Brisant : LH stellt Flüge nach AUH ein

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THUMB

Erfahrenes Mitglied
03.11.2010
2.196
19
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Die Frage ist doch eine andere - nämlich, KANN die Luftfahrtbranche, insbesondere LH zu "deutschen" Bedingungen überhaupt innovativ sein. Und zwar innovativ, so wie es viele Foristen scheinbar vorstellen, heißt, mehr Leistung für weniger Geld.
Ich sage "Nein" - und bisher konnte auch keiner dieser Foristen eine "Ja-Strategie" aufzeigen.
Die Luftfahrtindustrie ist von der Innvoationskraft eine "alte" Industrie - und wird, wenn nicht bei den Bedingungen gegengesteuert wird, irgendwann genauso in Deutschland verschwinden, wie z.B. die Textilindustrie.

Wenn man das so liest, ist jedes Lufthansa-Flugzeug, welches noch abhebt, ein völliger Anachronismus...
Bleiben wir mal auf dem Teppich, es ist jetzt wirklich nicht so, als ob die Deutschen mit ihren "Bedingungen" Luftfahrtunternehmen im großen Stil vernichten würden. Wir jeden hier vom Land der Exporteure und Touristen.

Es ist doch polemisch und einseitig zu behaupten, dass Arbeitnehmerrechte und Steuern Lufthansa vernichten. Damit verbunden sind selbstverständlich gleichzeitig auch ungemein positive Rahmenbedingungen in Deutschland, die es in den VAE nicht gibt: Führenden Universitäten und Berufsausbildung, relativ niedrige Korruption, hohe Lebensqualität (zumindest für diejenigen, die Lebensqualität nicht mit Steuersatz gleichsetzen), Demokratie, Rechtsstaatlichkeit, Menschenrechte, eine Infrastruktur, die FRA per Straße und Schiene ein beispielloses Einzugsgebiet liefert, etc.

Innovation ist nichts, was unbedingt teuer sein muss, da stimme ich dir völlig zu. Innovation ist zunächst einmal die Fähigkeit 'outside the box' zu denken und neue Wege zu erkunden, was bei einem konservativ Unternehmen wie LH sicherlich weniger ausgeprägt ist. Und möglicherweise auch von der Kernkundschaft eher skeptisch betrachtet werden würde.

Aber letztlich muss ich dich wieder enttäuschen: ich habe für die LH kein Ei des Kolumbus. Sonst würde ich mich wahrscheinlich nicht am Samstagvormittag in einem Nerdforum zu Wort melden. Insofern: wenn du deine Suche ernsthaft betreiben willst, dann vielleicht lieber irgendwo, wo sich tatsächlich Vordenker rumtreiben.
 
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GoldenEye

Erfahrenes Mitglied
30.06.2012
13.177
516
Die Frage ist doch eine andere - nämlich, KANN die Luftfahrtbranche, insbesondere LH zu "deutschen" Bedingungen überhaupt innovativ sein.

Ich zitiere mich da mal selbst:

... Die Schlußfolgerung kann aber nicht lauten, beleidigt mit den Fingern in Richtung Golf zu zeigen, vielmehr müssen wir uns selbst fragen, ob wir bei uns in Zukunft noch eine funktionierende Airline-Branche haben wollen, und wenn ja, dann sollte die Politik langsam aufhören, der heimischen Airline-Industrie ständig Knüppel zwischen die Beine zu werfen. ....


Und zwar innovativ, so wie es viele Foristen scheinbar vorstellen, heißt, mehr Leistung für weniger Geld.

Nicht zwangsläufig. Beispiele wurden von mir und anderen genannt. Und es gibt sogar Marktsegmente, wo der Kunde bereit ist, mehr Geld zu zahlen, wenn die Leistung stimmt.
Aber was LH betrifft, erinnert das ein bischen an das, was die Bahn in den 90igern gemacht hat: Es klemmt an allen Ecken und Enden, aber die Bahn hat nichts besseres zu tun, als an allen Bahnhöfen 5m große grüne, gelbe und rote Männchen aufzustellen und überdimensionierte TV-Screens. :doh:

Ich sage "Nein" - und bisher konnte auch keiner dieser Foristen eine "Ja-Strategie" aufzeigen.

