Und, da unabhänig von Geschwindigkeit, wie relevant ist dann noch die Information, dass die Motoren in der Situation nicht genug Leistungsreserve hatten?
Nein, eben genau nicht. Gockel mal nach "hinter der Leistungskurve". Wenn du langsam bist, ist die Geschwindigkeit der relevanteste Faktor für die Leistungsreserve die du noch hast. Jedes Bisschen zusätzlicher induzierter Widerstand lässt deinen Leistungsüberschuss in sich zusammenfallen.
Der Punkt mit dem Aufwind hat mit dem Anstellwinkel zu tun. Das ist (vereinfacht ausgedrückt) der Winkel zwischen dem Längsprofil des Flügels und der Anströmrichtung. Wenn der Anstellwinkel zu gross wird, kommt es zum Stall (Strömungsabriss), der Auftrieb fehlt und es folgt ein "Sturzflug" (Nase fällt aufgrund des Flugzeugdesigns herunter)
Das ist allerdings ein dynamischer Vorgang, der Anstellwinkel steigt zwar, aber das erhöht auch den Auftrieb und damit die Flugbahnsteigung, so dass der Anstellwinkel wieder zurückgeht. Je stärker der Aufwindgradient desto schlimmer.
Als Segelflieger kann man das in der Kühlturmthermik durchaus schön demonstrieren. Die liefert durchaus bis zu 20 m/s Aufwind! Und so manchen Flieger kann man mit 20 m/s = 72 km/h gerade noch fliegen. Fliegt man so in den Kühlturmaufwind ein, erhöht sich der Anstellwinkel ziemlich schlagartig um 45° mit der Folge, das man schlagartig von oben in den Kühlturm gucken kann, weil der Flieger brutal nach vorne abkippt.
Mit einer langsamen Ju im Gebirge sind zumindest mal die Geschwindigkeiten in ähnlicher Größenordnung. Nur dürfte es mitten in einem Talkessel eigentlich nicht derartig starke Gradienten bei den Vertikalgeschwindigkeiten geben. Beim knappen Überfliegen eines Steilhangs vielleicht, aber mitten im Tal?
Aber wie gesagt, im Gebirge gibt es viele Überraschungen für nicht Ortskundige...