Diskussionen zu Kernenergie (aus "Elektromobilität")

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Piw

Erfahrenes Mitglied
15.10.2015
1.310
2.906
FRA
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Nur etwas zum Schmunzeln am Rande, da hier ja gerne und regelmäßig das Phrasenschweinchen Argument der grünen Verbotspartei bemüht wird.
Das Interview ist tatsächlich zum Schmunzeln. Natürlich hat die Entscheidung keine Fleischgerichte zu servieren, keinerlei ideologischen Gründe, sondern geschieht auf „vielfachen Kundwunsch“. :D

Hut ab! Da hat einer in Sachen Greenwashing und Bullshit-Bingo von den ganz Großen gelernt.
 

ThoPBe

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16.09.2018
4.762
4.060
Man kann sehen, was passiert, wenn Strommangel herrscht (wahlweise Leitungsmangel):

 
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LH88

Erfahrenes Mitglied
08.09.2014
15.394
8.902
Das Interview ist tatsächlich zum Schmunzeln. Natürlich hat die Entscheidung keine Fleischgerichte zu servieren, keinerlei ideologischen Gründe, sondern geschieht auf „vielfachen Kundwunsch“. :D

Hut ab! Da hat einer in Sachen Greenwashing und Bullshit-Bingo von den ganz Großen gelernt.
Keine Fleischprodukte ist doch in der Zwischenzeit bei vielen Airlines die Realität, und das ist weder ideologisch geprägt noch passiert es auf "vielfachen Kundenwunsch" es ist schlicht billiger. Und wenn gut gemacht auch kein Problem. Bei AY gab es auch meinem letzten US Trip dann "Plant based Meatballs" in der C. Chicken, Fish and Meatballs war die Auswahl. Man spart sich das teuere und früher gerade Richtung USA so beliebte Steak.
Beitrag automatisch zusammengeführt:

Man kann sehen, was passiert, wenn Strommangel herrscht (wahlweise Leitungsmangel):

Was würde eigentlich passieren wenn bis 2030 alles optimal läuft. Stromautos an jeder Strassenecke, und 500.000 neue Wärmepumpen pro Jahr. Gibt es da Berechnungen wie viel mehr Strom wir dann brauchen und lässt sich dieser auch transportieren? Das ganze zu einem KW/H Preis der im Bereich 30C - 40C liegt? Eigentlich müsste der ja sogar günstiger sein.
 

Rantala

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19.12.2016
379
578
Das Interview ist tatsächlich zum Schmunzeln. Natürlich hat die Entscheidung keine Fleischgerichte zu servieren, keinerlei ideologischen Gründe, sondern geschieht auf „vielfachen Kundwunsch“. :D

Hut ab! Da hat einer in Sachen Greenwashing und Bullshit-Bingo von den ganz Großen gelernt.

Schlicht eine wirtschaftliche Entscheidung. Steht ja auch im Text.

"CDU and FDP are always for “free markets” until those markets do not deliver exactly what their Spießer constituents want. The pettiness and hypocrisy would be laughable, except that these people run the country."

Geiler Kommentar dazu! :D
 

Piw

Erfahrenes Mitglied
15.10.2015
1.310
2.906
FRA
Schlicht eine wirtschaftliche Entscheidung. Steht ja auch im Text.

Bullshit! Es ging der Stadt darum "ein positives Zeichen zur Klimaneutralität" zu setzen, wie die Pressesprecherin des für die Veranstaltung zuständigen Kulturbereichs noch vor zwei Wochen mehr als deutlich betont hat (https://www.infranken.de/lk/wuerzbu...peisen-an-moechten-zeichen-setzen-art-5678149). Jetzt wo die Sache Fahrt aufgenommen hat, redet man sich raus, dass die Gäste sowieso nichts anderes als vegetarische Speisen möchten.

"CDU and FDP are always for “free markets” until those markets do not deliver exactly what their Spießer constituents want. The pettiness and hypocrisy would be laughable, except that these people run the country."

Geiler Kommentar dazu! :D

Was hat ein staatlich vergebenes Monopol mit freier Marktwirtschaft zu tun? Kein Wunder, dass linke Dummbeutel ständig mit dem freien Markt hadern, wenn sie ihre eigene, interventionistische Scheiße damit verwechseln.

Offenbar wurde über Jahre nur eine Konzession an den gleichen Caterer vergeben, dieser ist nun auf den Trichter gekommen, dass man bei einem Monopol wesentlich mehr Profit erzielen kann, wenn man nur noch in der Zubereitung günstigere Veggie-Speisen anbietet. Da die Stadt als Veranstalter auch ihren Beitrag zur Klimaneutralität leisten will, passt das wie die Faust aufs Auge. Profitgier und Klimaschutz sind eh eine unschlagbare Kombi, seitdem man festgestellt hat, dass man der zahlungsstarken, grünen Großstadt-Schickeria alles zu jedem Preis verkaufen kann, wenn es nur CO2-neutral ist.
FDP/CDU möchten nun eine zweite Konzession an irgendeine Würstchenbude vergeben. Ein streng reguliertes Duopol hat zwar mit freier Marktwirtschaft soviel zu tun wie die Sowjetunion nach Perestroika. Aber immerhin, die Richtung stimmt. Mir ist schon klar, dass so viel "Wettbewerb" auf die Genossen des linken Zeitgeists wie Turbokapitalismus wirken muss und man nun die Würstchenbude stoppen will. Aber wirklich viel Vertrauen in die eigene Marktanalyse, dass niemand mehr Fleisch will, scheint man dann doch nicht zu haben.

