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Prolog:
Lange Zeit stand bei mir der United Island Hopper auf dem Programm. Durch zwei billigst Returns mit Air China nach Indien und Indonesien waren die benötigten Meilen bei Avianca hart und ehrlich erfolgen. Durch diverse Verpflichtungen musste das Vorhaben jedoch mehrfach verschoben werden. Zum Glück wie ich jetzt sagen möchte. Denn mein ursprüngliches Routing sollte DEU – Kuwait – Philippinen – Guam – Island Hopper – HNL – LAX - DEU sein. Doch irgendwann sah ich klar – auch nach dem Lesen der anderen Island Hopper Berichte: Um Mikronesien und die Marshall Islands zu verbuchen, um eines Tages alle Länder der Welt als besucht zu bezeichnen, muss ich dort eine Nacht verbracht haben. Und warum nicht Palau mit einbauen? Was will ich auf Hawaii? Warum nicht lieber „ganz groß“ denken?
Wie der Titel schon sagt, bin ich kein Fan von Inseln. Auf diesen neige ich dazu, mich gefangen zu fühlen, da ich ohne fremde Hilfe nicht wegkomme. Darüber hinaus bin ich auch keine große Wasserratte, kein Taucher oder jemand, der schnorchelt. Aber, wer alle Länder der Welt besuchen möchte, muss in den sauren Apfel beißen. Im weiteren Verlauf der Reise wird mir ob dieser großspurigen Einstellung der Spiegel vorgehalten werden. Doch dazu später mehr.
Es folge eine kurze und intensive Planungsphase, die mich zu folgendem Routing brachte:
1. GVA-PEK-MNL und v.v. : normales Ticket von Air China – wieder in L (100 % bei Lifemiles)
2. Manila nach Koror, Palau (MNL-ROR): M&M Award 15.000 + 9 Euro
3. Koror nach Pohnpei, Mikronesien (ROR-PNI): Lifemiles Award
4. Pohnpei nach Majuro, Marshall Islands (PNI-MAJ): Lifemiles Award
5. Majuro nach Yaren, Nauru (MAJ-INU) &
6. Nauru nach Tarawa, Kiribati (INU-TRW): normales Ticket von Nauru Airlines
7. Tarawa nach Honiara, Solomon Islands (TRW-HIR): normales Ticket von Solomon Airlines
8. Honiara nach Port Moresby, Papua Neuguinea (HIR-POM): normales Ticket von Air Nuigini
9. Port Moresby nach Manila (POM-MNL): normales Ticket von Phillipine Air
10. MNL-PEK-GVA: siehe 1
Nachdem ich die Planung leicht genervt abgeschlossen und meine Flüge gebucht hatte, signalisierte ein Freund Interesse, mich zu begleiten. Normalerweise bevorzuge ich es alleine zu reisen, besonders wenn es in exotische(re) Ziele geht. Angesichts vieler Inselaufenthalte (ich verbinde damit tatsächlich Langeweile) nahm ich ihn mit, zumindest teilweise, da er nicht das identische Routing flog. Zu diesem Freund muss man sagen, dass obwohl wir uns schon lange kennen, er mich mit seinem kreativen Verhalten immer wieder zum Lachen bzw. zur Verzweiflung bringt. Und so sollte es auch dieses Mal sein.
Flug Genf – Peking – Manila:
Um etwas Geld zu sparen, hatte ich tatsächlich einen Flug ex Genf gebucht. Und das trotz Wohnsitz in Hannover. Bei Abflug gegen 20.00 war die ca. 8 stündige Anreise per Zug (ich fahre gerne Zug) eigentlich kein Problem. Hätte da nicht ein Sturm namens Herward sein Unwesen getrieben und Teile des Bahnverkehrs in Norddeutschland zum Erliegen gebracht. Am Sonntag, einen Tag vor der geplanten Anreise nach Genf und Abflug von dort, war gegen Mittag noch die für uns wichtige Strecke Hannover-Kassel gesperrt. Da unser Zug am nächsten Tag um 3 Uhr nachts in Hamburg starten würde, und wir gegen 5 in Hannover in Richtung Süden zusteigen wollten, wurde kurzzeitig angedacht, noch spontan mit dem Auto nach Kassel oder gar Frankfurt zu fahren. Im Verlauf des nachmittags normalisierte sich jedoch die Situation auf der Relation und als ich dann gegen 3 Uhr sah, der der ICE planmäßig verkehrte, war ich beruhigt. Angesichts erwarteter Menschenmengen, die einen der ersten Züge Richtungen München nehmen würden, reservierte ich noch Sitzplätze. Wie sich herausstelle, wäre dies nicht notwendig gewesen, der Zug nach Frankfurt und von dort weiter nach Basel, war so leer, dass wir jeweils ein ganzes Abteil für uns hatten und uns dort lang machen konnten.
