[11MAR2011] Schweres Erdbeben in Japan

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Unwissender

Erfahrenes Mitglied
04.05.2012
477
3
Atomenergie als "alternativlos" darzustellen, zeugt meiner Meinung nach davon, dass es immer noch einige Leute gibt, die ihr Leben als Ego-Trip verstehen. Statistisch gesehen passiert bei der Atomenergie alle 17 Jahre ein schwerer Unfall (INES 6 oder 7), der den Einsatz aller Katastrophenschutzmaßnahmen erfordert. Dies als harmlose Technologie zu bezeichnen, ist schon ignorant. Genauso wenig alternativlos sind aber auch fossile Brennstoffe. Und das nicht nur in Bezug auf zu erwartende Umweltschäden, sondern auch auf die volkswirtschaftlichen Kosten, die beide Formen der Energieerzeugung verursachen. Zum Thema volkswirtschaftliche Kosten: Es hat ja schließlich einen Grund, warum bei allen Versicherungen, die ein Privatkunde erwerben kann, Schäden durch Atomenergie ausgeschlossen sind - das wirtschaftliche Risiko ist noch nicht einmal für die großen Rückversicherer tragbar.

Es geht doch letztlich kein Weg an regenerativen Energien vorbei. Und da zählt einfach nur bessere internationale Vernetzung (im wörtlichen Sinne). In Deutschland hat man genug Potenzial für Windkraft, in den arfikanischen Ländern für Sonnenenergie, in den Alpen oder im Himalaya für Wasserkraft. Die Energiequellen müssen "nur" vernüftig mit den Verbauchern vernetzt werden, dann gibt es auf absehbare Zeit genug Energie für alle. Und wenn bei dem Neubau von Leitungen in Deutschland eine Summe von 30 Milliarden im Raum stehen, muss man sich nur mal überlegen, wieviel Kosten bisher Tschernobyl und Fukushima verursacht haben.
 
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weero

Erfahrenes Mitglied
09.03.2009
911
0
SINg-sing, SYD & ZRH
Bei den Kosten von Atomenergie sollte auch die Entsorgung von radioaktiven Abfällen berücksichtigt werden. Bei Plutonium-239 das eine Halbwertszeit von 24000 Jahren hat ist eine Bezifferung allerdings äußerst schwierig...
Pu239 sollte man ja auch nicht verscharren sondern im Reaktor oder im Gefechtskopf fissieren. Waere je Verschwendung pur dieses wertvolle Material einfach wegzuwerfen.

Man kann noch so ein Gutmensch sein und vor der Endlagerung warnen ... aber das vorhandene Nuklearmaterial wird gespalten. Vielleicht nicht in DE und der CH aber so ziemlich ueberall sonstwo. Man waehlt also einfach die Indische Endlagerung anstelle der Deutschen. Klingt nicht gerade weise in meinen Ohren aber Religion und Gutmenscrhentum haben eben ihren hohen Preis.
Atomenergie als "alternativlos" darzustellen, zeugt meiner Meinung nach davon, dass es immer noch einige Leute gibt,
die ihr Leben als Ego-Trip verstehen. Statistisch gesehen passiert bei der Atomenergie alle 17 Jahre ein schwerer Unfall (INES 6 oder 7)..
Eben. Also so gut wie nie. Kohlemienen kollabieren alle 2 Wochen und Daemme brechen zu dutzenden in jeder Regenzeit.

Die Tausende Tote durch Daemme werden dann einfach kleingerechnet - sind ja meist einfache Landleute - waerend die virtuellen Schaeden von den Kernkraftwerken durch Hirngespinnstzahlen aufgeblaeht werden. Welcher Nuklearunfall ausser Tschernobyl und Fukishima - die ja 1/4 Jahrhundert auseinanderliegen - hat denn nennenswerte Kosten verursacht? Und wodurch?
Damit meine ich echte Schaeden, nicht die Milliarden, welche durch nutzlose Behoerden in Pruefprotokollen und in frauenfreundlichen Labberprofessuren versenkt werden.