Aber genug Off-Topic. Einziger Bezugspunkt zum Thema bleibt, dass man sich bei der Würzburger Würstchenwende genauso vor dem Votum des Verbrauchers einscheißt, wie bei der Energiewende und ja nicht zu viel Entscheidungsfreiheit zulassen möchte.
 

chrigu81

Erfahrenes Mitglied
16.02.2016
1.351
1.322
Zürich
The tide is turning... Potentieller Einstieg in Kernenergie, bzw Wiedereinstieg:
Dänemark:
Italien:

Oder Bau eines Endlagers ohne vorangegangene deutsche Angstpolitik:

Alles nur Geisterfahrer 🤪
 

LH88

Erfahrenes Mitglied
08.09.2014
15.394
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"Nuclear power helps bring down electricity prices by 75% in Finland"
Noch Fragen? Währenddessen diskutiert man in Deutschland gerade den Industriestrompreis... Sachen gibt's 🙈
Dir ist aber schon aufgefallen wie viel Strom Finnland braucht und wie viel Strom Deutschland braucht? In Finnland reichen halt ein, zwei AKWs um den Preis deutlich zu senken, in DE hätte das kaum einen Einfluss. Im Gegenteil, auch bei uns ist der Strompreis gesunken nachdem die AKWs vom Netz gegangen sind.

Und man mag sich noch so sehr ärgern, das Thema AKWs in DE ist vom Tisch, wenn wir in die Zukunft denken brauchen wir hier halt andere Technologien. Das Deutschland den Industriestrompreis "diskutiert" sehe ich nicht, hier wird wie so oft von der Politik ein Weg vorgegeben der nicht unbedingt sinnvoll ist. Und man der Industrie für deren eigene Fehler unter die Arme greifen möchte. Denn machen wir uns nichts vor, die Industrie hat sich zu gerne in die Abhängigkeit von Gas begeben und den eigenen Strom billigst produziert - nur das Konzept geht nicht mehr auf.

Hätte die Industrie in den vergangenen Jahrzehnten ihren Strom aus den normalen Netzen bezogen, wäre unsere Infrastruktur heute stärker, und ganz evtl. würden wir dann auch noch AKWs betreiben.
 

ThoPBe

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16.09.2018
4.762
4.060
Dir ist aber schon aufgefallen wie viel Strom Finnland braucht und wie viel Strom Deutschland braucht? In Finnland reichen halt ein, zwei AKWs um den Preis deutlich zu senken, in DE hätte das kaum einen Einfluss. Im Gegenteil, auch bei uns ist der Strompreis gesunken nachdem die AKWs vom Netz gegangen sind.

Und man mag sich noch so sehr ärgern, das Thema AKWs in DE ist vom Tisch, wenn wir in die Zukunft denken brauchen wir hier halt andere Technologien. Das Deutschland den Industriestrompreis "diskutiert" sehe ich nicht, hier wird wie so oft von der Politik ein Weg vorgegeben der nicht unbedingt sinnvoll ist. Und man der Industrie für deren eigene Fehler unter die Arme greifen möchte. Denn machen wir uns nichts vor, die Industrie hat sich zu gerne in die Abhängigkeit von Gas begeben und den eigenen Strom billigst produziert - nur das Konzept geht nicht mehr auf.

Hätte die Industrie in den vergangenen Jahrzehnten ihren Strom aus den normalen Netzen bezogen, wäre unsere Infrastruktur heute stärker, und ganz evtl. würden wir dann auch noch AKWs betreiben.
Bei uns ist der Strompreis gesunken, weil (aktuell!) weniger Strom verbraucht wird, es wird wärmer und die Industrie wandert ab, fragt also weniger Strom nach. Zudem erzeugt Solar taTSÄCHLICH MAL Strom, wenn er gebraucht wird. Tagsüber, wenn die Sonne scheint. Das hat nix mit den AKW zu tun. Zudem importiert Deutschland gerade massiv Strom aus Frankreich in der Nacht, dazu reicht ein Blick in die Energycharts.


Beispiel:
15.05.23 D importiert über (!) 9GW, Stand 04.00h, Frankreich liefert an alle Nachbarn 8GW. Stößt dabei 30g CO2 aus, Deutschland 542g.

Und zudem ist der Strom aus FR billig, weil die franz. KKW wieder laufen.

Zudem wurde kein Wissenschaftlicher der Welt, der seriös arbeitet, Preise nach einem Monat vergleichen mit einem Vorjahreszeitraum vom letzten Jahr gesamt (als 3 KKW liefen) und im 10 Jahres-Schnitt (wo 6 KKW) liefen. Außer Frau Kemfert und Co.

Zudem wurde mich mal die Korrelation zwischen CO2-Erzeugung, Preis und Verfügbarkeit interessieren, die du ziehst. Wer erzeugen aktuell mehr CO2, verbrennen mehr Kohle und Gas, die teurer ist und haben weniger Strom zur Verfügung.

Der Rest deines Postings ist, wie schon zig Mal davor: Quatsch. Da mehrfach physikalisch (und politisch) hier im Thread widerlegt.
 
