Denided Immigration, Erfahrungen, wer zahlt?

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Airsicknessbag

Megaposter
11.01.2010
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Eine Klage gegen Kolumbien will ich gar nicht, das ist ihr recht mich nicht einreisen zu lassen.

Das ist jetzt natürlich wieder eine Frage des funktionierenden Verwaltumgsrechtsweges sowie des nationalen Ausländerrechts, das ich für Kolumbien nicht ansatzweise beurteilen kann. Aber in Deutschland wäre eine solche Entscheidung des Einreisebeamten voll justitiabel.

Frage, durch die Fehlinformation mit dem Formular bin ich überhaupt erst soweit gekommen, wie siehst du die Rechtslage hierfür? AV hat mich ja "illigaler" Weise mitgenommen.

Schwer zu sagen - in erster Linie ist AV halt auch das "Opfer" - Du hast sie mit dem gefälschten Formular insoweit getäuscht, dass Du behauptet hast, die Einreisevoraussetzungen zu erfüllen, was nicht stimmte. Sie haben Dir das *zwinkerzwinker* so empfohlen, klar, aber daran könnte sich im Zweifel auch niemand erinnern...
 
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spremmse

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08.09.2012
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BER - NYC
Dass es im großen und ganzen ärgerlich, blöd gelaufen, aber eben auch "selbst schuld" ist, halte ich für recht offensichtlich.
Mich wundert aber einiges:

Initial sind die Airlines dazu verpflichtet INADs wieder zurück zu transportieren.
Warum ist das nicht passiert? Der nächste Flug nach GRU wäre doch vermutlich zeitnah gegangen und die angenehmste, einfachste sowie günstigste Lösung gewesen. Dachte man bei AV man würde dem OP einen Gefallen tun indem man KL dazu zieht während er in der Abschiebeeinrichtung schmort?


Ich wurde in einen etwa 100 m² grossen Raum verfrachtet, in dem bereits ca. 30 Leute lagen und schliefen. An mein Gepäck durfte ich nicht. Ich hatte zwar ein Ladekabel dabei, aber die Adapter waren im Koffer. Nach etwa zwei Stunden kam der Herr zurück und sagte, dass das Ticketing erst am Morgen um 9:00 Uhr öffnet (es war gegen Mitternacht). Ich wollte ins Transithotel, durfte dies jedoch nicht. Ebenso versuchte ich, einen günstigen Flug zu kaufen und mit Hilfe dieses Boardingpasses in den Transitbereich zu gelangen. Dies wäre zwar grundsätzlich möglich gewesen, jedoch hätte ich das Flugzeug nicht verlassen können und mich nicht frei im Terminal aufhalten dürfen.
Durch wen wurdest du dort hin verfrachtet? Ich würde auch davon ausgehen dass es sich hier um eine Abschiebeeinrichtung (vermutlich "im Lande") gehandelt hat, aber warum hat man dich nicht "einfach" in den Transitbereich (also "außer Lande"), in dem es ja scheinbar sogar ein Transithotel gibt eskortiert? Das wäre m.W.n. gängige Praxis, du hast ja keine Straftat begangen oder das Land illegalerweise betreten, du wurdest ja schlicht und einfach an der Grenze abgewiesen? Warum hättest du dich nicht frei im Transitbereich bewegen dürfen?
Dass Kolumbien jetzt nicht grade berühmt ist für ein modernes Rechtssystem mit Fokus auf Menschenwürde ist klar, aber warum man dich lieber im Lande als außer Lande hatte ist mir Rätselhaft.

Am Ende des Tages danke ich dir fürs Teilen der Erfahrungen, und erinnert mich wieder mal daran immer, auch bei Routen wo man glaubt ihn nicht zu brauchen, den Impfpass dabei zu haben und auch die genaue Route nochmals im Detail zu checken.
 

Swisstraveller

Erfahrenes Mitglied
24.05.2016
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Nähe LSME
AV hat mich gefragt was ich gerne möchte. Ich habe gesagt, das es mir egal ist nach Brasilien zurück zu gehen (hätte da sogar schon ein Bett gehabt), ich hätte aber auch nichts dagegen nach Hause zu fliegen, da ich sonst mit KLM schauen müssen hätte um meinen Abflugsort von BOG nach GRU zu verlegen und ggf einen neuen Flug kaufen muss. Da der Herr meinte er kümmerte sich darum und es kostet nichts für mich wollte ich das so machen und zurück nach Europa.

