Ist natürlich von aussen alles sehr schwer einschätzbar, aber grundsätzlich muss sich eine Crew darauf verlassen können, dass der freigegebene Rollweg frei von Hindernissen ist. Denn sonst müsste man ja wieder auf 5 Mann-Cockpits mit den Rückspiegeln (war es die 727?) umstellen, wo dauernd wer nach rechts, links, hinten und vorne und natürlich auf die Flügelspitzen schauen kann.
Gerade in diesem Fall würde ich die Asiana Crew sogar extra in Schutz nehmen, denn weit hat der 321 nicht in ihr Profil geragt. Auf fast 30m Entfernung ohne visuellen Referenzpunkt (denn der kommt ja erst nach dem Vorbeirollen in Form der Flügelspitze) abschätzen zu können, ob es sich knapp ausgeht oder nicht, ist schon grenzwertig. Wenn die Crews in solchen Situationen jedes mal stehen bleiben müssten um nachzusehen, könnte man sich von den heutigen Flughafen-Ops ganz verabschieden, denn dann ginge es nur noch auf doppelt so großen Flächen oder im Schneckentempo.
Frage bleibt, warum der 321er dort so stand und warum niemand die 330er Crew gewarnt hat. Da die Türkei meines Wissens keine Flugunfalluntersuchungsergebnisse (gibt es dieses Wort überhaupt?) veröffentlicht, wird es spannend bleiben.