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LH88

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08.09.2014
15.394
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Der Rest deines Postings ist, wie schon zig Mal davor: Quatsch. Da mehrfach physikalisch (und politisch) hier im Thread widerlegt.
Was ist Quatsch?

Das Finnland weniger Strom braucht als DE, und daher auch weniger AKWs ausreichend sind?
Das die Industrie auf billigen Strom aus eigener Gas Verstromung gesetzt hat?
Das AKWs in DE vom Tisch sind?

Ich weiss du glaubst an eine Renaissance der deutschen AKWs, ich sehe das nicht, auch eine mögliche CDU Regierung wird das nicht so einfach.

Zu einer Korrelation zwischen CO2-Erzeugung, Preis und Verfügbarkeit habe ich gar nichts gesagt - ich habe nur gesagt das die Industrie in DE eigene Gaskraftwerke gerne betrieben hat weil der Strom so eben supergünstig für sie war. Über die CO2 Belastung hat sich bei der Planung doch niemand Gedanken gemacht.
 
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costa verde

Aktives Mitglied
10.10.2017
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NUE
Zudem wurde kein Wissenschaftlicher der Welt, der seriös arbeitet, Preise nach einem Monat vergleichen mit einem Vorjahreszeitraum vom letzten Jahr gesamt (als 3 KKW liefen) und im 10 Jahres-Schnitt (wo 6 KKW) liefen. Außer Frau Kemfert und Co.
Fr. Kemfert ist ja auch kein Wissenschaftler. Auch keine Wissenschaftlerin. Auch keine Wissenschaffende. Von seriös ganz zu schweigen.
 
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Tiusz

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13.05.2019
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Ich kürze dein Zitat mal:
Der Krieg hat uns bereits 2014 bei Beginn betroffen.
Damals begab man sich vollends in die Abhängigkeit eines faschistischen Staates. Wohlwissend was das bedeuten kann.
Komischerweise fanden das diejenigen die jetzt so laut schreien, irgendwie nicht so wild.
Was haben sie also gemacht, statt die Energiewende voranzutreiben? Nix. Blockiert und so getan als ginge uns das alles nichts an.
Und nun wollen sie davon nichts mehr wissen.
warum wird Russland immer als faschistisch bezeichnet ?
eigentlich war ja immer die Ukraine als braun verrufen.
hier mal ein älterer Bericht von 2014
 

ThoPBe

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16.09.2018
4.762
4.060

Zitat(e):
......Das Problem besteht darin, dass es zwar die Solar- und Windenergie ausbaut, was zu begrüßen ist, aber gleichzeitig Kernkraftwerke schließt. Weil Kernkraft eine klimafreundliche Energiequelle ist, wurde ein Großteil des Zugewinns bei der Stromerzeugung durch Sonne und Wind mit dem Ausstieg aus der Kernenergie zunichtegemacht. Deutschland hat eine kohlenstoffarme Quelle durch eine andere ersetzt. Mittlerweile ist die Kohleförderung zurückgegangen, allerdings nicht so schnell, wie es hätte sein sollen. Also nein, ich feiere den Atomausstieg nicht. Es war eine schreckliche Entscheidung im Kampf gegen den Klimawandel. Durch die hohe Luftverschmutzung mit Kohle, die stattdessen hätte abgeschaltet werden können, wird der Atomausstieg zu einer Verschlechterung der Gesundheit der Deutschen beigetragen.

WELT: Was ist Ihr Hauptproblem beim Atomausstieg in Deutschland?

Ritchie: Kernkraft ist eine sichere und CO₂-arme Stromquelle. Durch den Ausstieg hat Deutschland seine Abkehr von der Kohle verlangsamt und trägt damit stärker zum Klimawandel und zur Luftverschmutzung bei.

Ritchie: Zwischen 2010 und 2022 hat Deutschland mehr Atomkraft vom Netz genommen als Kohle. Es reduzierte den Kernkraftstrom um 104 Terawattstunden (TWh) und den Kohlestrom um lediglich 82 TWh. Stellen Sie sich stattdessen ein gegenteiliges Szenario vor, bei dem die Atomenergie im Netz gehalten und stattdessen die Kohle durch erneuerbare Energien ersetzt worden wäre. Der Kohleausstoß könnte um 186 TWh zurückgegangen sein – mehr als doppelt so viel wie in der Realität. Deutschland bezieht immer noch 31 Prozent seines Stroms aus Kohle. Dieser Wert hätte bei nur 13 Prozent gelegen, wenn allein die Kernkraftwerke seit 2010 nicht abgeschaltet worden wären.

Ritchie: Deutschland stößt im Vergleich zu seinen Nachbarn viel CO₂ pro Stromeinheit aus, weil es immer noch stark auf Kohle angewiesen ist. Es hat nach Polen und Tschechien den drittgrößten Treibhausgasanteil in Europa. Es stößt pro Stromeinheit 4,5-mal mehr CO₂ aus als Frankreich und 8,5-mal so viel wie Schweden.

WELT: Deutschland wird eines der letzten Länder in Europa sein, das sich von der Kohle verabschiedet. Was ist schiefgelaufen?