Ohne die enormen Kosten der Antiatom Lobby und gruener NGOs waeren die echten Kosten der Nuklearunfaelle recht gering. Aber weil man den vom Damm getoeteten Indo noch oder mit 3000 Euro berechnet und jeden evakuierten Bauer in Japan mit 5000 pro Monat kommen halt so Zerrbilder raus.

Um die Kosten von Wasserkraft und Fission fair zu vergleichen muesste man die Leute bei der Verseuchung nicht warnen (so wie's beim Wasser halt ist) und dann die Toten mit eben ein paar K-Euro ins Excel Sheet eintragen.
Das passiert zum Glueck nicht, daher lebte ich auch lieber neben einem AKW als nahe einem Wasserkraftwerk.
 

Robstar

Erfahrenes Mitglied
09.04.2009
1.056
1
Pu239 sollte man ja auch nicht verscharren sondern im Reaktor oder im Gefechtskopf fissieren. Waere je Verschwendung pur dieses wertvolle Material einfach wegzuwerfen.

Man kann noch so ein Gutmensch sein und vor der Endlagerung warnen ... aber das vorhandene Nuklearmaterial wird gespalten. Vielleicht nicht in DE und der CH aber so ziemlich ueberall sonstwo. Man waehlt also einfach die Indische Endlagerung anstelle der Deutschen. Klingt nicht gerade weise in meinen Ohren aber Religion und Gutmenscrhentum haben eben ihren hohen Preis.

Findest du es nicht ein klein wenig pervers, dass nur weil du das Glück hattest in einem Industrieland geboren worden zu sein, den Müll einfach in irgendwelchen Slumvierteln abzuliefern? Klar ist so vieles im Leben eine Frage des Geldes, aber die Menschen in den Slums haben definitiv genauso wenig Lust auf den Müll wie wir. Ebenso haben diese Menschen auch nicht so einfach die Möglichkeit wegzuziehen. Bleibt aus deiner Sicht nur noch zu hoffen, dass es bei dem Transport in ein Slum zu keinem Zwischenfall kommt.

Eben. Also so gut wie nie. Kohlemienen kollabieren alle 2 Wochen und Daemme brechen zu dutzenden in jeder Regenzeit.

Die Tausende Tote durch Daemme werden dann einfach kleingerechnet - sind ja meist einfache Landleute - waerend die virtuellen Schaeden von den Kernkraftwerken durch Hirngespinnstzahlen aufgeblaeht werden. Welcher Nuklearunfall ausser Tschernobyl und Fukishima - die ja 1/4 Jahrhundert auseinanderliegen - hat denn nennenswerte Kosten verursacht? Und wodurch?
Damit meine ich echte Schaeden, nicht die Milliarden, welche durch nutzlose Behoerden in Pruefprotokollen und in frauenfreundlichen Labberprofessuren versenkt werden.

Das ist ja das Problem, dass Umwelt einfach keinen Preis hat und man auf Grund der Langzeitauswirkungen den wirklichen Schaden (insbesondere Gesundheitsschäden) nicht mal ansatzweise abschätzen kann. Aus diesem Grund ist es zumindest wichtig, dass man es schafft, dass die Umwelt einen Preis hat. Allerdings macht das nur Sinn, wenn man das global hinbekommt. Das dies keine einfache Sache ist, ist mir natürlich bewusst.
Jedes Opfer eines Grubenunglücks oder eines Dammbruch ist natürlich eines zuviel. Du hast allerdings die Möglichkeit dort wegzuziehen und bist relativ schnell außerhalb des Risikobereichs. Wenn in Europa ein Atomkraftwerk explodiert, dann kannst du eigentlich wohnen wo du willst - du bist im Risikobereich trotzdem drinnen.
Ohne die enormen Kosten der Antiatom Lobby und gruener NGOs waeren die echten Kosten der Nuklearunfaelle recht gering. Aber weil man den vom Damm getoeteten Indo noch oder mit 3000 Euro berechnet und jeden evakuierten Bauer in Japan mit 5000 pro Monat kommen halt so Zerrbilder raus.

Um die Kosten von Wasserkraft und Fission fair zu vergleichen muesste man die Leute bei der Verseuchung nicht warnen (so wie's beim Wasser halt ist) und dann die Toten mit eben ein paar K-Euro ins Excel Sheet eintragen.
Das passiert zum Glueck nicht, daher lebte ich auch lieber neben einem AKW als nahe einem Wasserkraftwerk.

