf dem Papier recht angenehm, Loungezugang, bequeme Sitze, entspannter Ruhebereich, Service am Platz und laut Werbung immer strahlendes und hübsches Personal. Deutsches Unternehmen mit Tradition und einem gewissen Ruf, da muss die 1. Klasse doch eine gute Alternative zum sonstigen Reisen sein (kostet ja auch immerhin einen guten Prozentsatz mehr als ein 2. Klasse-Ticket). Wie weit man von dieser kindlichen, dummen Naivität abweichen kann wurde mir auf diesem Trip mal wieder gezeigt.
Fangen wir mal von vorne an:
Hinfahrt München-Rostock (via Hamburg), ICE von MUC bis nach HAM, IC ab HAM bis HRO
Bahnhof München, 8:30 Montag morgens, es ist kalt, nass und ungemütlich. Das Wetter spielt keine Rolle, es folgt ja eine Fahrt in einem warmen, gemütlichen Premiumprodukt der Bahn.
Kurz noch in die Lounge, Ticket vorgezeigt, nett Begrüßt worden und den Hinweis erhalten, dass es (noch) keinen gesonderten 1. Klasse Bereich zur sonstigen bahn.bonus (oder bahn.comfort?) Kundschaft gibt - mir doch egal, ein FCT hatte ich doch eh nicht erwartet.
In der Lounge gab es Kaffee, Softgetränke und Zeitungen. Sogar Essen habe ich gesehen, leider wurde mein bestelltes Croissant nicht geliefert mit der Begründung dass diese schon aus seien. Vor 9 Uhr schon die ersten Teile weg? Hmm.. keine gute Vorbereitung, aber das kann ja mal passieren.
Im Zug dann auf die neuen Sitze gesetzt, hatte was von den Rennsitzen bei LH, dünner Sitz, wenig gepolstert, graues Lederimitat. Diese lassen sich erfreulicherweise sehr weit nach hinten lehnen ohne dem Hintermann die Knie in den Körper zu drücken. Das wärs doch mal für die Eco bei LH!
Da hört es aber auch leider schon mit den guten Eindrücken auf, die Zugbegleitung war zwar da, hatte auch kurz eine Zeitung angeboten, wurde dann aber bis kurz vor Hannover nicht wieder gesehen, kein Service am Platz, keine Möglichkeit den umständlichen Weg zum Bordbistro zu vermeiden. Im RUHEbereich der 1. Klasse war die Auslastung bei 100%, gefühlten 110%, aber ich hatte ja vorher reserviert. Vom erhofften Business-Publikum war nichts zu sehen, ausser einem Herren der trotz Handyverbot wild mit seinem Partner sprach. Ihm gegenüber saß eine Familie mit mehreren Kleinkindern und Babys die sich halt verhalten haben wie Kleinkinder und Babys, rumgerenne, Geschrei und nicht zu vergessen einem unverkennlichen speziellen Geruch.
Als dann aber der Schaffner kam um sich mein Ticket anzugucken, mit einer Laune die zwar einem Montag morgen, aber keiner 1. oder sogar 2. Klasse, würdig war ist auch meine Euphorie verflogen.
Immerhin kann man sich ja bei der Deutschen Bahn auf Pünktlichkeit verlassen … achnee das war ja genau andersrum. Unser ICE hatte mittendrin schon 10 Minuten verloren, weswegen mein mit 13 Minuten Umsteigen in Hamburg HBF in Gefahr geriet.
Hingewiesen auf diese Umstände wurden wir erstmal nicht, man hat es nur auf den Anzeigen in den jeweiligen Bahnhöfen gesehen.
Kurz vor Hamburg Harburg wurde durchgesagt, dass der Anschlusszug nach Greifswald leider und völlig unerwartet (seufz) 60 Minuten Verspätung hat und der Stop Hamburg HBF ausfällt und Passagiere für diese Route bitte in Hamburg Harburg umsteigen sollten. Kurz auf dem iPhone gecheckt, leider keine Alternativen die einen zeitlich ähnlich nach Rostock bringen, also warten.
Hamburg Harburg, bzw. den Bahnhof den ich gesehen habe, ist etwa so spannend wie Snooker zu gucken. Es passiert einfach nichts und schön ist anders.
Aus den geplanten 60 Minuten wurden 70, dann 75 und in Wirklichkeit waren es dann 80 Minuten Verspätung die ich in Harburg warten musste.
Dann kam auch "schon" der IC aus Stuttgart der mich nach Rostock und die restlichen Leute bis nach Greifswald bringen sollte. Den Wagen mit meiner Reservierung in der 1. Klasse ausgemacht und eingstiegen - man stinkt das da drin!! Sitze, Abteile und alles andere GENAU wie in der 2. Klasse, keinerlei Unterschied oder "Premium" zu spüren.
Mein einziger Sitznachbar im Abteil erzählte mir, dass der Triebwagen wohl auf der Strecke von Stuttgart immer mehr kaputt ging, erst war es das Leselicht, dann die Klimaanlage und schließlich die Steckdosen in den Sitzen. Ein Tausch des Triebwagens brachte nur minimal Verbesserung, die Klima lief immernoch nicht, daraus resultierend der nicht allzu erquickende Geruch. 11 Stunden alte Stuttgartluft, mit vielen Reisenden, bei kaputter Klimaanlage und keiner Möglichkeit die Fenster zu öffnen… Man kann es sich vorstellen.
