Dem deutschen Luftverkehr fehlen die Billigflieger

ANZEIGE

juliuscaesar

Megaposter
12.06.2014
22.472
20.419
FRA
ANZEIGE
Eurowings Discover ist ein Billigflieger.
Eurowings ist kein Billigflieger.
Eurowings Malta ist ein Billigflieger.
 
  • Haha
Reaktionen: red_travels

Flying Lawyer

Erfahrenes Mitglied
09.03.2009
6.797
4.634
Auf der Strecke war das sicher so oder so ähnlich, aber NUE hat(te) ja nicht nur Flüge nach DUS. Aktuell sind v.a. die ausgedünnten Verbindungen zu den Hubs ein echtes Problem.

Ich glaube nicht, dass es auf Berlin-Nürnberg und anderen Strecken anders aussah. Das bestimmte Unternehmen hatten mal 50.000 Mitarbeiter in Erlangen und Nürnberg und unendlich viel Verkehr über Zulieferer und Berater. In Berlin gab es 14.000 Mitarbeiter. Im Einzugsbereich Düsseldorf um die 30.000. In Deutschland insgesamt in den Neunzigern 430.000 Mitarbeiter und die Zentrale war 15 Minuten vom Flughafen Nürnberg. Das rechtfertigte den Flughafen, sicher nicht Tante Erna aus Feucht, die einmal im Jahr nach Mallorca wollte.

Ich bin selbst über ein Jahr hinweg jede Woche mindestens einmal nach Nürnberg geflogen. Und nicht, weil ich da Arbeitnehmer gewesen wäre oder sonst irgendwelche Lebkuchen kaufen wollte, sondern Berater. Und an den Meetings haben mit mir weitere teilgenommen, die auch da reingeflogen sind. Heute gibt es aber vor allem Microsoft Teams und das braucht kein Flugzeug.

Und frag mal, wieviel Firmenverkehr über FRA und MUC ging. Beides wirtschaftlich und umweltpolitisch nicht vertretbar. So sieht man das heute, denn Du kannst im Sustainability Report kaum darlegen, dass Du für die (angebliche) Bequemlichkeit Deiner Mitarbeiter im Grunde einen Flughafen mit tausenden Hopserns unterhältst

Ich kenne die Preise, die man in Erlangen mit LH und AB/BA verhandelt hatte und die weit unter dem Markt lagen. Die waren ähnlich krass, wie Hotelraten des gleichen Unternehmens. Das dürfte etwas über den Umsatz aussagen, den alleine dieses eine Unternehmen für die Airlines gebracht hat. Inzwischen ist es aber konzernintern verpönt, den Flieger nach Frankfurt zu nehmen (und Sinn macht es sowieso nicht mehr).

Fazit: Nürnberg war vor allem ein Firmenflugplatz und hat daher in der Vergangenheit eine höhere Rechtfertigung gehabt als Kassel, Münster oder Paderborn. Der Fahrdienst braucht vom Firmentor sowohl nach Frankfurt als auch nach München gut 90 Minuten. Das rechtfertigt 2023 keine Fliegerei mehr. Ich glaube, Nürnberg wird über kurz oder lang auch nicht mehr geben.
 
  • Like
Reaktionen: mf_2 und jotxl

Luftikus

Megaposter
08.01.2010
25.535
11.461
irdisch
Paderborn war Nixdorf.
Ansonsten: Wenn nun diese ganzen Elektroflugtaxis tatsächlich kommen sollten, dann wohl auf solchen Strecken.
 

Flying Lawyer

Erfahrenes Mitglied
09.03.2009
6.797
4.634
Paderborn war Nixdorf.
Ansonsten: Wenn nun diese ganzen Elektroflugtaxis tatsächlich kommen sollten, dann wohl auf solchen Strecken.

