"Covid-Impf-Tourismus" gibt es leider doch

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meilenfreund

Erfahrenes Mitglied
10.03.2009
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Da wird wenigstens mit offenen Karten gespielt. Nicht so wie in D, wo es in letzter Zeit auffällig oft zu einem zufälligen Zusammentreffen vom Verfall bedrohten Impfstoffs und der Anwesenheit von Bürgermeistern, Landräten, Klinikdirektoren kommt. Von den 300 Polizeibeamten, die sich in Stendal außer der Reihe eine Impfung abgeholt haben, ganz zu schweigen.
 
E

els

Guest
Ich fände es ja problematisch, mich in Israel als junger, gesunder Tourist impfen zu lassen, so lange in der Westbank und im Gaza Strip nicht mal die Risikogruppen durchgeimpft sind. Und auch die in UAE, auf den Seychellen und in UK an Touristen verimpfte Dosen könnten stattdessen an Risikogruppen in Entwicklungsländer gehen. Vor dem moralischen Dilemma werden wir aber auch in Deutschland noch früh genug stehen.
Israel hat freiwillig die Lieferung von Impfdosen angeboten, diese wurde aber abgelehnt und lieber selber Sputnik V bestellt. Also nimmt man als Impftourist keinen Impfstoff weg.
 
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MANAL

Erfahrenes Mitglied
29.05.2010
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Dahoam
Da wird wenigstens mit offenen Karten gespielt. Nicht so wie in D, wo es in letzter Zeit auffällig oft zu einem zufälligen Zusammentreffen vom Verfall bedrohten Impfstoffs und der Anwesenheit von Bürgermeistern, Landräten, Klinikdirektoren kommt. Von den 300 Polizeibeamten, die sich in Stendal außer der Reihe eine Impfung abgeholt haben, ganz zu schweigen.

Dabei handelt es sich aber nur um Vordrängeln. Die jetzt den Impfstoff unberechtigt bekommen nehmen ja keinen anderen Deutschen den Impfstoff weg, da sie früher oder später ihn ja eh bekommen haben. Aber wenn in manch anderen Ländern ein Impftourist einem Einheimischen etwas wegnimmt fehlt Impfstoff in diesem Land.
 

geos

Erfahrenes Mitglied
23.02.2013
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Dabei handelt es sich aber nur um Vordrängeln. Die jetzt den Impfstoff unberechtigt bekommen nehmen ja keinen anderen Deutschen den Impfstoff weg, da sie früher oder später ihn ja eh bekommen haben.

komische Logik. Natürlich nehmen sie jetzt einem anderen Deutschen die Impfmöglichkeit weg. Der muss dann halt länger warten, weil jemand sich vorgedrängelt hat. Wie bei jedem Vordrängeln. Wieso "nur"? Meine Prognose ist, dass in 12 Monaten in entwickelten Ländern die Impfung so zur Verfügung steht eine Grippeimpfung (nur als Beispiel) und kein knappes Gut mehr ist. Es gehr um die aktuelle Situation.
 
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meilenfreund

Erfahrenes Mitglied
10.03.2009
6.780
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Die Rechtswidrigkeit des Vordrängelns, auch wenn das kein sanktioniertes Verhalten ist, kann meines Erachtens nicht dadurch kompensiert werden, dass die betreffende Person den Impfstoff zu einem späteren Zeitpunkt sowieso erhalten würde.

Außerdem halte ich es durchaus für möglich, dass wegen der Impfstoffknappheit durch das Vordrängeln bezogen auf den konkreten Zeitpunkt andere Personen zeitlich nach hinten verdrängt werden können.

