Airport Berlin - Hauptstadtflughafen BER

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Frequent_Flyer

Erfahrenes Mitglied
10.03.2012
2.041
192
BER
Naja, Herr Frequent Flyer war ja der Meinung das Status wesentlich sei um in Lounges am Flughafen zu kommen, bei unheimlich vielen Reisenden reicht das Ticket.

Klar, ein C-Ticket reicht natürlich auch. Ob das jetzt "unheimlich viele" (gemessen an der Gesamtmenge) sind, sei mal dahin gestellt.
 

thorfdbg

Erfahrenes Mitglied
14.10.2010
3.412
664
TXL ist letztlich ein überlasteter alter Regionalflughafen. Viel mehr brauch Berlin aber letztlich halt auch nicht ...

Dir ist aber schon klar, dass TXL seit Jahren überlastet ist und dass auch die Stadtnähe eine Vergrößerung des Flughafens wegen der Lärmentwicklung hemmt? Natürlich, statt des Baumarktes hätte es das zweite Sechseck getan und es hätte für ein paar Jahre länger gereicht.

BER - nunja - verlieren wir kein Wort darüber. Ist jetzt schon zu klein. Wird noch ein herrliches Durcheinander geben, selbst wenn der mal eröffnet wird. Ich könnte mir gut vorstellen, dass danach das Geschrei für einen zweiten Flughafen wieder losgeht und man TXL doch offenhalten muss - "alternativlos" sozusagen - weil die Kapazitäten einfach nicht da sind.
 

LHFan

Erfahrenes Mitglied
13.06.2011
2.196
0
Dir ist aber schon klar, dass TXL seit Jahren überlastet ist und dass auch die Stadtnähe eine Vergrößerung des Flughafens wegen der Lärmentwicklung hemmt? Natürlich, statt des Baumarktes hätte es das zweite Sechseck getan und es hätte für ein paar Jahre länger gereicht.

TXL wäre heute aber nicht überlastet, hätte man einen grossen Teil der Staädteverbindungen nach THF verlegt, aber das Gegenteil geschah - man hat nach und nach alle Verbindungen von THF nach TXL verlagert. Den THF musste geschlossen werden um neuen - teueren - Wohnraum zu schaffen.

Die Preise für Wohnungen im Umfeld von THF haben sich in den letzten 10 Jahre mehr als verdreifacht - nicht wenn sich den Mietspiegel anschaut, sondern wenn man eine Wohnung mieten will.

Ich bin 2002 direkt in die Einflugschneise von THF gezogen (Körnerkiez) damals bekam man dort vernünftige Wohnungen ab ca. 100€ kalt (40qm/50qm) - schau mal was du da heute zahlst.

Gerade mal gegoogelt

117qm Genossenschaftswohnung im Körnerkiez:

Nutzungsentgelt: 1.118,06 €
Betriebskosten: 231,84 €
Heizkosten: 117,69 €
Nutzungsentgelt gesamt:1.467,59 €

Ein Freundin von mir hat dort 2003 einen Mietvertrag bei der gleichen Genossenschaft abgeschlossen und sie zahlt 97€ Kaltemiete zzgl. 106€ Nebenkosten für 1 Zimmer 47qm - im gleichen Haus.
 
Zuletzt bearbeitet:

GoldenEye

Erfahrenes Mitglied
30.06.2012
13.177
516
Die Preise für Wohnungen im Umfeld von THF haben sich in den letzten 10 Jahre mehr als verdreifacht - nicht wenn sich den Mietspiegel anschaut, sondern wenn man eine Wohnung mieten will.

Erst jammern die Leute über den phösen, phösen Fluglärm, dann befreit man sie davon, dann ist es auch wieder nicht Recht. Das ist nun einmal die logische Folge, daß Wohnraum teurer wird, wenn man ihn von Mängeln befreit.