Das war aber mit max 3500 Mitarbeitern bei Nixdorf zum Scheitern verurteilt . Vielleicht hat man ja auch noch auf Benteler, Dr. Oetker und Bertelsmann geschielt. Aber auch Paderborn ist eine Planung aus einer ganz anderen Zeit. Sechziger Jahre. Das passt heute nicht mehr.
 

red_travels

Reisender
16.09.2016
27.762
18.586
NUE/FMO
www.red-travels.com
Ich glaube, Nürnberg wird über kurz oder lang auch nicht mehr geben.

mit dem Verkehr wird es Nürnberg eher geben als Kassel oder Paderborn ;) vielleicht nicht mit LH, aber über die anderen Hubs geht genug Verkehr, AMS/CDG/LHR/IST, vielleicht irgendwann auch wieder WAW, ansonsten Warmwasser und VFR-Flüge

Insgesamt wurden 2022 am Albrecht Dürer Airport Nürnberg rund 3,3 Millionen Fluggäste gezählt. Als Ziel für das kommende Jahr haben die Verantwortlichen 3,9 Millionen Passagiere ausgegeben Q: https://www.br.de/nachrichten/wirts...-am-albrecht-duerer-airport-nuernberg,TRhG4tO

Das Einzugsgebiet gerade in den Ferien ist in Nürnberg relativ groß, wenn selbst die Tschechen von hier fliegen.

Was ist denn ein Billigflieger? Aus Sicht vom LH Vorstand was völlig anderes als aus Sicht von Tante Erna. "Low Cost" kann man nämlich aus Kundensicht und aus Anbietersicht sehen.

aus Sicht von CS sicher Lohndumping verpackt in Premiumblau ;)
 
  • Like
Reaktionen: Flying Lawyer

Luftikus

Megaposter
08.01.2010
25.535
11.461
irdisch
Paderborn hatte immerhin zeitweise mit Berlinair eine "eigene" Airline für Nixdorf. Flog mit ner Rockwell Aero Commander. Als einzige Airline in Tempelhof seinerzeit.
 

Flying Lawyer

Erfahrenes Mitglied
09.03.2009
6.797
4.634
Lower cost als mainline, das scheint das Kriterium zu sein, und ein AOC möglichst außerhalb von VC-Land.

Richtig. Tante Erna meint aber ein Biligflieger sei für sie billiger. Was vielleicht für Ryanair und Easyjet sogar zutreffen mag, aber bei den Billigablegern von LH nicht so zwingend ist. Ich erinnere mich noch sehr gerne an die Zeiten, wo es bei LH Mainline mit ein wenig Vorlauf so ziemlich alles innerdeutsch für 99 oder 119 EUR retour gab, 1250 Meilen je Strecke und am besten das ganze über Fluege.de mit 10 EUR Cashback über Qipu gebucht. Das waren Billigflieger mit Service an Bord. Und das selbst auf so komischen Strecken wie DUS-LEJ oder DUS-DRS....
 

Flying Lawyer

Erfahrenes Mitglied
09.03.2009
6.797
4.634
Paderborn hatte immerhin zeitweise mit Berlinair eine "eigene" Airline für Nixdorf. Flog mit ner Rockwell Aero Commander. Als einzige Airline in Tempelhof seinerzeit.

Das einzige was ich dazu allerdings finde ist eine Kommunikation von Dir auf VT:


Danach war das allerdings Tempelhof Airways. Und die flogen für Nixdorf mit der Nord 262 mit irgendwas um die 20 Plätze. Das hatte aber halt den Grund, dass es keinen ICE gab und man per Auto über die Interzonenautobahn fahren musste. All das gibt es heute nicht mehr. Also auch ein nicht zu wiederholendes Geschäftsmodell..

Berlinair, Inc. war im Übrigen das Flugtaxi-Unternehmen von Kim Lundgren, gegründet 1977 und mehr der gedankliche Vorreiter von AirBerlin.
 
  • Like
Reaktionen: red_travels

Loungepotato

Erfahrenes Mitglied
02.12.2016
4.532
6.099
Und frag mal, wieviel Firmenverkehr über FRA und MUC ging. Beides wirtschaftlich und umweltpolitisch nicht vertretbar.