Das Problem hätte man in der Impfverordnung regeln können, aber entweder hat Spahn das nicht erkannt oder nicht gewollt.
 

timotei82

Aktives Mitglied
06.04.2015
203
1
TXL
Ich fände es ja problematisch, mich in Israel als junger, gesunder Tourist impfen zu lassen, so lange in der Westbank und im Gaza Strip nicht mal die Risikogruppen durchgeimpft sind. Und auch die in UAE, auf den Seychellen und in UK an Touristen verimpfte Dosen könnten stattdessen an Risikogruppen in Entwicklungsländer gehen. Vor dem moralischen Dilemma werden wir aber auch in Deutschland noch früh genug stehen.
Ist doch immer so, wer es sich leisten kann wird die Angebote nutzen.
Und der Preis von 2000 - 3000 Euro für 3 Wochen + Impfung ist auch okay.

Tui und Co. werden mit Sicherheit auch nachziehen mit solchen Angeboten.

Wenn die meisten Leute erst nach dem Sommer oder erst in 2022 geimpft werden können, müssen ja irgendwo die Kunden herkommen.
 

3LG

Erfahrenes Mitglied
04.07.2019
6.299
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Dabei handelt es sich aber nur um Vordrängeln. Die jetzt den Impfstoff unberechtigt bekommen nehmen ja keinen anderen Deutschen den Impfstoff weg, da sie früher oder später ihn ja eh bekommen haben. Aber wenn in manch anderen Ländern ein Impftourist einem Einheimischen etwas wegnimmt fehlt Impfstoff in diesem Land.

Moralisch aber mehr als nur höchst bedenklich!

Beispiel: Meine Großmutter, 96 Jahre, topfit hat noch keinen Termin bekommen. Wenn jetzt irgendsoein Ar*** sich vorgedrängelt hat und sie sich infiziert und es böse endet? Nur mal so als Denkanstoß! Sie passt aber weiter gut auf sich auf.
 

tripleseven777

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27.06.2016
4.081
3.457
DTM
Es ist bis heute äußerst zweifelhaft, wie sich COVID-19 entwickelt und in der Welt ausgebreitet hat. Das könnte man auch aus moralischer Sicht betrachten. Tun wir aber besser nicht, denn dann wäre es ggf. Massenmord.
 

Scorn_Addiction

Erfahrenes Mitglied
07.09.2017
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ZRH
in was für einer Welt wir leben:

Lockdown über Monate, Kontaktsperren, Flugverkehr so gut wie lahmgelegt und jetzt starten Impfreisen??
OMG.
 

Lutz1

Erfahrenes Mitglied
21.12.2016
1.048
596
in was für einer Welt wir leben:

Lockdown über Monate, Kontaktsperren, Flugverkehr so gut wie lahmgelegt und jetzt starten Impfreisen??
OMG.

wenn du dich auf "Welt" beziehst, kannst du nicht die deutschen Kontaktsperren, Lockdown etc als Maßstab nehmen. Es gibt Menschen auf der Welt, für die ist Europa bloß ein Wort und von Deutschland haben die noch nie was gehört. Es gibt ne Menge Beschränkungen in vielen Ländern, aber nicht in ALLEN ALLE Beschränkungen. Ich habe nichts gegen Impftourismus, so dreht sich die Welt halt....
 

FREDatNET

Erfahrenes Mitglied
11.07.2010
8.302
7
VIE
Ich sehe darin kein Problem, wer sich ausnehmen lassen will und dabei noch ein gutes Gefühl hat ist ein glücklicher Mensch.

Debatte über Moral und Rechtswidrigkeit ist lächerlich. Wer moralische Bedenken hat soll sich halt einfach selbst hinten anstellen, bis die Teile der Weltbevölkerung mit schlechteren Immunsystemen geimpft sind. Da wird es mit der Impfung dann 2023 so weit sein.
 

LH88

Erfahrenes Mitglied
08.09.2014
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Dabei handelt es sich aber nur um Vordrängeln. Die jetzt den Impfstoff unberechtigt bekommen nehmen ja keinen anderen Deutschen den Impfstoff weg, da sie früher oder später ihn ja eh bekommen haben.