Eine A3 hat es sogar geschafft, aus eigener Kraft eine brutale, mehrjährige Rezession im Heimatmarkt zu überleben. Ich sage nicht, daß es einfach ist, aber auch bei widrigsten Bedingungen kann man überleben. Ich kenne A3 nicht näher, aber was man hört, haben sie gegen OA nicht im Preis, sondern im Service gepunktet.


Die Luftfahrtindustrie ist von der Innvoationskraft eine "alte" Industrie - und wird, wenn nicht bei den Bedingungen gegengesteuert wird, irgendwann genauso in Deutschland verschwinden, wie z.B. die Textilindustrie.

Man mag es kaum glauben, aber es gibt auch heute noch erfolgreiche Textilindustrie in Deutschland. Die Dinosaurier freilich sind ausgestorben.
 
N

no_way_codeshares

Guest
Der Vorwurf, die Wüstenairlines würden von Regierungen finanziert, wird immer wieder genannt. Dann bitte einmal Ross und Reiter nennen (ich lese immer wieder, dass es keinerlei direkte Zuwendungen gibt und wenn das falsch ist, würde es mich selbst brennend interessieren). Tatsache ist, dass die Airlines dort erhebliche Standortvorteile geniessen: deutlich niedrigere (geradezu lächerliche) Abgaben, eine perfekte Flughafeninfrastruktur (es ist gut so, dass bei uns nicht hunderte Indische Arbeiter unter einem Flughafen verscharrt sein können, aber dennoch dürften Flughäfen auch bei uns zeitnah fertig werden) und grösstmögliche Unabhängigkeit von Witterungseinflüssen und Streiks (zumindest einen Teil dieser Vorteile hätte sich LH übrigens über einen Partner TK sichern können, hat sich aber mehr als notwendig deutlich aber dagegen entschieden).

Wenn Europäische Carrier diese Flughäfen anfliegen, geniessen sie viele dieser Vorteile auch (soweit dies im Rahmen von Point-to-Point-Verbindungen möglich ist und halt nicht für ihre teure Verwaltung zu Hause).

Es ist richtig, dass Airlines zum Beispiel in der EU zusätzlichen Abgaben und Restriktionen beim Bau und Betrieb von Flughäfen ausgesetzt sind. Und es ist richtig, dass durch zum Beispiel durch die Luftverkehrsabgabe diese Belastung in Deutschland nochmals höher ist.

Wenn ausländische Carrier Deutsche Flughäfen anfliegen, dann gelten diese Nachteile grösstenteils auch für sie (soweit dies im Rahmen von Point-to-Point-Verbindungen möglich ist und halt nicht für ihre preiswertere Verwaltung zu Hause).

Ganz fair ist dieser Wettbewerb nicht, aber die Darstellung wird zum Teil und auch bewusst sehr verzerrt.

Innerhalb der einzelnen EU-Länder haben wir ehemalige Staatscarrier, deren frühere Flotten zum Teil von den Staaten direkt oder indirekt bezuschusst wurden, die sich ihren Anteil an der Flughafeninfrastruktur selbst formen und in Beschlag nehmen konnten (warum sonst hat AB in FRA und MUC keine Chance und muss auf DUS ausweichen und auf BER, dessen Nichtfertigstellung die Airline ein Vermögen gekostet haben muss?) und die es sich auf ihren Monopolrouten gemütlich gemacht hatten. Dagegen ist die EU vorgegangen, sie mussten Routen und Slots abgeben und die frühere Subventionierung wurde eingestellt (aber auch hier wurde gemogelt, in Italien gab es sie noch 2014 über die Post und Low-Cost-Carrier haben regionale Flughafenunterstützung eingesackt). Wer sich als neuer Wettbewerber nicht über Hahn, Weeze, Dortmund ... beim Steuerzahler bedient hat, tat sich schwer gegenüber diesen Heuschrecken ebenso wie gegenüber der Marktmacht der vorhandenen Ex-Monopolisten. Sich gegenüber grösseren Wettbewerbern schwer zu tun, die selbst schon kaum Geld verdienen (siehe aktuelle Kursentwicklung LH) heisst in wirtschaftlich schwierigen Zeiten, wie seit 2011, Geld zu verbrennen.

