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Guten Abend zusammen
hier kommt jetzt der versprochene (und erste) Reisebericht meinerseits im Forum. Wie der Titel schon erahnen lässt ging es in den Libanon, mit einem Transitaufenthalt (1 Tag) in Äthiopien.
Ich selbst (und all meine späteren Mitreisenden) war noch nie in Afrika oder im nahen Osten gewesen. Dafür haben wir die meisten fernöstlichen und südostasiatischen Länder bereist. Also stand damit mal eine ganz neue Erfahrung an.
Die Idee kam auf, als ich mit ein paar Freunden (erstmals) in einem Nahost-Restaurant essen war. Zunächst wusste ich nicht so recht, was ich davon halten solle, aber irgendwie blieb mir der Geschmack als "interessant" in Erinnerung, und so war ich etwa 2 Wochen später wieder dort. So langsam fand ich gefallen an dieser mir bis dahin unbekannten Küche, und so fragte ich einen der Freunde, welcher uns damals erstmals in dieses Restaurant brachte (und welcher bereits fast alle Nahost-Länder mehrfach bereist hat), in welches Land man denn so reisen müsse, um wie in dem besagten Restaurant essen zu können. Libanon war dann die Antwort darauf.
Mehr zum Spaß gab ich einfach mal die Strecke ZRH-BEY in die Miles-and-More Flugsuche ein und bekam für 35.000 Meilen und ca. 45 CHF an meinem erstbesten Wunschtermin die Route ZRH-ADD-BEY in der Business Class mit Ethiopian Airlines angezeigt. Und das mit zwei (oder eher 1,5) Nachtflügen und 14 Stunden Aufenthalt in Addis Abeba. Mit den damals auf beiden Strecken eingeplanten A350 durchaus machbar.
Als ich dann noch rausfand, dass Transits mit mehr als 8 Stunden (unter Verwendung des ersten Weiterflugs Richtung Ziel) zur kostenlosen Teilnahme am Ethiopian Airlines Transit Programm berechtigen, was konkret Hotel mit Vollpension bedeutet, war mir klar: Das mache ich.
Billige Rückflüge mit LOT 6 Tage später über WAW nach ZRH in der Economy für ca. 160 CHF pro Person waren auch schnell gefunden.
Die nächste Etappe war das finden der Mitreisenden. Kriterium "ist in der Lage mindestens 35.000 Meilen auszugeben" war da schon sehr einschränkend. Ansonsten wären pro Person 2.800 CHF für den One-Way fällig geworden (oder 600 in der Economy). Schlussendlich waren wir dann aber tatsächlich zu viert: nachdem ich meine Schwester begeistern konnte wollten auch meine beiden Eltern mitkommen. So war das zwar ursprünglich nicht geplant, aber: Warum nicht? Dann wird das eben wieder (mehr oder weniger) eine Familienreise, wie wir es früher oft getan haben.
Nachdem sich dann alle für den Zeitraum freinehmen konnten rief ich bei der Miles-and-More-Hotline an um die Flüge zu buchen. Dort die Ernüchterung: Ethiopian gibt in der Business Class grundsätzlich maximal 2 Awards and Miles and More heraus. Kurze Rücksprache, dann war klar: Wir machen das trotzdem! Dann eben 2 in der Economy. Werden dann zwar zwei harte Nächte, aber dafür erlebt man was. Meine Schwester stellte sich sogleich freiwillig "zur Verfügung" und meine Mutter wollte mir als Luftfahrtenthusiast nicht den Business Class Flug mit der bis dahin unbekannten Airline nehmen (Das weiß ich SEHR zu schätzen, vor allem weil sie dann die zwei furchtbaren Nächte auf sich nehmen würde). Es war dann aber auch klar, wenns irgendwie geht gibts ein Upgrade für die beiden (hat geklappt, dazu später mehr). Also wurde dann 2 mal Business und 2 mal Eco bis Beirut gebucht:
Dann ging das informieren los. Insbesondere zum eVisa, Visa on arrival oder Transitvisum in Äthiopien kursieren verschiedene widersprüchliche Infos im Internet. Nach einigem Hin und Her investierten wir die 82 USD pP für die Beantragung eines eVisas. Davon kann ich heute nur abraten. Zwar wurde bei allen vier der Status bei dem Online Portal zum Abrufen des aktuellen Standes auf "approved" gestellt, das tatsächliche Zustellen der eVisa wollte man aber wohl nur bei den weiblichen Mitreisenden auf die Reihe bekommen. Leider scheint man in der äthiopischen Botschaft in Berlin grundsätzlich niemanden zu erreichen (warum gibts das Ding dann überhaupt?). In Bern sieht das zwar anders aus, jedoch war man dort weder der Englischen, noch irgendeiner Schweizer Landessprache mächtig (okay, Rätoromanisch konnte ich nicht testen, würde mich aber stark wundern; warum gibts das Ding dann überhaupt???).
