13.03.20 bis 16.03.20 | Osaka, Nara, ITM-NRT-HEL-DUS & Epilog
Bevor wir im Verlaufe des Tages rüber nach Osaka wechselten ging es ziemlich früh noch zum bamboo forest in Kyoto.
Am späten Vormittag liefen wir die gut fünf Minuten zur Kyoto Station und von dort ging es mit einem JR Zug bis zur Osaka Station. Von hier mit der Subway zum Hotel.
Hier fiel, wie auch in Kyoto, schon ein großer Unterschied zu Tokios Subway auf. Während es in Tokio an fast jedem der unzähligen Eingänge einer Subwaystation Rolltreppen gibt sucht man diese in Osaka oft vergeblich. Blöd für diejenigen, die zwei Koffer mit sich herumschleppen
Zu einer ganz guten Rate hatte ich in Homnachi ein im letzten Jahr eröffnetes Hotel gebucht.
Der Stil gefiel mir gut. Außerdem gab es weitere Pluspunkte wie eine (tatsächlich kostenlose) Bier Happy Hour von 17:30 Uhr bis 18:30 Uhr, einen Billardtisch zur freien Verfügung sowie Voucher wenn man auf die Zimmerreinigung verzichtet, Handtücher gibt es dennoch.
Wir hatten diesmal (zum Glück) zwei Zimmer gebucht, allerdings offenbar Doppel- statt Zweibettzimmer.
Nicht weit entfernt lag auch hier das lokale HRC, sodass J ein weiteres Shirt erwerben konnte.
Auch in der Nähe gab es Udon mit fried Tofu und irgendwas mit Fleisch für die anderen.
Osaka wirkte auf mich recht austauschbar. Aber auch hier teils sehr kleine und enge Straßen, aber auch welche die man eher mit einer Großstadt assoziiert.
Nach dem Essen ist vor dem Essen. J wollte zu einem Laden der unter anderem (offenbar berühmten) Käsekuchen verkauft. Wir teilten uns zwei Kuchen, je 28cm Durchmesser und waren uns einig: Was diesen Kuchen so toll machen soll konnten wir nicht verstehen. Relativ teuer, von der konistenz extrem luftig. Da gibt es wesentlich bessere.
Auf dem Rückweg war das Wetter endlich mal wieder ganz schön!
Pünktlich zur Happy Hour zurück gab es alle zehn Minuten ein Bier, die Gläser waren aber auch echt klein.
Dazu hatte ich ab und an ein sehr gutes Blatt.
Abends gab es Essen vom 7/11, der unmittelbar neben dem Hotel liegt. Danach wurden ein paar Runden Billard gespielt.
14.03.20 Nara
Unser Rail Pass war heute den letzten Tag gültig, sodass es trotz regnerischem Wetter nach Nara gehen musste. Nach einer Stunde war Nara Station erreicht und J stieg auf einmal in den Bus. Ich wäre ja gelaufen, da eine Busfahrt zeitlich auf kurzen Strecken keinen Vorteil bringt, aber das würde J im Verlaufe des Tages auch noch verstehen.
Nara ist bekannt für die etwa 1200 überall herumlaufenden Hirsche!
Nach 2-3 Stunden war der komplette Nara Park durchquert und J hatte etwa 1200 Hirschfotos auf seinem Handy. Auf dem Weg zum Bahnhof lag ein indisches Restaurant. Sehr realpreisig, zwei (vegetarische) Currys und unbegrenzt Naan - sehr delikat.
Nach weiteren fünf Minuten war Nara Station erreicht und J war sichtlich verwundert wie schnell es ging. Ich habe es mehrfach gesagt, wieso hört man nicht gleich auf mich. Ob der Straßenführung, die komplett amerikanisch ist, hält der Bus an jeder Kreuzung an, dazu kommen natürlich noch die normalen Haltestellen.
