Deutscher ind en USA niedergestochen - keine Auslandskrankenversicherung

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tripleseven777

Erfahrenes Mitglied
27.06.2016
5.381
5.930
DTM
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Ich denke, dass es oftmals nicht die Knauserigkeit am Geld (jeder, der solch eine Reise unternimmt, hat auch 30-50 Euro für eine Auslandsreisekrankenversicherung übrig), sondern schlicht die Unwissenheit ist.
Manche kennen diese Versicherung einfach nicht und daher geht das an ihnen vorbei. Wenn‘s dann, wie hier: hart auf hart kommt, dann kann‘s eben sehr teuer werden. Dank der privaten Spenden wird die Sache wohl glimpflich ausgehen.
Es gab ja schon Leute, die eine schwere lebensbedrohliche Krebserkrankung vorgetäuscht haben, um dann im Internet auf die Tränendrüse zu drücken und über Spendenplattformen hohe Geldbeträge einzusammeln. Alles schon vorgekommen.

Ich schließe mich mit einer weiteren „blöden“ Frage an. Für Leute aus dem Ausland gilt in Deutschland für Krankenbehandlungen dasselbe, wie für uns in den USA bzw. generell im Ausland?
Diese haben (alle) eine Auslandsreisekrankenversicherung und diese übernimmt die Kosten in Deutschland?

Beispiel:
Ein Inder oder US-Amerikaner erleidet in Berlin einen schweren Herzinfarkt, muss für mehrere Wochen auf die Intensivstation der Charité und mehrere Bypässe müssen gelegt werden. So etwas kostet sicher einen sechsstelligen EUR Betrag.
Er ist nicht auslandsreisekrankenversichert. Kommt dann die dicke Rechnung nach Indien oder in die USA oder zahlt das am Ende der deutsche Steuerzahler?
Eine weitere Frage ist, wie intensiv (mit welchem Aufwand) solche Beträge aus dem bzw. im Ausland eingetrieben werden?
Vermute mal, das wird irgendwann an ein Inkassounternehmen verkauft, wenn man nicht zügig zahlt.
 

monty81

Erfahrenes Mitglied
05.05.2017
737
1.111
Ich schließe mich mit einer weiteren „blöden“ Frage an. Für Leute aus dem Ausland gilt in Deutschland für Krankenbehandlungen dasselbe, wie für uns in den USA bzw. generell im Ausland?
Diese haben (alle) eine Auslandsreisekrankenversicherung und diese übernimmt die Kosten in Deutschland?

Beispiel:
Ein Inder oder US-Amerikaner erleidet in Berlin einen schweren Herzinfarkt, muss für mehrere Wochen auf die Intensivstation der Charité und mehrere Bypässe müssen gelegt werden. So etwas kostet sicher einen sechsstelligen EUR Betrag.
Er ist nicht auslandsreisekrankenversichert. Kommt dann die dicke Rechnung nach Indien oder in die USA oder zahlt das am Ende der deutsche Steuerzahler?
Eine weitere Frage ist, wie intensiv (mit welchem Aufwand) solche Beträge aus dem bzw. im Ausland eingetrieben werden?
Vermute mal, das wird irgendwann an ein Inkassounternehmen verkauft, wenn man nicht zügig zahlt.
Alle die ein Schengen-Visum brauchen haben eine KV, also müssen eine nachweisen (sollte beim Inder so sein). Alle anderen, die kein Visum brauchen, also der US-Amerikaner könnten auch ohne KV einreisen wie umgekehrt, machen es hoffentlich aber nicht. Sonst gilt das gleiche, die Behandlungskosten sind zu bezahlen. Wie das eintrieben funktioniert in der Praxis wirst du wohl eher ein Krankenhaus fragen müssen.
 

dplane

Erfahrenes Mitglied
04.01.2017
1.881
1.624
Wenn die Ausstände ggü. Individuen aus den privilegierten Staaten ein relevantes Problem des hiesigen/dortigen Steuerzahlers wären, hätte man sicherlich davon gehört bzw. würde man die theoretische Möglichkeit ohne Versicherungsschutz zu reisen beidseitig einschränken. Das man nicht gegängelt wird bzw. in einen bestimmt vorgegebenen Versicherungsschutz gedrückt wird (inkl. Verlängerung der Einreiseprozedur) halte ich eher für positiv.
 

