AI171 Dreamliner Absturz in Ahmedabad | 12.06.25

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cockpitvisit

Erfahrenes Mitglied
04.12.2009
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FRA
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Das wäre ein denkbares Szenario, das nicht eine Kette extrem unwahrscheinlicher Fehler benötigt.

Es bräuchte ja nicht mal den kompletten Stromausfall - es würde ja genügen, dass alle Bildschirme bis auf die Standbyinstrumente dunkel werden.
Und warum hat ein Pilot dann den anderen gefragt, wieso er die Triebwerke abgestellt hat?
 

Gnynph

Reguläres Mitglied
19.11.2015
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Im Rahmen eines workshops zur Gefahrenabwehr mehrerer Kapitäne mit einem Psychiater, wurde unter anderem herausgearbeitet, dass ein Suizid wohl kaum in Zeiten hoher Arbeitsbelastung stattfinden würde. Es wäre jedoch die Wahrscheinlichkeit wesentlich höher, dass bei einem depressiven Menschen eine solche Entscheidung in Zeiten der Ruhe und entspannter Haltung getroffen werden würde.
Quelle bitte.

Ich würde eher das Gegenteil annehmen.
Wenn der andere Pilot voll beschäftigt und konzentriert ist, wie im vorliegenden Szenario, besteht die größte Chance auf Erfolg.
Man stelle sich das doch einfach mal vor.
Der PF ist mit seiner Aufgabe voll ausgelastet und wohl sehr konzentriert, schaut auf die Instrumente und der PM macht einfach click-click die Triebwerke aus.
Das langwierige Schweigen und die knappe Erklärung im vorläufigen Bericht sind wohl eher der indischen Mentalität zu zu rechnen. Was jetzt bitte nicht abwertend zu verstehen ist.
 

Tupolew

Erfahrenes Mitglied
27.09.2012
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Im Rahmen eines workshops zur Gefahrenabwehr mehrerer Kapitäne mit einem Psychiater, wurde unter anderem herausgearbeitet, dass ein Suizid wohl kaum in Zeiten hoher Arbeitsbelastung stattfinden würde. Es wäre jedoch die Wahrscheinlichkeit wesentlich höher, dass bei einem depressiven Menschen eine solche Entscheidung in Zeiten der Ruhe und entspannter Haltung getroffen werden würde.
Bei einem Startvorgang sind beide FF stark mit Arbeit belastet, es erscheint wenig wahrscheinlich, dass eine suizidale Handlung in einem solchen Moment stattfinden würde. Es ist auch kein Vorgang bekannt, bei dem es in dieser Phase zu einem solchen Entschluss gekommen ist.
Oh, das dürfte der erste Beitrag sein, der die Ursache "Selbstmord" mal mit etwas psychologischem Hintergrund füttert - interessant, danke.
 

Luftikus

Megaposter
08.01.2010
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irdisch
Das ist aber das falsche Szenario. Hier wäre es wohl eher MH370. Selbst Lubitz hat ja vorher geübt. Der hatte das auch richtig geplant. Spontan war nur der Moment der Pinkelpause des Kapitäns.
 
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tabbie

Reguläres Mitglied
21.06.2025
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Auch wenn es offensichtlich hier einige Anhänger der Suizid Theorie gibt, möchte ich eigentlich nicht auf die Suizid Thesen eingehen. Das Thema ist vielschichtig. Es scheint da mehrere Auslösefaktoren zu geben, je nach mentalen Gesundheitszustand. Aber alle diese Fälle sind viel zu selten gegenüber den Unfällen, bei denen es durch andere Auslösefaktoren zu einem Unfall kam, als dass ich dies als erste, wahrscheinliche Variante betrachte.
Nach meiner Meinung würde ein erfahrener Kapitän nicht diese Möglichkeit beim Start nutzen, die Überlebenswahrscheinlichkeit ist zu groß. Man betrachtet die anderen Startunfälle aus der Historie, bei denen es viele Überlebende (auch Flightcrewmember) gab. (Beispiele: LH 747 in Nairobi u. a.)

Ich bin noch der festen Überzeugung, dass das vermutete Szenario, was ich oben geschrieben habe, den Tatsachen näher kommt. Auch da gibt es mehrere Varianten.

Was in dem Vorabbericht als Voice recorder output stand, ist viel zu wenig und es ist nicht klar aus welcher Sprache übersetzt wurde. Es ist nicht klar, welche Sprache AI Cockpitcrews benutzen wenn sie Einheimische sind und die gleiche Sprache sprechen. Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass es die einzigen Worte sind, die aufgenommen wurden. Da müssen wir auf das Transcript warten
 

kokosnussgarten

Aktives Mitglied
20.05.2018
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Und warum hat ein Pilot dann den anderen gefragt, wieso er die Triebwerke abgestellt hat?

"Why did you cut off?"

