Bad Ideas (make the best Memories) - 4000 km durch Lappland, Lofoten, Senja und Lyngen-Alpen zum Nordkap.

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shauri

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11.05.2014
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Waterfalls make the best Memories - Sarafossen
Nach unserem Ausflug in die Nordlichterfotografie haben wir gut, aber etwas kürzer als geplant geschlafen. Das Frühstück in der Magic Mountain Lodge ist einfach, aber ausreichend, auch wir werden für einen längeren Zeitraum satt.

Müsli-Contest. Ein wenig unkreativ bei allen Beteiligten heute.



Danach wird zügig ausgecheckt, und nach nur fünfminütiger Fahrt erreichen wir den Fährhafen, wie üblich viel zu früh. Immerhin kann ich hier meine Nordlicht-Fotos vom gestrigen Abend weitgehend fertig bearbeiten, so dass Ihr sie im letzten Beitrag bereits bewundern konntet.

Das Wetter ist entgegen der Wettervorhersage heute morgen eher wolkig statt heiter, ab und an tröpfelt es leicht, aber vernachlässigbar.

Wir verabschieden uns von Lyngseidet und der Magic Mountain Lodge, dem blauen Gebäude links im Bild, und verlassen wir pünktlich mit der Fähre den Hafen.

Interessant ist, dass hier alle bisher gefahrenen Fähren leicht unterschiedlich in ihrer Aufteilung sind, was Aufbauten, Autodeck und Innenräume angeht. Diese hier hat zum Beispiel ein Fenster, das man gut als Bilderrahmen gebrauchen kann.

Blick zurück auf die Lyngen Alpen, in denen wir leider nur einen Tag verbracht haben, aber wir haben halt nur drei Wochen Zeit.

Stellenweise scheinen sich die Wolken etwas zu lichten.





Noch mehr Bilderrahmen. Was will man machen, wenn man fast nirgends auf der Fähre uneingeschränkte Sicht hat.



Wolken über den Lyngenalpen.

Wir nähern uns Oberdalen.



Mit ein paar schönen letzten Ausblicken auf die Lyngen-Alpen fahren wir in Richtung Storslett. Das Wetter ist inzwischen auch wieder ganz nett.





Man kann die Berge auch wunderbar mit Blumen kombinieren...

...oder mit kleinen, roten Häusern.


 

shauri

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11.05.2014
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Irgendwann verschwinden die Lyngen-Alpen aus unserer Sicht und wir folgen weiter der E6 bis Storslett. Kurz davor dürfen wir dank eines gesperrten Tunnels der Nebenstraße über den Berg folgen, was uns diese wunderschönen Ausblicke beschert:

Ein absolut ruhiger Trinkwasserspeicher-See mit Herbstfarben, Felswänden und Spiegelungen. Was will man mehr.





Und dann springt ein Fisch im See, verursacht ein paar Wellen und ruiniert beinahe alles.



Nochmal in Ruhe erwischt, bis der nächste Fisch springt.

In Storslett geht es für uns zunächst ins Nationalparkzentrum, wo wir uns ein wenig über den Reisa-Nationalpark und das Reisa-Dalen informieren. Danach kaufen wir noch ein bisschen Proviant für unterwegs und ein kleines Frühstück für morgen, da bei der Unterkunft kein Frühstück buchbar war. Dann geht es ein Stück durch das Reisadal, vorbei am Puntafossen, der leider unsichtbar unter der Straenbrücke liegt, obwohl wir uns bemüht haben, ein Foto zu bekommen.









Wir fahren jetzt erstmal die Straße bis zu ihrem Ende, wo man von einem Aussichtspunkt in den Reisa Nationalpark schauen kann. Ab hier geht es nur zu Fuß oder mit dem Boot weiter. Ich besuche erstmal das einladenste und geräumigste Plumpsklo, dass ich je gesehen habe.

Danach schauen wir uns kurz auf dem Gelände um und begutachten die Aussicht.