Ganz fair ist dieser Wettbewerb nicht, aber die Darstellung wird zum Teil und auch bewusst sehr verzerrt.

In Deutschland kommen zwei Sonderfaktoren hinzu:
Durch das Fehlen eines Mega-Oberzentrums wie London oder Paris, ist ein grösseres, offenbar defizitäres Regionalnetz notwendig. Dies trifft LH und AB weitestgehend gleichermassen.
Andererseits hat LH nie mit solch ernsthaften Slotrestriktionen zu kämpfen gehabt wie BA in LHR, auch wenn wir uns mit Nachtflugverboten schon alle Mühe geben den Abstand zu verkürzen.

Bei der Luftverkehrsabgabe hat man versucht, Deutsche Airlines im internationalen Wettbewerb nicht allzu sehr zu benachteiligen, also hat man Umsteigegäste über Deutschland geringer belastet, als in Deutschland startende oder ankommende Kunden. Im direkten Wettbewerb der Inlandscarrier ist auf Grund ihres deutlich höheren Anteils von Umsteigekunden dies aber eine Lex-Lufthansa geworden zum Nachteil von AB.

Auch dies sind nicht ganz faire Bedingungen, die zum Gesamtbild gehören.


Es wird immer wieder Kunden geben, die für einen billigen Direktflug Nachteile bei Anreise oder Komfort hinnehmen. Als Netzwerkcarrier wird im internationalen Wettbewerb (auch mit anderen Anbietern aus der EU) nur Bestand haben können, wer sowohl Service/Komfort, als auch Preise/Kosten, als auch das Netzwerk (Hubs, Ziele, Zeiten, Anschlüsse) immer weiter optimiert. Die grösste Zahl derer Kunden wird nicht auf Dauer für besseres Essen oder Sitze deutlich mehr bezahlen, aber auch nicht für etwas günstigere Preise schlechtere Verbindungen oder weniger Komfort in Kauf nehmen. In seinen Ankündigungen hat Herr Spohr signalisiert, dass er verstanden hat, dass Lufthansa Komfort und Service in den letzten Jahren vernachlässigt hatte. Herausgekommen sind aber zumindest bislang nur Anfänge von Komfortverbesserungen (meist zu höheren Preisen) einerseits und punktuell weitere Servicezugeständnisse für Preisvorteile. Und derzeit noch etwas diffuse Ankündigungen zusätzlicher Angebote (Jump, Wings), die LH genau zu dem konturlosen Hybridanbieter machen, der angeblich ABs Verhängnis gewesen sein soll.
Solange man seine Hausaufgaben selbst noch nicht alle erledigt hat, ist es etwas problematisch ständig bei Politik und Öffentlichkeit/Kunden mit dem Finger auf andere zu zeigen, insbesondere EY zu meinen und AB zu treffen.

Problematisch auch deshalb, weil LH im Wettbewerb z.B. mit AZ, MA, OK ... selbst einen brutalen Verdrängungskurs fährt, den sie Etihad jetzt vorwirft: Übernahme Air Dolomiti, Partnerschaft Air One, erfolglose Installation Lufthansa Italia und ständig von den Deutschen LH-Kunden quersubventionierte Niedrigstpreise ex Mailand, Budapest, Prag ... (es ist doch schizophren, dass man billiger von dort über Frankfurt oder München mit LH in die Welt fliegen kann, als von Frankfurt oder München selbst).
 

Anonyma

Erfahrenes Mitglied
16.05.2011
16.572
9.950
BRU
Es wird immer wieder Kunden geben, die für einen billigen Direktflug Nachteile bei Anreise oder Komfort hinnehmen. Als Netzwerkcarrier wird im internationalen Wettbewerb (auch mit anderen Anbietern aus der EU) nur Bestand haben können, wer sowohl Service/Komfort, als auch Preise/Kosten, als auch das Netzwerk (Hubs, Ziele, Zeiten, Anschlüsse) immer weiter optimiert. Die grösste Zahl derer Kunden wird nicht auf Dauer für besseres Essen oder Sitze deutlich mehr bezahlen, aber auch nicht für etwas günstigere Preise schlechtere Verbindungen oder weniger Komfort in Kauf nehmen. .