odie

Erfahrenes Mitglied
30.05.2015
8.929
5.629
Z´Sdugärd
Alle die ein Schengen-Visum brauchen haben eine KV, also müssen eine nachweisen (sollte beim Inder so sein).
Um das ganze auf die Spitze zu treiben:
Zuminderst vor 2 Jahren musste man beim Checkin nach Israel eine AKV vorlegen die EXTRA bestätigt, das sie alle, aber auch wirklich ALLE Kosten die mit Covid19 in Verbindung gebracht werden ersetzen. Das wurde auch bei der Einreise im Land kontrolliert.

Ich denke gerade in Verbindung mit Covid gab es viele unbezahlte Rechnungen.

Ach ja, auch innerhalb der EU musst aufpassen. Das die KK hier alles bezahlt ist nämlich schlichtweg falsch. ALLES was die Kasse in D auch bezahlt hätte. Nimmt man in X Land einen anderen Faden um deine Platzwunder zu nähen -> dein Problem. Näht dich der Chefarzt in D aber nur die Sprechstundenhilfe -> dein Problem. Sprich auch innerhalb der EU sollte man doch besser sowas haben,
 

internaut

Erfahrenes Mitglied
05.04.2010
2.605
880
Beispiel:
Ein Inder oder US-Amerikaner erleidet in Berlin einen schweren Herzinfarkt, muss für mehrere Wochen auf die Intensivstation der Charité und mehrere Bypässe müssen gelegt werden. So etwas kostet sicher einen sechsstelligen EUR Betrag.
so schnell wird eine Rechnung im Krankenhaus in Deutschland nicht 6stellig. Sonst hätten die Krankenhäuser in Deutschland nicht solche finanziellen Probleme. Auch Privatpatienten werden nach vor Jahrzehnten festgelegten Festbeträgen abgerechnet. Teilweise berichten Amis, dass die vollen Behandlungskosten in Deutschland billiger seien als das copay bei Behandlung in den USA...
 

mglikesflying

Reguläres Mitglied
09.12.2023
99
62
so schnell wird eine Rechnung im Krankenhaus in Deutschland nicht 6stellig. Sonst hätten die Krankenhäuser in Deutschland nicht solche finanziellen Probleme. Auch Privatpatienten werden nach vor Jahrzehnten festgelegten Festbeträgen abgerechnet. Teilweise berichten Amis, dass die vollen Behandlungskosten in Deutschland billiger seien als das copay bei Behandlung in den USA...
5-stellig durchaus (z.b. Bypass bei Herzinfarkt), 6-stellig eher selten. Ich glaube da muss man schon wochenlang im KH liegen.
 

DFW_SEN

Erfahrenes Mitglied
28.06.2009
16.451
14.719
IAH & HAM
Alle die ein Schengen-Visum brauchen haben eine KV, also müssen eine nachweisen (sollte beim Inder so sein). Alle anderen, die kein Visum brauchen, also der US-Amerikaner könnten auch ohne KV einreisen wie umgekehrt, machen es hoffentlich aber nicht. Sonst gilt das gleiche, die Behandlungskosten sind zu bezahlen. Wie das eintrieben funktioniert in der Praxis wirst du wohl eher ein Krankenhaus fragen müssen.

Und die werden als Privatpatient abgerechnet, also sehr lukrativ fuer die Krankenhäuser.
Beitrag automatisch zusammengeführt:

Ich denke, dass es oftmals nicht die Knauserigkeit am Geld (jeder, der solch eine Reise unternimmt, hat auch 30-50 Euro für eine Auslandsreisekrankenversicherung übrig), sondern schlicht die Unwissenheit ist.
Dummheit ist keine Entschuldigung.
 