Wasserkraft ist meiner Auffassung die sinnvollste Energiequelle überhaupt. Nebenbei sind die größten Kraftwerke der Welt Wasserkraftwerke. Atomkraftwerke sehen dagegen alt aus. Wir in Deutschland haben fast alle Möglichkeiten der Wasserkraft bereits genutzt, Norwegen gewinnt fast seine gesamte Energie durch Wasserkraftwerke. Wenn man dann noch bedenkt, dass wir weltweit gerade mal so 10% der Möglichkeiten nutzen, dann zeigt das ganz deutlich unser Potential. Allerdings muss man auch schauen, dass man die Energie dort abtransportieren kann. Energietransport über sehr große Entfernungen stellen auch heutzutage immer noch ein Problem dar.
Der einzige Vorteil von Atomstrom meiner Meinung nach ist, dass man vor Ort große Mengen an Strom "erzeugen" kann. Daher ist es wichtig, dass man die derzeitigen Nachteile von anderen Kraftwerken (z.B. Transport Wasserkraft -> Verbraucher) weiterentwickelt, damit man diese Technologie noch interessanter gestalten kann.
 

cockpitvisit

Erfahrenes Mitglied
04.12.2009
4.822
2.076
FRA
Wenn in Europa ein Atomkraftwerk explodiert, dann kannst du eigentlich wohnen wo du willst - du bist im Risikobereich trotzdem drinnen.
Der Risikobereich der globalen Erwärmung umfasst die ganze Welt, da kann man auch nirgendwohin wegziehen. Und während man in Europa immerhin Filter hat so dass ausser CO2 nichts in die Atmosphäre gelangt, werden anderswo (z.B. in China) auch viele Schadstoffe in die Luft gepustet. Daran sterben auch tausende von Menschen, und der Smog überzieht in Asien riesige Flächen. Da können viele Menschen auch nirgendwohin wegziehen.

Wenn irgendwo in einer Hitzewelle 30,000 Menschen sterben, sind es dann plötzlich Opfer der Natur, und nicht der Energiegewinnung auf fossilen Stoffen (und mit einem billigen Atomstrom ohne Ökostrom-Umlage hätten sie sich vielleicht eine Klimaanlage leisten können).

Wasserkraft ist meiner Auffassung die sinnvollste Energiequelle überhaupt. Nebenbei sind die größten Kraftwerke der Welt Wasserkraftwerke. Atomkraftwerke sehen dagegen alt aus.

Da bin ich 100% bei dir, auch wenn ich die Landschafts- und Flusszerstörung durch Wasserkraftwerke nicht sehr mag.

Aber der Grossteil der Energie wird nach wie vor durch Dreckschleuder erzeugt. Die Wahl ist also gar nicht zwischen der Wasser- und Atomkraft, sondern zwischen Verbrennungskraftwerken die auch im Regelbetrieb die Luft verpesten, und der relativ fortschrittlichen Atomkraft. Und da ist die Atomkraft eindeutig das kleinere Übel.

Erst wenn das letzte Verbrennungskraftwerk vom Netz gegangen ist, sollte man anfangen Atomkraftwerke durch bessere Energiequellen zu ersetzen.
 
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MANAL

Erfahrenes Mitglied
29.05.2010
14.087
8.185
Dahoam
Pu239 sollte man ja auch nicht verscharren sondern im Reaktor oder im Gefechtskopf fissieren. Waere je Verschwendung pur dieses wertvolle Material einfach wegzuwerfen.

Wenn Du ein bißchen Ahnung hättest müsstest Du wissen dass die Militärs bei der Nuklearwaffenproduktion auch jede Menge radioaktiven Müll erzeugt haben und durch die Abrüstungen seit Jahrzehnten auch lauter Müll entstanden ist.