Gerade das umfassende Netz (mit Anschlüssen in ganz Deutschland und Europa) ist für mich einer der wesentlichen Vorteile, den LH gegenüber diversen Konkurrenten hat.

Nur andererseits habe ich den Eindruck, dass man vor lauter P2P- / Billigflieger-Projekte usw. dabei ist, eben dieses zu verschlechtern. Vielleicht nicht direkt und sofort, aber mittelfristig. Denn letztendlich werden diverse 4U-/ Eurowings-/Was-auch-immer-Direktverbindungen die Passagierzahlen auf den Hubverbindungen nach FRA/MUC verringern. Ist also wohl eine Frage der Zeit, bis dort dann die Frequenzen reduziert werden. Womit die Umsteige-Verbindungen schlechter werden. Oder man lässt zu europäische Provinzflughäfen zunehmend 4U fliegen - was dann überhaupt keine vernünftige Hub-Anbindung mehr ermöglicht. Mag sein, dass man damit die Zahlen für isolierte Europastrecken verbessert, nur frage ich mich doch, wie sich das auf das Netz insgesamt auswirkt.

Andererseits weitet beispielsweise TK die Verbindungen zu Provinzflughäfen eher aus (und das nicht nur in Deutschland). Denen geht es wohl nicht primär um die Türkei-Touristen, sondern u.a. auch um den Langstrecken-Markt. Ähnliches gilt für EY mittels ihrer regionalen Partner.

Ist sicher noch zu früh, das zu beurteilen, da zu den ganzen Wings zu wenig bekannt ist. Nur so ganz konsequent scheint mir da der Kurs auch nicht zu sein.
 
T

Tahoma

Guest
Ich hab keine Quelle, aber von den 85% Ausländern werden 90% solche sein, die froh sind a) einmal im Jahr von ihrem Arbeitgeber die Erlaubnis zu bekommen die UAE zu verlassen und b) sich dann das Ticket nach Indien, Sri Lanka, Philippinen etc . leisten zu können.

Den meisten (wenn nicht sogar allen) Gastarbeitern aus diesen Regionen wird pro Jahr ein mehrwöchiger Besuch in der Heimat (quasi als Urlaubszeit) vertraglich zugesichert und dabei auch das Flugticket übernommen, welcher Carrier das dann in der Regel ist versteht sich wohl von selbst.
 

NCC1701DATA

WM-Tippgott 2010
07.03.2009
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Duisburg
Der Vorwurf, die Wüstenairlines würden von Regierungen finanziert, wird immer wieder genannt. Dann bitte einmal Ross und Reiter nennen (ich lese immer wieder, dass es keinerlei direkte Zuwendungen gibt und wenn das falsch ist, würde es mich selbst brennend interessieren). Tatsache ist, dass die Airlines dort erhebliche Standortvorteile geniessen: deutlich niedrigere (geradezu lächerliche) Abgaben,

Ich bin über die Aufforderung im zweiten Satz irritiert: Du gibst Dir die Antwort doch im dritten Satz schon selbst - die anderen staatlichen Zuwendungen, die Du ja im folgenden auch noch benennst, brauchen ja nicht unbedingt direkt zu sein, um als "regierungsfinanziert" durchzugehen.
Im übrigen: Weiß eigentlich jemand gesichert, wie teuer Kerosin am Golf für einheimische und fremde Airlines ist - nicht "offiziell", sondern "in echt"? ;)
 
N

no_way_codeshares

Guest
Nur andererseits habe ich den Eindruck, dass man vor lauter P2P- / Billigflieger-Projekte usw. dabei ist, eben dieses zu verschlechtern. Vielleicht nicht direkt und sofort, aber mittelfristig. Denn letztendlich werden diverse 4U-/ Eurowings-/Was-auch-immer-Direktverbindungen die Passagierzahlen auf den Hubverbindungen nach FRA/MUC verringern. Ist also wohl eine Frage der Zeit, bis dort dann die Frequenzen reduziert werden. Womit die Umsteige-Verbindungen schlechter werden. Oder man lässt zu europäische Provinzflughäfen zunehmend 4U fliegen - was dann überhaupt keine vernünftige Hub-Anbindung mehr ermöglicht. Mag sein, dass man damit die Zahlen für isolierte Europastrecken verbessert, nur frage ich mich doch, wie sich das auf das Netz insgesamt auswirkt.