Es war eine Art Abschiebeeinrichtung im Flughafen. Ich wurde von der Airportsecurity dahin verbracht. Man weigerte sich mich in den Transitbereich oder ins Transithotel zu lassen. Dann hätte ich auch die 24h gewartet bis mein KL-Flug gehen würde. In diese Abschiebeeinrichtung wurde alles verfrachtet was nicht rein dürfte, unteranderem viele Peruaner.

Ich werde auch wieder darauf achten alles notwendige im Handgepäck zu haben. Ich habe mir sogsr überlegt in die USA zu fliegen, ESTA habe ich keines mehr, Antrag konnte ich nicht machen, da Pass beschlagnahmt und mein gültiges Visa ist im alten Pass der natürlich zuhause lag.
 
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Swisstraveller

Erfahrenes Mitglied
24.05.2016
1.433
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Nähe LSME
Nein, es hiess einfach sobald ich einen Flug habe werde ich pünktlich zum Abflug ins Flugzeug gesetzt. Meinen Pass erhielt ich auch erst vom Polizisten in Madrid. Die Crew durfte mir den nicht aushändigen
 

Jörg

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15.04.2010
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Ich hatte vor Jahren mal ein ähnliches Problem (2017 glaube ich). Ebenfalls nach Aufenthalt in Brasilien, Einreise nach Kolumbien. Beim Check-In das gleiche Problem. Ich wusste von der Gelbfieberimpfpflicht nichts. 1 Jahr vorher hatte danach nämlich keiner gefragt. Ich hatte zwar eine Gelbfieberimpfung, aber den Impfausweis nicht dabei. Man hat mich daher ebenfalls nicht einchecken lassen bei Latam. Meine Freundin konnte fliegen, mich hat man dann über SCL gegen Gebühr umgebucht. Da wurde dann keine Gelbfieberimpfung mehr verlangt. Verrückt.
Ich verstehe nur die Probleme nicht, die du bei der Einreise hattest. Ich hab noch nie erlebt, dass man bei der Einreise danach gefragt wird.
 

Langstreckenpendler

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28.12.2021
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Nein, es hiess einfach sobald ich einen Flug habe werde ich pünktlich zum Abflug ins Flugzeug gesetzt. Meinen Pass erhielt ich auch erst vom Polizisten in Madrid. Die Crew durfte mir den nicht aushändigen
Du warst offenbar sofort ausreisepflichtig, dann kann Dein Pass einbehalten werden und/oder du landest in einer Abschiebeeinrichtung um die Ausreise sicherzustellen. Den Pass bekommst Du erst wieder wenn Du definitiv außerhalb des Landes bist, dazu existiert dann auch ein behördlicher Vorhang, die Crew spielt da nur Bote.
Das an sich ist noch keine Abschiebung - die erfolgt dann nicht unbedingt an das Ziel Deiner Wahl.
 

spremmse

Erfahrenes Mitglied
08.09.2012
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Ich verstehe nur die Probleme nicht, die du bei der Einreise hattest. Ich hab noch nie erlebt, dass man bei der Einreise danach gefragt wird.
Evtl. aufgrund der Vorlage eines zweifelhaften Formulars. Vielleicht war dieser Betrugsversuch offensichtlicher als gedacht und stoß nicht grade auf Gegenliebe. das würde auch die eher harsche Reaktion erklären.
 
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ayt23821

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22.09.2018
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Ich hatte vor Jahren mal ein ähnliches Problem (2017 glaube ich). Ebenfalls nach Aufenthalt in Brasilien, Einreise nach Kolumbien. Beim Check-In das gleiche Problem. Ich wusste von der Gelbfieberimpfpflicht nichts. 1 Jahr vorher hatte danach nämlich keiner gefragt. Ich hatte zwar eine Gelbfieberimpfung, aber den Impfausweis nicht dabei. Man hat mich daher ebenfalls nicht einchecken lassen bei Latam. Meine Freundin konnte fliegen, mich hat man dann über SCL gegen Gebühr umgebucht. Da wurde dann keine Gelbfieberimpfung mehr verlangt. Verrückt.
Ich verstehe nur die Probleme nicht, die du bei der Einreise hattest. Ich hab noch nie erlebt, dass man bei der Einreise danach gefragt wird.
Bist du von SCL dann nach Kolumbien geflogen oder direkt zurück nach Europa?
 

berlinet

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21.07.2015
5.043
2.486
Wenn einem in UK die Einreise verweigert wird, darf man auch nicht in den Transit, sondern wird in einen Abschieberaum gebracht, was nach dem Brexit für Aufregung sorgte (die Briten gingen soweit, die - auch noch zu Unrecht Abgeschobenen - in Abschiebeeinrichtungen außerhalb des Flughafens zu bringen).