Die Schaffnerin nahm es humorvoll und witzig verteilte sie die Info Blätter wegen Anspruch bei Verspätung. Da mein Ticket ja kein "richtiges Ticket" (Zitat der Schaffnerin) war, bekam ich kein Infoblatt und somit auch keine Entschädigung für die 80 Minuten in Harburg. Na geil, wird ja immer besser.
Mit schlussendlicher Verspätung von 68 Minuten kamen wir in Rostock an, nicht ohne noch den Hinweis zu hören dass der Zug dann doch nicht nach Greifswald fährt sondern vorher schon aufhört. Die Stimmung der Mitreisenden wurde dadurch nicht besser.
Aber ok, vielleicht hatte ich auch nur Pech mit der Fahrt, die Rückfahrt kann ja nur besser werden!
Auch da schlägt meine Naivität zu…
Rückfahrt von Hamburg nach München
Die "Freude" (falls es sowas auf eine bevorstehende Bahnfahrt überhaupt gibt) hielt sich in Grenzen, aber die Bahn kann es ja alles noch wieder rausreißen und mich umhauen!
Am Hamburger HBF in die 1. Klasse Lounge gegangen, eine Cola getrunken und einen Kuchen bestellt. Sehr leckerer Apfelkuchen, leider von den Abmessungen eher ein Oreo-Keks als ein Kuchen.
Die Lounge war hemmungslos überfüllt, überall stand Gepäck in Chaotischen Anordnungen rum, keinen schien es zu stören…
Beim betreten der Lounge hatte ich nur nach einer kleinen Diskussion mit dem LD überhaupt erst Zugang bekommen, da sie der Meinung war Prämientickets seinen keine Zugangsberechtigung für die Lounge. Wieso das ihre Meinung war bleibt ihr Geheimnis, zum Glück war ihre Kollegin da besser geschult.
Die Rückfahrt fing an (mit den üblichen 10 Minuten Verspätung) und erneut war der Ruhebereich eher eine KiTa als "garantierter" Störungsfreier Bereich.
Kurz eine fast handgreiflich werdende Auseinandersetzung zwischen zwei Passagieren auf dem Weg zu meinem Sitzplatz mitbekommen, in der es um die bahn.comfort-Sitzplätze ging: der rüstige Rentner hatte sich einen dieser Plätze genommen und wollte ihn aufs Verderben nicht an einen wirklichen Karten-Inhaber abgeben, mit der Begründung dass der andere ja kein Schaffner sei und er sich nicht ausweisen müsste "diese eine komische Karte" zu haben. Naja, nicht mein Bier.
Es lagen schon Speisekarten mit dem prangenden Titel "1. Klasse - Service am Platz" herum, kurz mein Menü ausgesucht und gewartet. Der Mitarbeiter kam dann auch mit einem Tablett Kaffee um die Ecke gelaufen und bot diesen an.
Auf meine Frage ob ich auch was anderes bekommen könnte meint er nur "Wir sind gerade Land unter und ich kann Ihnen nichts bringen ausser Kaffee, für den musste ich schon genug kämpfen". Na fein, also auch hier kein Service. Abgesehen davon, dass "Land unter", vor allem Heute wenn man aus dem Fenster guckt keine glückliche Wortwahl war, wurde er danach nicht noch einmal gesehen.
3 Stunden später bin ich dann zu dem Entschluss gekommen dass ich im Endeffekt ja auch gesunde Gliedmaßen habe und auch ins Bordbistro gehen könnte.
Also quer durch die KiTa, 3 Wagons zwischen sich stapelnden Fahrgästen im Gang gekämpft und im Bordbistro eine einfache Bestellung von Essen, welches auf der Karte steht, gemacht. Die Elsässer Flammkuchen wurden nicht in den Zug geliefert, sondern nur kaltes Brot und irgendwelche Sandwiche, so erzählte es mir die gebrochen Deutsch sprechende Verkäuferin.
Ist ja auch zuviel verlang etwas von der Karte zu bestellen und es auch wirklich zu bekommen. Wie konnte ich das auch nur erwarten, ich Dummerchen. Lustig ist auch, dass die Getränke im Bordbistro direkt ca. 20-30 Cent günstiger sind als in der Speisekarte der 1. Klasse. Also doch kein "kostenloser" Service der mit dem Ticketpreis kommt.
Naja, immerhin Telekom HotSpot - YEAH, durch einen Telekomvertrag hatte ich das doch auch irgendwie inklusive anstatt der 4,95€/24h-Gebühr. Die Verbindung zum WLAN erfolgte schnell - und das wars dann auch mit der Geschwindigkeit. Wessen Fehler das jetzt ist, Telekom oder Bahn, mir egal, 56k-Modem Geschwindigkeit ist nicht zeitgemäß, nirgends, nie, nein!
Resultat
Jetzt kurz vor München, und endlich fast am Ziel, stellt sich mir die Frage wozu die Bahn eigentlich dieses Produkt anbietet. Der Service ist nichts, die Lounge den übertriebenen Mehraufwand an Geld nicht wert und die Züge werden dadurch auch nicht Pünktlicher.
Dieses Produkt als "Premium" oder "1. Klasse" zu bezeichnen ist eine Verarsche, wenn es sich zumindest teilweise nichtmal optisch (geschweige denn vom exklusivem Service) von der 2. Klasse unterscheidet, wozu dann überhaupt mehr für dieses etwas ausgeben?
Gerade in diesem Moment, nach dem letzten Satz, kam die "Service"-Frau mit Gummibärchen vorbei... Ob sie meine energischen Tippgeräusche richtig gedeutet hat und hintenraus die Ehre retten will? Sorry, too little, too late. Vollzahler 1. Klasse-Tickets werde ich definitiv nicht kaufen!