Boeing hatte die aufwändige Entwicklung der B787 ja auch mit einer Reduzierung der Hubs-and-Spokes-Verbindungen zu Gunsten von Direktflügen auch ab Mittelzentren begründet, aber gerade hinsichtlich LHs sehe ich diese Entwicklung mittelfristig nicht:
Keine andere Europäische Airline hat bei der Erneuerung der Langstreckenflotte so auf grosse Einheiten gesetzt wie LH (A380, B748i, B777X), nicht einmal BA (die auf Grund der Slotrestriktionen in LHR immer die grösste B747-Flotte betrieb). Die Dinger müssen ex FRA und MUC auch gefüllt werden.
Noch vor ca 4-5 Jahren war die A319, bestenfalls A320 das Arbeitspferd der LH im Europaverkehr. Im Zubringernetz für FRA und MUC betreibt LH jetzt schon so viele, grössere A321, wie A319 und A320 zusammengenommen. Spätestens ab A321neo sind noch mehr Sitze für dieses Modell angekündigt und wenn das noch nicht reicht hat man ab Eintreffen der A350 auch noch A330 als Kontschaufel-Nachfolger.

Umgekehrt hatte man sich zur Abwehr von Ryanair und HLX mit Germanwings einen eigenen Billigflieger ex CGN zugelegt ohne genau zu wissen, was man damit will. Die Folge war eine Fülle von touristischen Flugzielen ab CGN, zum Teil auch ab anderen 1b-Flughäfen, das defizitär flog. Jetzt scheint man eine Rolle für 4U gefunden zu haben: das ehemalige LH-Netz ab HAM, HAJ, TXL, DUS, CGN, LEJ, DRS und STR, ausserhalb der FRA- und MUC-Zubringer. Soweit man damit innereuropäische Direktverbindungen zur Entlastung der Slotsituation in FRA und MUC füllen kann, wird man dies nutzen, leider zu Lasten manch weniger kostendeckender Ziele ex CGN. Auch hier werden in naher Zukunft keine Einheiten unter 90/100 Passagieren mehr unterwegs sein.
Sollten dadurch tatsächliche Verbindungen über FRA oder MUC nicht mehr ausreichend ausgelastet sein, kann LH die Ströme jederzeit wieder umlenken.

Im Grunde ist das Modell richtig gut für LH und für die LH-Kunden ausserhalb von FRA und MUC. Wenn man nur endlich die Probleme mit unterschiedlichen Buchungssystemen/IT, Check-In-Unternehmen, 4U-Umsteigeverbindungen etc konsequent in den Griff bekäme.
 

FREDatNET

Erfahrenes Mitglied
11.07.2010
8.301
11
VIE
Gute Idee:

Vielleicht sollte man einem Unternehmen, konkret vielleicht einem Automobilzulieferer, die Möglichkeit geben, seine Kunden zu bestreiken, um höhere Preise für das eigene Produkt durchsetzen zu können. Heute ist ja die Situation, dass ein VW seine Zulieferer zu regelmäßigen Runden zitiert, wo die nächsten Kostensenkungsziele bekannt gegeben werden. Heißt konkret für den Zulieferer, er muss sich irgendetwas einfallen lassen, wie er ein stetiges Produkt trotz teurer werdendem Umfeld billiger abgeben kann. Es wäre doch schön, wenn dieses Unternehmen mit den gleichen Waffen seine Auftraggeber erpressen dürfte, wie die eigenen Mitarbeiter ihr Unternehmen folgenlos erpressen dürfen. Nach Ende des Streiks und Durchsetzung der Forderung müsste der Kunde dann auch verpflichtet sein, die Produkte des streikenden Unternehmens weiterverwenden zu müssen, als habe es diese Erpressung nie gegeben...