Nach einer Fahrt durch schöne Schweizer Landschaften erreichten wir Genf mit einer obligatorischen Verspätung von einer Stunde. Am Flughafen gibt es für Nicht-Lounge-Berechtigte so ziemlich gar nichts. Zu meiner großen Überraschung zog mein Freund einen Wasserkocher aus dem Handgepäck und wollte sich erstmal ein Süppchen machen. Sitzgelegenheiten und Steckdosen sind jedoch Mangelware bzw. waren die Steckdosen nicht passend.
GVA-PEK
Der Flug war ziemlich gut gebucht, wir hatten aber eine 3er Reihe im Mittelblock für uns. Trotz miesem Entertainment System verging die Zeit recht schnell. In Peking hatten wir einen planmäßigen Aufenthalt von rund 7 Stunden. Während dieser Zeit darf der Transitgast nach vorheriger Anmeldung in eine Contract Lounge. Es gibt zwar nur Snacks für Air China Gäste, aber Softdrinks, Wifi, Duschen und ein Zimmer (wenn verfügbar) sind inklusive. Dort konnten wir gute 4 Stunden schlafen. Positiv hervorzuheben ist die Sauberkeit der Duschräume.
Eingang zur Lounge bei Gate E10
Der Flug von Peking nach Manila war von den Passagieren recht interessant. Viele interkulturelle Paare und viele Alleinreisende, die Zweisamkeit anstrebten – zumindest temporär. Durch eine unglückliche Fügung landete mein Freund in der Mitte des Mittelblocks. Zu seiner Linken ein Engländer, ich würde ihn um die 30 schätzen, seine Stimme klang aber nach Jahren von Alkohol und Kippen. Zur Rechten ein Pole, schon gut angetrunken, dass die FAs genau hinschauten, der nach eigenem Bekunden eine Freundin hätte, die er auf einer Webseite kennengelernt hatte. Was ihn aber nicht davon abhalten würde, sich auch noch mit anderen zu „treffen“. Ich meinem Kopf dachte ich nur: Sextouristen. Und ich hoffte inständig, dass mich die anderen Reisenden nicht zu den beiden zählten.
Per Uber ging es dann in 20 Minuten ins über AirBnB gemietete Condo. Es folgten ein paar Tage Sightseeing, Leisure und Organisatorisches in Manila. Für unseren Aufenthalt auf Nauru brauchten wir noch Australische Dollar, da es auf der Insel keine ATMs gibt und die eine Bank wohl nur gegen horrende Gebühren tauscht.
Laut diversen Personen ist in Manila schon seit dem 1. September Weihnachten. Es wird immer früher!!111!!!
Ein Jeepney, typisch für das Straßenbild in Manila. Angeblich will Herr Duterte die leicht in die Jahre gekommenen Gefährte von den Straßen verbannen und durch etwas größere und leisere Busse ersetzen:
Bis jetzt hatte ich nicht viel Gutes über Manila gehört, aber ich mochte die Stadt irgendwie. Bis auf den Verkehr. Und das Essen. Für Vegetarier/ Pescetarier nicht viel im Angebot.
Es wurde Zeit mit von meiner Begleitung zu trennen und nach Palau zu fliegen. Am Schalter von United gab es schon vor dem eigentlichen Check-In ein kurzes Interview (wohin, mit wem, wer hat den Koffer gepackt). Das Ganze dauerte bei mir etwas länger, da die Dame jedes einzelne Weiterflugticket sehen wollte. Zu meiner Verwunderung war der Gatebereich extra mit Flatterband abgesperrt und am Zugang wurden die gleichen Fragen nochmal gestellt. Es war sogar verboten innerhalb des Flatterbandes zu essen und zu trinken. Ein Hoch auf die Sicherheit!
MNL-ROR
Mit der guten alten United ging es dann nach Palau. Ich kann mich nur an eine Gelegenheit erinnern, bei der ich den Namen des Landes wahrgenommen hatte und das war ein Film von Michael Moore (Fahrenheit 9/11 -?), in dem sarkastisch kommentiert wurde, dass Palau Mitglied der Koalition der Willigen für einen 2. Irakkrieg angehöre.
Landung dort um kurz nach 1 Uhr in der Nacht.
Um die kurze Zeit gut zu nutzen, hatte ich ein Guesthouse in der Nähe des Flughafens gebucht. Beim Pickup durch einen Fahrer wurde mir mitgeteilt, dass die Unterkunft in der Nebensaison geschlossen sei, und ich ein Upgrade auf ein Deluxe Doppelzimmer im Schwester Guesthouse bekommen hätte. Ein weiterer Vorteil war, dass das andere Haus schon auf der Hauptinsel lag, sodass ich mir am nächsten Tag Weg sparen würde. Der gängige Preis für eine Strecke vom Flughafen nach Koror State, wo die meisten Hotels sind, kostet ca. 25 bis 30 USD, mit denen man auf Palau bezahlt. Die Einrichtung war eher spärlich, dafür war Internet inklusive.