Ritchie: Die meisten Länder in Europa planen, in den 2020er-Jahren aus der Kohle auszusteigen. Einige davon Anfang der 2030er-Jahre. Deutschland hat sich derzeit zu einem Ausstieg bis 2038 verpflichtet. Die deutsche Energiewende basiert auf der Prämisse „Wachstum und Wohlstand ohne Erdöl und Uran“. Für ein Land, das erneuerbare Energien unterstützt, ist das ein gutes Ziel. Das Problem besteht darin, dass Deutschland mehr Wert auf die Abschaffung von Uran, also von Atomkraft, legt, als auf die Abschaffung fossiler Brennstoffe. Für Klima und Gesundheit ist das eine schreckliche Entscheidung. Die Reihenfolge hätte andersherum sein sollen. Es hätte so viel Kohle wie möglich abschaffen sollen, bevor eines seiner Kernkraftwerke geschlossen wurde.

WELT: Der Ausstieg aus der Atomenergie hatte für die deutsche Grüne Bewegung immer eine höhere Priorität als die Befreiung des Landes von fossilen Brennstoffen. Wie passt das mit der Aussage derselben Bewegung zusammen, dass der Klimawandel das drängendste Problem unserer Zeit sei?

Ritchie: Es passt nicht zur Aussage. Man kann nicht behaupten, der Klimawandel sei das drängendste Problem unserer Zeit, während gute Kernkraftwerke geschlossen werden. Sie nehmen wertvollen CO₂-armen Strom vom Netz und verlangsamen gleichzeitig den Niedergang fossiler Brennstoffe.

„Wir überschätzen die Gefahren der Atomkraft“​

WELT: Deutschland hat stark in erneuerbare Energien investiert. Mittlerweile liefern Solar- und Windenergie etwa ein Drittel des Stroms – etwa viermal mehr als im Jahr 2010. Als einer der ersten Anwender hat Deutschland diese Technologien auch für andere Länder billiger gemacht. Wie viel der hinzugefügten Energie aus erneuerbaren Energien wurde durch den Rückgang der Kernenergie in Deutschland ausgeglichen?

Ritchie: Der Atomausstieg kompensierte mehr als 70 Prozent des Zuwachses an erneuerbaren Energien in Deutschland. Deutschland hat zwar eine entscheidende Rolle bei der Steigerung der Solar- und Windenergie gespielt, was große Anerkennung verdient. Seit 2010 ist die Erzeugung erneuerbarer Energien in Deutschland um 145 Terawattstunden gestiegen – eine Terawattstunde entspricht dem jährlichen Stromverbrauch von rund 140.000 Deutschen. Gleichzeitig aber ging die Kernenergie um 104 TWh zurück. Das bedeutet, dass der Nettozuwachs an kohlenstoffarmem Strom nur 41 TWh statt 145 TWh betrug.

WELT: Das Hauptargument der Aktivisten gegen Atomkraft ist, dass sie gefährlich sei. Sie haben einen Vergleich zur Kohle berechnet. Was ist das Ergebnis?

Ritchie: Eines der Hauptanliegen bei der Kernenergie ist die Sicherheit, oft weil einem die großen, aber seltenen Atomkatastrophen wie Tschernobyl und Fukushima in den Sinn kommen. Aber insgesamt ist die Kernenergie heute unglaublich sicher. Vor allem im Vergleich zu Kohle. Wenn wir die Sterberaten – also die Zahl der Todesfälle, die man pro Stromerzeugungseinheit erwarten würde – verschiedener Stromquellen vergleichen, sind Atomkraft und erneuerbare Energien um Größenordnungen niedriger als Kohle. Kohle ist etwa 1000-mal tödlicher als Atomkraft. Und das ist wahrscheinlich eine Unterschätzung. Dabei sind die künftigen Auswirkungen des Klimawandels noch nicht berücksichtigt. Wir überschätzen die Gefahren der Atomkraft und unterschätzen jene der Kohle, weil die Luftverschmutzung durch fossile Brennstoffe oft verborgen bleibt. Dennoch sterben weltweit jedes Jahr Millionen Menschen daran.

Ritchie: Studien haben sich mit den Auswirkungen des deutschen Atomausstiegs auf die lokale Schadstoffbelastung befasst. Eine Studie schätzt, dass der Atomausstieg zwischen 2012 und 2019 in Deutschland zu rund 800 zusätzlichen Todesfällen pro Jahr geführt hat. Das bedeutet mehr als 6000 zusätzliche Todesfälle in mehr als einem Jahrzehnt. Vergleichen Sie das mit Tschernobyl und Fukushima. Auch diese Schätzungen sind unsicher. Es ist aber wahrscheinlich, dass bei diesen Katastrophen insgesamt weniger als 1000 Menschen gestorben sind. Nur eine Person starb in Fukushima an Strahlung. Selbst wenn wir einige der höchsten Schätzungen für diese Katastrophen annehmen, sind diese mit den Tausenden von zusätzlichen Todesfällen in Deutschland durch Kohleverschmutzung vergleichbar.

Zitate Ende.


Die britische Datenwissenschaftlerin Dr. Hannah Ritchie ist leitende Forscherin an der Universität Oxford in der Oxford Martin School und Forschungsleiterin bei Our World in Data. Sie befasst sich mit der langfristigen Entwicklung der Lebensmittelversorgung, Landwirtschaft, Energie und Umwelt und deren Vereinbarkeit mit der globalen Entwicklung.

Die Ritchie ist absolut unverdächtig, ein Fan der KKW zu sein. Wollten wir nicht alle auf DIE Wissenschaft hören? Nun bitte.
 