Ich stimme dir in vielen Dingen zu. Allerdings sass ich vor Corona auch nicht selten in gut gebuchten NUE-FRA und v.a. NUE-MUC-Flügen, die praktisch nur Umsteiger zu den Hubs befördert haben. Aktuell ist auf den vier Flügen täglich nach/von FRA oft kein Platz zu bekommen.

Nürnberg wird über kurz oder lang auch nicht mehr geben.
NUE hat mal mehr und mal weniger zu kämpfen, aber einen recht großen Einzugsbereich und auch recht stabilen ethnischen Verkehr. So leicht wird der Flughafen schon aus politischen Gründen nicht verschwinden, aber es immer mal wieder düster aussehen, keine Frage.
 

i_miss_flying

Erfahrenes Mitglied
10.02.2021
1.341
3.422
Was sind eigentlich "Leistungsträger"? Feuerwehrleute, Polizisten, LKW Fahrer, Handwerker, Kranken- und Pflegepersonal?
Kommt grundsätzlich darauf an, würde ich sagen, in welchem Zusammenhang du das fragst. Verallgemeinert würde ich sagen: Jemand, der eine Arbeit leistet, durch die er der Gesellschaft etwas "zurückgibt". Das können Steuern sein, wenn man viel Geld verdient. Das kann eine Hilfe für die Allgemeinheit sein, wenn man bei der Freiwilligen Feuerwehr ist. Das kann Engagement für ältere Herrschaften sein, durch welches man die Gesellschaft am Leben hält, und zwar am lebenswerten Leben.
Im Umkehrschluss bedeutet das, dass für einen Leistungsträger der Faktor Zeit automatisch einen Wert hat, also eine Art von Opportunitätskosten im Spiel ist.
Wenn man also eine 6- oder 8-stündige Zugfahrt romantisch, spannend, interessant oder was auch immer hält, dann ist das vollkommen ok, und es ist eine Art, wie man seine Freizeit verbringen kann.
Wenn dem gegenüber aber eigentlich der Wunsch besteht, die Zeit anders (sinnvoll) zu nutzen, egal ob für die Pflege eines Menschen oder den Bau eines Hauses oder ein Meeting für die Arbeit, dann ist es ebenso legitim sich zu wünschen, dass es hier eine zeitoptimiertere Alternative gibt - zum Beispiel einen Flug -, sodass man seine Zeit eben hierfür verwenden kann.
 

rolandditz

Erfahrenes Mitglied
03.12.2012
1.792
2.102
55
Westfalen
Das war aber mit max 3500 Mitarbeitern bei Nixdorf zum Scheitern verurteilt . Vielleicht hat man ja auch noch auf Benteler, Dr. Oetker und Bertelsmann geschielt. Aber auch Paderborn ist eine Planung aus einer ganz anderen Zeit. Sechziger Jahre. Das passt heute nicht mehr.

Zu besten Zeiten (mit dem höchsten Anteil an Citystecken ab PAD mit RFG) hatte Nixdorf bis zu 31.000 Mitarbeiter und nach der Übernahme durch Siemens viel Verkehrsbedarf speziell nach MUC und NUE. Der Flughafen war ein Projekt der Wirtschaftsförderung der umliegenden Kreise speziell für dieses Großunternehmen zu Zeiten, als die A44 noch nicht fertiggestellt war und keine Intercitys Paderborn anfuhren. Das Scheitern des Unternehmens durch mangelnde Innovationskraft war zum Zeitpunkt des Investitionsentscheids nicht absehbar:


Die FTG war das erste Konstrukt, das Nixdorf gründete, um Linienverkehr ab PAD zu etablieren, zuerst mit Cessna 404, später mit Metroliner. Daraus entwickelte sich dann die RFG, später nach Fusion mit dem NFD die Eurowings.