Wie wollen die Behörden sicherstellen, dass man ausreisen wird, wenn man gemütlich im Transitbereich bei Prada shoppen oder sich in einer Toilette einschließen kann?
 

spremmse

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08.09.2012
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BER - NYC
Wenn einem in UK die Einreise verweigert wird, darf man auch nicht in den Transit, sondern wird in einen Abschieberaum gebracht, was nach dem Brexit für Aufregung sorgte (die Briten gingen soweit, die - auch noch zu Unrecht Abgeschobenen - in Abschiebeeinrichtungen außerhalb des Flughafens zu bringen).

Wie wollen die Behörden sicherstellen, dass man ausreisen wird, wenn man gemütlich im Transitbereich bei Prada shoppen oder sich in einer Toilette einschließen kann?
Wie wäre das in DE?
 

spocky83

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21.12.2014
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999
MUC, BSL
Wenn einem in UK die Einreise verweigert wird, darf man auch nicht in den Transit, sondern wird in einen Abschieberaum gebracht, was nach dem Brexit für Aufregung sorgte (die Briten gingen soweit, die - auch noch zu Unrecht Abgeschobenen - in Abschiebeeinrichtungen außerhalb des Flughafens zu bringen).

Wie wollen die Behörden sicherstellen, dass man ausreisen wird, wenn man gemütlich im Transitbereich bei Prada shoppen oder sich in einer Toilette einschließen kann?
Die Briten verlangen für Staatsbürger gewisser Länder auch Transitvisa (auch wenn der Transitbereich des Flughafens nicht verlassen wird), insofern ist zumindest das konsequent. Ob das nun per Design so ist oder einfach mit dieser unzulänglichen Sauordnung in deren Flughäfen zu tun hat, sei dahingestellt.
 

oliver2002

Indernett Flyertalker
09.03.2009
8.476
3.707
49
MUC
www.oliver2002.com
Die Briten verlangen für Staatsbürger gewisser Länder auch Transitvisa (auch wenn der Transitbereich des Flughafens nicht verlassen wird), insofern ist zumindest das konsequent.

Die Deutschen verlangen dies auch für Transitpax in FRA/MUC wenn jemand nach GB weiterreist.

Alle verlassen sich eigentlich darauf, das die Airline für sie aus Angst vor Strafen die Drecksarbeit erledigt. AV hat in diesem Fall sicherlich auch eine Strafe kassiert. Die Station, die den OP eingecheckt hat, kriegt dafür einen Rüffel und der Checkinagent eine Abmahnung.
 

Airsicknessbag

Megaposter
11.01.2010
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11.663
Die Briten verlangen für Staatsbürger gewisser Länder auch Transitvisa (auch wenn der Transitbereich des Flughafens nicht verlassen wird), insofern ist zumindest das konsequent. Ob das nun per Design so ist oder einfach mit dieser unzulänglichen Sauordnung in deren Flughäfen zu tun hat, sei dahingestellt.

Wir tun das auch. Obwohl wir durchaus keine Sauordnung, sondern funktionierende Transitbereiche haben ;)

Wie wäre das in DE?

Wer formal abgewiesen wurde, kommt in Gewahrsam. Ich gehe aber davon aus, dass man vor dieser formalen Abweisung Gelegenheit hat, sein Begehr von Einreise auf Transit umzustellen. Wenn man dann dafür die Voraussetzungen erfüllt, dürfte man wohl einen normalen Transit - im Transitbereich aber "frei" - machen.
 
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spremmse

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08.09.2012
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604
BER - NYC
Gilt die Pflicht zur YF-Impfung für aus Brasilien kommende in Kolumbien denn auch im Transit? Wäre ja nur folgerichtig - und würde den Gewahrsam erklären.
 