Man kann Unternehmen nicht gleichzeitig lange von beiden Seiten in die Zange nehmen (lassen), ohne dass es für das Unternehmen negative Folgen hat: Von der einen Seite der ungefilterte, direkte Marktdruck mit internationalem Wettbewerb, von der anderen Seite die steigenden, aber gesetzlich geschützten Ansprüche der Partiziperenden. Das führt zwangsläufig dazu, dass diesen Spagat nur noch hochinnovative Unternehmen nachhaltig turnen können, "traditionelle" Unternehmen jedoch die Segel streichen müssen und damit Arbeitsplätze, Einnahmen für alle und somit Wohlstand verloren gehen.

Statt endlich ein Argument zu liefern, kommst du mit irgendwelchen Phantasien. Automotive Business ist nicht deine Stärke, nicht real, nicht mit armchairs oder Ohrensesseln, gar nicht!

Ich habe natürlich auch kein Allheilmittel für LH, wie auch? Aber ich habe aufgezeigt woran es meiner Meinung nach liegt, dass LH nicht durchstartet. Die Leute wollen keine Raunzerei gegen Scheichs, sondern (meine persönliche Sicht) ein simples aber konstantes y Produkt und etwas bequemeres als die NEK. Das schaffen sogar LCCs, und ich bin sogar zufrieden wenn ich nur ein Glas Wasser bekomme, Aufzählung für Essen finde ich absolut ok.
In C denke ich benötigt es 100% Lie flat und einen Preisunterschied der nicht höher als 50% zum Mitbewerber ist. Die Direktverbindung ist auch etwas Wert. Mit den derzeitigen Phantasiepreisen und der noch immer existierenden Rutsche hat man nichtmal 3 Sterne. Ich finde auch, dass man gar keine 5 Sterne braucht, solide 4 wären wohl besser.

Diese restriktiven Tickets bei LH oder OS, wenn mal ein vernünftiger Preis kommt schrecken mich auch ab. Ich buche auch bei TK, BA, AY, ect. eigentlich nur specials, diese sind aber vernünftig für ein paar € umbuchbar. Und deshalb kann ich das geschäftlich verwenden, gäbe es diese Möglichkeit nicht müsste ich y fliegen und das geht für mich gar nicht mehr.

Und PS: ich bin in den letzten Jahren nur ein einziges mal mit QR geflogen, 500€ in c nach BKK waren einfach zu verlockend. Sonst fliege ich aktuell fast nur mit Airlines aus Hochlohnländern, bevorzugt OW...
 
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GoldenEye

Erfahrenes Mitglied
30.06.2012
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Ich bin über die Aufforderung im zweiten Satz irritiert: Du gibst Dir die Antwort doch im dritten Satz schon selbst - die anderen staatlichen Zuwendungen, die Du ja im folgenden auch noch benennst, brauchen ja nicht unbedingt direkt zu sein, um als "regierungsfinanziert" durchzugehen.

Müssen wir Dir jetzt wirklich erklären, daß Standortvorteile etwas anderes als Subventionen sind? Ansonsten wären das ja wohl auch Subventionen, die an deutsche KMU's gehen... :rolleyes: :

... ungemein positive Rahmenbedingungen in Deutschland, die es in den VAE nicht gibt: Führenden Universitäten und Berufsausbildung, relativ niedrige Korruption, hohe Lebensqualität (zumindest für diejenigen, die Lebensqualität nicht mit Steuersatz gleichsetzen), Demokratie, Rechtsstaatlichkeit, Menschenrechte, eine Infrastruktur, die FRA per Straße und Schiene ein beispielloses Einzugsgebiet liefert, etc.
 
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NCC1701DATA

WM-Tippgott 2010
07.03.2009
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Statt endlich ein Argument zu liefern, kommst du mit irgendwelchen Phantasien. Automotive Business ist nicht deine Stärke, nicht real, nicht mit armchairs oder Ohrensesseln, gar nicht!

Diese "Analyse" ist für mich besonders erheiternd. Sicher bist Du auch auf diesem Gebiet ein "Experte".

Ich habe natürlich auch kein Allheilmittel für LH, wie auch?

