Bahn Anekdoten

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cockpitvisit

Erfahrenes Mitglied
04.12.2009
4.822
2.076
FRA
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Ich bin mal am späten Abend mit der Bahn von Darmstadt nach Frankfurt gefahren. Ich bin in den letzten RE eingestiegen, die vorgesehene Abfahrtzeit war kurz nach Mitternacht. 10 Minuten später sollte noch die letzte S-Bahn Richtung Frankfurt losfahren. Mein Zug blieb aber auch nach der Abfahrtzeit am Bahnhof stehen. Irgendwann fuhr die S-Bahn vom Nachbargleis los, und wir stehen weitere 20 Minuten - all das ohne jegliche Durchsage.

Ich gehe dann zum vorderen Ende des Zuges, in der Hoffnung vielleicht einen Bahnmitarbeiter zu treffen der die Ursache kennen würde. Und sehe plötzlich den Grund für die Verzögerung. Irgendein Penner ist mit einem Einkaufswagen und seinem Habgut in den Zug eingestiegen. Er musste natürlich sofort aussteigen und hat das auch getan, aber weil der Einkaufswagen ja offensichtlich gestohlen wurde, hat der Zugbegleiter die Polizei gerufen und wollte unbedingt warten bis sie eintrifft. Das Warten auf die Polizei hat insgesamt rund 40 Minuten gedauert, offenbar gab's dringendere Polizeieinsätze als ein Penner mit einem Einkaufswagen am Bahnhof.

Natürlich hielt es der Zugbegleiter nicht für nötig, die Passagiere zu informieren, damit sie in die S-Bahn rechtzeitig umsteigen könnten :censored: Er stand einfach auf dem Bahnsteig zwischen dem Penner und der Ausgangstreppe, wohl damit der böse Dieb mit dem Einkaufswagen nicht flüchten kann. Auf Vorschläge der Passagiere, vielleicht doch loszufahren, schließlich kommt die Polizei irgendwann so oder so, hat er nur extrem genervt geantwortet, dass er seine Vorschriften hat und dass wir nicht losfahren bis die Polizei eintrifft.

Seitdem schaue ich bei meinen seltenen Bahnfahrten immer mit etwas Schrecken auf den Bahnsteig. Schließlich könnte dort ein Penner mit einem Einkaufswagen stehen, und das bringt Unglück.

Auch im Ausland gibt's Eisenbahnen. Ich bin vor 10(?) Jahren mit der Bahn von Newcastle nach London gefahren. Der Zug kam absolut pünktlich, aber dann konnte ich plötzlich meinen Reservierten Platz nicht finden. Der auf der Fahrkarte angegebene Sitzplatz existierte einfach nicht! Nach einiger Verwirrung hat mich der Zugbegleiter aufgeklärt. Alle Züge auf der Linie hatten genau 30 Minuten Verspätung, und ich habe mich in den eigentlich vorherigen Zug mit einem anderen Wagentyp und Sitzplänen gesetzt. Trotz Zugbindung in meinem Ticket durfte ich bleiben, und die am Platz servierten Kekse in der 1. Klasse waren sehr lecker :)
 

Farscape

Erfahrenes Mitglied
24.09.2010
6.973
6
Wien
Seitdem schaue ich bei meinen seltenen Bahnfahrten immer mit etwas Schrecken auf den Bahnsteig. Schließlich könnte dort ein Penner mit einem Einkaufswagen stehen, und das bringt Unglück.

Scheinbar hat der Zugbegleiter sein Hirn nicht optimal eingesetzt. Er hat die Verantwortung der Verspätung von X Reisenden auf die leichte Schulter genommen um einem Penner einen Einkaufswagen wegnehmen zu lassen welchen er sich um 1€ wieder besorgen wird.

Mich wundert dass es bei der DB keine Dienstanweisung gibt welche festlegt wann welche Durchsagen bei Unregelmäßigkeiten zu bezahlen sind, bei uns bestellt der Bund, das Land bzw. der Verkehrsverbund unsere Nahverkehrszüge und bestellt dazu auch Dienstleistungen, ua. Durchsagen bei Unregelmäßigkeiten.
Werden diese im Falle einer Kontrolle nicht getätigt, wird dies auf die übrigen Züge hochgerechnet und das wird dann in Abzug gebracht.
 

