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Trotzdem sehe ich diesen Fall als wesentlich komplizierter an, wie den Abschuss seitens des Irans. Der Iran hätte sich denken können, dass bei einem Flugkörper, der relativ niedrig kommend (aber aufsteigend) aus der Richtung eines internationalen Flughafen's, es sich mit recht hoher Wahrscheinlichkeit um ein Passagier-Flugzeug handelt.
Bei der Iran Air Maschine war man nicht in der Nähe eines Flughafen's, sondern über offenem Meer. Das US-Schiff wurde kurz vorher von Boten angegriffen, befand sich also im Kampfzustand. Das dann die Panik regiert, wenn ein Flugkörper schnell in Richtung des Schiffes zufliegt, nicht verwunderlich. Das Schiff verfügte leider nur über Primär-Radar. Konnte also ein Passagier-Flugzeug nicht von einem Kampfjet unterschieden. Man hat sogar mehrfach versucht das Flugzeug anzufunken, leider aber nur auf einer Frequenz die Zivile Flugzeuge nicht empfangen können.
Die Details liegen natürlich anders. Strukturell ähneln sich beide Abschüsse doch mehr.
Die US Schiffsbesatzung konnte den Flugverlauf der IR655 genau verfolgen, wusste also woher sie kam. Der Funkversuch fand in einem militärischen Sprachcode statt, den die zivilen Piloten nicht verstanden haben bzw. sich nicht angesprochen fühlten.
Während beider Situationen herrschte hohe Nervosität bei den Militärs, die sich angegriffen fühlten und zur Selbstverteidigung gegriffen haben, ohne ausreichend zu verifizieren.
Beide Abschüsse sind sehr tragisch, aber nicht wirklich überraschend.