Danach war das allerdings Tempelhof Airways. Und die flogen für Nixdorf mit der Nord 262 mit irgendwas um die 20 Plätze. Das hatte aber halt den Grund, dass es keinen ICE gab und man per Auto über die Interzonenautobahn fahren musste. All das gibt es heute nicht mehr. Also auch ein nicht zu wiederholendes Geschäftsmodell..
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Like
Reaktionen: Flying Lawyer

Flying Lawyer

Erfahrenes Mitglied
09.03.2009
6.797
4.634
Wenn man also eine 6- oder 8-stündige Zugfahrt romantisch, spannend, interessant oder was auch immer hält, dann ist das vollkommen ok, und es ist eine Art, wie man seine Freizeit verbringen kann.

Dann ist man also als Bahnfahrer ein Leistungsträger, denn man leistet eine Arbeit, mit der man der Gesellschaft eine bessere Ökobilanz gegenüber dem Flugzeug zurückgibt und das zu Lasten der eigenen Freizeit mit der Familie. Und böse Umweltsünder fliegen egoistisch Flugzeug, nur um diese Freizeit zu sparen und beteiligen sich an der Zerstörung der Welt unserer Kinder?
 
  • Like
Reaktionen: DFW_SEN

juliuscaesar

Megaposter
12.06.2014
22.472
20.419
FRA

i_miss_flying

Erfahrenes Mitglied
10.02.2021
1.341
3.422
Ich stimme dir in vielen Dingen zu. Allerdings sass ich vor Corona auch nicht selten in gut gebuchten NUE-FRA und v.a. NUE-MUC-Flügen, die praktisch nur Umsteiger zu den Hubs befördert haben. Aktuell ist auf den vier Flügen täglich nach/von FRA oft kein Platz zu bekommen.
Ist doch auch irgendwie klar. Wenn ich in der Nähe zu NUE wohne, dann ist die wesentliche Frage doch nicht nur, ob ich mit - im besten Fall - gleichem Zeitaufwand auch nach FRA kommen kann.
Die Sache ist doch eher, dass man eine ganze andere Servicekette und Verteilung des Risikos hat. Wenn ich mit dem Zug oder Auto nach FRA fahre, habe ich das Risiko von Staus oder Zugverspätungen. Ich habe die Frage, wie ich ggf. meine Koffer transportieren kann (Katastrophe im Zug). Ich habe die Thematik, dass ich die Sicherheitskontrollen am riesigen Flughafen nicht einschätzen kann. Soll ich 2 Stunden vor Abflug dort sein? Oder besser 4 Stunden? Soll ich noch 2 Stunden für Stau einplanen?
Das (und vieles weiteres) sind für mich Gründe, dass ich immer eher vom kleinen Flughafen nebenan starten wollen würde. Dort gebe ich mein Gepäck ab und hole ist am Zielort wieder ab. Dort durchlaufe ich die besser einschätzbare Sicherheitskontrolle. Ab dort muss ich viel weniger Angst vor Taschendieben haben. Ab dort ist es zu weiten Teilen nicht mehr mein Problem, wenn das Wetter umschlägt.
Gleichzeitig weiß ich, dass ich ab Kleinflughafen XY auch über AMS, IST, CDG oder was auch immer fliegen könnte, und FRA ganz meiden könnte, wenn es in FRA noch schlimmer wird.

Wenn alles darauf ausgerichtet wird, dass der Startflughafen in Deutschland nur noch FRA und MUC ist, dann wird die Qualität am FRA noch weiter runter gehen, obwohl sie ohnehin schon krank ist. Warum sollen die sich dann überhaupt noch anstrengen, wenn der Kunde keine Alternative hat? Dann kann man zukünftig auch 6 Stunden vor Abflug fordern, und Rolltreppen und Aufzüge werden dann komplett ausgestellt. Busse noch voller gemacht, und auf das Gepäck muss man dann 3 Stunden statt 60 Minuten warten. Es gäbe ja keinen Grund mehr, irgendwas zu verbessern! Herr Schulte würde sich sicherlich freuen, Kundenzufriedenheit und Qualität scheinen ihn ja bereits jetzt nicht zu interessieren.
 