Ich bin 2002 direkt in die Einflugschneise von THF gezogen...

und - laß' mich raten - hast dann 2003 wegen Fluglärms geklagt?
 

thorfdbg

Erfahrenes Mitglied
14.10.2010
3.412
664
TXL wäre heute aber nicht überlastet, hätte man einen grossen Teil der Staädteverbindungen nach THF verlegt, aber das Gegenteil geschah - man hat nach und nach alle Verbindungen von THF nach TXL verlagert. Den THF musste geschlossen werden um neuen - teueren - Wohnraum zu schaffen.
Ich glaube, hier geht so einiges ducheinander.THF zu schließen war schon die richtige Entscheidung, aber nicht um den Wohnraum teurer zu machen. Punkt eins ist, dass die Landebahn für die Mehrzahl der Fluggeräte viel zu kurz war, was einen wirtschaftlichen Betrieb nicht wirklich ermöglichte. Ging nur für kleine Regionalmaschinen. Damit alleine rechnet sich aber der Flughafen nicht, insbesondere nicht wenn man die übergroß dimensionierten Gebäude drumherum noch mitfinanzieren muss. Der Architekt des berüchtigten Österreichers hatte eben alles für die "Welthauptstadt" eine Nummer zu groß geplant, nur dass die Flugzeuge auch längere Landebahnen brauchen, konnte Speer natürlich nicht wissen...

Punkt zwei war, dass THF schlicht und ergreifend aufgrund der Lage einfach mal sehr gefährlich war. Wenn hier beim Anflug irgendwas passiert wäre, dann landeten die Maschine oder ihre Überreste genau in Deinem Kiez - das ist heute (eben anders als zur Bauzeit) dicht besiedeltes Gebiet, und dementsprechend ist das Gefährdungspotential einfach mal nicht tragbar. Dumme Idee genau über der Stadt einzufliegen.

Das die Mieten gestiegen sind, hat auch nur zum Teil nur mit der Schließung von THF zu tun. Der Kiez und Berlin im allgemeinen ist eben "hip" geworden, viele Leute zieht es dort hin, und gemäß den Regeln des Marktes wird es teuer. Prenzelberg ist auch teuer geworden, obwohl man da keinen Flughafen geschlossen hat.
 
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LHFan

Erfahrenes Mitglied
13.06.2011
2.196
0
Erst jammern die Leute über den phösen, phösen Fluglärm, dann befreit man sie davon, dann ist es auch wieder nicht Recht. Das ist nun einmal die logische Folge, daß Wohnraum teurer wird, wenn man ihn von Mängeln befreit. und - laß' mich raten - hast dann 2003 wegen Fluglärms geklagt?

Keiner der Anwohner von THF hat sich über den Fluglärm beschwert - zumindest konnte ich das nicht wahrnehmen. Geklagt hat auch keiner und ich schon gar nicht, ich habe die Flugzeuge vermisst.
 

LHFan

Erfahrenes Mitglied
13.06.2011
2.196
0
IPunkt eins ist, dass die Landebahn für die Mehrzahl der Fluggeräte viel zu kurz war, was einen wirtschaftlichen Betrieb nicht wirklich ermöglichte. Ging nur für kleine Regionalmaschinen. Damit alleine rechnet sich aber der Flughafen nicht, insbesondere nicht wenn man die übergroß dimensionierten Gebäude drumherum noch mitfinanzieren muss.
Punkt zwei war, dass THF schlicht und ergreifend aufgrund der Lage einfach mal sehr gefährlich war..


In THF war auch ab und an eine 747 zu Gast - zu kurze Start/Landebahn?

2100 Meter reicht für A320 oder 737 - viel größeres fliegt innereuropäisch nicht ab TXL.

Wenn Sicherheit so ein Thema ist dann ist die Liste der Flughäfen die man schliessen muss lang.
 

Perisai

Meilenausquetscher
31.08.2012
2.141
121
LON
Dir ist aber schon klar, dass TXL seit Jahren überlastet ist und dass auch die Stadtnähe eine Vergrößerung des Flughafens wegen der Lärmentwicklung hemmt? Natürlich, statt des Baumarktes hätte es das zweite Sechseck getan und es hätte für ein paar Jahre länger gereicht.

Ich hab doch geschrieben dass Tegel überlastet ist!? Und ganz ehrlich, die Lärmprobleme in TXL sind ein Witz gegen die Sche**e die man sich mit BER ans Bein gebunden hat (u.A. halt weil die neuen Genehmigungen viel schwieriger zu erlangen sind als die alten zu halten).