velotraum

Neues Mitglied
21.04.2012
11
0
Stockholm
Ich habe auch mal wieder eine schöne Bahn-Story zu präsentieren: Ich habe mich am Freitag mit dem Europa-Spezial für 36 EUR auf den Weg von Dresden nach Stockholm gemacht. Da ich viel Gepäck hatte und aufgrund des unschlagbaren Preises habe ich mich für die Bahn entschieden. Zumal die Reisezeit mit 14 Stunden recht ok war. Wir kamen aufgrund von Störungen zu spät in Kopenhagen an, weshalb ich dort meinen Anschlusszug verpasst hatte. Wohlgemerkt kamen wir 3 Minuten nach Abfahrt des Zuges nach Stockholm in Kopenhagen an. Der Zug nach Stockholm fuhr auch am gegenüberliegenden Bahnsteig. Auf meine Frage an den dänischen Zugbegleiter im ICE nach Kopenhagen ob er den schwedischen Zug über Anschlussreisende informieren könne, meinte er nur: Nein, aber mit ein bisschen Glück schaffen wir den Anschluss. Kurz vor Kopenhagen hat er sich dann drei mal bei seiner Ansage entschuldigt, dass der Zug nach Stockholm nun schon weg sei. Ich musste dann nach Malmö und von dort wurde ich dann von der schwedischen Bahn auf den Nachtzug nach Stockholm umgebucht. Somit hatte ich eine sehr angenehme Fahrt im Liegewagen, sehr nette Begegnungen und 22 Stunden Reise für 36 EUR. Super Preis-Leistungsverhältnis :).
 

jotxl

Erfahrenes Mitglied
19.11.2009
5.978
869
TXL
vorige Woche im ICE von Berlin nach Bonn:
Wir sind im Bordrestaurant und haben Frühstück bestellt. Der Wagen ist recht unterkühlt. Die Bedienung so ne typische Brandenburger Göre..

ich: "ist aber n bissel frisch bei Euch.."
sie: "ja, die Bahn is ja nich doof, dann bleiben die Leute nich so lange. mir is warm jenuch !"
Früstück fertig, sie: "Zum Abräumen jetzt hierlang" und zeigt in die Küche.
Wir nehmen das Geschirr und bringen´s dem Mädel:
sie: "Bo, Geil, dit hat ja noch nie jemand gemacht."

War ne lustige und auch sonst ein entspannte, pünktliche Fahrt...
 

Mel on Tour

Neues Mitglied
18.02.2011
13
0
Vor einiger Zeit ging es mit dem ICE nach Frankfurt zum Flughafen. Ein paar Minuten nach dem Einsteigen kam ein älteres Ehepaar auf mich zu und meckerte mich in forschem Ton an, ich solle sofort aufstehen und verschwinden, das wären ihre Plätze. Auf meine Antwort, dass ich den Sitzplatz reserviert hatte, wollte er natürlich gleich die Bestätigung sehen. Er hat dann ungläubig auf meine und deren Bestätigung gesehen, mit vielen Schimpfworten seinen Frust über die Bahn rausgelassen und mehrmals laut nach dem Schaffner gerufen. Der war gerade zufällig im gleichen Abteil und kam dann auch ziemlich schnell. Nach einem kurzen Blick meinte der Schaffner dann ganz ruhig: "Mein lieber Herr, Sie haben Recht, Sie haben diesen Sitzplatz reserviert. Aber Ihr Ticket gilt für den Zug auf Gleis 8 nach Berlin. Das hier ist der Zug auf Gleis 7 nach Frankfurt." Ich konnte mir ein Grinsen nicht verkneifen, da wir inzwischen losgefahren waren und der nächste Halt erst 45 min später war.
 
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LH 056

Erfahrenes Mitglied
04.01.2012
7.290
0
29
HAJ / FRA
instagram.com
Genau das Gleiche habe ich mal in Leipzig mit einem älteren Herren erlebt. Ich saß im Zu nach Nürnberg, und er hatte auch den Platz wie ich reserviert. Nur für den Zug nach Berlin. Er durfte auch bis Jena mitfahren.
 

Farscape

Erfahrenes Mitglied
24.09.2010
6.973
6
Wien
Hatte auch mal Fahrgäste welche andere Passagiere vom Sitzplatz bitten wollten bis ich aufklären konnte dass die Reservierung für den 11:33 Zug gültig war und sie sich nun im 13:33 Zug befinden.
 

KBM

Erfahrenes Mitglied
04.11.2010
260
7
Zwar nicht in der Bahn, aber im Bus:

Wir steigen gegen 3 Uhr in den Nachtbus ein. Sitzen relativ weit vorn. Nach ca. 10-minütiger Fahrt hält der Fahrer an einer leeren Haltestelle, obwohl niemand den Stopp-Knopf gedrückt hat. Dann bittet uns der Fahrer, einen älteren Herren zu wecken. Dieser Herr wollte laut Busfahrer nur 2 Stationen weit fahren, ist dabei allerdings eingeschlafen und hat so eine 2-Stündige Rundfahrt durch Stuttgart gratis bekommen. (Wenn das kein maximieren ist... ;) )

