Die letzte große Reise - in die Antarktis

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chrini1

Erfahrenes Mitglied
26.03.2013
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HAM
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Epilog

Mein Vater war schon 10 Jahre schwer krank (Lungenkrebs), konnte aber dank guter Behandlung ein gutes Leben führen und viel Reisen. Dennoch war es für uns absehbar, dass es nicht ewig so weiter ging. Wir wussten, er wollte gerne mal ins Eis, da hatten seine ganzen Kreuzfahrten ihn und mein Mutter nicht hingeführt. Als meine Frau und ich dann in 2021 in Chile waren konnten wir leider nicht kurzfristig in die Antarktis, da die Flüge nicht passten. Also noch mal für das Folgejahr ins Auge gefasst, dann meinen Eltern erzählt und am nächsten Sonntag buchte mein Vater spontan für sich und meine Mutter und für uns eine Option. Wir hatten eine Woche Zeit, uns zu entscheiden. Wir buchten - 20.12.22 - 6.01.23 auf der MS Hamburg. Buenos Aires-Falkland-Antarkis-Ushuaia. Die MS Hamburg war der Wunsch meiner Eltern, aufgrund der Deutschen Sprache und daher dass sie das Schiff schon kannten.

Im Laufe des Mais ergaben sich günstige Flüge ex Amsterdam. Also wurde flugs AMS-IAH-SCL und SCL-JFK-FRA-AMS gebucht. Alles in C für 1329 Euro pro Ticket. SCL-JFK auf LA, JFK-FRA-AMS auf LH ,der Rest auf UA in Polaris. Allerdings waren für uns passend nur wenige Tage verfügbar - also wurde die Reise etwas länger. 13.12.22 - 09.01.2023 sollte es werden.

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Im August gab es dann einen Deal im CitizenM Schiphol zu buchen. Zum Black Friday dann noch Flüge in die Atacama zum Vorprogramm gebucht, so dass die Buchung dann wie folgt aussah:

12.12. Fahrt nach AMS mit dem Auto
13.12. AMS-IAH-SCL UA in C
14.12. an SCL
15.12. SCL-CJC
18.12. SCL-EZE KL in PE
20.12. MS Hamburg ex Buenos Aires
22.12. Mar del Plata
25.12. Falkland
26.12. Falkland
28.12. Antarktis
05.01. Ushuaia
06.01. USH-AEP AR in Y
07.01. EZE-SCL KL in PE
09.01. SCL-JFK-FRA-AMS LH in C

Nun, es kam nicht so wie geplant, aber dazu später.
 

chrini1

Erfahrenes Mitglied
26.03.2013
6.208
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HAM
12.12. Hamburg - Amsterdam - Houston

Wir starten unsere Reise bei herrlich klarem und kaltem Winterwetter und fahren die erste Etappe mit dem Auto nach Amsterdam.
In Almere machen wir kurz Pause und fahren noch 40 km bis zum Flughafen Schiphol, wo wir die letzte Nacht vor unserer großen Reise im Citizen M Hotel verbringen. Das Abendessen gibt es auch gleich im Hotel (Ramen) und es geht für uns alle früh ins Bett.

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Es ist ein eiskalter und klarer Morgen in Amsterdam, aber wir müssen zum Glück nur 150 Meter zu Fuß vom Hotel zur Eingangshalle des Flughafens laufen. Am Checkin dauert es etwas länger, da Flüge nach Houston gesondert abgefertigt werden und viele Dokumente zu prüfen sind. Aber in der Sicherheitskontrolle geht es ziemlich flott und die Passkontrolle ist dann auch schnell geschafft.
Wir finden alle einen Platz in der Lounge zum Frühstück und warten auf unseren Flieger, der leider schon verspätet ankommt. Zum Glück haben wir ausreichend Puffer in Houston eingeplant.
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Nach 10 Stunden Flug haben wir eine Entfernung von mehr als 8.000 km zurück gelegt und erreichen Houston.
Nach Überquerung des Nordatlantiks konnten wir beim Tagflug unter anderem New York und Washington D.C. von oben sehen.
Jetzt müssen wir durch die Immigration und aufgrund der vorangegangenen Verspätung haben wir nur 3 Stunden Aufenthalt. Die verbringen wir in der United Polaris Lounge bevor es um 20:30 Uhr Ortszeit pünktlich zum Flieger nach SCL geht.

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Und leider geht der Anschluss doch nicht pünktlich raus… Technische Probleme in der Maschine lassen sich trotz mehrfacher Reparaturversuche nicht beheben und nachdem sich der Abflug erst nur verzögert, wird der Flug letztlich doch auf den nächsten Tag 10:30 Uhr verschoben, ganze 14 Stunden später. Die Airline kümmert sich zügig um das Hotel, das Gepäck verbleibt am Flughafen und wir können zumindest ein paar Stunden im Red Roof Inn in Houston schlafen.

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Nitus

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04.04.2013
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MUC
Wow und wieder ein Reisebericht, der mich nicht nur ob des außergewöhnliches Zieles sehr neugierig macht, wenngleich mich der Titel "Die letzte große Reise" ein wenig betrüblich stimmt. Ich bin sehr gespannt, wie es weitergeht, und danke schon jetzt für das Teilen dieser besonderen Reise!
 

chrini1

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26.03.2013
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13.12. Houston - Santiago de Chile

Nach einer kurzen Nacht bringt uns der Hotel-Shuttle um 6:45 Uhr wieder zurück zum Flughafen. Wir kommen dieses Mal deutlich schneller durch die Sicherheitskontrolle und ein Shuttle erspart uns die Lauferei durch die Terminals und bringt uns zur Polaris Lounge. Hier gönnen wir uns ein ausgiebiges Frühstück bevor wir um 10 Uhr zum Boarding aufbrechen.