Schöner Blick in die Wildnis unterhalb.
 

shauri

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11.05.2014
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Wir folgen der Straße wieder ein Stück aufwärts bis zum Parkplatz am Sarafossen-Trailhead. Natürlich wollen wir auch heute ein bisschen wandern: Nur 200 Höhenmeter auf einen Kilometer, gehbar in einer Stunde. Wenn man noch zum oberen Ende des Wasserfalls läuft, sind es nochmal 600 m eine Strecke. Das schaffen wir auch noch nach unserem Geröllwüsten-Marsch gestern. Der Weg ist schön und verhältnismäßig einfach, nur gelegentlich ist er richtig steil.











Nein, da müssen wir heute mal nicht drüber, wir biegen davor rechts ab.





Und da sind wir auch schon, an einem der höchsten Wasserfälle im Nationalpark.

Die Sonne steht absolut ungünstig direkt über dem Wasserfall, man muss ein bisschen mit der Kamera hantieren, dann bekommt man ihn halbwegs drauf. Mir fällt auf, dass meine Linse trotz vorhandenem und stets genutzem Objektivdeckel ziemlich dreckig ist.

Die Schlucht, in die der Wasserfall fällt, ist ziemlich tief, kommt auf dem Foto gar nicht so gut rüber.



Natürlich laufen wir auch noch zum oberen Ende des Wasserfalls, ist ja auch schön hier oben, und der Weg ist zwar stellenweise etwas sumpfig, aber weder weit noch steil.





Schachtelhalm-Palme

Die Pilze hier sind einfach gigantisch.



Oberhalb des Wasserfalls ahnt man nicht, wie es unterhalb abwärts geht.







Hinten im "Pool" kann man den Auslass erahnen.



Wir treten - heute mal entspannt und ohne allzu große körperliche Herausforderungen - den Rückweg an und genießen dabei die Landschaft.


An dieser Stelle schaltet sich kurz die MSI (Moose Scene Investigation) ein, die die Losung aber eindeutig als vom Rentier stammend identifiziert. Elche hinterlassen im Sommer wohl größere Gebinde, da sie feuchtere Nahrung zu sich nehmen. Auch die Fußspuren sprechen für Rentier, aber auch diese haben sich uns heute nicht gezeigt.

Vom Parkplatz sind es jetzt nur noch wenige Kilometer zurück zur Reisa Lodge, in der wir heute ein sehr gemütliches Zimmer gebucht haben. Wir sind heute die einzigen Gäste und können daher auch in Ruhe den Hot Tub auf der Dachterasse vorm Abendessen nutzen.



Man bietet uns für einen Aufpreis an, Abendessen und Frühstück für uns zuzubereiten, was uns sehr gelegen kommt. Unsere Vorräte können wir auch als Proviant für unterwegs verwenden. Die Frau des Inhabers der Lodge ist Thailänderin, wir bekommen heute Abend Frühlingsrollen mit Hackfleischfüllung und Pad Thai mit Huhn. Dazu gibt es natürlich nordisches Kulturgut, Hakon, ein dunkles Lager, für den Gatten und ein Kuicy IPA mit Mango-Note für mich. So lange hier noch sommerlich ist, passt das ja ganz gut.





Jetzt machen wir es uns im Zimmer gemütlich, wir sind ziemlich Müde, was in Kombination mit sternenklarem Himmel ja bekanntlich eine Garantie für Nordlichter ist.
 

Travel_Lurch

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Bilder von Nordlichtern kann man gar nicht genug machen.
Mir war es vor Jahren auf Island leider nicht vergönnt, welche zu sehen.
 
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shauri

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11.05.2014
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More Northern Lights make more Memories
Natürlich gibt es heute Abend noch Nordlichter über Reisa zu sehen, wie bereits geschrieben, sind bei klarerem Himmel in Kombination mit Müdigkeit meinerseits Nordlichter quasi garantiert.
Ich lasse gleich einfach die meisten Bilder für sich sprechen, aber vorab: Es war ein ziemlich wilder Ritt da oben, teilweise war so viel Bewegung drin, dass mit 1-2 Sekunden Belichtungszeit schon Bewegungsunschärfe in die Bilder kam. Man konnte zwischenzeitlich quasi eine Zeitraffer-Bilderfolge machen, an der ich Euch gleich teilhaben lasse.
Wir haben großes Glück, dass unsere Lodge eine Dachterasse mit Rundumblick hatte und wir sie als einzige Gäste völlig ungestört nutzen durften.