Luftikus

Megaposter
08.01.2010
25.535
11.461
irdisch
In Frankreich ist Wirtschaftsflaute, von da wird eher keine Offensive am deutschen Markt kommen, UK hat sich selber ausgeschlossen, Russland-Geschäft ist erst mal tot und das Oligarchengeld weg, da bleibt wohl nur noch Ryanair als letzter Hoffnungsträger, der nennenswert Konkurrenz aufbauen könnte. LH will ja anscheinend so ne Art Euroflot werden?
 

i_miss_flying

Erfahrenes Mitglied
10.02.2021
1.341
3.422
Dann ist man also als Bahnfahrer ein Leistungsträger, denn man leistet eine Arbeit, mit der man der Gesellschaft eine bessere Ökobilanz gegenüber dem Flugzeug zurückgibt und das zu Lasten der eigenen Freizeit mit der Familie. Und böse Umweltsünder fliegen egoistisch Flugzeug, nur um diese Freizeit zu sparen und beteiligen sich an der Zerstörung der Welt unserer Kinder?
Das ist eine sehr freie Interpretation dessen, was ich gesagt habe, und ich würde es derart nicht ausdrücken. Aber letztlich hast du Recht: Wenn aus den beiden Optionen
1) Flug innerdeutsch und dann 4 Stunden Playstation spielen
2) Auf den Flug verzichten und dafür Bahnfahren, weil ich an dem Tag viel Zeit habe
wählen müsste, dann wäre die Option (2) sicherlich die bessere Option für die Gesellschaft, würde ich vermuten.

Ich würde es aber nicht so extrem ausdrücken wie du. Ich würde eher sagen, dass es vielleicht besser ist, wenn man beispielsweise die Option hat, durch einen innerdeutschen Flug (insgesamt gerechnet) 6 oder 8 Stunden Zeit zu sparen, dadurch eine Geschäftsreise zu machen, durch welche man wiederum Geld verdient, Steuern zahlt, und das gesellschaftliche Leben aufrecht erhält, sowie Arbeitsplätze in Deutschland hält und attraktiv macht, im Gegensatz zu einem Szenario, wo man in Deutschland in vielen Regionen eben nicht mehr wettbewerbsfähig ist. HAJ-FRA-LON und retour geht für mich, ebenso wie HAJ-LON direkt. Hannover mit Zug nach Frankfurt und weiter nach London geht für mich für einen oder zwei Tage nicht, weil es unkalkulierbar ist und zu lange dauert. Immer noch vor dem zusätzlichen Hintergrund, dass die wenigsten von uns in NUE oder HAJ oben im Hauptbahnhof wohnen, sondern ggf. noch eine längere Anfahrt zum HBF haben als zum Flughafen, nachdem es ja nun immer schwieriger wird, die Hauptbahnhöfe zu erreichen. Ganz abgesehen davon, wie dreckig und unsicher die Bahnhöfe oft sind. Wo wir wieder beim Thema sind, warum es auch im Leisure Bereich Problematiken gibt, die man angehen müsste, um auch für diese Zielgruppen eine Zugfahrt wieder attraktiv zu machen. Versuch mal von Bremen oder Hannover mit dem Zug nach Frankfurt zu fahren, wenn du einen Kinderwagen oder ein kleines Kind dabei hast, und schau die die Probleme an. Angefangen mit der Frage, wie man seinen Koffer und einen Kinderwagen im ICE transportiert. Weiter geht es mit der Frage, wo man eine saubere Toilette findet. Wie man Junkies und Taschendiebe meidet. Und so weiter..... In Japan würde ich das anders sehen.
 

