Boeing zertifiziert ihre 787 Dreamliner Maschinen selbst?

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UnitedOne

Gesperrt
05.02.2013
160
2
HAM
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Wisst ihr, wie Boeing ihre Dreamliner zertifiziert gekriegt hat? Sie haben sie einfach quasi selber zertifiziert. Zuständig ist die Flugsicherheitsbehörde FAA in Lübeck Autovermietung, und die hat die Prüfungen für die Boeing-Maschinen einfach an Boeing outgesourced.
 
Zuletzt bearbeitet:

UnitedOne

Gesperrt
05.02.2013
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2
HAM
Nur irgendwie typisch ist, daß die deutschen Qualitätsmedien darüber nicht berichtet haben.
 

BER Flyer

Erfahrenes Mitglied
23.05.2010
1.543
602
Das ist bei Airbus ( bzw. dessen Zulieferern ) nicht anders. Viele neuentwickelte Teile können eigentlich nur vom Hersteller "zertifiziert" werden da es keine andere Institution gibt die über das Know-How und die Prüfungsmöglichkeiten verfügt. Die Aufsichtsbehörden erlassen nur Auflagen wie zu prüfen ist und was genau gewährleistet sein muss, die Einhaltung dieser Auflagen bestätigt der Hersteller/Entwickler. Viele dieser Auflagen werden zusammen zwischen Entwicklern und Aufsichtsbehörden am grünen Tisch festgelegt und fliessen in das Zertifizierungsverfahren ein. Im Falle von Boeing war die Grundlage der Zertifizierung das es HÖCHSTENS einmal pro 1 Million Flugstunden zu einem "thermal Runaway" einer LI-IO Zelle kommt, dadurch die anderen Zellen aber nicht bschädigt werden und es außerhalb des Containments ( Behälters ) keine Folgeschäden dadurch gibt. Diese Auflage wurde offensichtlich nicht erfüllt, daher hat die FAA die Lizensierung des elektrischen Teils der 787 widerrufen.
 

UnitedOne

Gesperrt
05.02.2013
160
2
HAM
Danke für die weiteren Hintergrundinfos, dessen war ich mir in diesem Umfang garnicht bewusst.
 

boarding

Erfahrenes Mitglied
10.01.2012
7.262
2
MUC
Haben wir glaube ich auch schon im 787-Thread diskutiert.
Ist wie gesagt nicht weiter ungewöhnlich diese Praxis.
 

BER Flyer

Erfahrenes Mitglied
23.05.2010
1.543
602
Nicht nur "nicht weiter ungewöhnlich diese Praxis" sondern eine Notwendigkeit. Kein Flugzeughersteller könnte seinen eigenen Flieger von A-Z selber zertifizieren, dazu fehlt einfach das Fachwissen. Airbus hat noch nie ein Fahrwerk selber hergestellt, wie sollten sie also die Luftfahrttauglichkeit eines solchen prüfen? Sie lassen das den Entwickler/Hersteller machen und verlassen sich auf dessen Angaben. Diese Praxix hat nun Boeing bei der 787 weiter als jemals zuvor getrieben und wird nun von dieser einstmals bejubelten outsourcing Orgie eingeholt. Die Batterien stammen von einem japanischen Zulieferer ( GS Yuasa ) der Boeing gegenüber die Tauglichkeit nach von Boeing gemachten Vorgaben garantiert.
Das Zentrale Main Switch board welche die Ladung der Batterie regelt stammt von einem anderen Zulieferer ( Securaplane Technologies ) aus den USA und die Steuerungssoftware welche die Batterieladung- & Entladung überwacht ( und eine Überladung wegen der Brandgefahr verhindern soll ) wiederum von einer weiteren Firma. Nichts davon stammt also aus dem Hause Boeing, deshalb ist es jetzt so schwer den Fehler zu finden. Die FAA weiß bis heute nicht was genau die Batteriebrände ausgelöst hat - nur das ein solches Ereignis laut Zulassung nicht eintreten darf.
 

flysurfer

Gründungsmitglied
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06.03.2009
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www.vielfliegertreff.de
Grundsätzlich ist es effizient, eine Prüfung nicht nur zu schreiben, sondern sie auch gleich selber zu benoten.
Kein Wunder, dass das Schule macht.