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Houston im Regen zu sehen ist auch für uns ungewöhnlich, aber mal interessant. Es geht mit ein wenig Verspätung und einer getauschten Maschine in Richtung Santiago. Für meine Elten des Erste mal in Lateinamerika, für meine Frau und mich fühlt sich Santiago immer ein wenig wie Heimat an. Wir haben dort unser Lieblingsrestaurant und waren nun schon über 8 Mal in Chile und das sogar zwei Mal während der Pandemie. Chile ist immer eine Reise wert.

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Nach gut 9,5 Stunden Flug und etwas mehr als 7.500 km landen wir kurz nach 23 Uhr Ortszeit in Santiago.
Nach anfänglichen Schwierigkeiten mit dem Board-Entertainment war es ein ruhiger Flug, nur über Ecuador hat es etwas geschaukelt. Das Menü an Board hat sich bei der 14-stündigen Verspätung nicht geändert und so wird kurz vor Landung und am späten Abend noch Frühstück serviert.
Aber wir sind froh, endlich unser Ziel erreicht zu haben - nun leider mit einem Tag Verspätung.

Die Schlange bei der Einreise ist ziemlich lang, aber es geht schnell voran und nach einer guten halben Stunde sind wir eingereist und haben unser Gepäck zurück. Unser Fahrer von MyRide holt uns ab und nachdem wir ein bisschen improvisiert haben mit all dem Gepäck, erreichen wir unser Hotel in Lastarria wo wir nur ein paar Stunden Schlaf kriegen.
 

chrini1

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26.03.2013
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HAM
15.12. Santiag de Chile - Calama

Es ist wieder eine kurze Nacht denn um 06:30 Uhr holt unser Fahrer uns schon ab und bringt uns, diesmal mit leichtem Gepäck, zurück zum Flughafen.
Es geht für 2 Tage in die Atacama Wüste und wir fliegen heute nach Calama.

Am Inlands-Terminal ist zwar schon ziemlich viel Betrieb, aber es klappt alles reibungslos und wir können in der Lounge entspannt frühstücken.
Und dann geht es auch schon los. Gebucht wurde LA in Premium Economy, was die ersten drei Reihen sind - und der Mittelsitz bleibt frei. Dank Delta Platinum für mich und +1 können dann auch meine Eltern mit in die (nicht sonderlich atemberaubende Domestic Lounge).

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Es ist immer wieder interessant in einer Ex-Air Berlin Maschine zu sitzen, auf der an den Tischen noch die deutschen Aufkleber zu finden sind. Auch die Trennwand zum Eingang vor der ersten Reihe zierten noch die Air Berlin Logos.


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Nach 2 Stunden Flug Richtung Norden erreichen wir Calama um 11:30 Uhr.
Die Stadt im Bezirk Antofagasta ist hauptsächlich für die Kupfermine Chuquicamata bekannt, den größten und tiefsten Tagebau der Welt mit einer Fläche von 13 qkm und 1.100 Metern Teufe.
Wir hatten bereits 2015 das Glück, den Tagebau und die Geisterstadt gleich nebenan zu besichtigen, aber nach Corona werden aktuell leider keine öffentlichen Führungen angeboten. Inzwischen wurde der Tagebau auch nahezu eingestellt und der staatliche Minenbetreiber Codelco hat aus wirtschaftlichen Gründen auf die unterirdische Förderung umgestellt.
Wir übernehmen am Flughafen der Minenstadt unseren Mietwagen, machen ein paar Besorgungen und fahren nach San Pedro de Atacama.


Wie fahren die fast 100 km auf der Ruta del Desierto nach San Pedro. Nach 2/3 der Strecke und nach Überquerung einer Passhöhe auf etwa 3.500 m ü.N. sehen wir den Licancabur, einen 5.920 m hohen, inaktiven Vulkan.
Weiter geht es nach San Pedro. Wir lassen das Auto am Rand der kleinen Oasenstadt stehen und gehen die paar Meter ins Zentrum. Der zentrale Platz „Plaza de Armas“ ist festlich geschmückt, aber Tannenbaum und Schlitten wirken fast etwas deplatziert bei fast 30 Grad und herrlichem Sommerwetter.
Wir kehren in das Restaurant „Tierra“ ein, das wir aus unseren früheren Besuchen gut kennen. Der Mittagstisch ist sehr gut und fair bepreist. Nach dieser Stärkung besorgen wir uns noch ein Abendessen und fahren dann weiter zur Space Lodge.

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Nur ein paar Kilometer hinter San Pedro erreichen wir die Space Lodge, die nicht nur astronomische Touren anbietet sondern auch Ferienwohnungen vermietet. Hier werden wir die nächsten zwei Nächte verbringen und an einer Sternentour teilnehmen.
Aber erst einmal genießen wir die Ruhe und erholen uns von der langen Anreise.