Am 4.6. kam meine Familie, ausgerüstet mit den beiden eVisa, sowie Screenshots der beiden Status-approved-Seiten für mich und meinen Vater, mit dem Auto zu mir in die Schweiz gefahren, wo wir uns am ZRH trafen. Mit Tagesaktuellen Boardingpässen aus dem OLCI ging es kostenfrei auf die Besucherterrasse (sehr zu empfehlen!!) und danach an den ET Check-in.
Dort wollte man unsere eVisas sehen, da wir einen längeren Transit als 12 Stunden hätten und daher zwingend einreisen müssen. "Damit können Sie nicht fliegen" war der Kommentar zu den Ausdrucken über die akzeptieren eVisa Anträge ohne ausgestelltes eVisa. Jetzt wurde es doof. Wir taten quasi drei Dinge gleichzeitig:
1. Ein Upgrade auf Business Class für meine Mutter + Schwester vornehmen. Dieses wurde uns für 680 CHF pro Person auf Nachfrage angeboten, allerdings nur für den ersten Flug ZRH-ADD. ADD-BEY sei ausgebucht, und hätte sowieso einen Aircraftchange auf 737 MAX, weshalb man so oder so nur sitzen kann. Also gut, dann hätten wir vermutlich eh nur die erste Teilstrecke geupgraded. Das ganze beförderte die beiden dann aus Buchungsklasse X in Buchungsklasse J. Angeblich gibts dafür dann ca. 7,2k Meilen pP. Mal schauen ob das klappt.
2. Die Frau am CI überreden das ganze nochmal abzuklären. Das tat sie dann auch, und war immer zwischen je zwei Passagieren sehr eifrig am telefonieren. Wir wurden derweil neben dem CI "abgestellt".
3. Nach alternativen Flügen für meinen Vater und mich zu schauen. Die beste Option wäre ein Flug am nächsten morgen nach ATH und ein Weiterflug von dort am Abend gewesen. Zumindest für vielleicht 5 Stunden hätte man in der Stadt sein können. Zwischenzeitlich war ich auch kurz davor das so zu buchen, daher auch der Titel.
Nach 90+ (!) Minuten kam dann plötzlich die Frau vom CI auf uns zu, 4 Boardingpässe in der Hand: "Sie dürfen alle fliegen!" Große Erleichterung, vor allem bei mir als "Reiseplaner".
(Dazu: nach meinem jetzigen Kenntnisstand kümmert sich ET bei einem Aufenthalt bis 24 Stunden (mit Weiterreise auf ET-Ticket) jetzt nach Corona wieder um die Einreiseformalitäten, und man muss selbst nicht aktiv werden. Die 82 USD kann man sich also sparen, sowie den Ärger mit der Botschaft. Das bringt aber alles nichts, wenn einem am Startflughafen mangels Kenntnis dieser Regel beim Personal das Boarding verweigert wird.)
Dann wurde noch unser Gepäck aufgegeben. ET erlaubt sehr großzügig 3x32 in der Business, bzw. 2x23 in der Economy, dafür nur 2, bzw. 1 mal 7kg Handgepäck.
Das ging dann ungefähr so:
Ich: "Die beiden Koffer für uns alle."
CI Frau: "Was ist damit?"
Ich: "Mein Handgepäck, das nehme ich mit rein"
CI Frau: "Könnten Sie das bitte auch kurz auf die Waage stellen?"
Ich: Äh ja schon, aber das ist grade noch zu schwer, ich nehme da noch was raus." (ganz sicher...)
*stelle Trolley auf Waage*
*Waage zeigt 11,7kg an*
CI Frau: "Sie fliegen ja Business, da muss man das nicht so genau nehmen"
67% drüber ist trotzdem eine Leistung.
Für uns ging es noch kurz in die SWISS Business Lounge E. Insbesondere meiner quasi nie Business reisenden Mutter + Schwester hätte ich einen längeren Aufenthalt da drin gegönnt (sie finden sowas immer ganz toll, ich kenne das Ding sowieso inzwischen auswendig), aber wegen den fast zwei Stunden am Check-in mussten wir nach 35 Minuten schon wieder raus.
Zum Boarding gab es einen Welcome Drink, ansonsten verlief der Flug bis zum Zwischenstopp in MXP ohne Service:
Mit der Landung dort kehrte bei mir auch so langsam wieder Entspannung ein, nach dem großen Stress am ZRH.