Daher ist eine Busfahrt (ohne Wartezeit) in der Regel auf kurzen Strecken nie signifikant schneller. Außerdem bin ich der Meinung laufend immer noch am meisten zu sehen. Und nicht zuletzt kostet eine Fahrt zwar "nur" etwa 1.8 Euro - aber die bin ich irgendwie auch nicht bereit zu zahlen, wenn es so wie hier nicht effizient ist.
Zurück in Osaka dann das gleiche Programm. Happy Hour, 7/11, Billard. Anschließend noch hoch zur Bar, die Voucher einlösen.
Besonders zu betonen ist das enorme Fassungsvermögen der Gläser.
15.03.20 Osaka
Wir hatten keine Zeit vereinbart, aber dass J und S ewig im Bett blieben war dann doch etwas überraschend. Letztendlich kamen wir erst um 12:30 Uhr los.
Der Rosengarten ist aktuell leider etwas kahl.
Unmittelbar in der Nähe befindet sich die public city hall
Auf dem Weg zum Umeda Sky Building
Selbiges ist sicherlich vor allem für die Rolltreppen bekannt.
Man konnte sogar hoch fahren, lediglich die Aussichtsplattform hatte (natürlich) geschlossen.
Ein paar Blicke gab es aber dennoch
Von hier ging es mit der Subway nach Dotonbori und zum Essen zu Coco Curry. Ich wollte da nicht so wirklich rein, aber es war ein running gag geworden, da wir es an jeder Ecke gesehen hatten.
Vegetarisches Curry mit einer Art Kroketten. Geschmacklich ok, kein Vergleich zu gestern. Zudem teurer.
Das absolute Highlight war dann aber dass ich ein paar kleine Fleischstücken bei mir fand. Ich mutmaße, da ich meinen Teller nach Js bekam, dass einfach die gleiche Kelle benutzt wurde. Wenn jemand passables Englisch gesprochen hätte hätte ich gerne diskutiert, so blieb mir nur die Möglichkeit es schlecht zu bewerten.
Das mag etwas kleinlich sein, aber wenn die bei Allergien genauso unvorsichtig sind kann es ja tatsächlich zu einem ernsthaften Problem werden.
Unten rechts im Bild der zweite running gag
Und noch der Blick von der Ebisu Bridge
Danach wieder das übliche.
16.03.20 ITM-NRT-HEL-DUS
Um 05:17 Uhr nahmen wir die erste Subway des Tages um nach einem Umstieg in die Osaka Monorail - sicher ebenso berühmt wie Brockway, Ogdenville und North Haverbrook - Osaka Itami gegen 06:15 Uhr zu erreichen.
Der Briefkasten war schneller gefunden als gedacht, so gibt man die Pocket WiFi nämlich zurück.
Am Gate stand diese B788 bereit. Es wird der aktuellen Situation geschuldet sein, aber ich bin dennoch überrascht dass JL nichts anderes einsetzt. Die Auslastung war nämlich eine absolute Katastrophe. Etwa 35 PAX. Dem Anschein nach auch so gut wie keine Japaner.
Im Gegensatz zu einigen ausschließlich domestic eingesetzten B777 fliegt die B788 auch ganz regulär longhaul. Hervorzuheben ist sicher die 2-4-2 Bestuhlung. Da selbst NH 3-3-3 fliegt und ich es jetzt nicht nachgeschaut habe gehe ich einfach mal davon aus, dass JL die einzige positive Ausnahme ist.
Pünktlicher Start, ein letzter Blick auf Osaka und ein Wasser unterwegs.
NRT vor der Zeit erreicht und aufgrund des Umweges so auch den zweiten Flughafen Tokios in die Statistik geholt.
Es hätte auch von KIX nen Flug wahlweise nach HEL oder LHR gegeben, aber auch hier wieder unverhältnismäßig teurer.
In Narita noch etwa eine Stunde Wartezeit am Gate totgeschlagen, eher AY74 geoardet wurde.
Für die Sicht nicht ganz optimal, aber ansonsten war es heute in der vorderen Eco eine gute Wahl.