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Erfahrenes Mitglied
26.02.2016
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Genau die Reise wollen wir seit 2-3Jahren auch machen, haben es aber bisher nicht geschafft (und 2024 haben sie die Zeiträume geändert). Da bin ich gespannt auf die weiteren Teile des Berichts!
 
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Batman

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18.11.2017
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Hamburg
Wow und wieder ein Reisebericht, der mich nicht nur ob des außergewöhnliches Zieles sehr neugierig macht, wenngleich mich der Titel "Die letzte große Reise" ein wenig betrüblich stimmt. Ich bin sehr gespannt, wie es weitergeht, und danke schon jetzt für das Teilen dieser besonderen Reise!
Das war auch mein Gedanke 😥. Es hat sich viel in der Behandlung getan, ist aber eine sch* Krankheit und für alle Beteiligten nicht einfach. Bin selber 'betroffen'.

Ich lese gerne mit. Eine Reise die mich schon lange fasziniert, aber bisher nicht im Budget war.
 

chrini1

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26.03.2013
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HAM
15.12.San Pedro de Atacama

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Zum Abendessen gibt es landestypische Empanadas und im Anschluss machen wir uns fertig für die Sternentour. Die wenigen Wolken haben sich inzwischen verzogen und hängen jetzt über dem Länderdreieck mit Argentinien und Bolivien, wo sich heftige Gewitter entladen. Aber wir sehen einen herrlichen Sonnenuntergang und finden uns kurz vor 21 Uhr am Haupthaus der Lodge ein.

Während wir auf die übrigen Gäste warten erhalten wir schon mal eine kurze Einführung und sehen in der Dämmerung gerade noch Venus und Merkur am Himmel stehen. Außerdem Jupiter, Saturn und Mars. Da es hier deutlich schneller dunkel wird, rücken immer mehr Sterne ins Blickfeld und wir können die Milchstraße mit bloßem Auge erkennen und in ihr die beiden Magellanschen Wolken, Etwa zwei Stunden lang werden wir in astronomische Grundlagen und Spezialitäten der südlichen Hemisphäre eingeweiht und können Sterne, Sternenhaufen und auch Planeten durch die riesigen Teleskope ganz nah sehen. Sehr beeindruckend!

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Hier waren wir in 2015 schon einmal, aber ohne das ganze hin und her mit dem Bus ist das Erlebnis noch viel besser. Leider merken wir, dass die Kräfte meines Vaters begrenzt sind. So sehr, dass er nicht viel von der Führung hat. Am Ende gibt es den Abend für ihn gratis, auch wenn er das nicht weiß.
 

chrini1

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26.03.2013
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16.12. Salar de Atacama & Laguna Chaxa

Heute schlafen wir aus und nach einem ausgiebigen Frühstück auf unserer Terrasse fahren wir nach Süden.

Unseren ersten Stopp machen wir in der kleinen Oasenstadt Toconao, etwa 40 km von San Pedro de Atacama entfernt. Wir besichtigen die kleine Kirche, aber die Hauptattraktion ist der knapp 14 Meter hohe Glockenturm aus dem 18. Jahrhundert, der vollständig aus Vulkangestein errichtet wurde und weiß getüncht ist. Interessant sind auch verholzten Kakteen, die beim Bau benutzt wurden als Türen und für die Deckenverkleidung.
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Wir queren den südlichen Wendekreis und sind begeistert von der Fernsicht von etwa 200 km und den umliegenden schneebedeckten Vulkanen. Wir sehen auch Lamas und Vikuñas und fahren weiter in Richtung Laguna Miscanti. Angekommen auf 4.200 m ü.N. wird uns der Einlass zu dem Salzsee leider verwehrt, denn hierfür braucht man inzwischen eine Reservierung und die haben wir nicht.

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Enttäuscht fahren wir die Schotterstraße zurück und machen am Straßenrand eine kurze Pause mit Picknick bevor wir weiter fahren zum Salar de Atacama.
Unser Ziel ist die Laguna Chaxa, die mitten im Salzsee liegt und zum CONAF-Wildnisschutzsystem gehört, das Teil des Los Flamencos National Reserve ist. Die Hochplateau-Lagune ist schlammig und von geringer Tiefe und ist einer der besten Orte in Chile, um Flamingos zu beobachten, die hier ausreichend Nahrung finden und brüten (aber nur 1 Ei pro Jahr). Wir sehen den Nachwuchs in der Mitte der Lagune, denn hier sind sie vor Füchsen sicher.
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Nach einem kleinen Rundgang in der Lagune fahren wir nach San Pedro zurück zum Abendessen. Wir bummeln noch ein bisschen durch die Gassen und kaufen ein paar Kleinigkeiten auf dem kleinen Markt an der Plaza de Armas. Einige Male sehen und hören wir festliche Umzüge zu Ehren der Jungfrau Maria.
Gegen 19 Uhr fahren wir zurück zu unserer Lodge, wo wir den Abend entspannt ausklingen lassen.
 

chrini1

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26.03.2013
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17.12. El Tatio