Die Reaktion des Herren war auch sehr lustig: "Oh, sind wir schon da? Das ging aber schnell! Entschuldigung, ich bin kurz eingenickt, aber schön dass so Leute wie sie für mich mitdenken" :) Sowohl der Busfahrer als auch wir hatten unseren Spaß und der Herr hat sich sicherlich erschrocken, als er zuhause auf seine Uhr geschaut hat ;)
 

europetrav

Erfahrenes Mitglied
10.04.2012
799
12
DUS
Sowas ist mir aber auch schon zweimal auf dem Weg nach Münster mit der Bahn passiert. Einmal im RE 7 nach Rheine (über Münster) - eingeschlafen und leicht orientierungslos als ich wieder aufgewacht bin. Hab dann die Dame neben mir gefragt wo wir denn sind - darauf kam die föhliche Antwort (frei nach dem Motto: "Gleich haben sie es geschafft") "Mesum - nur noch eins bis Rheine" :doh: Zum Glück kam der Zug zurück bereits nach 10 Minuten, die halbe Stunde Fahrtzeit pro Weg Münster-Rheine hätte ich mir aber gerne gespart. Noch besser war jedoch eine andere Fahrt ein paar Monate später, bei der ich mich schon freute, dass der Zug nur bis MS fährt und mir daher obige Situation nicht nochmal passieren konnte. Eingepennt und vom Schaffner geweckt worden. Auf meine Frage wo wir denn seien bekam ich "Gleich in Münster Hiltrup" zur Antwort. Toll meinte ich daraufhin, dann wären wir ja gleich beim Hbf - da bekam ich nur ein Nein entgegengeschmettert mit der Erklärung, dass wir schon wieder auf dem Weg Richtung Krefeld wären. :eek::doh::sick:
 

larsmb

Erfahrenes Mitglied
03.06.2011
343
0
HAM
Sowas passiert. Ich bin mal in den falschen Zug gestiegen, der wegen Verspätung und Gleiswechsel zu der eigentlich Abfahrtzeit meines Zuges da stand und gemeinerweise sogar den gleichen Zielbahnhof hatte - München, so das ich hektisch reinsprang. Nur halt nicht über Berlin sondern über Hannover :rolleyes: In Hannover habe ich den Anschluss nach Berlin dann aber noch gekriegt und war nur 45 Minuten zu spät.

(Der Haken an einer BC100 ist, das einem auch kein Schaffner mehr nach Blick auf die Fahrkarte sagt, dass man falsch fährt.)
 

GFX

Erfahrenes Mitglied
03.07.2012
780
166
ZRH
Gibt es in Kassel eigentlich wirklich nur eine einzige Toilette? :eek: Als ich neulich dort war (übrigens mal wieder ein Umsteigen zwischen zwei Zügen mit je 30min Verspätung), musste ich über den gesamten Bahnhof schlendern, um am anderen Ende zu erfahren, dass diese einzige Toilette (Herren/Damen/Behinderte) leider wegen Sanierungsarbeiten geschlossen sei. Kann doch nicht wahr sein an einem Hub-Bahnhof, wo täglich über 100 ICE halten :confused:

Ja da gibt es nur eine Toilette! (Der Bahnhof ist aber auch nicht wirklich groß, ist halt nur ein Durchgangs und Wechselbahnhof)
Eigtl. müsste im Mai die Behindertentoilette offen (und für alle nutzbar) gewesen sein; die Toilette ist inzwischen aber wieder komplett offen :)
Kostet aber 1€, finde ich einfach nur unverschämt.

Im "Einkaufscenter" daneben gibt es aber auch noch eine.
 

Farscape

Erfahrenes Mitglied
24.09.2010
6.973
6
Wien
Gestern im IC868 sind wir als erster Zug vor einer Streckensperre zum stehen gekommen. Ein LKW hat die Unterführung beschädigt. Bis kein Statiker vor Ort ist und die Strecke nicht untersucht wurde ist keine Fahrt möglich.
Nachdem wir gute 50 Minuten gestanden sind und der nächste Halt mindestens 10 Minuten entfernt war hätte es gemäß Fahrgastrechte Kulanzgetränke geben sollen, jedoch befand der Zugchef dass dies nicht notwendig sei, vielleicht aufgrund der Tatsache dass alle Klimaanlagen ausgezeichnet funktioniert haben.
Sein Vorgehen halte ich nicht für richtig und ich hätte sehr wohl ab +60 Kulanzgetränke ausgeteilt, dass wir mehr Passagiere als Getränke hatten ist natürlich eine andere Problematik aber dafür könnte man ja nix.
Unsere Verspätung >60min zog sich bis zum Zugendbahnhof durch.
Es beschwerte sich niemand, die nachfolgenden Fahrkartenkontrollen liefen Ereignis und Beschwerdelos ab.
Niemand erkundigte sich nach Kulanzgetränken.
 
H

HGFan

Guest
Man ist wenigstens Froh wenn der Kahn endlich weiter fährt.
Wieso ist es nicht möglich (nach Absprache mit den FDL) das Triebzüge wie zb Railjet, Wiesel, Schnellbahn,... zum letzen Bahnhof zurückfahren und dort wenigstens ein paar Türen aufmachen damit Fahrgäste die es wollen den Zug verlassen können?
 

Airsicknessbag

Erfahrenes Mitglied
11.01.2010
19.861
11.019
Klar ist das grundsaetzlich moeglich, wird auch gemacht, um eine Umleitung zu fahren. Aber stell Dir vor, dass sich auf vielbefahrenen Strecken schnell ein Stau aufbaut, bei dem ein Zug nach dem anderen im Blockabstand steht. Das kann dauern, bis sich der abgebaut hat. Unter Umstaenden laenger, als die Streckensperrung andauert.