Insgesamt waren in Eco heute keine 70 PAX gebucht, dazu eine handvoll in C, sodass prinzipiell fast jeder mindestens eine komplette Reihe für sich hätte haben können.
Daher wundert es mich umso mehr dass aktuell dennoch JL und AY quasi parallel nach HEL fliegen.
Letztes mal gab es ja nur Beef oder Chicken, diesmal Beef or Fish. Aber ich hatte vorgesorgt und mir was anderes bestellt. Und für ein Eco Essen war es sogar richtig gut.
Ursprünglich wollte ich nicht schlafen, aber ich war etwas müde und ich habe mir überlegt doch etwa drei Stunden zu schlafen und gegen 08:00 Uhr morgens deutscher Zeit wach werden zu wollen. Mit drei Plätzen für sich klappte das auch ganz hervorragend. Bei J, eine Reihe hinter mir ebenso. Nur T hatte ob seiner Größe da etwas Schwierigkeiten

Den Großteil der restlichen Flugzeit verbrachte ich damit die (mutmaßlich) letzte Staffel Pastewka bei Amazon Prime zu schauen.
Gegen Ende gab es ein zweites Essen, ebenfalls ziemlich gut.
Die Landung in Helsinki etwa 25 Minuten vor der Zeit. Ob oder trotz der Umstände dennoch ein äußerst angenehmer Flug.
In HEL musste eine Transfersiko passiert werden, geschlossene Getränke können hier jedoch mitgenommen werden.
Fragen zum gesundheitlichen Wohlbefinden oder ähnlichem gab es nicht. Eigentlich alles wie immer, es war nur extrem leer.
Mit einer guten Stunde war die Umsteigezeit nicht allzu üppig, aber das muss sie in Helsinki ja auch nicht sein.
An Gate 13 stand die OH-LVH. Mit nun 24 A319 Flügen ebenso viele wie mit B738. A320 ist inwzischen weit vorbeigezogen mit 46 Flügen.
Nach einem Intersection Take Off und einem super unspektakulären Flug ohne nennenswerte Aussicht wurde DUS nach gut zwei Stunden auf 05R erreicht.
Selten war ich wirklich froh wieder in Deutschland zu sein. Heute war so ein Tag. Irgendwo zu stranden wäre wirklich ziemlich blöd gewesen.
Hätte mich vor gut zwei Wochen jemand gefragt hätte ich aber auch absolut nicht mit dieser Entwicklung gerechnet.
Aber auch in DUS absolut keine Nachfragen woher man denn käme oder sonstiges.
Gepäck kam ziemlich schnell und mit dem Zug ging es dann wieder nach Hause. Hier bot sich mehrfach ein komisches Bild. Etliche Leute fassten gefühlt alles an und gingen anschließend mit den Händen ins Gesicht. Ich selbst gehöre zwar nicht zur Risikogruppe, aber in meinem Umfeld gibt es durchaus einige Personen.
Epilog
So routiniert ich bin, das war dieses mal irgendwie doch anders. Ich hatte zwischenzeitlich auch mal überlegt ob ich nicht bei Finnair anrufe um ein oder zwei Tage früher zurück zu fliegen, um nicht irgendwo zu stranden, da ja einige Airlines bereits den Betrieb bereits eingestellt haben.
Aber darum soll es jetzt erstmal nicht weiter gehen - in Japan hat man außer die Museen betreffend nämlich in der Tat fast nichts mitbekommen.
Dafür aktuell in Deutschland ja umso mehr. Meine Uni hat erstmal auch geschlossen, Abgaben wurden verlängert.
Ich hoffe es nicht, aber ich will es auch nicht ausschließen, aktuell sehe ich meinen Regelstudienzeit Abschluss doch etwas in Gefahr. Das würde mich schon ziemlich ärgern, da ich eigentlich nur noch die CP au einem einzigen Kurs brauche. Und dafür dann ein halbes Jahr zu verschwenden wäre schon ziemlich uncool.