Um 3:30 Uhr ist die Nacht schon vorbei, denn wir wollen noch vor Sonnenaufgang in El Tatio sein. Von unserer Unterkunft sind es gute 1,5 Stunden Fahrt durch die Dunkelheit. Zum Glück ist die Straße inzwischen besser ausgebaut und es ist trocken und über uns funkeln die Sterne. Gegen 6:30 Uhr erreichen wir das geothermale Feld und befinden uns nun auf 4.300 m ü.N.
El Tatio ist mit mehr als 80 aktiven Geysiren das größte Geothermalfeld der südlichen Hemisphäre und das drittgrößte der Welt. Hier zeigt sich, dass die Anden noch ein sehr junges Gebirge sind mit noch immer viel vulkanischer Aktivität.
Das frühe Aufstehen hat sich gelohnt, denn noch ist es recht leer hier oben. Aber es ist auch eisig kalt mit -6 Grad. Wir melden uns an und zahlen den Eintritt von CLP 15k pro Person. Dann fahren wir zum unteren Geysirfeld Cobreloa und sind gleich mittendrin. Um uns herum brodelt, faucht und dampft es. Kochendes Wasser (hier mit 85 Grad) schießt aus dem Boden und die Dampfsäulen steigen in den Himmel. Es riecht ein bisschen nach Schwefel und trotz der Höhe und extremen Bedingungen sehen wir Flamingos und Vikuñas, die sich scheinbar die Füße aufwärmen. Der natürliche Pool für uns Menschen ist leider gesperrt, aber es hätte auch sehr viel Überwindung gekostet, da hinein zu steigen bei Minusgraden außen herum.
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Nach gut 1,5 Stunden treten wir die Rückfahrt nach Calama an, überqueren einen Pass auf 4.500 m, umgeben von noch höheren Vulkanen. Ein Vizcacha blockiert kurz unsere Weiterfahrt, denn das kleine Tier sonnt sich direkt auf dem Mittelstreifen. Ansonsten sind wir auf der Strecke ziemlich allein unterwegs und genießen das Panorama auf unserem Weg zum Flughafen in Calama.

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Kurz vor Calama machen wir Halt an einer Schlucht, durch die der Rio Salado führt. Mitten in der Wüstenlandschaft gibt es also doch Wasser und Grün, allerdings gut versteckt.

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In Calama machen wir einen kurzen Abstecher zum Aussichtspunkt oberhalb der Hales Mine und sehen aus der Ferne die riesigen Fahrzeuge die in die Tiefe des Tagebaus hinab fahren.
Wir geben den Mietwagen am Flughafen zurück und gegen 15 Uhr geht es mit dem Flieger in LATAM Premium Economy zurück nach Santiago.

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UniformSierra1

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06.02.2022
263
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Wirklich interessant, wollte dort spätestens nächstes Jahr auch hin. Mit welchem Equipment hast du die Bilder gemacht ?
 
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chrini1

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26.03.2013
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Wirklich interessant, wollte dort spätestens nächstes Jahr auch hin. Mit welchem Equipment hast du die Bilder gemacht ?
Die Bilder sind neben Iphone 13 Pro vor allem mit der Sony a6600 gemacht.
Beitrag automatisch zusammengeführt:

17.12. Santiago de Chile

Der Besuch des CHiPE Libre in Santiago de Chile hat fast schon Tradition und heute Abend ist es endlich soweit. Wir müssen von unserem Hotel nur etwa 300m laufen und sind schon da. Wir haben wieder einen Tisch im Innenhof und können neben Pisco Sour auch noch die angenehmen Temperaturen genießen. Das Essen ist wie immer vorzüglich. Satt und müde schlendern wir über den Straßenmarkt zurück zum Hotel.

Falls jemand von euch nach SCL kommt und im Viertel Lastarria wohnt/dort zum Essen hingeht. Dieses Lokal ist wirklich empfehlenswert. Es steht für CHIle - PEru - Republika del Pisco und wirbt mit der größten Auswahl an Piscos & Pisco-Cocktails in der Stadt.

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Link zum Restaurant:
 

chrini1

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26.03.2013
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18.12. Santiago - Buenos Aires

Nun, wir hatten ja schon zwei größere Pannen auf den Flügen hier und es waren noch nicht die letzten. Gleich nach dem Aufstehen ein kurzer Schreck: unser Flug von KLM nach Buenos Aires wurde gestrichen. Aber noch während wir nach Alternativen suchen, werden wir automatisch auf einen LATAM Flug (mit Downgrade) umgebucht, der zur gleichen Zeit geht. Zum Glück. So müssen wir nicht noch die Transfers und Hotels umbuchen.

Frühstück im Hotel fällt leider aus, da es dies am Sonntag erst ab 9 Uhr gibt, aber da bringt uns der gebuchte Privattransfer schon zum Flughafen. Wir kommen gut durch und auch Checkin, Ausreise und Sicherheitskontrolle sind schnell passiert. In der Lounge gibt es dann endlich Frühstück.

Dass wir unterwegs sind zum wahrscheinlichen Fußball-Weltmeister vermuten wir schon beim Boarding, da steht es schon 2:0. Die an Board befindlichen Argentinier, mehrheitlich in Messi-Trikots, sind auch schon ordentlich in Feierlaune. Mal sehen was uns in Buenos Aires erwartet…

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Als wir die Anden überqueren zittert gefühlt das ganze Flugzeug, denn Argentinien steht im Elfmeterschießen gegen Frankreich. Und dann endlich die Erlösung, nach 36 Jahren ist Argentinien endlich wieder Weltmeister. Die Stimmung im Flieger ist ausgelassen als der Kapitän zum Sieg gratuliert.
Auch am Flughafen sind alle in Feierlaune und wir passieren die Einreise in Rekordzeit und das Gepäck ist auch schon da.