Und nochmal, es gibt aktuell keinen Bedarf in Berlin einen Hub-Flughafen aufzubauen. Zum einen sind im nahen Flugumfeld mehr als ausreichend Hubs vorhanden und zum anderen hat gegenwärtig keine der großen Netzwerkairlines ein Interesse an Berlin als Hub.
Und AirBerlin kriegt seine 14 (!) Langstreckenflieger, wo als im Normalfall nicht mehr als 7 an einem Hub aufeinander treffen dürften (mal vollkommen ignoriert, dass AB vor hat weiterhin 2 Flughäfen mit Langstrecke zu bedienen) auch noch in Tegel unter.

Berlin wäre deutlich besser damit gefahren, TXL und SXF zu sanieren, auszubauen und die Anbindungen zu verbessern. Abschließend hätte man über die Gebühren den Geschäftsverkehr nach TXL und den Touriverkehr nach SXF leiten können.

Ahjo, das Konstrukt gab es ja schon - bis man die Idee hatte man muss unbedingt einen Großflughafen haben und nebenbei die alten Flughäfen schön verrotten lassen, damit diese anschließend als unhaltbar darstehen...
 

Herr Bierwurst

Erfahrenes Mitglied
27.03.2011
1.292
29
Ich hab doch geschrieben dass Tegel überlastet ist!? Und ganz ehrlich, die Lärmprobleme in TXL sind ein Witz gegen die Sche**e die man sich mit BER ans Bein gebunden hat (u.A. halt weil die neuen Genehmigungen viel schwieriger zu erlangen sind als die alten zu halten).

Und nochmal, es gibt aktuell keinen Bedarf in Berlin einen Hub-Flughafen aufzubauen. Zum einen sind im nahen Flugumfeld mehr als ausreichend Hubs vorhanden und zum anderen hat gegenwärtig keine der großen Netzwerkairlines ein Interesse an Berlin als Hub.
Und AirBerlin kriegt seine 14 (!) Langstreckenflieger, wo als im Normalfall nicht mehr als 7 an einem Hub aufeinander treffen dürften (mal vollkommen ignoriert, dass AB vor hat weiterhin 2 Flughäfen mit Langstrecke zu bedienen) auch noch in Tegel unter.

Berlin wäre deutlich besser damit gefahren, TXL und SXF zu sanieren, auszubauen und die Anbindungen zu verbessern. Abschließend hätte man über die Gebühren den Geschäftsverkehr nach TXL und den Touriverkehr nach SXF leiten können.

Ahjo, das Konstrukt gab es ja schon - bis man die Idee hatte man muss unbedingt einen Großflughafen haben und nebenbei die alten Flughäfen schön verrotten lassen, damit diese anschließend als unhaltbar darstehen...

Was für ein Unsinn
 

thorfdbg

Erfahrenes Mitglied
14.10.2010
3.412
664
Ich hab doch geschrieben dass Tegel überlastet ist!? Und ganz ehrlich, die Lärmprobleme in TXL sind ein Witz gegen die Sche**e die man sich mit BER ans Bein gebunden hat.
Das ist zwar richtig, aber es ist ja nicht so, dass BER geplant wurde, um sich mal richtig Ärger ans Bein zu binden. Es wurde geplant, *weil* TXL zu klein ist. Als solches war die Entscheidung, einen neuen Flughafen zu bauen, prinzipiell richtig. Sie ist nur miserabel umgesetzt. SXF statt Speerenberg auszubauen, zu viele politisch motivierte Entscheidungen, zu wenig Leute vom Fach.

Und nochmal, es gibt aktuell keinen Bedarf in Berlin einen Hub-Flughafen aufzubauen. Zum einen sind im nahen Flugumfeld mehr als ausreichend Hubs vorhanden und zum anderen hat gegenwärtig keine der großen Netzwerkairlines ein Interesse an Berlin als Hub.
Mir ist doch Hub oder nicht Hub völlig wumpe. Punkt ist, TXL ist zu klein, BER ist zu klein, punkt. Ob man das Resultat jetzt als Hub deklariert ist mir egal, solange die Kapazität ausreichend ist. Was sie nicht ist, also Fehlplanung.