Loungepotato

Erfahrenes Mitglied
02.12.2016
4.532
6.099
Ist doch auch irgendwie klar. Wenn ich in der Nähe zu NUE wohne, dann ist die wesentliche Frage doch nicht nur, ob ich mit - im besten Fall - gleichem Zeitaufwand auch nach FRA kommen kann.
Die Sache ist doch eher, dass man eine ganze andere Servicekette und Verteilung des Risikos hat.
Das sehe ich auch so. In der Regel gehe ich in NUE 2 Minuten nach Ankunft mit der U-Bahn durch die SiKo und bin 7-9 Minuten nach Ankunft am Bahnsteig schon in der Lounge. Nach dem Zubringer nach FRA, ZRH, VIE, AMS, CDG etc. muss ich dann dort nicht mehr durch die SiKo und bei Verspätung ist das Luftfahrtunternehmen in der Pflicht. Wann immer ich das nutzen kann, werde ich das auch tun.
 

Flying Lawyer

Erfahrenes Mitglied
09.03.2009
6.797
4.634
Versuch mal von Bremen oder Hannover mit dem Zug nach Frankfurt zu fahren, wenn du einen Kinderwagen oder ein kleines Kind dabei hast, und schau die die Probleme an. Angefangen mit der Frage, wie man seinen Koffer und einen Kinderwagen im ICE transportiert.
Du wirst lachen, genau das haben wir von Duisburg und Hamburg jahrelang gemacht und sind gerade nicht geflogen. Es war nämlich viel einfacher, mit der Straßbahn oder dem Bus zum Bahnhof zu fahren und mit dem Aufzug auf den Bahnsteig und dann mit dem schlafenden Mini im Kinderwagen das Baby- oder Familienabteil des ICE zu nehmen, als das ganze Gedöns ins Auto zu packen, wieder auszupacken, mit dem missgelaunten Mini zweimal durch den Flughafen durch, irgendwann einsteigen, die missliebigen Blicke der lieben Mitreisenden zu ertragen, Mini beruhigen, wieder austeigen und dann hoffen, dass der Kinderwagen am Ende auch auf zurück und unbeschädigt zurück kommt um dann vom Flughafen wieder alles in ein Taxi zu packen, um irgendwo hinzufahren. Aber jeder ist halt anders.


HAJ-FRA-LON und retour geht für mich, ebenso wie HAJ-LON direkt. Hannover mit Zug nach Frankfurt und weiter nach London geht für mich für einen oder zwei Tage nicht, weil es unkalkulierbar ist und zu lange dauert.
Da hast Du völlig recht. LON ist aber ein anderer Schnack als 300 km innerdeutsch.
 
  • Like
Reaktionen: red_travels

red_travels

Reisender
16.09.2016
27.762
18.586
NUE/FMO
www.red-travels.com
dass die wenigsten von uns in NUE oder HAJ oben im Hauptbahnhof wohnen, sondern ggf. noch eine längere Anfahrt zum HBF haben als zum Flughafen, nachdem es ja nun immer schwieriger wird, die Hauptbahnhöfe zu erreichen. Ganz abgesehen davon, wie dreckig und unsicher die Bahnhöfe oft sind.

die wenigsten, die in den Großstädten wohnen, werden näher am Flughafen, die ja meistens eher am Stadtrand oder weit außerhalb sind, als am (Haupt-)Bahnhof wohnen. Zumindest zu Tageszeiten sind die meisten Bahnhöfe sicher und die Polizei zeigt auch Präsenz. Nachts werden auch eher weniger zu irgendwelchen Terminen fahren müssen ;) dein Argument ist eher schwach.

Versuch mal von Bremen oder Hannover mit dem Zug nach Frankfurt zu fahren, wenn du einen Kinderwagen oder ein kleines Kind dabei hast, und schau die die Probleme an.

Als ob es so viel einfacher ist, mit kleinem Kind, Kinderwagen und Koffer von Bremen nach Frankfurt zu fliegen, dafür sehe ich einfach viel zu viele mit diesen Dingen an Bahnhöfen.