Teil 2 folgt.
hier kommt jetzt der versprochene (und erste) Reisebericht meinerseits im Forum. Wie der Titel schon erahnen lässt ging es in den Libanon, mit einem Transitaufenthalt (1 Tag) in Äthiopien.
Ich selbst (und all meine späteren Mitreisenden) war noch nie in Afrika oder im nahen Osten gewesen. Dafür haben wir die meisten fernöstlichen und südostasiatischen Länder bereist. Also stand damit mal eine ganz neue Erfahrung an.
Die Idee kam auf, als ich mit ein paar Freunden (erstmals) in einem Nahost-Restaurant essen war. Zunächst wusste ich nicht so recht, was ich davon halten solle, aber irgendwie blieb mir der Geschmack als "interessant" in Erinnerung, und so war ich etwa 2 Wochen später wieder dort. So langsam fand ich gefallen an dieser mir bis dahin unbekannten Küche, und so fragte ich einen der Freunde, welcher uns damals erstmals in dieses Restaurant brachte (und welcher bereits fast alle Nahost-Länder mehrfach bereist hat), in welches Land man denn so reisen müsse, um wie in dem besagten Restaurant essen zu können. Libanon war dann die Antwort darauf.
Mehr zum Spaß gab ich einfach mal die Strecke ZRH-BEY in die Miles-and-More Flugsuche ein und bekam für 35.000 Meilen und ca. 45 CHF an meinem erstbesten Wunschtermin die Route ZRH-ADD-BEY in der Business Class mit Ethiopian Airlines angezeigt. Und das mit zwei (oder eher 1,5) Nachtflügen und 14 Stunden Aufenthalt in Addis Abeba. Mit den damals auf beiden Strecken eingeplanten A350 durchaus machbar.
Als ich dann noch rausfand, dass Transits mit mehr als 8 Stunden (unter Verwendung des ersten Weiterflugs Richtung Ziel) zur kostenlosen Teilnahme am Ethiopian Airlines Transit Programm berechtigen, was konkret Hotel mit Vollpension bedeutet, war mir klar: Das mache ich.
Billige Rückflüge mit LOT 6 Tage später über WAW nach ZRH in der Economy für ca. 160 CHF pro Person waren auch schnell gefunden.
Die nächste Etappe war das finden der Mitreisenden. Kriterium "ist in der Lage mindestens 35.000 Meilen auszugeben" war da schon sehr einschränkend. Ansonsten wären pro Person 2.800 CHF für den One-Way fällig geworden (oder 600 in der Economy). Schlussendlich waren wir dann aber tatsächlich zu viert: nachdem ich meine Schwester begeistern konnte wollten auch meine beiden Eltern mitkommen. So war das zwar ursprünglich nicht geplant, aber: Warum nicht? Dann wird das eben wieder (mehr oder weniger) eine Familienreise, wie wir es früher oft getan haben.
Nachdem sich dann alle für den Zeitraum freinehmen konnten rief ich bei der Miles-and-More-Hotline an um die Flüge zu buchen. Dort die Ernüchterung: Ethiopian gibt in der Business Class grundsätzlich maximal 2 Awards and Miles and More heraus. Kurze Rücksprache, dann war klar: Wir machen das trotzdem! Dann eben 2 in der Economy. Werden dann zwar zwei harte Nächte, aber dafür erlebt man was. Meine Schwester stellte sich sogleich freiwillig "zur Verfügung" und meine Mutter wollte mir als Luftfahrtenthusiast nicht den Business Class Flug mit der bis dahin unbekannten Airline nehmen (Das weiß ich SEHR zu schätzen, vor allem weil sie dann die zwei furchtbaren Nächte auf sich nehmen würde). Es war dann aber auch klar, wenns irgendwie geht gibts ein Upgrade für die beiden (hat geklappt, dazu später mehr). Also wurde dann 2 mal Business und 2 mal Eco bis Beirut gebucht:

Dann ging das informieren los. Insbesondere zum eVisa, Visa on arrival oder Transitvisum in Äthiopien kursieren verschiedene widersprüchliche Infos im Internet. Nach einigem Hin und Her investierten wir die 82 USD pP für die Beantragung eines eVisas. Davon kann ich heute nur abraten. Zwar wurde bei allen vier der Status bei dem Online Portal zum Abrufen des aktuellen Standes auf "approved" gestellt, das tatsächliche Zustellen der eVisa wollte man aber wohl nur bei den weiblichen Mitreisenden auf die Reihe bekommen. Leider scheint man in der äthiopischen Botschaft in Berlin grundsätzlich niemanden zu erreichen (warum gibts das Ding dann überhaupt?). In Bern sieht das zwar anders aus, jedoch war man dort weder der Englischen, noch irgendeiner Schweizer Landessprache mächtig (okay, Rätoromanisch konnte ich nicht testen, würde mich aber stark wundern; warum gibts das Ding dann überhaupt???).
