Das ist nicht unbedingt eine Sache der Politik, sondern der Airlines und der Aufsichtsbehörden.
Beim mechanischen Part des Flugbetriebs wird ganz selbstverständlich davon ausgegangen, dass Teile versagen können. Dem wirkt man mit zwei Ansätzen entgegen:
- Redundanz: Man verbaut kritische Teile mehrmals, sodass bei einem Ausfall ein Backup zur Verfügung steht.
- Wartung und Prüfung: Man prüft kritische Bauteile regelmäßig und sichert ihre Funktion durch intensive Wartung und Pflege.
Beim menschlichen Faktor, also der Crew (insbesondere den Piloten) scheint man allerdings andere Maßstäbe anzulegen.
Zum einen wurde im Cockpit (zumindest bei der Lufthansa) auf Redundanz verzichtet, sodass sich auch nur ein einziges Crewmitglied im Cockpit aufhalten (und einsperren) konnte.
Dem Artikel nach gibt es außerdem nur eine (halbherzige) psychologische Untersuchung beim Einstellungstest und darüber hinaus im Rahmen der fliegerärztlichen Routineuntersuchungen keine gezielt auf psychische Probleme abzielenden Tests und Untersuchungen. Hier wird ein bekanntes Problemfeld also mehr oder weniger ausgeblendet, man möchte sich damit offenbar nicht allzu intensiv beschäftigen. Der in der Luftfahrt allgemein geltende Ansatz "Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser" scheint nur für die Mechanik zu gelten (inkl. der "Mechanik" sprich körperliche Gesundheit der Crew), nicht jedoch für die psychische Verfassung von Piloten.