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Hier ein Video der Ereignisse. Endlich mal gut, hinten zu sitzen.....



Unser Fahrer bringt uns durch den spontanen Autokorso in die Innenstadt und halb Argentinien scheint auf den Beinen zu sein und feiert den Sieg seiner Selección 🏆
Je näher wir dem Zentrum und unserem Hotel in der Nähe des Obelisken kommen, desto voller werden die Straßen und die ersten Straßensperren werden errichtet. Bald ist gar kein Durchkommen mehr und die letzten 5 1/2 Blocks zu unserem Hotel müssen wir zu Fuß zurücklegen.

Wer hätte das gedacht, dass wir einmal während des Endspiels einer Fußball-WM auf dem Weg in das Siegerland sein werden. Ich jedenfalls nicht, als ich diese Flüge im Sommer 2022 buchte.

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Wir sind inzwischen sicher in unserem Hotel Huinid Obelisco angekommen, unweit der Hauptstraße Avenida 9 de Julio. Dort sammeln sich immer mehr Menschen und feiern ausgelassen und lautstark den Weltmeistertitel ihrer Mannschaft und ihres Landes.

Ich gehe alleine noch mal auf die Straße - hier ist die Hölle los. Geldwechseln wird heute wohl nichts mehr. In der tobenden Menge ist auch nicht so mein Ding.

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chrini1

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26.03.2013
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19.12. Buenos Aires - La Boca, Caminito & Floreria Atlantico

Am Vormittag machen wir eine Walking Tour durch den Stadtteil La Boca, das Arbeiterviertel in der Nähe des Riachuelo-Flusses. La Boca - der Mund - steht für die Flussmündung an der noch alte Hafenanlagen zu sehen sind. Wir besichtigen Caminito, eine enge Gasse mit bunt gestrichenen Wellblechhäusern, die an die Frühzeit der Gegend als Einwandererviertel erinnern und aus dem Blech abgewrackter Schiffe gebaut und mit Schiffslack bunt bemalt wurden. Bei unserer Tour sehen wir auch etliche Wandbilder, die neben politischen Themen oftmals auch Diego Maradona zeigen, der hier wie ein Gott verehrt wird. Überhaupt spielt Fußball in diesem Viertel eine große Rolle. Unsere Tour endet deshalb an La Bombonera, dem Heimatstadion des Fußballvereins Boca Juniors. Für uns ist das ein Wenig wie nach Hause zu kommen, haben wir doch 2015 bei unserer ersten Reise nach Argentinien hier im Hotel übernachtet.

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Heute Abend besuchen wir einen ganz besonderen Blumenladen im Stadtteil Retiro. Für unter 4 € bringt uns ein Uber direkt zu dem Laden, den wir vor gut einem Jahr entdeckt haben.
Es werden hier nicht nur Blumen verkauft. Durch die Tür zum vermeintlichen Kühlraum gelangt man in die Bar Atlantico im Keller. Ein echter Geheimtipp. Das Ambiente fühlt sich ein bisschen wie unter Wasser an (vor allem auf den Toiletten) und die Bar besticht durch originelle Cocktails und sehr gutes Essen. Ohne Reservierung ist es fast unmöglich einen Tisch zu ergattern, aber wir haben Glück.
Die Empfehlungen des Kellners (in maritimer Kluft) sind hervorragend und das Essen schmeckt ausgezeichnet.

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Gut gesättigt spazieren wir anschließend zurück zum Hotel, bewundern die vornehmen Bauten in dem wohlhabenden Stadtteil Retiro und sehen die Vorbereitungen für den morgigen Empfang der Fußballnationalmannschaft am Obelisken.
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20.12. Buenos Aires -Cementario de la Recoleta


Wir verlagern unsere heutigen Aktivitäten deshalb in die Stadtteile Recoleta und Palermo, nördlich vom Zentrum und starten den Tag mit einem ausgiebigen Frühstück in der Panera Rosa.

Wir besuchen die Hauptattraktion des Viertels, den Friedhof La Recoleta (Cementerio de la Recoleta). Recoleta ist eines der teuersten Wohn- und Geschäftsviertel der Hauptstadt und der Friedhof wurde zur Ruhestätte zahlreicher wohlhabender und prominenter Einwohner. Hier wurden argentinische Präsidenten bestattet, Profisportler, Wissenschaftler und Schauspieler und wohl die bekannteste Prominente: Eva Perón.
Der Friedhof selbst wurde von dem französischen Ingenieur Próspero Catelin anstelle des Klostergartens neben der Basílica Nuestra Señora del Pilar angelegt und 1881 von dem italienischen Architekten Juan Antonio Buschiazzo neoklassizistisch umgestaltet. Reiche Familien ließen einige Reihen mit prächtigen Mausoleen unterschiedlichster Architektur bebauen, die eins gemeinsam haben: Sie sollten lange vom irdischen Ruhm und Reichtum der Verstorbenen künden. Die Wege sind großzügig angelegt und reichlich mit Bäumen bepflanzt.
Nicht alle der Mausoleen haben die Zeiten gut überstanden, mindestens eins einer ausgestorbenen Familie wird heute auch als Toilettenhaus genutzt.
Ungewöhnlich ist die Tradition dieses Friedhofs, dass auf den Namenstafeln nur das Sterbedatum, nicht jedoch das Geburtsdatum vermerkt wird.

