Airbus stellt A380 ein

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Tupolew

Erfahrenes Mitglied
27.09.2012
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Keine Geschäftsreisen: ja! Wer das geglaubt hat war sowieso blauäugig. Aber weniger oft? Durchaus! Ich gehe durchaus von 1/5 bis 1/10 weniger aus wenn es sich mal wieder eingependelt hat. Während der Pandemie hatte ich noch auf 50% getippt aber der Mensch ist halt ein soziales Gewohnheitstier. Sich ab und zu persönlich zu treffen eröffnet nochmal eine ganz andere Ebene der Interaktion.
Ein nicht unwesentlicher Teil der Geschäftreisenden besteht aus Technikern/Ingenieuren die irgendwelche Anlagen aufbauen, abnehmen, warten oder abbauen. Da stellt sich die Frage ja gar nicht erst.
 

Volume

Erfahrenes Mitglied
01.06.2018
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Aber zu einem erfolgreichen Projekt gehört auch die bilaterale Einigung an der Kaffeemaschine. Auch seit über 15 Jahren… :p
Bedauerlicherweise wurde währen Corona die Kaffeemaschine leider auch in vielen Firmen eingespart...

Und die Fluktuation an Personal war so heftig, dass es erstmal mehr als eine Kaffeepause braucht, um mit den neuen Geschäftspartnern wieder eine vernünftige Beziehung aufzubauen. Da ist auch eine Generation nachgekommen, die Kaffeepausen brauchen um ihr Social Media Leben auf dem Schmachtphone erstmal auf Stand zu bringen, und gar keine Zeit für "echte" bilaterale Gespräche haben. Die Raucher sind ja schon lange während der Pausen weg, seit sie oft das Firmengelände zum Rauchen verlassen müssen (z.B. bei Boeing). Du stehst mehr und mehr in den Pausen allein als Dinosaurier in der Teeküche...

Echte Meetings sind leider heute auch in einem "New Normal" Mode angekommen, während auf der anderen Seite viele gelernt haben, auch WexEx vernünftig zu nutzen.
Die Differenz zwischen echten und virtuellen Meetings ist deutlich geringer geworden, gleichzeitig das Reisen deutlich teurer und unangenehmer. Bin gespannt, wo das hinführt. Sicher nicht zu besseren Ergebnissen...
 

freddie.frobisher

Erfahrenes Mitglied
23.04.2016
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Auch ohne Meetings wird die Zeit des A380 bald kommen, der Vogel war in puncto Kapazität einfach ein paar Jahre zu früh. Leider sind Produktionslinien für Flugzeuge keine Haushaltsgeräte, die man für ein paar Jahre in den Keller räumen und bei Bedarf wieder raufholen kann. Drum wird es dann viel Nachfrage und kein Angebot geben, ich bin gespannt wie sich das auf den Gebrauchtmarkt auswirken wird.

Sind größere Modifikationen an alten Flugzeugen im 21. Jahrhundert eigentlich noch möglich, oder ist diese Praxis aufgrund irgendwelcher Vorschriften nicht mehr praktikabel?
 

Volume

Erfahrenes Mitglied
01.06.2018
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Sind größere Modifikationen an alten Flugzeugen im 21. Jahrhundert eigentlich noch möglich, oder ist diese Praxis aufgrund irgendwelcher Vorschriften nicht mehr praktikabel?
Ich würde kühn behaupten da sind weniger die Vorschriften das Problem, als die hohe Quote von digital gesteuerten Systemen ohne in den Handbüchern veröffentlichte Softwaredetails.
In der "guten alten Zeit" hast du mit SRM, IPC, AMM, Wiring Diagrams etc. das Design weitestgehend verstehen und damit auch modifizieren können.
Wenn du jetzt meinetwegen den A340 auf Geared Turbofan umrüsten wolltest (wenn man mal anguckt wie viel effizienter ein A350 im Vergleich zum A340 und wie viel ein A320 NEO im Vergleich zum A320 CEO ist eine wohl nachvollziehbare Idee) würdest du daran scheitern, die Flugsteuerungssoftware entsprechend an die geänderte Flügelumströmung anzupassen, da du das notwendige Wissen dafür nie von Airbus erhalten würdest. Was also bei DC-8 oder 707 noch problemlos war (Umrüstung auf CFM 56) kannst du bei einem A340 vergessen.

Dazu kommt noch, dass die Flugzeuge der 60er aus genormten Halbzeugen gebaut waren, heute aber praktisch die ganze Struktur CNC gefräst oder automatisiert laminiert ist, was eine ganz andere Größenordnung von Investition in den Maschinenpark erfordert um Teile zu modifizieren, was meist heissen wird sie 100% neu zu fertigen. Einfach mal Blech oder Profile gegen dickeres tauschen geht nicht mehr. Additive Fertigung gibt es zwar, aber "drauffräsen" geht immer noch nicht.

Ein Frachttor wirst du auch noch problemlos an einem A380 nachrüsten können, aber viel mehr wird schon nicht gehen.
Wenn es nicht Airbus selbst macht, wird es schwer, und die habe sich ja bereits eindeutig positioniert.

der Vogel war in puncto Kapazität einfach ein paar Jahre zu früh.
Dann aber ziemlich viele Jahre. Denn auch die Zeit der 777X ist wohl noch nicht gekommen, wenn man sich die Orderzahlen so anguckt... Auch A350-1000 und 787-10 sind aktuell nicht die bestverkauften Modelle der Familie.
Wenn man sieht, das bei modernen Megacities heute eher mehrere Flughäfen gebaut werden, als bestehende zu Megahubs auszubauen, sehe ich nicht die Notwendigkeit Kapazität über Größe zu schaffen. Du kannst heute und in naher Zukunft einfacher, flexibler und risikoärmer Kapazität über Anzahl schaffen.

ich bin gespannt wie sich das auf den Gebrauchtmarkt auswirken wird.
An einen größeren Gebrauchtmarkt glaube ich eigentlich nicht, um einen A380 sinnvoll zu nutzen wirst du eine große Airline brauchen.
Ich gehe aber davon aus, dass die meisten existierenden A380 bei ihren jetzigen Besitzern ihre Lebensdauer abfliegen werden. Die große Verschrottungswelle dürfte durch sein.

Andererseits könnte die nächste große globale Überraschung schon morgen kommen... Wenn z.B. China plötzlich im Krieg sein sollte, wird der Bedarf an Luftfahrtkapazität nach Asien sich wieder signifikant ändern... Irgendwas ist immer, und große Flugzeuge bedeuten dann großes Risiko.
 

Luftraum

Reguläres Mitglied
17.08.2021
41
12
warten wir mal ab, was bezügl des A380 Fortbestand folgen wird. Immerhin werden "auftreibende nächste schlimmere“ Weltpandemien bereits angekündigt (Bill Gates).