Das Wetter war diesmal ja leider recht durchwachsen, aber immerhin habe ich in Sapporo mal wieder Schnee gesehen

Besonders gefallen hat mir natürlich die japanische Effizienz und gute Struktur. Der enorme und komplett unnötige Plasikkonsum wird noch lange negativ in Erinnerung bleiben.
Tokio hat retrospektiv dann doch weniger geflasht als zu Beginn angenommen. Eigentlich war nur Akihabera genau so wie ich mir Tokio vorgestellt hatte. Aber ich würde es keineswegs als enttäuschend bezeichnen. Von NYC hingegen war ich bei meinem ersten Besuch durchaus etwas enttäuscht, aber inzwischen mag ich die Stadt sehr.
Ich werde defintiv zurück nach Japan kommen, aber vermutlich nicht so lange. Denn mir wird doch immer wieder bewusst dass die für mich ideale Zeit nicht länger als 10-12 Tage sein sollte.
Neben dem Shinkansen gab es mit der B773 ein weiteres Highlight. Ich freue mich sehr dass es geklappt hat. Aktuell ist das nämlich nur noch mit ziemlich viel Glück möglich.
Auch A359 war neu, aber das ist fast keiner Erwähnung wert. Aktuell stehe ich somit nun bei 52 verschiedenen (Sub-)typen.
Wie bereits im Prolog erwähnt gab es mit AY, JL und NH drei neue Airlines (57 total) und mit HEL, NGO, CTS, HND, HIJ und NRT auch einige neue Airports (total 104).
Mein Ziel jedes Jahr mindestens ein neues Land zu bereisen konnte auch bereits erfüllt werden, Japan ist Land #41 für mich.
Finnair war im Endeffekt positiv, aber nicht perfekt. Die Kabine ist ganz angenehm, aber es könnte besser sein. Trotz A359 keine Steckdosen, nur wackelige USB Anschlüsse. Essen zwar gut, aber nur das Nötigste - also keine Snacks, Alkohol nur BOB und offenbar gibt es gratis Bier auch nur auf ausgewählten Flügen.
Das Handling mit Js verlorenem Koffer gar desolat. Fast eine Woche zu brauchen den hinterher zu schicken ist nicht akzeptabel.
Letztes Jahr blieb mein Gepäck auf DUS-PEK-HKG in PEK stehen, da ich aufgrund einer Verspätung sehr sehr wenig Zeit in Peking hatte und ich fand es bereits nicht optimal dass mein Gepäck erst mit dem übernächsten Flug (am gleichen Tag) nachgeliefert wurde. Zur Erinnerung: Finnair hat sechs Tage benötigt, trotz zwei täglichen OneWorld Flügen HEL-NRT.
Preislich war es doch etwas mehr als vorher gedacht, auch im Vergleich zu dem was ich sonst so ausgebe. Allerdings waren diesmal die Transportkosten auch ziemlich hoch und auch das Essen ist natürlich erheblich teurer als in Südostastien. Mal schauen ob ich meine Exceltabelle die Tage noch visualisiert präsentiere. Im Endeffekt gebe ich eh das aus was ich ausgebe, aber ich habe im Nachhinein gerne einen Überblick wie sich das aufteilt. Außerdem freut sich der Statistik Nerd natürlich.
Die nächsten Flüge sind erst für August und September gebucht, ziemlich viele sogar. Schauen wir mal was das so wird.
Ich gehe aktuell davon aus dass in der Zwischenzeit wohl erstmal nichts mehr kommt, momentan sind mir da zu viele Unbekannte im Spiel.
Immerhin kann ich einen meiner Jobs von zu Hause aus erledigen, sodass ich mir da schonmal keine Sorgen drum machen muss.
Achja, die Prüfungsleistung ist übrigens ne ziemlich Umfangreiche Hausarbeit - die explizit keine Exkursionsbeschreibung sein soll.
Also falls jemand noch wissenschaftliche Literatur zu Yokohama findet immer her damit
Vielen Dank fürs Lesen, die Danke und die Kommentare!
Bis zum nächsten Mal
Max