("I did to restart the engines.")

("Did you ever before?")


"I did not."

Ich glaube nicht an nur 2 Sätze der Cockpitcrew in einer solch brisanten Situation. Warum läßt man so viel Raum für Spekulationen und veröffentlicht nicht die gesamte Unterhaltung? Die ganze Angelegenheit stinkt für mich vom Kopf her.
 
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Waldemar_von_Gallenstein

Erfahrenes Mitglied
05.06.2019
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Ich glaube nicht an nur 2 Sätze der Cockpitcrew in einer solch brisanten Situation. Warum läßt man so viel Raum für Spekulationen und veröffentlicht nicht die gesamte Unterhaltung? Die ganze Angelegenheit stinkt für mich vom Kopf her.
Weil die ganze Untersuchung nicht gemacht wird, um die Neugierde (ungeduldiger) interessierter VFTler zu befriedigen, sondern um gründlich und gewissenhaft dem Sachverhalt auf die Spur zu kommen? 🤷‍♂️
 

N140SC

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01.01.2024
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Warum läßt man so viel Raum für Spekulationen und veröffentlicht nicht die gesamte Unterhaltung? Die ganze Angelegenheit stinkt für mich vom Kopf her.
Ganz einfach: weil man dann die "Interpretationsgewalt" dessen, was da ggf. zu hören ist, nicht mehr in der eigenen Hand hat (und die Sache für die Verantwortlichen noch unangenehmer als jetzt schon wird). Aber, wie bereits festgestellt: das allein würde den Sachverhalt ziemlich sicher auch noch nicht klären.
 

Loungepotato

Erfahrenes Mitglied
02.12.2016
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Ganz einfach: weil man dann die "Interpretationsgewalt" dessen, was da ggf. zu hören ist, nicht mehr in der eigenen Hand hat (und die Sache für die Verantwortlichen noch unangenehmer als jetzt schon wird). Aber, wie bereits festgestellt: das allein würde den Sachverhalt ziemlich sicher auch noch nicht klären.
Das ist doch genau der Punkt: Die die Untersuchung leitende Behörde will am Schluss verkünden, was herausgefunden wurde.

Deshalb darf man als an einer Untersuchung beteiligter Experte bis zum 30 Tage Bericht überhaupt nicht darüber reden und danach bis zum Abschlussbericht keine relevanten Details preisgeben. Dass Akteure mit bestimmten Zielen gelegentlich Informationen "leaken" wird extrem kritisch gesehen und ebenfalls untersucht.
 
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N140SC

Erfahrenes Mitglied
01.01.2024
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Das ist doch genau der Punkt: Die die Untersuchung leitende Behörde will am Schluss verkünden, was herausgefunden wurde.

Deshalb darf man als an einer Untersuchung beteiligter Experte bis zum 30 Tage Bericht überhaupt nicht darüber reden und danach bis zum Abschlussbericht keine relevanten Details preisgeben. Dass Akteure mit bestimmten Zielen gelegentlich Informationen "leaken" wird extrem kritisch gesehen und ebenfalls untersucht.
Das heißt, was man heute alles an Unzulänglichkeiten des 30-Tage-Berichts identifiziert hat darf das nächste Dreivierteljahr weder ergänzt noch berichtigt werden? Stattdessen läuft unterdessen der Betrieb in Abwesenheit von ADs etc. einfach so weiter, als ob nichts passiert ist. Ich weiss nicht, ob das im Sinne der Sicherheit das schlauste Vorgehen wäre.
 

Loungepotato

Erfahrenes Mitglied
02.12.2016
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Das heißt, was man heute alles an Unzulänglichkeiten des 30-Tage-Berichts identifiziert hat darf das nächste Dreivierteljahr weder ergänzt noch berichtigt werden? Stattdessen läuft unterdessen der Betrieb in Abwesenheit von ADs etc. einfach so weiter, als ob nichts passiert ist. Ich weiss nicht, ob das im Sinne der Sicherheit das schlauste Vorgehen wäre.
Du hast das leider falsch verstanden.

Wenn sich im Rahmen der Untersuchung die Notwendigkeit für Maßnahmen (ADs etc.) ergibt, dann werden die bei Dringlichkeit auch sofort kommuniziert. Allerdings macht das die nach Annex 13 leitende Behörde, über einen offiziellen Kanal, und nicht welches Mitglied der Untersuchungsgruppe auch immer gerade Lust dazu hat und wann er/sie Lust dazu hat. Und schon gar nicht jemand in einem Vielfliegertreff, dem gar nicht genügend Informationen zur Verfügung stehen.
 

oliver2002

Indernett Flyertalker
09.03.2009
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www.oliver2002.com
Was in dem Vorabbericht als Voice recorder output stand, ist viel zu wenig und es ist nicht klar aus welcher Sprache übersetzt wurde. Es ist nicht klar, welche Sprache AI Cockpitcrews benutzen wenn sie Einheimische sind und die gleiche Sprache sprechen. Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass es die einzigen Worte sind, die aufgenommen wurden. Da müssen wir auf das Transcript warten

AI crews sprechen grundsätzlich unterinander Englisch.
 