Und AirBerlin kriegt seine 14 (!) Langstreckenflieger, wo als im Normalfall nicht mehr als 7 an einem Hub aufeinander treffen dürften (mal vollkommen ignoriert, dass AB vor hat weiterhin 2 Flughäfen mit Langstrecke zu bedienen) auch noch in Tegel unter.
Ich frage mich, ob Du schon mal ab TXL geflogen bist. Das Problem sind nicht nur die Kapazitäten der Start- und Landebahnen. Das Vorfeld ist zu eng, da gibt's kaum noch Abstellfläche, die Kapazitäten für die Sicherheitskontrollen reichen nicht, das Terminal ist zu eng. An welchem Finger sollen denn die Langstreckenflüge starten? Dicht ist die Kiste.


Berlin wäre deutlich besser damit gefahren, TXL und SXF zu sanieren, auszubauen und die Anbindungen zu verbessern. Abschließend hätte man über die Gebühren den Geschäftsverkehr nach TXL und den Touriverkehr nach SXF leiten können.
Da könnt' ich jetzt mal einen Politiker mit "hätte" zitieren. Was man hätte machen können wäre in TXL das zweite Sechseck bauen, und einen U-Bahn-Anschluss. Wäre ein wirklich extrem netter Flughafen geworden, der trotzdem nicht ökonomisch betreibbar gewesen wäre, weil das ganze Konzept nicht mehr in die veränderten Anforderungen passt. War aber politisch von der Momper-Regierung nicht gewollt. Ich weiß auch nicht, ob Du schon mal SXF gesehen hast - das ist ein armsehliges Häufchen von einem Flughafen, das Terminal gehört nicht saniert, sondern abgerissen. Ein Neubau wäre hier schon oder sowieso nötig gewesen, wenn man's weiter betreiben will. Letztendlich ist das aber IMHO alles die falsche Entscheidung, weil die Gegend eben auch hier recht dicht besiedelt ist - und ja, man sieht die Rechnung jetzt mit den Lärmschutzauflagen und die Probleme mit den Einflugschneisen.

Ahjo, das Konstrukt gab es ja schon - bis man die Idee hatte man muss unbedingt einen Großflughafen haben und nebenbei die alten Flughäfen schön verrotten lassen, damit diese anschließend als unhaltbar darstehen...

Was an BER ist bitte *groß*? Da ist nichts groß. BER ist jetzt schon zu klein und nicht zu groß. Der Name "Groß" von "Großflughafen" ist nur Schall und Rauch. Rein prinzipiell wären mir zwei Flughäfen auch lieber, nur TXL ist in der gegebenen Form nicht mehr betreibbar, und SXF ist auch nur ein Häufchen Elend. Ist wohl einfach sinniger, einen Flughafen neu zu bauen als zwei.
 

Foxfire

Füchslein
10.09.2012
5.544
989
MUC/EDMM
Naja, aber wenn Tegel aufgegeben wird, werden einige Tausend PAXe nicht nach BER fliegen, sondern nach HAJ.
Warum?
Gerade PAXe mit Ziel westliche Berliner Stadtbezirke (damit meine ich nicht Westberlin) und Potsdam sind doch viel schneller von HAJ (Zuganbindung) aus am Ziel, als von BER. Oder irre ich mich da??
 

jc8136

Erfahrenes Mitglied
19.02.2011
1.276
27
ZRH
Naja, aber wenn Tegel aufgegeben wird, werden einige Tausend PAXe nicht nach BER fliegen, sondern nach HAJ.
Warum?
Gerade PAXe mit Ziel westliche Berliner Stadtbezirke (damit meine ich nicht Westberlin) und Potsdam sind doch viel schneller von HAJ (Zuganbindung) aus am Ziel, als von BER. Oder irre ich mich da??