Los ging es mal wieder mit Dingen über dem Berg. Das Nazghul IPA vor 2 Tagen hatte es offensichtlich wirklich in sich.
Ich muss jetzt erstmal mein Wunschfoto, was mir gestern aufgrund von unruhiger See nicht vergönnt war, über der absolut ruhigen Reisa nachholen: Nordlicht mit Spiegelung im Wasser.

Danach wurde es wild über den Bergen:























Herzlichen Glückwunsch an diejenigen, die die wilde Fahrt bis hierhin durchgehalten haben, die nächste Fahrt geht rückwärts. Das Nordlicht verlagert sich jetzt einmal quer über uns, wir drehen die Kameraposition ein wenig und beobachten Folgendes:

























Nachdem sich zunächst der prächtige Wirbel und alsbald auch die Nordlichter wieder aufgelöst haben, können wir auch endlich schlafen gehen und haben immerhin noch eine - aufgrund der absolut ruhigen Lage der Lodge - sehr erholsame Nacht.
 

shauri

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Glaciers make the best Memories
Zum Glück waren die Nordlichter gestern zeitig und uns war doch noch eine ganz ordentliche Mütze an Schlaf vergönnt. Unsere Gastgeberin hat für uns zwei liebevoll ein kleines Frühstücksbuffet hergerichtet, von dem ich allerdings nur meine Spiegeleier auf Urlaubsbrot fotografiert habe. Danach haben wir uns ein wenig mit ihr verquatscht und daher nicht mehr fotografiert.

Nachdem wir unter anderem erzählt haben, dass wir gerne wandern, verschwindet sie kurz darauf nochmal in der Küche und kommt mit zwei belegten Broten als Proviant für unsere heutige Wanderung wieder. Sehr nett! Die Reisa Lodge ist definitv ein Höhepunkt unserer Unterkünfte, sowohl, was das wirklich schöne Zimmer und die Gemeinschaftsräumlichkeiten (und die Dachterasse mit Hottub und Nordlichtern) betrifft, als auch aufgrund des ausgesprochen netten Gastgeber-Ehepaares. Bei bestem Wetter setzen wir unsere Reise mit ein paar Fotostopps Richtung Jøkelfjord fort.

Zwischenzeitlich geht es über karge und gefühlt sehr hohe (200 m) Gebirgspässe.



Dicht gefolgt von Aussichten über Fjorde und Inseln.

Herbstliche Birkenwälder säumen unseren Weg.



Eine interessante Bergkette kommt in Sicht, ich suche nach einer Haltemöglichkeit für ein Foto. Beim ersten Versuch an einem kleinen Friedhof sind zwar Bäume im Weg, aber der Friedhof selbst mit seinem kleinen Glockenturm bietet ein schönes Motiv.



Überall blüht es noch wunderschön am Weges- und Straßenrand (zugegebenermaßen musste ich in den letzten Tagen auch ziemlich viele Allergiemedikamente verwenden).

Beim zweiten Versuch an einem kaum noch besuchten Campingplatz (inzwischen sind wir ganz offensichtlich in der Nebensaison) gelingt mir ein Foto von der Bergkette.

Nach knapp zwei Stunden Fahrt erreichen wir den Jøkelfjord, von dem man einen schönen Blick auf den Øksfjordjøkelen hat. Diesen kann man durch eine insgesamt 6 km lange Hin- und Rückwanderung noch etwas mehr genießen.
Schon der Blick vom Parkplatz ist vielversprechend.

Der Wanderweg ist als einfach beschrieben und hat auch nur 80 Höhenmeter. Er ist jetzt nicht übermäßig anspruchsvoll, schon gar nicht im Vergleich zu den Erlebnissen der letzten zwei Wochen, aber man sollte schon schauen, wo man hintritt, er ist schon teilweise ein wenig holprig.
Man hat sich hier wieder besonders viel Mühe bei der Herbst-Deko gegeben.