Ja, wie auch...
 

NCC1701DATA

WM-Tippgott 2010
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Müssen wir Dir jetzt wirklich erklären, daß Standortvorteile etwas anderes als Subventionen sind? Ansonsten wären das ja wohl auch Subventionen, die an deutsche KMU's gehen... :rolleyes: :

Staatlich finanzierte Standortvorteile sind keine verdeckten Subventionen? Natürlich sind günstigere Gewerbesteuerhebesätze "nebenan", Investitionen in Infrastruktur etc. öffentliche Subventionen, die an deutsche KMU's gehen. Leider nicht an mich an meinem Standort Duisburg, wo ich mit höchsten Gewerbe- und Grundsteuern leben muss, dabei gleichzeitig die Infrastruktur verfällt und dadurch höhere Logistikkosten (für mich z.B. durch die wechselseitige Sperrung der A59 im letzten halben Jahr alleine in einem hohen, fünfstelligen Bereich) entstehen.
 

GoldenEye

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30.06.2012
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Also wenn man hier so liest, was Du alles über Duisburg schreibst, muß das ja ein grauenhafter Standort sein. Ich empfehle die Abstimmung mit dem Möbelwagen. Mußt ja nicht gleich in die Wüste ziehen, in BY und BaWü nehmen sie Dich bestimmt mit Kußhand... :)
 
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GoldenEye

Erfahrenes Mitglied
30.06.2012
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Staatlich finanzierte Standortvorteile sind keine verdeckten Subventionen? .

Nein, sind sie nicht. Subventionen sind "eine Leistung aus öffentlichen Mitteln nach Bundes- oder Landesrecht an Betriebe oder Unternehmen" (Legaldefinition im §264 StGB). Der Bau von Autobahnen oder Hochschulen oder ein funktionierendes Rechtssystem sind ganz klar keine Leistungen an einzelne Unternehmen.
 

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WM-Tippgott 2010
07.03.2009
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Nein, sind sie nicht. Subventionen sind "eine Leistung aus öffentlichen Mitteln nach Bundes- oder Landesrecht an Betriebe oder Unternehmen" (Legaldefinition im §264 StGB). Der Bau von Autobahnen oder Hochschulen oder ein funktionierendes Rechtssystem sind ganz klar keine Leistungen an einzelne Unternehmen.

Soviel zur Theorie.
 

NCC1701DATA

WM-Tippgott 2010
07.03.2009
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Also wenn man hier so liest, was Du alles über Duisburg schreibst, muß das ja ein grauenhafter Standort sein. Ich empfehle die Abstimmung mit dem Möbelwagen. Mußt ja nicht gleich in die Wüste ziehen, in BY und BaWü nehmen sie Dich bestimmt mit Kußhand... :)

Noch besser wäre der "neue" Osten - die Angebote waren tatsächlich da. Allerdings bin ich nicht nur Unternehmer, sondern auch Mensch. Also bin ich in meiner Heimat geblieben, habe da sogar noch investiert. War rückblickend vielleicht tatsächlich die unternehmerisch falsche, weil romantische Entscheidung. Ja - Duisburg ist tatsächlich grauenhaft...
:rolleyes:

Man stelle sich nun analog vor, die LH wäre irgendwann nach der Privatisierung vorausschauend an den Golf "umgezogen", hätte dort einen Scheich zum CEO gemacht und wäre heute eine prosperierende Gesellschaft ohne Konkurrenz eines "Start-Ups". War es auch eine unternehmerisch falsche Entscheidung von LH, die "Standortvorteile" woanders nicht mitzunehmen, sondern die Arbeitsplätze hier zu halten - und sich dafür heute erpressen lassen zu müssen?
 
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747830

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24.02.2012
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Keine andere Europäische Airline hat bei der Erneuerung der Langstreckenflotte so auf grosse Einheiten gesetzt wie LH (A380, B748i, B777X),
Wir halten fest:

Für eine Airline mit Hub mitten in der blauen Banane sind 35 Supers begründungsbedürftig, ein Staat mit 1,5 Mio Einwohnern braucht dagegen 150 davon als Grundausstattung.