Sie nehmen aber aktuell den Menschen die akut gefährdet sind den Impfstoff weg. Denn es ist nicht so das alle gleichmässig von den Folgen des Virus bedroht sind. Die Gefahr eines schweren oder tödlichen Verlaufs steigt mit zunehmend Alter drastisch. Während unter 50 jährige kaum einer Gefahr ausgesetzt sind ist das bei über 75jährigen eine ganz andere Sache.
 

concordeuser

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01.11.2011
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Hamburg
Es gibt auch in Deutschland solche, die sich für wichtiger als das Gesetz und die Gesellschaft halten:

https://www.spiegel.de/politik/deut...en-vor-a-6398405c-dbc3-43ce-8504-c63359605c08

Offensichtlich gibt es "BONZEN" die sich vordrängeln: In Hamburg bei der Feuerwehr und eine Staatsrätin (warum wurde die nicht gleich gefeuert??) In Halle der Bürgermeister. Ich würde bei solchen Leuten von P und G sprechen.

Und noch übler sind dann die Ausreden: Kam gerade vorbei als noch Impfdosen übrig waren
 
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MANAL

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29.05.2010
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Dahoam
Die Rechtswidrigkeit des Vordrängelns, auch wenn das kein sanktioniertes Verhalten ist, kann meines Erachtens nicht dadurch kompensiert werden, dass die betreffende Person den Impfstoff zu einem späteren Zeitpunkt sowieso erhalten würde.

Moralisch aber mehr als nur höchst bedenklich!

Moralisch ist ein Vordrängeln auf jedem Fall verwerflich. Wer das macht ist ein RAL.
Nur sehe ich einen Unterschied ob in einem Land die Reihenfolge verändert wird oder ob ein reicheres Land einem ärmeren den zugteilten Impfstoff wegnimmt. Am Ende bleibt vielleicht in ärmeren Ländern für manche überhaupt kein Impfstoff übrig weil irgendeine Mafia durch Covax oder andere Initiativen zugteilte Impfdosen lieber gegen bares an reiche Ausländer verkauft hat als ihn wie vorgesehen an die eigene arme Bevölkerung zu verimpfen. Da kann man sich dann sicher sein, dass die ärme Bevölkerung auch noch länger leer ausgeht.

Das Vordrängeln ist eher ein Luxusproblem von RALs in der westlichen Welt, sich als Bonze an den knappen Impfdosen armer Länder zu bedienen ist kriminell.
 

tian

Erfahrenes Mitglied
26.12.2009
10.709
140
Und noch übler sind dann die Ausreden: Kam gerade vorbei als noch Impfdosen übrig waren

Bevor man die übrig gebliebenden Dosen entsorgt macht es schon Sinn, dass sie jemand bekommt. Polizei und Feuerwehr macht da sicher Sinn, aber natürlich nicht so wie es in den veröffentlichten Fällen gelaufen ist. Es sollte aber auch möglich sein Personen aus der ersten Impfgruppe auf eine Art Rufbereitschaft zu setzen. Bin mir sehr sicher, dass die auch spontan Zeit hätten und innerhalb von sehr kurzer Zeit beim Impfzentrum sein könnten.
 

concordeuser

Erfahrenes Mitglied
01.11.2011
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Hamburg
Entsorgen hatte ich auch nicht gemeint, nichts dagegen wenn übrig bleibende Dosen verimpft werden, an Polizisten, Feuerwehrleute, Krankenschwestern etwa, an die die die Arbeit tun und gefährdet sind, aber z B nicht an Krankenhausdirektoren und Bonzen, die gerade zufällig immer vorbeikommen, wenn etwas übrig ist.
 

Zorro

Aktives Mitglied
14.05.2009
171
25
MLA
Standby Plätze versteigern?

Es bleiben nun immer mal einige Dosen übrig, die sonst verfallen. Jeden Tag ab 16h wird die Warteliste eröffnet, wer in einer halben Stunde am Impfzentrum ist und einen Platz ersteigert hat, darf sich anstellen. LH könnte die Organisation übernehmen, die wissen ja wie das geht.

