Wenn aber sich die Anzahl der Marktteilnehmer auf Anbieterseite in den letzten Jahren deutlich verringert hat, die Lage der Lieferanten aber nicht gebessert, dann liegt es doch nahe anzunehmen dass sich der Handel auf Kosten anderer "saniert" hat.
Ja der Einzelhandel saniert sich an seinen Zulieferern. (Die Milchbauern sind allerdings ein schlechtes Beispiel, die sind durch das Überangebot schlicht selbst Schuld am Preisverfall)
Die Marktmacht der Big-Four führt nicht dazu, dass die Verbraucher abgezockt werden, sondern dass die Zulieferer am Limit produzieren müssen. Da sind nur ganz wenige Marken, auf die Verbraucher nicht verzichten wollen ausgenommen (Nutella z.B.)
Kaisers ist auch genau dieser Einkaufsmacht zum Opfer gefallen. Die konnten mangels Volumen schlicht nicht die gleich niedrigen Preise im Einkauf erreichen, an die Kunden weitergeben ging auch nicht, also haben sie ständig draufgelegt. Würde das Oligopol im LEH zu überhöhten Verbraucherpreisen führen hätte Kaisers überhaupt kein Problem gehabt, ausser einer etwas geringeren Marge.
Schuld an der ganzen Situation in D ist IMHO allerdings weniger die hohe Konzentration im LEH, sondern eher die deutsche "Geiz ist geil"-Mentalität. Man kann einfach keinen besseren Service/höhere Qualität anbieten, weil sich die dafür benötigten höheren Preise beim besten Willen nicht abrufen lassen. Du kannst den besten Service und super Produkte liefern, die Leute gehen zur Konkurrenz die 2 Cent billiger ist. Das spiegelt sich auch in der Kredikartenakzeptanz wieder, die bisher deutlich höheren Gebühren ließen sich aufgrund der geringen Margen und des hohen Preisdruck im deutschen LEH einfach nicht wieder reinholen.