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LH88

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08.09.2014
15.394
8.902
Die Ritchie ist absolut unverdächtig, ein Fan der KKW zu sein. Wollten wir nicht alle auf DIE Wissenschaft hören? Nun bitte.
Du willst einfach nicht verstehen, das diese Debatte in Deutschland leider zu spät geführt wurde/wird. Jeder vernünftige Mensch wird dir sagen das AKWs angesichts des Klimawandels die richtige und logische Technik ist. Aber die Debatten wurden in den letzten 10 - 20 Jahren so geführt:

CSU-Umweltminister Markus Söder will 2020 den Atomausstieg in Bayern geschafft haben - spätestens 2022
Der Streit um den Atomausstieg in Bayern verschärft sich: Die CSU beharrt auf dem Ausstiegsdatum 2022. Doch darauf will sich die FDP nicht einlassen - Umweltminister Markus Söder drohte zurückzutreten.
Merkel bezweifelte, dass es wegen des Kampfes gegen den Klimawandel wirklich ein neues, breites Interesse an der Atomenergie geben werde.
Merkel verteidigte zugleich den in ihrer Kanzlerschaft vollzogenen Ausstieg aus der Kernenergie. Ein weltweites Revival der Technologie sieht sie skeptisch.

Und damit hat die Politik letztlich der Stimmung im Volk nachgegeben, das die Stimmung dort nun kippt wird nicht dazu führen das neue AKWs gebaut werden, oder glaubst du das man einfach so ein neues AKW planen und bauen kann und nicht auf massiven Widerstand stösst?

In DE können weder Bahntrassen noch Stromtrassen gebaut werden weil die Menschen das nicht vor ihrer Haustür haben wollen - aber AKWs sind dann in Zukunft kein Problem?
 
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NeaeraMS

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19.04.2022
370
563
Und damit hat die Politik letztlich der Stimmung im Volk nachgegeben

Die von den Medien und gewissen Gruppen massiv angeheizt und mit mehr als nur fragwürdigen Methoden ganz gezielt beeinflusst wurde. Wenn ich mich richtig erinnere, wurde teilweise sogar der Wasserdampf der AKW auf Bildern schwarz gefärbt.....
Gäbe es mal vernünftige Diskussionen über Atomkraft wo nicht nur Vertreter der Gegner eingeladen würden wäre die Stimmung wesentlich weniger ablehnend

oder glaubst du das man einfach so ein neues AKW planen und bauen kann und nicht auf massiven Widerstand stösst?

Alle anderen Länder schaffen das ja auch, warum wir wieder mal nicht? Wenn die Politik wollte wäre es überhaupt kein Problem den Bau durchzudrücken.

In DE können weder Bahntrassen noch Stromtrassen gebaut werden weil die Menschen das nicht vor ihrer Haustür haben wollen - aber AKWs sind dann in Zukunft kein Problem?

Es wären halt signifikant weniger betroffen als wenn man überall neue Stromtrassen bräuchte....
Vermutlich könnte man die kleineren Reaktoren sogar an den Standorten ehemaliger Kohlekraftwerke bauen, da wären schon die Anschlüsse und die Anwohner sind eh an Kraftwerke gewöhnt.
In jedem Fall würde es sich lohnen das ganze mal zu prüfen
 
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somkiat

Erfahrenes Mitglied
30.05.2013
5.860
4.628
Gummersbach
In jedem Fall würde es sich lohnen das ganze mal zu prüfen

Juser , weißt du wie lange es dauert im Reichsgebiet nur eine Umgehungsstrasse zu planen und geschweige denn zu bauen ? Sollte auf der beabsichtigten Trasse eine Maulwurfsfamilie siedeln , würde erst das Bundesverfassungsgericht über Endgültiges befinden . Im Blick auf neu zu erstellende AKW´s wäre unter Anderem vorrangig zu klären inwieweit Personalparkplätze geschlechtszugehörig nicht entschlossenen Mitarbeitern separat zuzuordnen wären . Vor Klärung dieser und anderer Fundamentalfragen käme eine Baugenehmigung keinesfalls in Frage . Parallel zu all diesen Erwägungen wächst die Gesamtmenge tief verärgerter Volksgenossen simultan mit dem Zuwachs entsprechender Parteien und der Verwunderung unbeteiligter Bürger über just dieses .
 

LH88

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08.09.2014
15.394
8.902
Die von den Medien und gewissen Gruppen massiv angeheizt und mit mehr als nur fragwürdigen Methoden ganz gezielt beeinflusst wurde. Wenn ich mich richtig erinnere, wurde teilweise sogar der Wasserdampf der AKW auf Bildern schwarz gefärbt.....
Gäbe es mal vernünftige Diskussionen über Atomkraft wo nicht nur Vertreter der Gegner eingeladen würden wäre die Stimmung wesentlich weniger ablehnend



Alle anderen Länder schaffen das ja auch, warum wir wieder mal nicht? Wenn die Politik wollte wäre es überhaupt kein Problem den Bau durchzudrücken.