Das Geld kann man der EU überweisen, damit höhere Preise bi den Impfproduzenten bezahlt werden können und schneller produziert wird.

Wenn sich dann ein Bürger-, Haus-, oder Bademeister vordrängelt, haben wir auch einen echten Marktpreis um Vorteilsannahme zu ahnden.
 

LH88

Erfahrenes Mitglied
08.09.2014
14.095
7.150
Es ist doch etwas ganz anderes wenn man ab Abend ein paar der geplanten Dosen übrig hat und diese dann an zufällig anwesende Personen verimpft oder ob man bewusst mehr Dosen als benötigt vorbereitet und am Abend ganz zufällig ein paar Lokalpolitiker samt Familie diese Dosen geimpft bekommen. Komisch das diese lokal Politiker immer zufällig in der Nähe sind.
 

geos

Erfahrenes Mitglied
23.02.2013
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Bevor man die übrig gebliebenden Dosen entsorgt macht es schon Sinn, dass sie jemand bekommt. Polizei und Feuerwehr macht da sicher Sinn, aber natürlich nicht so wie es in den veröffentlichten Fällen gelaufen ist. Es sollte aber auch möglich sein Personen aus der ersten Impfgruppe auf eine Art Rufbereitschaft zu setzen. Bin mir sehr sicher, dass die auch spontan Zeit hätten und innerhalb von sehr kurzer Zeit beim Impfzentrum sein könnten.

so wird das ja wohl auch vielerorts gemacht, und dagegen sagt niemand was. Wenn es dann aber ganz "zufällig" der Herr Bürgermeister oder die Stadträte sind, dann ist da was oberfaul. Genau darum geht es, und man sollte das nicht vermischen und damit den Vorwurf verwässern.
 

freddie.frobisher

Erfahrenes Mitglied
23.04.2016
6.508
6.377
so wird das ja wohl auch vielerorts gemacht, und dagegen sagt niemand was. Wenn es dann aber ganz "zufällig" der Herr Bürgermeister oder die Stadträte sind, dann ist da was oberfaul. Genau darum geht es, und man sollte das nicht vermischen und damit den Vorwurf verwässern.
Die Optik ist extrem schief, der Schaden aber minimal. Abgesehen davon sind Bürgermeister und Stadträte potenzielle Superspreader, die im Grunde auch so schnell wie möglich immunisiert werden sollten. Auch wenn diese Erkenntnis wenig populär ist.

Viel schlimmer sind die angeblich realen Fälle, in denen absichtlich zu viele Dosen bestellt wurden um diese an irgendwelche VIPs zu verimpfen. Diese Dosen fehlen den Risikogruppen tatsächlich, im Gegensatz zu den paar "Überlingen" oder den in Israel an Touristen verimpften Dosen.
 
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geos

Erfahrenes Mitglied
23.02.2013
10.662
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Ob die Impfung gegen Verbreitung hilft, ist bislang nicht belegt; und genau deswegen gibt es (noch?) keine Strategie "Superspreader" zu priorisieren.
Das ist allerdings eine andere Diskussion, und die hier anzubringen, taugt maximal zur Ablenkung von dem Vorwurf.

Es gibt eine festgelegte Reihenfolge, aber offenbar finden manche Leute es eben richtig, "gleicher" zu sein und sich unter Missbrauch ihrer Amtsstellung vorzudrängeln. Nicht mehr und nicht weniger.
Und das Argument, waren ja nur die Reste, zieht nicht; man hätte sicherlich ebenso leicht "Frontline-Personal" (z.B. Feuerwehr, Gesundheitsdienste, Polizei mit Tätigkeit im Außendienst) heranholen können.
Es sind ja noch nicht mal alle Ärzte (z.B. auch Zahnärzte, deren Patienten während der Behandlung keinen Mundschutz tragen können) geimpft!
Ich hoffe dass dies in den betreffenden Fällen noch ein strafrechtliches Nachspiel wegen Amtsmissbrauch/Vorteilsnahme im Amt zur Folge hat.
 
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