Airsicknessbag

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11.01.2010
20.183
11.663
:no:

Health
Vaccination against yellow fever required if arriving within 6 days after leaving or transiting Angola, Brazil, Congo (Dem. Rep.) and Uganda.
Passengers must have a vaccination certificate issued at least 10 days before arrival.
Exempt from Yellow Fever vaccination:
Children younger than 1 year and older than 60 years.
Passengers transiting Colombia if not leaving the transit area.
Passengers transiting Angola, Brazil, Congo (Dem. Rep.) or Uganda within 12 hours if not leaving the transit areas
Passengers with an official proof of medical contraindication, issued by a health authority.


Ich denke auch die waren sauer und haben den Prozess "versuchte illegale Einreise" ablaufen lassen.
 

jaykayham

Erfahrenes Mitglied
14.08.2012
1.026
760
Ich denke auch die waren sauer und haben den Prozess "versuchte illegale Einreise" ablaufen lassen.
Wieso?? Es steht doch klar im ersten Post "Das Novotel in Bogotá stornierte kulanterweise meine Buchung."!! Also wurde versucht in Kolumbien ohne die YF-Impfung einzureisen - was nun einmal verboten ist! Also wurde, folgerichtig, dem "Passagier" ein Transit gestattet! Ansosnten, bei illegaler Einreise, hätte Avianca die Kosten für die Rückführung nach Brasilien tragen müssen, zusätzlich zu einer Strafe. Dies scheint aber nicht der Fall gewesen zu sein, denn der "Passagier" hat im Transitbereich freie Wahl selbst einen Flug zu buchen...
 

spremmse

Erfahrenes Mitglied
08.09.2012
925
604
BER - NYC
Wieso?? Es steht doch klar im ersten Post "Das Novotel in Bogotá stornierte kulanterweise meine Buchung."!! Also wurde versucht in Kolumbien ohne die YF-Impfung einzureisen - was nun einmal verboten ist! Also wurde, folgerichtig, dem "Passagier" ein Transit gestattet! Ansosnten, bei illegaler Einreise, hätte Avianca die Kosten für die Rückführung nach Brasilien tragen müssen, zusätzlich zu einer Strafe. Dies scheint aber nicht der Fall gewesen zu sein, denn der "Passagier" hat im Transitbereich freie Wahl selbst einen Flug zu buchen...
Aber der OP wurde doch nicht in den Transitbereich gelassen, darum gehts ja.
 

Airsicknessbag

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11.01.2010
20.183
11.663
Weil (?) er zuvor versucht hat, illegal einzureisen. Vermutung ist, dass ein von vornherein so kommunizierter Transit "normal" (also sich frei im Transitbereich bewegend) möglich gewesen wäre. Nach dem illegalen Vorgehen allerdings nur noch die Abschiebung bzw. freiwillige Ausreise aus dem Abschiebegewahrsam.
 

thbe

Erfahrenes Mitglied
27.06.2013
9.371
9.742
Da waren alle Beteiligten dem Passagier gegenüber wohlwollend eingestellt.

Der kolumbianische Grenzbeamte hat offensichtlich lediglich das Formular nicht anerkannt. Er hat aber nicht weiter verfolgt, ob dieses Attest erschlichen war. Das Erschleichen eines Attests und damit verbunden der Versuch einer illegalen Einreise erfüllt in den meisten Staaten dieser Erde Straftatbestände.

Wenn man also vom objektiven Sachverhalt ausgeht, dann hätte @Swisstraveller in Kolumbien in U-Haft, später angeklagt, verurteilt und ggf. in Haft gehört. Glück gehabt, dass es nicht so gekommen ist. Das hätte mit der Grenzpolizei manchen anderen Staates schlechter ausgehen können.

Ich würde das Detail mit dem falschen Attest in Zukunft besser nicht erwähnen.

Zivilrechtlich sieht es so aus, dass eine Reihe von Beteiligten Ansprüche gegenüber dem TE geltend machen könnten, aber der TE gegenüber keinen der Beteiligten. Natürlich auch nicht gegenüber dem brasilianischen Arzt. Man kann nicht reihenweise Ärzte abklappern, um ein falsches Attest zu bekommen und dann den Arzt verklagen, der es einem ausstellt.

Persönlich rate ich vom Begehen von Straftaten in anderen Staaten ab - und ganz besonders in Staaten, in denen man keinesfalls inhaftiert sein möchte.