Es wären halt signifikant weniger betroffen als wenn man überall neue Stromtrassen bräuchte....
Vermutlich könnte man die kleineren Reaktoren sogar an den Standorten ehemaliger Kohlekraftwerke bauen, da wären schon die Anschlüsse und die Anwohner sind eh an Kraftwerke gewöhnt.
In jedem Fall würde es sich lohnen das ganze mal zu prüfen
Also Söder und auch Merkel wurden von den Medien massiv angeheizt? Wenn ich mich richtig erinnere waren die Supermärkte in Deutschland am 26.4.1986 und am 27.04.1986 leerer als zu besten Corona Zeiten. Da warst du froh wenn du das Klopapier gekriegt hast - den irgendwas musste man ja essen

Alle anderen Länder? Soweit ich das überschlage sind so ca. 50 Länder in Sachen Nuclear Power aktiv, es gibt aber so ca. 200 Länder, sind schon ein paar mehr Länder im Team "Vorsicht". Und Annalena Baerbock hat das ja den Chinesen letztens ganz gut erklärt: "Wir sind halt ein demokratisches Land". Auch wenn ich diesen Satz aus ihrem Mund merkwürdig fand, damit hatte sie dann aber mal recht.

Ich bezweifel das man entsprechende Planungen umgesetzt bekommt, wenn überhaupt schafft man es die stillgelegten Reaktoren wieder zu aktivieren (aber auch da glaube ich nicht dran).

Das die Abschaffung der AKWs in DE ein Verschwörung Links versiffter Medien und Spinner war ist halt eine absolut dumme Geschichte, das war breiter Konsens in der Bevölkerung und der Politik, selbst die Energiewirtschaft hat die eigenen Lobbyisten nicht in Stellung gebracht - weil es aussichtslos schien.

Wenn deine Theorie stimmen würde dürfte in DE auch schon lange kein Auto mehr fahren, aber das Gegenteil ist der Fall.
 
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ThoPBe

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16.09.2018
4.762
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Die von den Medien und gewissen Gruppen massiv angeheizt und mit mehr als nur fragwürdigen Methoden ganz gezielt beeinflusst wurde. Wenn ich mich richtig erinnere, wurde teilweise sogar der Wasserdampf der AKW auf Bildern schwarz gefärbt.....
Gäbe es mal vernünftige Diskussionen über Atomkraft wo nicht nur Vertreter der Gegner eingeladen würden wäre die Stimmung wesentlich weniger ablehnend



Alle anderen Länder schaffen das ja auch, warum wir wieder mal nicht? Wenn die Politik wollte wäre es überhaupt kein Problem den Bau durchzudrücken.



Es wären halt signifikant weniger betroffen als wenn man überall neue Stromtrassen bräuchte....
Vermutlich könnte man die kleineren Reaktoren sogar an den Standorten ehemaliger Kohlekraftwerke bauen, da wären schon die Anschlüsse und die Anwohner sind eh an Kraftwerke gewöhnt.
In jedem Fall würde es sich lohnen das ganze mal zu prüfen
Die Prüfungen sind nach dem Fall Graichens in vollem Gang.

Die "BNEF", auf die auch Angora "hört" bzw. das Wirtschaftsministerium, hat gestern mal einen finanziellen Rahmen vorgelegt:

Zitat:
"...Dabei werden die Prämissen solcher Studien nicht hinterfragt, schon allein, weil sich nur wenige unter einer Größe wie „Gigawatt“ etwas Konkretes vorstellen können. Man muss halt nur die Solarkapazität verachtfachen, die Sanierungsrate verdoppeln, den Energieverbrauch halbieren und praktisch die Weltproduktion an Lithium und Batterien für Deutschland aufkaufen. Wer einen Realitätscheck fordert, wird auf den oft missverstandenen Klimabeschluss des Bundesverfassungsgerichts verwiesen, der angeblich keine Kompromisse zulasse. (Anmerkung: Da ich vor meinem anderen Studium auch Jura studiert habe: es lohnt sich, diese Beschluss genau zu lesen. Das BVerfG sagt in diesem Bechluß nur eines(!) verbindlich: das die nachfolgenden Generationen genauso beachtet werden müssen, wie die jetzige. Es sagt nichts zu: Zeit, Ort, Maßnahmen, Umfang, Sektorenzielen, E-Autos, Umweltschutz, Klimaschutz, etc.; das ist ALLES dem Souverän bzw. dem Gesetzgeber überlassen. Wenn man also andere Poltik wollte, könnte die Politik auch KKW bauen und würde trotzdem dem Beschluß genüge tun. Wahrscheinlich besser, als die jetztige Politik. Man könnte auch Gasheizungen weiter erlauben und und peu a peu Wasserstoff-Ready einbauen; auch abgedeckt. Man könnte auch auch auf die E-Fuels warten, auch ok. Man muss nur was tun, was, ist egal. Und es muss in die Zukunft und Gegenwart wirken.)

Die Folgen dieser Sichtweise sind für den Wirtschaftsstandort gefährlich geworden. Bloomberg New Energy Finance“ (Bloomberg NEF) – durchaus ein Protagonist ökologischer Energiepolitik – hat jüngst die Kosten der deutschen Energiewende in den kommenden acht Jahren auf eine Billion Euro berechnet. Die oft gehörte Behauptung, dies seien keine Kosten, sondern „Investitionen, die sich bald auszahlen“, bedarf noch einer Bestätigung.

Zitat Ende.
 

LH88

Erfahrenes Mitglied
08.09.2014
15.394
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Wenn ich dann höre das Ricarda Lang sinngemäss sagt "Wir machen das jetzt mit der Brechstange, weil wir der Welt beweisen wollen das ein Industrieland wie Deutschland einen solchen Wandel auch ohne Vermögensverluste realisieren kann". Dann bleibt mir nur hysterisches lachen.
 