Wie man Junkies und Taschendiebe meidet.

indem man die dunklen Ecken der Bahnhöfe meidet?
 
  • Like
Reaktionen: DFW_SEN

Flying Lawyer

Erfahrenes Mitglied
09.03.2009
6.797
4.634
Das sehe ich auch so. In der Regel gehe ich in NUE 2 Minuten nach Ankunft mit der U-Bahn durch die SiKo und bin 7-9 Minuten nach Ankunft am Bahnsteig schon in der Lounge. Nach dem Zubringer nach FRA, ZRH, VIE, AMS, CDG etc. muss ich dann dort nicht mehr durch die SiKo und bei Verspätung ist das Luftfahrtunternehmen in der Pflicht. Wann immer ich das nutzen kann, werde ich das auch tun.

Da hast Du völlig recht. Das ändert aber nichts daran, dass es von der Umweltbilanz und der volkswirtschaftlichen Perspektive her wohl nicht wirklich vertretbar ist, nur aufgrund persönlicher Bequemlichkeit einen Flughafen aufrecht zu erhalten, der so wenig gefragt ist, dass man in zwei Minuten durch die Sicherheit durch ist. Das liegt ja in Nürnberg nicht darauf, dass die regelmäßig besetzte eine Schlange der Sicherheit so effektiv wäre, sondern das der Verkehr und damit der Bedarf so gering ist.
 

Loungepotato

Erfahrenes Mitglied
02.12.2016
4.532
6.099
Da hast Du völlig recht. Das ändert aber nichts daran, dass es von der Umweltbilanz und der volkswirtschaftlichen Perspektive her wohl nicht wirklich vertretbar ist, nur aufgrund persönlicher Bequemlichkeit einen Flughafen aufrecht zu erhalten, der so wenig gefragt ist, dass man in zwei Minuten durch die Sicherheit durch ist. Das liegt ja in Nürnberg nicht darauf, dass die regelmäßig besetzte eine Schlange der Sicherheit so effektiv wäre, sondern das der Verkehr und damit der Bedarf so gering ist.
Die Sache ist doch wesentlich komplexer, v.a. wenn man alle Aspekte berücksichtigen will. Ein (zumindest aktuell) gut gebuchter Flug NUE-FRA-Welt ist bzgl. Umweltbilanz auch nicht viel schlechter als ein Flug MUC-FRA-Welt. Und das Fliegen insgesamt ist ja nicht unbedingt ein Umwelt- und Klimaschmeichler, auch wenn nur noch von den großen Flughäfen geflogen wird. Das alles ist am Ende auch eine Frage von Verteilung der Privilegien und gleichwertigen Lebensverhältnissen (die in Bayern sogar Staatsziel sind) in verschiedenen Teilen das Landes. Ganz zu schweigen von dem "Egoismus" der Premiumklassenflieger, die für dich in Anspruch nehmen, eine wesentlich schlechtere Ökobilanz zu haben bzw. haben zu dürfen als in der Y. V.a. wenn Politik ins Spiel kommt, ist die Sache viel weniger schwarz/weiß und doch eher kompliziert.
 
  • Like
Reaktionen: juliuscaesar

DFW_SEN

Erfahrenes Mitglied
28.06.2009
16.365
14.610
IAH & HAM
Ich würde es aber nicht so extrem ausdrücken wie du. Ich würde eher sagen, dass es vielleicht besser ist, wenn man beispielsweise die Option hat, durch einen innerdeutschen Flug (insgesamt gerechnet) 6 oder 8 Stunden Zeit zu sparen, dadurch eine Geschäftsreise zu machen, durch welche man wiederum Geld verdient, Steuern zahlt, und das gesellschaftliche Leben aufrecht erhält, sowie Arbeitsplätze in Deutschland hält und attraktiv macht,
diese Rechnung geht nur auf, wenn Du fuer alle Kosten die Dein wirtschaftliches Handeln verursacht, inklusive der Folgekosten durch Deinen CO2 Ausstoss, aufkommst.