Du irrst, die Bahn kostet deutlich mehr von HAJ (wo man auch erst mal in die S-Bahn muss und zum Hbf wo man 30min verliert) und es gibt auf der Strecke häufiger Verspätungen. Insgesamt ist der Weg von HAJ nach Berlin Hbf min. zwei Stunden, das dürften also nur wenige erwägen. Du bist von Spandau deutlich schneller mit der Regionalbahn (50min) beim BER. Wer freiwillig min. eine Stunde mehr Wegzeit nimmt, ist schon heute nicht von TXL/SXF geflogen.
 

Perisai

Meilenausquetscher
31.08.2012
2.141
121
LON
Da du ausführlich auf meine Punkte eingegangen bist, tue ich das nun auch. Wie es sich für eine Diskussion gehört ;)


Das ist zwar richtig, aber es ist ja nicht so, dass BER geplant wurde, um sich mal richtig Ärger ans Bein zu binden. Es wurde geplant, *weil* TXL zu klein ist. Als solches war die Entscheidung, einen neuen Flughafen zu bauen, prinzipiell richtig. Sie ist nur miserabel umgesetzt. SXF statt Speerenberg auszubauen, zu viele politisch motivierte Entscheidungen, zu wenig Leute vom Fach.

Es ist egal warum, man hat sich mit dem Neubau (wie du richtig sagst, besonders in SXF/BER) einen Haufen teurer Probleme ans Bein gebunden und hat diese dann durch Missmanagement auch noch erhöht. Alleine das Heckmeck um die geplante Start- und Landerouten.

Herrlich als Anwohner hochoffiziell mitgeteilt zu bekommen, dass man keinen Anspruch auf Lärmschutz hat, weil nicht betroffen - und dann wenige Monate später Routen bekannt gegeben werden, die den Anwohner hochgradig betreffen. Und noch schöner, wenn sich dann raus stellt, dass die Routen schon ewig so geplant sind :censored:


Mir ist doch Hub oder nicht Hub völlig wumpe. Punkt ist, TXL ist zu klein, BER ist zu klein, punkt. Ob man das Resultat jetzt als Hub deklariert ist mir egal, solange die Kapazität ausreichend ist. Was sie nicht ist, also Fehlplanung.

Eines der Hauptargumente für BER war aber immer der angebliche Hub-Bedarf - egal wem das heute wumpe ist.

Hab ich gesagt dass das sinnvoll ist? Ne, ganz im Gegenteil. Aber nur mit dem Argument ließ sich die Zusammenlegung von 3 Flughäfen begründen. Man erinnere sich hier z.B. an die leider an der Teilnehmerzahl gescheiterte Abstimmung zum Erhalt von THF - wo rund 60% pro innerstädtischen Flughafen waren!

Und da das Argument heute noch viel weniger zieht als noch vor einigen Jahren (als es AB noch gut ging), wird die zwanghafte Zusammenlegung nur umso dämlicher ...


Ich frage mich, ob Du schon mal ab TXL geflogen bist. Das Problem sind nicht nur die Kapazitäten der Start- und Landebahnen. Das Vorfeld ist zu eng, da gibt's kaum noch Abstellfläche, die Kapazitäten für die Sicherheitskontrollen reichen nicht, das Terminal ist zu eng. An welchem Finger sollen denn die Langstreckenflüge starten? Dicht ist die Kiste.

Ist Tegel schön, gemütlich, weiträumig oder ausreichend von der Kapazität? Nö.
Funktioniert der Flughafen trotzdem vertretbar? Ja. (In mancherlei Hinsicht sogar besser als die meisten anderen in D.)

Oder hast du Statistiken zur Hand die belegen dass TXL merklich schlechter funktioniert als andere deutsche Flughäfen?
Verspätungsspitzenreiter ist z.B. (meines Wissens) FRA und trotzdem würde wohl kaum einer behaupten, dass die Kiste dicht ist :rolleyes:


Da könnt' ich jetzt mal einen Politiker mit "hätte" zitieren. Was man hätte machen können wäre in TXL das zweite Sechseck bauen, und einen U-Bahn-Anschluss. Wäre ein wirklich extrem netter Flughafen geworden, der trotzdem nicht ökonomisch betreibbar gewesen wäre, weil das ganze Konzept nicht mehr in die veränderten Anforderungen passt.