NeaeraMS

Erfahrenes Mitglied
19.04.2022
370
563
Also Söder und auch Merkel wurden von den Medien massiv angeheizt?

Die Medien haben ganz erheblichen Einfluss auf die Politik, das willst du ja wohl nicht bestreiten.

Alle anderen Länder? Soweit ich das überschlage sind so ca. 50 Länder in Sachen Nuclear Power aktiv, es gibt aber so ca. 200 Länder, sind schon ein paar mehr Länder im Team "Vorsicht"

...... Ja richtig, die Mongolei hat keine AKW.... Monaco auch nicht.....
Ich dachte das versteht sich von selbst, aber na gut ich korrigiere mich: von den besonders industrialisierten Ländern welche einen erheblichen Anteil am Klimawandel haben ( an dieser Stelle durch mich als die 19 Staaten der G20 definiert ) haben 4 keine KKW. 2 der 4 brauchen aufgrund ihrer Geographischen Lage auch keine. 1 weiteres G20 Mitglied betreibt KKW, hat allerdings weder Pläne zum Ausbau noch zum Abbau.
Die verbleibenden 15 Mitglieder betreiben entweder bereits KKW oder befinden sich in einer konkreten Planungsphase zum Bau von zusätzlichen KKW.

Ich denke die Tendenz ist zu erkennen.
Das "Team Vorsicht" besteht primär aus Mitgliedern die keine KKW brauchen, sich keine KKW leisten können oder aus solchen Staaten in denen man Kernkraft auch garnicht so gern sähe......

Juser , weißt du wie lange es dauert im Reichsgebiet nur eine Umgehungsstrasse zu planen und geschweige denn zu bauen ? Sollte auf der beabsichtigten Trasse eine Maulwurfsfamilie siedeln , würde erst das Bundesverfassungsgericht über Endgültiges befinden . Im Blick auf neu zu erstellende AKW´s wäre unter Anderem vorrangig zu klären inwieweit Personalparkplätze geschlechtszugehörig nicht entschlossenen Mitarbeitern separat zuzuordnen wären . Vor Klärung dieser und anderer Fundamentalfragen käme eine Baugenehmigung keinesfalls in Frage . Parallel zu all diesen Erwägungen wächst die Gesamtmenge tief verärgerter Volksgenossen simultan mit dem Zuwachs entsprechender Parteien und der Verwunderung unbeteiligter Bürger über just dieses .

@somkiat, die Schrecken der deutschen Bürokratie sind mir wohlbekannt.
Dennoch scheint es mir, als würden sowohl die Bürokratie als auch die Arbeit der Gerichte auf Gesetzen fußen, welche in Berlin nicht nur neu beschlossen, sondern auch geändert werden können.
Wie dir beim betrachten dieses Threads sowie der meisten Aussagen von Klimaschützern aufgefallen sein wird, ist der Grund für fast jedes bestehende Problem die lange Herrschaft der CDU. Außerdem ist der Klimawandel eine Katastrophe für den Planeten, man munkelt gar dass die Menschheit untergehe wenn nicht zu einem willkürlich gewählten Datum die Erwärmung auf einen nicht ganz willkürlich gewählten Wert begrenzt werden kann.

Nun ist die CDU ihrer Regierungsverantwortung enthoben, die Führung obliegt nun den Grünen welche seit Jahren behaupten es besser zu können. Wo liegt also das Problem, warum versteckt man sich hinter feige hinter juristischen Schwurbelein? Es wäre so einfach....
 
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LH88

Erfahrenes Mitglied
08.09.2014
15.394
8.902
Die Medien haben ganz erheblichen Einfluss auf die Politik, das willst du ja wohl nicht bestreiten.



...... Ja richtig, die Mongolei hat keine AKW.... Monaco auch nicht.....
Ich dachte das versteht sich von selbst, aber na gut ich korrigiere mich: von den besonders industrialisierten Ländern welche einen erheblichen Anteil am Klimawandel haben ( an dieser Stelle durch mich als die 19 Staaten der G20 definiert ) haben 4 keine KKW. 2 der 4 brauchen aufgrund ihrer Geographischen Lage auch keine. 1 weiteres G20 Mitglied betreibt KKW, hat allerdings weder Pläne zum Ausbau noch zum Abbau.
Die verbleibenden 15 Mitglieder betreiben entweder bereits KKW oder befinden sich in einer konkreten Planungsphase zum Bau von zusätzlichen KKW.
Ach die Medien sind für die Politik verantwortlich? Dir ist klar das die einflussreichsten Medien in DE zum Axel Springer Konzern gehören, und das RTL auch einiges zu melden hat?

Es sind ein paar mehr Länder als die Mongolei oder Monaco. Aber wir wissen ja jetzt wem wir den Weg in die Steinzeit zu verdanken haben. Den Medien unter Führung des Axel Springer Konzerns

4 JAHRE NACH FUKUSHIMADeutsche wollen keinenAtomstrom mehr​


Laut einer repräsentativen Umfrage des Meinungsforschungsinstitutes Emnid für BILD am SONNTAG halten 81 Prozent der Bundesbürger den Atomausstieg weiterhin für richtig. Nur 16 Prozent finden ihn falsch.​


Ihr macht es euch hier schon arg leicht, den hinterher ist man immer schlauer. Das Thema wurde von Politik, Medien und Bevölkerung komplett falsch eingeordnet, mit einer gewissen Historie die auf die 50er Jahre zurück geht, es gab in den letzten 30 Jahren keinen Versuch AKWs wieder hoffähig zu machen - im Gegenteil (siehe Söder, siehe Bild usw. usw.). Jetzt ist das Kind in den Brunnen gefallen und man möchte einen Schuldigen ausmachen - aber sorry das waren nicht die Linksversifften Medien oder irgendwelche Grünen Spinner - das war gesellschaftlicher Konsens.

