Wären es Lufthansa Manager gewesen hätte sicher der ein oder andere hier freudig mitgemacht. Das soll keine Unterstellung an diejenigen sein, die nach meinem letzten Post geschrieben haben.
Ich hätte diese Reaktion nicht erwartet und bin auch ein bisschen überrascht. Guckt man sich im Vergleich zu den Franzosen die Bergarbeiterstreiks in Großbritannien an, dann scheint körperliche Gewalt durchaus ein legitimes Mittel zur Veranschaulichung und Durchsetzung seiner Interessen zu sein.
Ich habe noch nie gestreikt und musste auch noch nie um meinen Arbeitsplatz oder meine Existenz fürchten. Ob es mir das Gefühl geben würde wirklich etwas ändern zu können, wenn ich mit Verdi-Weste und Trillerpfeife vor dem Hauptbahnhof stehe bezweifel ich allerdings schon sehr. Aber ich kann mir selbst auf die Schulter klopfen und sagen „Ich habe zwar keinen Job mehr dafür bin ich aber ein sehr fortschrittlicher Mensch. Das wird im Lebenslauf sicher überzeugen.“
Je weiter die soziale Schere auf driftet, desto eher sollten wir uns auch wieder auf Arbeitskämpfe einstellen, die nicht an den Schreibtischen von fürstliche bezahlten Gewerkschaftsführern verhandelt werden.
Vielleicht ist es im letzten Post nicht deutlich geworden, aber ich heiße körperliche Gewalt zur Erreichung von Zielen definitiv nicht gut, ich kann aber verstehen wenn Menschen in solchen Situationen so reagieren. Da geht es um Verzweiflung, Hilflosigkeit und Wut.
Wenn ihr euch alle dafür verbürgen könnte niemals so zu handeln, wenn jede Stunde eures Daseins von diesen Faktoren bestimmt wird, dann ist das doch gut und es freut mich. Ich kann es für mich nicht garantieren, denn ich war noch nie in so einer Situation.