Von dem Geld was man gerade am BER in die Luft pustet (wenn man es wenigstens verbudeln würde ... :cry:) hätte man Tegel (egal ob ausgebaut oder nicht) noch sehr sehr lange defizitär betreiben können. Und als ob das in Berlin irgendjemand ernsthaft interessieren würde.


Was an BER ist bitte *groß*? Da ist nichts groß. BER ist jetzt schon zu klein und nicht zu groß. Der Name "Groß" von "Großflughafen" ist nur Schall und Rauch.

Als der BER so beschlossen wurde, wie er jetzt ist, hätte der Flughafen je nach Jahr und Auslastung zwischen einem Fünftel und einem Drittel des Gesamtaufkommen an Fluggästen in Deutschland schultern können.
Nur mal als Relation: 1995: 90.947.202; 1998: 103.883.216; 2001: 117.552.000

=> BER ist für Deutschland durchaus ein großer Flughafen. (bzw. sollte einer werden). Nicht umsonst kämpft DUS um seinen Status als Nummer 3.

Rein prinzipiell wären mir zwei Flughäfen auch lieber, nur TXL ist in der gegebenen Form nicht mehr betreibbar, und SXF ist auch nur ein Häufchen Elend. Ist wohl einfach sinniger, einen Flughafen neu zu bauen als zwei.

Das einzig sinnige ist dass sich einige Politiker (auf allen drei Ebenen) ein Denkmal setzen wollten. Das geht nun mal nicht mit einer oder mehreren Sanierung(en), dafür muss schon ein neuer Prachtflughafen her.
 

GART

Erfahrenes Mitglied
09.01.2011
594
1
TXL
Als der BER so beschlossen wurde, wie er jetzt ist, hätte der Flughafen je nach Jahr und Auslastung zwischen einem Fünftel und einem Drittel des Gesamtaufkommen an Fluggästen in Deutschland schultern können.
Nur mal als Relation: 1995: 90.947.202; 1998: 103.883.216; 2001: 117.552.000

.

Verstehe ich jetzt nicht so ganz. Vergleichst Du die damals erwarteten ( errechneten, geschätzten oder was auch immer ) Fluggäste von BER für 2012 mit den Zahlen von 2001 ?
 

carbonaddict_08

Erfahrenes Mitglied
08.08.2013
373
7
INN
Da könnt' ich jetzt mal einen Politiker mit "hätte" zitieren. Was man hätte machen können wäre in TXL das zweite Sechseck bauen, und einen U-Bahn-Anschluss. Wäre ein wirklich extrem netter Flughafen geworden, der trotzdem nicht ökonomisch betreibbar gewesen wäre, weil das ganze Konzept nicht mehr in die veränderten Anforderungen passt. War aber politisch von der Momper-Regierung nicht gewollt. Ich weiß auch nicht, ob Du schon mal SXF gesehen hast - das ist ein armsehliges Häufchen von einem Flughafen, das Terminal gehört nicht saniert, sondern abgerissen. Ein Neubau wäre hier schon oder sowieso nötig gewesen, wenn man's weiter betreiben will. Letztendlich ist das aber IMHO alles die falsche Entscheidung, weil die Gegend eben auch hier recht dicht besiedelt ist - und ja, man sieht die Rechnung jetzt mit den Lärmschutzauflagen und die Probleme mit den Einflugschneisen.

Mittlerweile steht ja fest, dass das "armsehlige Häufchen SXF" nicht komplett beseitigt wird. Wie mir eine Mitarbeiterin vom Infostand BER letztlich mitteilte sieht der aktuelle Plan so aus, dass primär mal BER fertiggestellt und in Betrieb genommen werden soll. Aufgrund der bereits jetzt bekannten zu geringen Passagierkapazität des neuen BER wird dann sekundär direkt nach der Eröffnung ein Teil von SXF abgerissen und neu aufgebaut, während der Rest renoviert wird. Anschließend wird dieser Flughafen voraussichtlich wieder für die Abwicklung der Low Cost Carrier und Privatflugzeugen dienen, damit BER nicht überlastet ist. Wo dann allerdings das Terminal für Regierungsflüge hinkommen soll, das ursprünglich auf dem aktuellen SXF Areal geplant war, konnte sie auch nicht beantworten.
 