Ich weiss nicht ob du z.B. mal in Gorleben bei Demos warst - da waren Omas und Opas auf der Strasse, (extrem)Rechte und (extrem)Linke vereint, den keiner wollte dieses Lager in der Region. War in Wackersdorf nicht anders.

Und noch ein Zitat aus dem Jahre 2011:

Die Deutsche Energieagentur (Dena) zog die Atomausstiegspläne der Bundesregierung in Zweifel. Auch FDP-Generalsekretär Christian Lindner ging auf Distanz zu dem von seiner Partei mitbeschlossenen Konzept.
 
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NeaeraMS

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19.04.2022
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Es sind ein paar mehr Länder als die Mongolei oder Monaco

Welche Industrienation denn die nicht das Glück hat aufgrund ihrer geographischen Vorraussetzungen komplett auf Alternativen setzen zu können?

Ihr macht es euch hier schon arg leicht, den hinterher ist man immer schlauer. Das Thema wurde von Politik, Medien und Bevölkerung komplett falsch eingeordnet, mit einer gewissen Historie die auf die 50er Jahre zurück geht, es gab in den letzten 30 Jahren keinen Versuch AKWs wieder hoffähig zu machen - im Gegenteil (siehe Söder, siehe Bild usw. usw.). Jetzt ist das Kind in den Brunnen gefallen und man möchte einen Schuldigen ausmachen - aber sorry das waren nicht die Linksversifften Medien oder irgendwelche Grünen Spinner - das war gesellschaftlicher Konsens.

Zwischen der Berichterstattung zu einem Thema und der öffentlichen Meinung gibt es einen nicht zu leugnenden Zusammenhang. Kann man im Moment gut in der Türkei beobachten.
 
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LH88

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08.09.2014
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Zwischen der Berichterstattung zu einem Thema und der öffentlichen Meinung gibt es einen nicht zu leugnenden Zusammenhang. Kann man im Moment gut in der Türkei beobachten.
Warum willst du eigentlich der Politik die Verantwortung für diese Entscheidungen absprechen? Die Gesetze werden von der Politik gemacht, und wenn diese der öffentlichen Meinung und den Medien folgen dann tragen sie trotzdem die Verantwortung für ihr handeln.

Die Politik hat eben die Verantwortung zukunftsorientiert zu handeln, Medien und öffentliche Meinung gehören zu den normalen Umständen unter denen sie handeln müssen. Das die Politik dazu übergegangen ist ihre Entscheidungen an der öffentlichen Meinung und an Umfragen zu orientieren ist doch eher ein Phänomen der neueren Geschichte und eigentlich nur ein Hinweis darauf das die Politik nicht mehr die eigene Verantwortung sieht.

Mit deiner Argumentation kann man im übrigen das handeln des Wirtschaftsminister aktuell nur respektieren, den dieser geht einen notwendigen Schritt OBWOHL öffentlichen Meinung und Medien nichts von seinen Gesetzesentwürfen in Sachen Klimawandel halten. Aber hier wünscht du dir dann sicher das der Politiker der doch überlegenen Meinung von Medien und Öffentlichkeit folgt?

Du sprichst mit deiner Einschätzung dem Individuum im übrigen ab das es eigene Entscheidungen treffen kann ganz unabhängig von der Meinung einiger Medien, und vergisst das z.B. "die Medien" 1986 längst nicht so präsent waren wie im Jahr 2023. Damals waren Printmedien noch wichtig, der Spiegel oder die Zeit erschienen einmal die Woche, Nachrichten gab es um 20:00Uhr und private Medien hatten kaum Gewicht. Aber bereits 1977 hiess es:

  • 12. März 1977: Mehrere tausend Atomkraftgegner aus der ganzen Bundesrepublik demonstrieren zum ersten Mal in Gorleben gegen den geplanten Bau des Atommülllagers.
Wurden die damals auch von den "Medien" dahin getrieben? 1977 war es in DE normal das ein Haushalt keinen Telefonanschluss hatte

  • 10. Juli 1978: Andreas Graf von Bernstorff, dem die größte Fläche über dem Salzstock Gorleben gehört, gibt während einer Pressekonferenz bekannt, dass er das Angebot der Atomwirtschaft von über 26 Millionen Mark ablehnen wird.
Der Mann wurde sicher von den Medien dazu gebracht
25. bis 31. März 1979: Atomkraftgegner aus dem Wendland ziehen in einem einwöchigen Treck in die Landeshauptstadt Hannover. Zur Abschlusskundgebung kommen fast 100.000 Demonstranten - eine der größten Protestveranstaltungen in der Geschichte der Bundesrepublik
Diese Demo hat ganze ohne Twitter, Handys, Aufrufe in Medien stattgefunden. Es war eher so das die Medien wie meist eher die öffentliche Stimmung aufgegriffen haben.

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