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Loungepotato

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02.12.2016
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AI crews sprechen grundsätzlich unterinander Englisch.
(y) Grundsätzlich schon.

Ob es auch in diesem Fall ganz oder teilweise so war, zeigen dann die Aufnahmen aus dem Cockpit. Es ist z.B. nicht ungewöhnlich, dass Menschen in lebensbedrohlichen Situationen in die Muttersprache zurückfallen, auch wenn sie sonst eine andere Sprache sprechen.
 
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marcus67

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17.01.2015
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Ob es auch in diesem Fall ganz oder teilweise so war, zeigen dann die Aufnahmen aus dem Cockpit. Es ist z.B. nicht ungewöhnlich, dass Menschen in lebensbedrohlichen Situationen in die Muttersprache zurückfallen, auch wenn sie sonst eine andere Sprache sprechen.
Was aber normal auch überhaupt kein Problem ist. In der Muttersprache ist man meist schneller und auch präziser dabei, komplexe Sachverhalte zu diskutieren.

Wichtig ist natürlich die Nutzung von Englisch bei Crews mit unterschiedlichen Muttersprachen.
 

Loungepotato

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02.12.2016
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Was aber normal auch überhaupt kein Problem ist. In der Muttersprache ist man meist schneller und auch präziser dabei, komplexe Sachverhalte zu diskutieren.

Wichtig ist natürlich die Nutzung von Englisch bei Crews mit unterschiedlichen Muttersprachen.
Die Verwendung anderer Sprachen im Cockpit und zwischen Piloten und Flugsicherung hat Vor- und Nachteile. Dabei kommt es sehr auf die Situation und Konstellation an.
 

marcus67

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17.01.2015
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Die Verwendung anderer Sprachen im Cockpit und zwischen Piloten und Flugsicherung hat Vor- und Nachteile. Dabei kommt es sehr auf die Situation und Konstellation an.
Bei der Flugsicherung bin ich 100% bei Dir. Es nervt mich jedes Mal, wenn ich in Frankreich unterwegs bin und nicht alles verstehe, was sich im Funk um mich herum abspielt. Das macht es viel schwieriger, sich ein Bild von der Situation um einen herum zu machen und evtl. Probleme frühzeitig zu erkennen.

Im Cockpit sehe ich das nicht so dramatisch.
 
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tabbie

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21.06.2025
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Sag mal einem AF FF, er soll sich mit seinen Kollegen auf Englisch unterhalten, oder einem Chinesen....
Trotz ICAO Language Proficency Check gibt es so seine kleinen Schwierigkeiten. Ich habe mal mit einem französischen (laut Pass) FO, der muttersprachlich aus Marokko stammte, auf englisch ein Hydraulikproblem erörtern wollen.
Auch bei LH haben wir deutsch geredet, wenn es im Sim oder auf Linie um Problemerörterung ging. Die Abnormal Checklisten waren natürlich auf englisch.
 
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Loungepotato

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02.12.2016
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Was aber normal auch überhaupt kein Problem ist. In der Muttersprache ist man meist schneller und auch präziser dabei, komplexe Sachverhalte zu diskutieren.

Wichtig ist natürlich die Nutzung von Englisch bei Crews mit unterschiedlichen Muttersprachen.
Dass es in der Flugsicherung sehr viel wichtiger ist/wäre, dass alle die gleiche Sprache sprechen, da stimme ich völlig zu. Es hilft dem nicht französisch sprechenden Piloten im französischen Luftraum ja nichts, wenn er im Extremfall mit einem Flieger kollidiert, der auf einem Inlandsflug ist. :(

Im Cockpit ist das zwar auch sinnvoll, da kann die Verwendung anderer Sprachen aber weniger schädlich und teilweise hilfreich sein. (y)
 
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marcus67

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17.01.2015
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Es hilft dem nicht französisch sprechenden Piloten im französischen Luftraum ja nichts, wenn er im Extremfall mit einem Flieger kollidiert, der auf einem Inlandsflug ist.
Das ein VFR Pilot deutsch spricht, kann ja auch in DE passieren.

Da Französisch eine ICAO Sprache ist, kann es aber passieren, dass man IFR in CDG landet und hat anderen Verkehr auf der Frequenz, die auch IFR fliegen aber französisch sprechen. Das halte ich für echt fatal.
 

tabbie

Reguläres Mitglied
21.06.2025
54
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Glücklicherweise gibt es ja TCAS und neuer auch ACAS, aber das hilft nicht bei Sprachproblemen innerhalb des Cockpits. Davon ging die Diskussion ja aus.