FlyingT

Erfahrenes Mitglied
17.11.2010
2.777
0
Bei sowas geht es um etwas mehr als um den reinen Terminal-Bau.
Auch wenn es vordergründig nicht verständlich ist ob der hohen Kosten …

Die alte Planung sah vor, dass hier ein gesondertes Areal für hoheitliche Flüge eingerichtet wird. Dies würde natürlich auch für ausländische Würdenträger genutzt werden.
Erstmal ist derartiges recht kostenintensiv in der Errichtung und der Anschaffung. Auf den zweiten Blick wird es "longterm" aber sehr viel billiger und beeinträchtigt den Verkehr und die Prozeduren an einem öffentlichen Flughafen weit weniger.
 

thorfdbg

Erfahrenes Mitglied
14.10.2010
3.412
664
Es ist egal warum, man hat sich mit dem Neubau (wie du richtig sagst, besonders in SXF/BER) einen Haufen teurer Probleme ans Bein gebunden und hat diese dann durch Missmanagement auch noch erhöht. Alleine das Heckmeck um die geplante Start- und Landerouten.
Hat man, weil man viel zu kurz gedacht hat. SXF zu BER zu machen war nur kurzfristig gedacht eine einfache Entscheidung, langfristig hat dieser Standort aber auch ziemliche Beschränkungen und hat eben dadurch Probleme nach sich gezogen. Ich bin da ja bei Dir.

Eines der Hauptargumente für BER war aber immer der angebliche Hub-Bedarf - egal wem das heute wumpe ist.
Mag sein, vielleicht die übliche Schönlügerei und Wunschdenken der Politik. Gewissermaßen ist TXL ja nun Hub, aber für AB.

Hab ich gesagt dass das sinnvoll ist? Ne, ganz im Gegenteil. Aber nur mit dem Argument ließ sich die Zusammenlegung von 3 Flughäfen begründen. Man erinnere sich hier z.B. an die leider an der Teilnehmerzahl gescheiterte Abstimmung zum Erhalt von THF - wo rund 60% pro innerstädtischen Flughafen waren!
Nur leider funktioniert dieses Argument nicht. Es ist ja nicht so, dass man vor der Frage stand: "Wollen wir TXL ausbauen oder fünf Milliarden nutzlos in den Sand setzen?", sondern "Wollen wir TXL ausbauen oder stattdessen einen neuen Flughafen bauen, der die Anforderungen des heutigen Flugverkehrs erfüllt". So gesehen war die Entscheidung prinzipiell richtig, nur eben war der Standort politisch und nicht fachlich motiviert, und das Affentheater im Parlament hätte man sich sparen können. Statt den Flughafen selbst zu bauen, wäre das ganze an ein Konsortium gegangen - was vielleicht teurer klang, aber im Gegensatz zur Politik kann man in der Wirtschaft durchaus rechnen und kann sich nicht gänzlich durchlügen (obwohl das zu Zeiten auch passiert).


Ist Tegel schön, gemütlich, weiträumig oder ausreichend von der Kapazität? Nö.
Funktioniert der Flughafen trotzdem vertretbar? Ja. (In mancherlei Hinsicht sogar besser als die meisten anderen in D.)
Die Frage ist, wie Du "funktioniert" definierst. Sagt man "Ein Flughafen funktioniert, wenn er die geplanten Kapazitäten auch umsetzen kann", so funktioniert TXL in der Tat wirklich prächtig. Sogar viel besser als geplant. Ich sagte ja schon, dass ich den Flughafen eigentlich prima finde. Nur, dummerweise sind die geplanten Kapazitäten, als auch die realen Kapazitäten einfach zu wenig. Und in dem Sinne funktioniert er eben nicht. TXL ist schlicht zu klein geworden, und ist schon seit Jahren zu klein.