Bis vor der Pandemie, war es noch gratis, den Friedhof zu besuchen, inzwischen werden 13 USD per Kreditkarte fällig. Das zahlen in ARS ist leider nicht erlaubt.

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Wir wandern ein bisschen durch die Stadtteile im Norden von Buenos Aires, um den Fanmassen und Straßensperren zu entgehen.
Im Park der Vereinten Nationen sehen wir die 2002 eingeweihte Floralis Genérica. Mit einem Gewicht von achtzehn Tonnen und einer Höhe von dreiundzwanzig Metern ist die imposante Floralis Generica in kurzer Zeit zu einem Wahrzeichen von Buenos Aires geworden und ist zudem die größte Blume der Welt. Noch besonderer ist die Tatsache, dass sich die Blume jeden Morgen bei Sonnenaufgang öffnet und ihre Blütenblätter bei Sonnenuntergang wieder schließt.

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Zuletzt bearbeitet:

chrini1

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26.03.2013
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21.12. Teatro Colon & Puerto Madero

Heute Vormittag besuchen wir das Teatro Colón (spanisch für Kolumbus-Theater), das bekannteste Theater in Buenos Aires und das bedeutendste Opernhaus Lateinamerikas. Aufgrund seiner Größe, Akustik und Architektur gehört das Theater zu den 5 besten Opernhäusern der Welt.

Wir haben um 10 Uhr eine Tour gebucht und können heute in den großen Saal und hinter die Kulissen dieses eindrucksvollen Theaters schauen. Schon 5 Mal haben wir versucht, hier her zu kommen, aber entweder war geschlossen, es wurde gebaut oder es war Pandemie-dieses Mal habe ich die Tickets genau vor 8 Wochen gekauft, als sie freigegeben wurden. Mit 23 Euro pro Nase zu zahlen mit Kreditkarte nicht die billigste Lösung.

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Das Teatro Colón, zwischen der Plaza Lavalle und der Avenida 9 de Julio gelegen, wurde von 1889 bis 1908 von den europäischen Architekten Francesco Tamburini, Angelo Ferrari, Victor Meano und Julio Dormal entworfen. Beim Bau wurden auch Marmor und Holz aus Italien, Belgien und Frankreich verwendet.
Das Theater wurde am 25. Mai 1908 mit der Oper Aida von Giuseppe Verdi eröffnet und hat 2.478 Sitz- und etwa 500 Stehplätze.
Der Haupteingang des Theaters liegt an der Plaza Lavalle und nicht, wie man vermuten könnte, an der Avenida 9 de Julio, der Prachtstraße von Buenos Aires. Dies liegt daran, dass diese zur Bauzeit des Teatro Colón noch nicht existierte; sie wurde erst 1937 fertiggestellt. Unter dem Gebäude und dem benachbarten Platz befinden sich unterirdisch 3 große Probenräume, die wir aber im laufenden Betrieb nicht besichtigen können.


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Bevor wir heute selbst auf’s Schiff gehen, besuchen wir noch Puerto Madero, den jüngsten Stadtteil von Buenos Aires, direkt am Ufer des Rio de la Plata.
Auf dem Weg dorthin passieren wir den Obelisken an der Avenida 9 de Julio, der 1936 anlässlich der 400 Jahr Feier der Stadtgründung errichtet wurde und mit seinen 67,5 Metern das Stadtbild prägt.

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chrini1

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21.12. Boarding MS Hamburg

Ein Taxi bringt uns vom Hotel zum Kreuzfahrtterminal im Puerto Nuevo, dem neuen Hafen. Da die MS Hamburg und Plantours offenbar nicht wirklich auf Individualanreisen eingestellt sind, gestaltet sich die Einschiffung etwas holprig. Es werden hier heute vier Schiffe abgefertigt und mit der MS Hamburg kann keiner was anfangen. Nun, dank meiner rudimentären Spanischkenntnisse gelang es mir dann, einen Supervisor zu ergattern, der uns sagte, wir sollten im folgen. Es ging zur Sicherheitskontrolle und da dann ein großes Drama: Meine Mutter hatte eine Handarbeitschere dabei - Stumpf und unter 6cm Länge - also in den erlaubten Maßen der Reederei. Man wollte uns damit nicht durchlassen. Erst nach Intervention des diensthabenden Offiziers der Küstenwache ging es dann in einen Crew Bus und damit an den Kai.
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Dort steht wieder kein Personal. Man ruft uns von oben zu, wir mögen das Gepäck selbst tragen. Trotzig lassen wir es unten stehen. Wir haben uns den Empfang für eine Reise, die pro Kabine im 5-stelligen Bereich kostet anders vorgestellt. Oben wird uns dann der Zugang verwehrt, die Krankenschwester gerufen und dann ein Covid-Test durchgeführt. Nach zwei Minuten ist das negative Ergebnis da und wir dürfen an Board.

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Unsere Kabinen auf Deck 4 sind ausreichend groß und die eingeschränkte Sicht durch Rettungsboote vor den Kabinenfenstern ist akzeptabel. Nachdem wir unsere Sachen ausgepackt haben und die Lichterkette hängt (schließlich ist bald Weihnachten) erkunden wir das Schiff und dann ist auch schon Zeit für das Abendessen.

Erst als alle Gäste an Bord sind, gibt es gegen 22:30 Uhr das obligatorische Safety Briefing. Wir lernen unseren Sammelpunkt kennen und den richtigen Umgang mit der Rettungsweste.