monty81

Erfahrenes Mitglied
05.05.2017
737
1.111
Ach ja, auch innerhalb der EU musst aufpassen. Das die KK hier alles bezahlt ist nämlich schlichtweg falsch. ALLES was die Kasse in D auch bezahlt hätte. Nimmt man in X Land einen anderen Faden um deine Platzwunder zu nähen -> dein Problem. Näht dich der Chefarzt in D aber nur die Sprechstundenhilfe -> dein Problem. Sprich auch innerhalb der EU sollte man doch besser sowas haben,
Sprichst du von der PKV oder GKV? Bei der GKV ist es doch gerade umgekehrt, bezahlt wird, was im Reiseland von der dortigen GKV bezahlt würde. Und das ist in vielen Ländern auch weniger als bei uns. Und natürlich nur dringend notwendiges, kein Rücktransport und keine Privatkliniken. Hatte ich letztens mal wegen meiner Reisebegleitung recherchiert.
Bei der PKV weiß ich es in der Tat nicht, da AKV vorhanden, vermute doch aber dass es da Unterschiede zwischen den Versicherungsgesellschaften gibt?
 

drusnt

Erfahrenes Mitglied
02.12.2013
1.339
2.201
Bei der PKV weiß ich es in der Tat nicht, da AKV vorhanden, vermute doch aber dass es da Unterschiede zwischen den Versicherungsgesellschaften gibt?
Da kommt es - wie eigentlich immer bei der PKV - darauf an, was mit dieser vertraglich im Leistungsumfang vereinbart wurde. Das kann vom Basisschutz nur in Deutschland bis hin zu nahezu allen Leistungen weltweit alles sein. Meine deckt beispielsweise weltweit mindestens sämtliche Leistungen ab, die sie auch in Deutschland abdeckt (d.h. auch über die Höchstsätze der GOÄ hinaus). Das ist aber das Mindeste. Zusätzlich ist vereinbart, dass auch teurere Leistungen als in Deutschland übernommen werden, sofern sie im entsprechenden Zielland üblich sind.
 

KvR

Erfahrenes Mitglied
05.11.2012
2.942
691
Ach ja, auch innerhalb der EU musst aufpassen. Das die KK hier alles bezahlt ist nämlich schlichtweg falsch.
Einige Beispiele:
In den Niederlanden gibt es es einen jährlichen Eigenanteil von 385 €.
Und in Spanien kann man als Kassenpatient nur einen Vertragsarzt oder ein staatliches Gesundsheitszentrum/Krankenhaus aufsuchen.
 

mglikesflying

Reguläres Mitglied
09.12.2023
99
62
Auch für Reisen in Europa lohnt sich eine extra AKV. Diese übernimmt nämlich die Lücke zwischen was die gesetzliche KK übernimmt und den Kosten die im Ausland berechnet werden. Ausserdem übernimmt die KK keinen Rücktransport was wiederum die AKV macht (Auf die Klausel "medizinisch sinnvoll" achten !).
 
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Reaktionen: reifel

gabenga

Erfahrenes Mitglied
16.11.2010
2.523
768
STR
Mir hat die PKV einen Abschluss einer AKV empfohlen um ggfs. die Beitragsrückerstattung nicht zu gefährden. Da sich die BRE (aus meiner Sicht) nicht wirklich lohnt habe ich mich nie darum bemüht.
Wir mussten in all den Jahren 1x zum Arzt. Ich meine, dass das dann damals die Amex oder M+M reguliert hat.
 

thbe

Erfahrenes Mitglied
27.06.2013
9.444
9.876
Mir fällt es schwer, mit nur einer AKV durch die Welt zu reisen. Wahrscheinlich sind es meistens fünf verschiedene oder mehr. Habe da das Optimieren vor langer Zeit aufgegeben.

Gerade wer in die USA reist, sollte m.E. das Geld haben, den niedrigen zweistelligen Jahresbetrag für eine AKV investieren zu können.
 

thbe

Erfahrenes Mitglied
27.06.2013
9.444
9.876
Der Begriff Subsidiaritätsklausel ist Dir bekannt?
Ja. Den potentiellen Klärungsaufwand im Schadensfall nehme ich in Kauf, sofern denn einer kommt. Davon gehe ich allerdings nicht aus.

Geht auch nicht anders. PKV hat weltweite Deckung. Habe vier Kreditkarten, die alle ohne Aufpreis eine AKV enthalten.
 