Am 4.6. kam meine Familie, ausgerüstet mit den beiden eVisa, sowie Screenshots der beiden Status-approved-Seiten für mich und meinen Vater, mit dem Auto zu mir in die Schweiz gefahren, wo wir uns am ZRH trafen. Mit Tagesaktuellen Boardingpässen aus dem OLCI ging es kostenfrei auf die Besucherterrasse (sehr zu empfehlen!!) und danach an den ET Check-in.
Dort wollte man unsere eVisas sehen, da wir einen längeren Transit als 12 Stunden hätten und daher zwingend einreisen müssen. "Damit können Sie nicht fliegen" war der Kommentar zu den Ausdrucken über die akzeptieren eVisa Anträge ohne ausgestelltes eVisa. Jetzt wurde es doof. Wir taten quasi drei Dinge gleichzeitig:
1. Ein Upgrade auf Business Class für meine Mutter + Schwester vornehmen. Dieses wurde uns für 680 CHF pro Person auf Nachfrage angeboten, allerdings nur für den ersten Flug ZRH-ADD. ADD-BEY sei ausgebucht, und hätte sowieso einen Aircraftchange auf 737 MAX, weshalb man so oder so nur sitzen kann. Also gut, dann hätten wir vermutlich eh nur die erste Teilstrecke geupgraded. Das ganze beförderte die beiden dann aus Buchungsklasse X in Buchungsklasse J. Angeblich gibts dafür dann ca. 7,2k Meilen pP. Mal schauen ob das klappt.
2. Die Frau am CI überreden das ganze nochmal abzuklären. Das tat sie dann auch, und war immer zwischen je zwei Passagieren sehr eifrig am telefonieren. Wir wurden derweil neben dem CI "abgestellt".
3. Nach alternativen Flügen für meinen Vater und mich zu schauen. Die beste Option wäre ein Flug am nächsten morgen nach ATH und ein Weiterflug von dort am Abend gewesen. Zumindest für vielleicht 5 Stunden hätte man in der Stadt sein können. Zwischenzeitlich war ich auch kurz davor das so zu buchen, daher auch der Titel.
Nach 90+ (!) Minuten kam dann plötzlich die Frau vom CI auf uns zu, 4 Boardingpässe in der Hand: "Sie dürfen alle fliegen!" Große Erleichterung, vor allem bei mir als "Reiseplaner".
(Dazu: nach meinem jetzigen Kenntnisstand kümmert sich ET bei einem Aufenthalt bis 24 Stunden (mit Weiterreise auf ET-Ticket) jetzt nach Corona wieder um die Einreiseformalitäten, und man muss selbst nicht aktiv werden. Die 82 USD kann man sich also sparen, sowie den Ärger mit der Botschaft. Das bringt aber alles nichts, wenn einem am Startflughafen mangels Kenntnis dieser Regel beim Personal das Boarding verweigert wird.)
Dann wurde noch unser Gepäck aufgegeben. ET erlaubt sehr großzügig 3x32 in der Business, bzw. 2x23 in der Economy, dafür nur 2, bzw. 1 mal 7kg Handgepäck.
Das ging dann ungefähr so:
Ich: "Die beiden Koffer für uns alle."
CI Frau: "Was ist damit?"
Ich: "Mein Handgepäck, das nehme ich mit rein"
CI Frau: "Könnten Sie das bitte auch kurz auf die Waage stellen?"
Ich: Äh ja schon, aber das ist grade noch zu schwer, ich nehme da noch was raus." (ganz sicher...)
*stelle Trolley auf Waage*
*Waage zeigt 11,7kg an*
CI Frau: "Sie fliegen ja Business, da muss man das nicht so genau nehmen"
67% drüber ist trotzdem eine Leistung.
Für uns ging es noch kurz in die SWISS Business Lounge E. Insbesondere meiner quasi nie Business reisenden Mutter + Schwester hätte ich einen längeren Aufenthalt da drin gegönnt (sie finden sowas immer ganz toll, ich kenne das Ding sowieso inzwischen auswendig), aber wegen den fast zwei Stunden am Check-in mussten wir nach 35 Minuten schon wieder raus.
Zum Boarding gab es einen Welcome Drink, ansonsten verlief der Flug bis zum Zwischenstopp in MXP ohne Service:

Mit der Landung dort kehrte bei mir auch so langsam wieder Entspannung ein, nach dem großen Stress am ZRH.
Teil 2 folgt.