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Danach beobachten wir die Arbeiter bei den letzten Handgriffen, bevor es um 23:30 Uhr heißt: Leinen los. Ein Schlepper hilft uns den Kai rückwärts zu verlassen und zu drehen und begleitet uns danach mit passender Musik (I follow you) und rhythmischer Lichtershow noch ein Stück durch die breite Mündung des Rio de la Plata. Wir genießen noch eine Weile den Blick auf die Skyline von Buenos Aires und freuen uns auf das vor uns liegende Abenteuer.

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chrini1

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22.12.22 Buenos Aires - Mar del Plata

Uns erster Tag an Bord der MS Hamburg ist ein Seetag. Mit gemütlichen 12 Knoten und noch lange Zeit mit Lotsenbegleitung durchfahren wir das Mündungsdelta des Rio de la Plata. Von Buenos Aires bis Mar del Plata sind es 360 Seemeilen oder 667 km die wir insgesamt zurücklegen.
Beim Frühstück auf Deck 6 sehen wir in der Ferne Montevideo, die Hauptstadt Uruguays. Am Vormittag gibt es eine kurze Einweisung in die Regeln auf Schiff und das bevorstehende Ausflugsprogramm.
Es ist ein warmer und sonniger Tag mit Temperaturen >30 Grad und wir verbringen den Nachmittag an Deck. Zum Abend wird es dann festlich. Nach der Begrüßung durch den Kapitän freuen wir uns auf das erste Galadinner.

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chrini1

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23.12. Mar del Plata

Heute früh laufen wir in Mar del Plata ein und als der Lotse an Bord kommt und der Kurs angepasst wird, schaukelt es ordentlich.
An der Mole werden wir von trägen Mähnenrobben (auch Südamerikanischer Seelöwe) 🦭 begrüßt und auch die Stadt schickt eine kleine Abordnung um das erste Kreuzfahrtschiff nach 2 Jahren und die ersten Gäste an Land zu begrüßen.

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Nach dem Frühstück machen meine Frau und ich uns zu Fuß auf den Weg in die Stadt. Meine Eltern wollen ausruhen und bleiben an Bord. Zunächst verbringen wir ca. 2 Stunden in einer örtlichen Kaffeerösterei um nach der Plörre an Bord was Ordentliches zu trinken. Im Anschluss bunkern wir im benachbarten Spritiuosen Geschäft Craft Gin - den wir dann in mitgebrachte Wasserflaschen umfüllen. Das mobile Röntgengerät steht ja schon vor dem Schiff und wir rechnen mit einer eine Kontrolle auf dem Weg zurück. (Wir werden nicht kontrolliert -nur die die Gäste, die einen Ausflug gebucht haben )

Mar del Plata ist das größte und bekannteste Seebad Argentiniens. Die Stadt wurde 1874 gegründet, war zunächst jedoch nur ein unbedeutender Hafenort mit einer Salzfabrik. Nachdem es jedoch 1886 mit dem Eisenbahnnetz des Landes verbunden worden war, kamen immer mehr Besucher, 1888 wurde das erste Hotel eröffnet. Der Geschäftsmann Pedro Luro verwandelte den Ort innerhalb von wenigen Jahren in einen Badeort nach dem Vorbild des französischen Biarritz. Schon 1890 war Mar del Plata ein sehr populärer Ferienort, und das Wachstum der Stadt war nicht mehr aufzuhalten. Die 20 km langen Strände sind auch noch heute die Hauptattraktion und Mar del Plata zählt ungefähr 3 Mio. Touristen pro Jahr.

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Wir fahren an die südliche Mole von Mar del Plata, wo eine große Kolonie von Mähnenrobben oder auch Südamerikanischer Seelöwen lebt. Schätzungsweise mehr als 300 Tiere dieser Gattung, der südamerikanischen Art der Ohrenrobben, liegen hier am Strand und grunzen, schnaufen oder rempeln einander an. Offenbar versuchen die ausnahmslos männlichen Tiere noch ihre Rangordnung zu bestimmen, bevor die Weibchen zur Paarung ebenfalls an den Strand kommen. Einige Männchen, die bis 2,50 m groß und 500 kg schwer werden können beeindrucken schon mit ihrer Größe und den prächtigen Mähnen. Die Tiere stehen inzwischen unter Schutz, nachdem die Population in den vergangenen Jahrhunderten aufgrund der Jagd nach Leder und Tran stark bedroht war.

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Auf unserem Spaziergang zurück zum Schiff kommen wir an einer kleinen Hafenpromenade vorbei mit Fischhändlern und Souvenirshops.

Kurz nach 16 Uhr verlassen wir Mar del Plata, gerade als das für den Tag angekündigte Gewitter einsetzt. Die nächsten 2 Tage werden wir auf See verbringen und die insgesamt 828 Seemeilen oder 1.533 km in Richtung Süden und zu den Falklandinseln zurücklegen. Das bedeutet nicht nur kältere Temperaturen sondern es erwartet uns auch raueres Wetter und stürmische See. (Spoiler: Manches kommt anders, als man denkt).