Oder hast du Statistiken zur Hand die belegen dass TXL merklich schlechter funktioniert als andere deutsche Flughäfen?
Verspätungsspitzenreiter ist z.B. (meines Wissens) FRA und trotzdem würde wohl kaum einer behaupten, dass die Kiste dicht ist :rolleyes:
Das ist auch eine ganz andere Hausnummer. FRA ist ein Hub, natürlich gibt es da bei Verspätungen Kaskadeneffekte. TXL ist keiner (lassen wir AB mal außen vor), insofern entstehen die Probleme dort nicht.

Von dem Geld was man gerade am BER in die Luft pustet (wenn man es wenigstens verbudeln würde ... :cry:) hätte man Tegel (egal ob ausgebaut oder nicht) noch sehr sehr lange defizitär betreiben können. Und als ob das in Berlin irgendjemand ernsthaft interessieren würde.
Latürnich. Ich widerspreche dem ja nicht, aber das ist ja kein Argument. Die Entscheidung war ja, wie ich oben schon sagte, nicht dafür gefallen, Milliarden in den Brandenburer Sand (und nicht die Berliner Luft, so genau wollen wir doch bitte sein) zu setzen, sondern eben einen neuen Flughafen zu bauen. Natürlich war niemand da, der die Verantwortlichen vor der eigenen Unfähigkeit warnte.


Als der BER so beschlossen wurde, wie er jetzt ist, hätte der Flughafen je nach Jahr und Auslastung zwischen einem Fünftel und einem Drittel des Gesamtaufkommen an Fluggästen in Deutschland schultern können.
Nur mal als Relation: 1995: 90.947.202; 1998: 103.883.216; 2001: 117.552.000

=> BER ist für Deutschland durchaus ein großer Flughafen. (bzw. sollte einer werden). Nicht umsonst kämpft DUS um seinen Status als Nummer 3.
BER war mal als "groß genug" geplant, mit einer Option zur Vergrößerung. Nur, da hätte man den vor fünf Jahren schon hätte eröffnen sollen...


Das einzig sinnige ist dass sich einige Politiker (auf allen drei Ebenen) ein Denkmal setzen wollten. Das geht nun mal nicht mit einer oder mehreren Sanierung(en), dafür muss schon ein neuer Prachtflughafen her.

Naja, das mit dem Denkmal hat ja nun geklappt. Die Wowereit-Pleite-Gedenk-Ruine. Ist vielleicht auch besser, das Ding nach einem Politiker statt einem Flugpionier zu benennen. Lilienthal ist vielleicht abgestürzt, aber er war Ingenieur und wusste zumindest, was er da tat, und im Endeffekt hat die Idee funktioniert und funktioniert immer noch prima. Für unsere Politikelite gilt das mit dem Abstürzen zwar auch, aber der zweite Teil des Satzes gilt eben eher weniger.
 

Perisai

Meilenausquetscher
31.08.2012
2.141
121
LON

Die meisten Punkte haben wir ja besprochen, von daher nur noch zwei abschließende Punkte meinerseits.

Ein wirklich vernünftig durchgezogener größerer Flughafen hätte/würde Berlin durchaus helfen und hätte seine Berechtigung (da sind wir durchaus beieinander). Diese Rolle wird der BER leider mit ziemlicher Sicherheit auf die nächsten 10 Jahre nicht (oder wenn es ganz dumm läuft auch nie) einnehmen können.
Und auch neben einem solchen Projekt, wäre TXL oder THF für Geschäfts- und Regierungsverkehr eine sinnvolle Ergänzung gewesen. Und das SXF für die Billigflieger reicht (bzw. fit gemacht werden kann), hat man ja inzwischen auch gemerkt.

Und bei all den Glanztaten die sich die Berliner Politik in den letzten Jahren so geleistet hat, sollte man dort wenigstens in der näheren Zukunft bitte die Finger von jeder Art Großprojekt lassen ...

Für mich ist BER einfach symbolisch für die gesamte Stadt; "Wir sind jetzt Hauptstadt - und ganz sexy, wichtig, toll, metropolitan, cool, ..." - Ne sorry liebe Berliner, ihr seit eine Kleingärtner-Metropole =;

Also, Vielen Dank für die sachliche Diskussion - so macht dieses Forum Spaß (y)