:sick:
 

GoldenEye

Erfahrenes Mitglied
30.06.2012
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Wir halten fest:

Für eine Airline mit Hub mitten in der blauen Banane sind 35 Supers begründungsbedürftig, ein Staat mit 1,5 Mio Einwohnern braucht dagegen 150 davon als Grundausstattung.

Und welcher europäische Staat hat 150 Großraum-Flieger bestellt?

Wir halten fest: Verstehendes Lesen ist nicht Deine Stärke, wie Du jetzt in diesem Thread schon mehrfach bewiesen hast.
 

747830

Erfahrenes Mitglied
24.02.2012
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Vielleicht versuchst du mal, ohne Pöbeln auszukommen?

Kein zweiter europäischer Port hat eine FRA vergleichbare Lage und Anbindung. Insofern ist die Flottenpolitik der anderen zwar nicht relevant, bestärkt aber mein Argument.
 
N

no_way_codeshares

Guest
Für eine Airline mit Hub mitten in der blauen Banane sind 35 Supers begründungsbedürftig, ein Staat mit 1,5 Mio Einwohnern braucht dagegen 150 davon als Grundausstattung.

Kein Mensch hat LH diese Bestellungen zum Vorwurf gemacht.
EK verfolgt ein ganz anderes Geschäftsmodell, das auch auf Grund der Lage zwischen Europa/Nordamerika und Fernost/Australien (und Afrika nicht zu vergessen) nur dort oder halt bestenfalls ab IST funktionieren kann.

Im Übrigen überschätzt Du die Lage Frankfurts völlig! Um es positiv auszudrücken: Ohne die Leistungen Lufthansa's in Vergangenheit und Gegenwart wäre da bestenfalls ein Verkehrsflughafen in der Grössenordnung Stuttgart's oder Köln/Bonn's.
 
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747830

Erfahrenes Mitglied
24.02.2012
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Ja, wenn in den letzten 200 Jahren weniger Menschen an den Rhein und in die Randstad gezogen wären, lebten da jetzt wohl weniger Menschen. Oder nimm nur mal New York.

Ernsthaft - lassen wir eure Motivationsschreiben jetzt mal ohne weiteren Kommentar so stehen - vielleicht kommt ja demnächst der ersehnte Anruf aus FRA, weil man nicht mehr weiterwisse.

(Wobei - nicht, daß das Deppenapostroph in die Quere kommt...)
 

Huey

Erfahrenes Mitglied
06.04.2009
4.484
-1
€149? Da hast Du wohl eine Null vergessen?

Nein, außer ich würde den Umweg über MUC oder FRA in kauf nehmen!
Auf meinen Rennstrecken liebe ich die 4U, wenn auch nicht für ihren Service.
Wie sagte doch neulich der Leiter eines Handlingpartners an einer Station zu mir: " Warum fliegen Sie mit denen? " Er (also der Geschäftspartner) brüstete sich damit, noch nie in einen der Vögel eingestiegen zu sein.

Das erinnerte mich an einen Geschehen innerhalb des VW Konzern. Es war um die Jahrtausendwende, als sich plötzlich zunehmend die Parkplätze der Mitarbeiter mit Fremdfabrikaten füllten. Zum Glück erkannte man dieses Phänomen aus den obersten Fenster der wichtigen Büros und stellte sich die richtigen Fragen.

Auf Langstrecke hat mich LH schon lange durch den Sparwahn zu den Briten vergrault. Aber da hält LH es wahrscheinlich ähnlich wie dieses Forum. Ein Vielflieger wird zu einem Vielflieger nur auf Langstrecke. Wenn er jede Woche nur 2 mal innerhalb Europas jettet, ist er kein Vielflieger und gehört eigentlich auch nicht hier her. :yes:
 
T

Temposünder

Guest
Das erinnerte mich an einen Geschehen innerhalb des VW Konzern. Es war um die Jahrtausendwende, als sich plötzlich zunehmend die Parkplätze der Mitarbeiter mit Fremdfabrikaten füllten. Zum Glück erkannte man dieses Phänomen aus den obersten Fenster der wichtigen Büros
Und hat das illoyale Pack vor die Tür gesetzt?