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chrini1

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26.03.2013
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24.12. Heiligabend auf See

Heute ist Weihnachten. Und es ist Seetag. Und ein bisschen komisch ist es schon auf einem Schiff und bei Temperaturen > 20 Grad.
Tagsüber gibt es ein paar weihnachtliche Veranstaltungen auf der MS Hamburg, u.a. einen Basar, Weihnachts-Bingo und eine Lesung. Außerdem besuchen wir einen Vortrag über Seevögel und die möglichen Tierbeobachtungen der kommenden Tage.
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Die ersten Wal- und Delfinsichtungen haben wir leider verpasst, aber sehen Albatrosse und Sturmvögel.
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Als Nordfriesen lassen wir uns einen Pharisaer zubereiten. Hier gibt es noch deutlich Luft nach oben ;-). Für alle die nicht wissen was das ist:


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Mein Lieblingsplatz in der Weinstube auf Deck 5.

Wir können am frühen Nachmittag über unser mitgebrachtes Inmarsat mit den Familien daheim sprechen, bevor es auch für uns Bescherung gibt. Nach einem aufwendigen Puzzle und der Auflösung wird es dann noch einmal festlich beim Weihnachts-Dinner und wir lassen den Abend gemütlich ausklingen.

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Das Essen kann man als solide bezeichnen, aber ist halt auch nichts Besonderes. Insbesondere für mich und meine Frau als Gourmets ist es fern davon, was wir bei einem so hohen Reisepreis erwarten würden. Das Dessert des Abends soll ein Parfait sein. Ich liebe Parfait, aber das hier ist einfach schlecht. Richtig schlecht. Gelatine wurde verarbeitet und die ganze Masse ist gallartartig. Auf meine Reklamation kommt der indische Küchenchef persönlich und erklärt mir, dass die älteren Gäste es an Bord lieber so hätten wie ein Wackelpudding. Nun ja.


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chrini1

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25.12. 1. Feiertag

Auch den 1. Weihnachtsfeiertag verbringen wir auf See und genießen das Frühstück auf Deck bei milden Temperaturen und mäßigem Wind.
Wir fahren weiter in Richtung Süden in Richtung Falklandinseln.

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Die Falklandinseln, auch Malwinen, sind eine Inselgruppe im südlichen Atlantik, gehören geographisch zu Südamerika und liegen 395 km östlich von Südargentinien und Feuerland.
Seit dem teilweisen Rückzug der Spanier 1811 sind die Falklandinseln Gegenstand von Territorialstreitigkeiten, anfangs zwischen Großbritannien und Spanien, danach bis heute zwischen Großbritannien und Argentinien. 1820 wurde die Inselgruppe von Argentinien physisch in Besitz genommen, die argentinische Siedlung in Port Louis zählte bis zu 100 Einwohner.
Das Vereinigte Königreich behauptete seine Ansprüche, indem es 1833 einen Flottenstützpunkt auf der Insel errichtete und die argentinische Verwaltung zum Abzug zwang. Seither erhebt Argentinien Anspruch auf die Falklandinseln, was 1982 zum Falklandkrieg führte, ausgelöst durch die militärische Besetzung der Inseln durch Argentinien am 2. April 1982. Großbritannien reagierte und landete sieben Wochen später mit Truppen auf den Inseln. Nach kurzen, aber blutigen Kämpfen konnten die britischen Truppen Argentinien am 14. Juni 1982 zur Aufgabe bewegen. Es fielen ca. 900 Soldaten, davon 649 Argentinier.
Die Falklandinseln sind heute noch immer britisches Überseegebiet mit innerer Autonomie, während das Vereinigte Königreich die Verteidigung und Außenpolitik übernimmt. Und noch immer erhebt auch Argentinien Ansprüche, allerdings sprach sich eine große Mehrheit der Insulaner bei einem Referendum 2013 für den Verbleib im Vereinigten Königreich aus. Doch der Schmerz sitzt tief bei den Festland-Argentiniern.

Unterwegs sehen wir viele Seevögel - insbesondere Riesensturmvögel und Albatrosse. Sie segeln neben und über dem Schiff. Heute ist schon mächtig Seegang und vielen Gästen an Bord ist schlecht. Bezeichnend finde ich die Ansage, man möge bitte die vollen Tüten nicht in den Fluren stehen lassen.....

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Die Falklandinseln selbst bestehen aus etwa 200 Inseln, deren wichtigste Westfalkland und Ostfalkland mit je etwa 6000 km² Größe sind, zwischen denen der breite Falklandsund verläuft. Hier leben 63 heimische Vogelarten, darunter Albatrosse, Versicolorenten, die Falklanddrossel, Correnderapieper, Falkland- und Schopfkarakara. An den Küsten brüten Pinguinkolonien, die mehrere Millionen Tiere umfassen. Außerdem findet man an den Küsten Kolonien von Mähnenrobben, Südamerikanischen Seebären und von Südlichen See-Elefanten.

Von unserem ersten Landepunkt in Port Stanley wollen wir einen Ausflug zu den Brutkolonien der Gento-Pinguine machen. Port Stanley ist die einzige Stadt und zugleich Hauptstadt und Regierungssitz der Falklandinseln. Sie befindet sich auf Ostfalkland und von den 3.000 Bewohnern der Falklandinseln lebt die Mehrheit von 2.460 Einwohnern in der Hafenstadt.

Am Abend gibt es einen wunderschönen Mond auf dem Oberdeck zu sehen. Hier lerne ich endlich mal ein paar Leute kennen, die jünger als 60 Jahre sind.... Der Altersdurchschnitt der 242 Gäste an Bord ist um die 65 Jahre - viele auch deutlich Älter.

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