Les Dir mal diesen Spiegel-Artikel durch und überleg ob Atomenergie wirklich so toll ist:
US-Strahlenruine Hanford: Sechs unterirdische Atommmülltanks lecken - SPIEGEL ONLINE

Den Rest Deines Beitrags lasse ich unkommentiert weil das Egoismus pur ist. Ganz nach dem Motto "nach mir die Sintflut". :sick:
 

weero

Erfahrenes Mitglied
09.03.2009
911
0
SINg-sing, SYD & ZRH
Findest du es nicht ein klein wenig pervers, dass nur weil du das Glück hattest in einem Industrieland geboren worden zu sein, den Müll einfach in irgendwelchen Slumvierteln abzuliefern?
Das ist ja genau, was ich bemaaengle. Es ist am sichersten und besten, wenn wir das Material brueten, recyclen und endlagern. Alles andere ist mit mehr Umweltbelastung verbunden.
Aus diesem Grund ist es zumindest wichtig, dass man es schafft, dass die Umwelt einen Preis hat. Allerdings macht das nur Sinn, wenn man das global hinbekommt. Das dies keine einfache Sache ist, ist mir natürlich bewusst.
Es ist v.a. eine schrecklich Perspek1tive. Da muss ma fast schon abwaegen ob man den Weltkommunismus oder eine kaputte Umwelt haben will....
Jedes Opfer eines Grubenunglücks oder eines Dammbruch ist natürlich eines zuviel. Du hast allerdings die Möglichkeit dort wegzuziehen und bist relativ schnell außerhalb des Risikobereichs.
Vor der Flutwelle kann man i.a. nicht 'wegziehen'.
UndK keiner der gruenen Journalisten meint das mit den Opfern ernst. Viel mehr ergeifert man sich ex cathedra ueber die noch nicht verhandenen Opfer der Strahlung. So en paar Brasiliansche Indianer unter dem Schlamm, da hat 5man gelernt darueberhinwegzusehen. Ist ja auch ein klassischer und sauberer Tod, nicht so was modernes, unheimliches.
Wenn in Europa ein Atomkraftwerk explodiert, dann kannst du eigentlich wohnen wo du willst - du bist im Risikobereich trotzdem drinnen.
Nein. So klein ist Europa nun auch nicht. Und explodieren tun die Dinger ja auch in toto, sondern nur so teilweise.0
Wasserkraft ist meiner Auffassung die sinnvollste Energiequelle überhaupt.
Wie ich prophezeite - Wasserkraftwerke haben viel mehr Menschen gekillt, viel mehr Oekosystem geflutet und Lebensraum kaputtgemacht als Atomkraftwerke .. und niemand wills wissen.
Nebenbei sind die größten Kraftwerke der Welt Wasserkraftwerke. Atomkraftwerke sehen dagegen alt aus.
Naja das Franzoesische Gravelines hat etwa 50% des Outputs des Dreischluchtendamms oder Itaipu, die Groessenordnung ist also nicht so verschieden.

Wenn man sich aber mal den Flurschaden dieser beiden Riesen anschaut, dann kann ich das mit dem gruenen und den Langzeitschaeden nicht so ganz nachvollziehen.
 

cockpitvisit

Erfahrenes Mitglied
04.12.2009
4.822
2.076
FRA
Wenn Du ein bißchen Ahnung hättest müsstest Du wissen dass die Militärs bei der Nuklearwaffenproduktion auch jede Menge radioaktiven Müll erzeugt haben und durch die Abrüstungen seit Jahrzehnten auch lauter Müll entstanden ist.
Der Müll ist bei der Produktion von Plutonium entstanden, nicht bei der Entsorgung. Die Handhabung und Entsorgung (falls man entsorgen möchte statt zu nutzen) ist recht trivial im Vergleich zum anderen Atommüll, es ist einfach ein schwach radioaktives Schwermetall.

Über den Müll durch Abrüstungen würde ich gerne lesen (außer Plutonium und vielleicht etwas Tritium dürfte da nichts radioaktives anfallen).

Les Dir mal diesen Spiegel-Artikel durch und überleg ob Atomenergie wirklich so toll ist:
Hanford hat mit friedlicher Atomenergie überhaupt nichts zu tun, dort wurde Plutonium für Atomwaffen produziert.

Wie willst Du das bei der Energiegewinnung ausgestoßene CO2 aus der Atmosphäre wieder entfernen? Das hat bisher kein Atomgegner erklärt.