Auch ansonsten ist der Weg abwechslungsreich und mit viel schöner Aussicht. Achja: Die Sonne brennt, aber der Weg ist größtenteils schattig.









Nur gelegentlich Schotter. Man wird ja genügsam.

Schöne Aussichten auf den Gletscher gibt es immer wieder, jetzt muss nur noch die dumme Wolke, die Schatten genau auf den Gletscher wirft, verschwinden.

Man kann auch hier nicht behaupten, dass der Weg nicht abwechslungsreich oder zu anspruchslos wäre.

Gletscher, immernoch mit Schatten.

Noch ein bisschen Schotterstrand.

Ein paar Gewässer müssen auf die eine oder andere Art und Weise auch noch gequert werden.





Eigentlich wollte ich das schöne Gewässer oberhalb der Brücke fotografieren, aber die Blume kommt mir dazwischen.

Jetzt aber.



Es geht nochmal vorbei an schöner Herbstdeko...

... und danach sind wir auch schon am Ende unserer Wanderung angekommen, wo die Sicht auf den Gletscher jetzt auch unbeschattet ist.





Die Gegenrichtung ist auch nicht zu verachten, und ja, es ist genauso windig, wie die Birke es vermuten lässt. Zum Glück ist es mit 20 Grad und brennender Sonne nicht kalt.

Wir würdigen jetzt erstmal unser Brot vor angemessener Aussicht.
 
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shauri

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Danach nutze ich mal mein mangels Tiersichtungen bisher viel zu selten genutztes Teleobjektiv, damit wir uns diesen wunderschönen Gletscher mit seinen Wasserfällen auch mal etwas näher anschauen können.









Wenn man schonmal das Tele auf der Kamera hat, kann man auch noch die Eiderenten beim Schnecken-Fischen beobachten.

Der Gatte hat einen schönen Schmetterling entdeckt, und ich versuche, ihn auch gebührend fotografisch zu würdigen. Wir kämpfen beide mit dem Wind.





Wer die Art kennt, bitte melden.
Gleiches gilt für die (vermutlichen) Seeschwalben. Fotografisch grenzwertig schnell unterwegs.

Der Reiseelch möchte noch ein Elchie. Das ist hingegen einfach.

Zurück geht es über den selben Weg, auch wenn uns der "Urwald" auf dem Hinweg gar nicht aufgefallen war.

Inzwischen ist es bewölkt, aber das Nachmittagslicht dadurch umso schöner.

Das Licht erfreut uns auch an dem Aussichtspunkt auf der Rückfahrt, den wir auf dem Hinweg ausgelassen haben.

Nach einem Stündchen Fahrt erreichen wir Alta und beziehen unser Zimmer im Thon Hotel. Zimmer und Aussicht sind gut.



Wir machen uns kurz frisch und bummeln vorbei an der Nordlichtkathedrale zum Abendessen bei Raus, einem nordischen Tapas Restaurant.

Der Himmel ist heute Abend wirklich spektakulär.



Nordische Tapas und nordisches Kulturgut.

Nachschlag: Rentier-Gyros und unser Favorit vom ersten Gang: Lachs-Bao Bun. Das meiste war sehr lecker, nur die Krebsfleischkroketten und die Zwiebelringe waren ziemlich fad.

Nachtisch: Creme Brullée und Meringe auf einem (in der Karte nicht näher definierten aber extrem leckeren "Bett"). Ich würde sagen, es war ein Kingsize-Bett.

Auf dem Rückweg gibt es noch ein bisschen Alta bei Nacht. Die Innenstadt wirkt sehr modern und sowohl im Sommer als auch im dunklen Winter durch ein gutes Lichtkonzept lebenswert.









Für Nordlichter ist es heute zu bewölkt (und das ausgerechnet in der selbsternannten Nordlichter-Hauptstadt), also darf ich jetzt mal direkt schlafen gehen.
 
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