Frank N. Stein

Erfahrenes Mitglied
04.04.2020
9.224
13.956
der Ewigkeit
Ja. Den potentiellen Klärungsaufwand im Schadensfall nehme ich in Kauf, sofern denn einer kommt. Davon gehe ich allerdings nicht aus.

Geht auch nicht anders. PKV hat weltweite Deckung. Habe vier Kreditkarten, die alle ohne Aufpreis eine AKV enthalten.

Diesen Fakt der AKV-Überversicherung habe ich notgedrungen auch.
Wenn Versicherungsleistungen anfallen, verteilst Du die Forderungen dann über die einzelnen AKVs oder nimmst Du ausschließlich die PKV in Anspruch?
Ich habe über die Jahre im Fall der Fälle immer die PKV beansprucht, bis ich dann zwecks Checken der Zuverlässigkeit auch die KK mal in die Pflicht
genommen habe. Hier wie da wurden immer ohne Diskussionen 100% gezahlt......wobei allerdings Monsterkosten bis heute nie dabei waren.
Der höchste Einzelbetrag waren in den USA mal knapp 7k$, die wurden sogar zum Tagesumrechnungskurs der Leistungserbringung abgerechnet.
 

thbe

Erfahrenes Mitglied
27.06.2013
9.444
9.876
Diesen Fakt der AKV-Überversicherung habe ich notgedrungen auch.
Wenn Versicherungsleistungen anfallen, verteilst Du die Forderungen dann über die einzelnen AKVs oder nimmst Du ausschließlich die PKV in Anspruch?
Ich habe über die Jahre im Fall der Fälle immer die PKV beansprucht, bis ich dann zwecks Checken der Zuverlässigkeit auch die KK mal in die Pflicht
genommen habe. Hier wie da wurden immer ohne Diskussionen 100% gezahlt......wobei allerdings Monsterkosten bis heute nie dabei waren.
Der höchste Einzelbetrag waren in den USA mal knapp 7k$, die wurden sogar zum Tagesumrechnungskurs der Leistungserbringung abgerechnet.
Ich habe da - leider oder glücklicherweise - noch keine praktische Erfahrungen zu. Derzeit würde ich meine extra abgeschlossene AKV in Anspruch nehmen.
 

betsches

Reguläres Mitglied
09.04.2024
65
57
Auf Kreta musste ich leider wegen einer Entzündung im Knie, ins KH. War nur ambulant und alle Kosten (Chirug, Punktion, Labor und Röntgen) wurde direkt über die Krankenkassenkarte im Kh abgerechnet.
In einem EU Land funktioniert das also wunderbar.
War aber ohne zuzahlungspflichtige Heilmittel und bevorzugte Chefarztbehandlung. ☺️
 

xcirrusx

Erfahrenes Mitglied
16.10.2012
4.257
1.909
KUL (bye bye HAM)
Ich habe da - leider oder glücklicherweise - noch keine praktische Erfahrungen zu. Derzeit würde ich meine extra abgeschlossene AKV in Anspruch nehmen.
Aus eigener Erfahrung (und Unwissen):
Bei der Kombi PKV + AKV, gilt die Leistung der PKV voll erbracht, auch wenn ein Eigenanteil zum tragen kommt. Damit bin ich mal vor 20 Jahren auf die Schnauze gefallen, nach 30 Minuten in einer amerikanischen Notaufnahme. Mein damaliger PKV Tarif hatte TEUR 3 als Eigenanteil und dieser wurde seitens der AKV (ohne Eigenanteil) nicht gedeckt, da grundsaetzlich ja die komplette Summe seitens der PKV uebernommen wurde und damit die Subsidiaritätsklausel greift.

Just my two cents...
 

gabenga

Erfahrenes Mitglied
16.11.2010
2.523
768
STR
Ich hatte den Schaden via Amex/M+M eingereicht und bei der Rückfrage nach PKV darauf hingewiesen, dass die Kosten wegen Eingenanteil nicht übernommen werden. Danach wurde die komplette Summe erstattet. Das war aber auch ein Betrag < 1.000 EUR.