Palau ist übersäht mit Hotspots. 4 Stunden kosten 5 USD – landesweit.
Am nächsten Tag wechselte ich in ein zentral gelegeneres Hostel. Da zu der Zeit als ich dort ankam niemand vor Ort war, mietete ich bei der geschäftstüchtigen Besitzerin eines Minimarts ein kleines Rad und erkundete die Insel, die tatsächlich den ein oder anderen Hügel aufweist. Zu der Zeit war gerade Wahlkampf und die Straßen waren voll mit Wahlkampfplakaten ohne für mich erkenntlichen Inhalt.
Mit meinem kleinen Rad bin ich vom einen Ende der Hautpinsel (von japan. Gesponsorte Freundschaftsbrücke im Norden, bis zum Ice Box Park im Süden). Wer Sandstrand auf Koror sucht, ist falsch. Die Stände die ich sah, waren nicht schön. Und abgesehen von mir leer bzw. bevorzugen es die locals in ihren/ bei ihren Autos zu sitzen und laut Musik zu hören.
Später lernte ich dann meine Hausgenossen kennen. Australier und US-Amerikaner, die alle zum Tauchen da waren. Abends durfte ich mir dann immer anhören, was sie tolles gesehen haben. Ihre Bilder waren auch toll, aber ein weiteres teures Hobby kann ich mir nicht leisten.
2,65 USD pro Stück
Zum Glück gab es noch einen Italiener, der dem Wassersport nicht zugeneigt war. Mit diesem mietete ich mir am nächsten Tag ein Auto und wir fuhren nach Big Island, das jenseits der Freundschaftsbrücke liegt. Das praktische ist: ein Mietwagen kostet unter 30 USD am Tag und kann auch am Flughafen abgegeben werden. Rechnet man die Taxi Kosten gegen, ist der Mietwagen quasi gratis. Gegen den Uhrzeigersinn und mit einer Google Karte machten wir uns auf den Weg. Eine Karte ist sehr zu empfehlen, da Straßenschilder Mangelware sind. Am Flughafen entlang ging es Richtung Norden.
Erster Stopp war ein von Indien gestifteter Pier, der weit ins Meer reichte. Meine indischen Ex-Kollegen waren sehr erstaunt, was mit ihrem Geld gemacht wird.
Danach wollten wir in die Hauptstadt. Über eine Abkürzung. Nach ein paar Kilometers mussten wir allerdings umdrehen. Zu schlecht war die Straße bzw. zu tief das Wasser. Wohlgemerkt sollte es sich um eine normale Straße handeln.
Über die gut ausgebaute „Bundesstrasse“ erreichten wir die Hauptstadt, die aufgrund eines Vertrags mit den USA auf die größte Insel verlagert wurde. Nicht zufällig ist daher sicher auch das Design: Die Ähnlichkeit mit Washington ist mehr als frappierend.
Standesgemäß parkten wir unseren Boliden direkt vor dem Eingangsportal. Leider öffnete niemand für die italienisch-deutsche Delegation.
Auf dem Gelände konnte man sich frei bewegen:
Die Hauptstadt besteht übrigens nur aus dem gezeigten Gebäudekomplex. Keine weiteren Häuser, Botschaften oder Geschäfte. Nach Auskunft der locals wohnt das gesamte Personal - wie auch der Präsident - in Koror, sodass alle immer zur Arbeit pendeln.
Die Säulen waren übrigens aus Plastik. Mehr Schein als Sein. Danach ging es weiter Richtung Norden. Zu den Monolithen. Die wollte mein Begleiter unbedingt sehen. Für 5 USD Eintritt und 5 Min zu Fuß erreicht man ein paar Steine, über deren Arrangement der interessierte Besucher im Unklaren gelassen wird.
Als letzter Stopp stand ein ehemaliger Leuchtturm auf dem Programm, der im WW2 zerstört wurde. Es ist immer wieder krass zu realisieren, wo überall der Krieg tobte, der in Europa ausbrach.
Eine Schwimmstelle nahe der Freundschaftsbrücke:
Und Sonnenuntergang mit Blick in Richtung Rock Islands:
Wer plant(e) Palau und den Jellyfish Lake zu besuchen, sei an dieser Stelle gewarnt, dass dieser umgekippt ist und derzeit nicht für die Öffentlichkeit zugänglich ist. Einen weiteren Tag, an dem es viel regnete, verbrachte ich mit Serien und einer Australierin, die gerade 16 Monate als Beraterin auf Yap, Mikronesien verbracht. 16 Monate! Auf einer Insel dieser Größe! Unvorstellbar für mich.
Damit war die Zeit auf Palau auch rum. United hatte wieder die Ehre mich via Guam nach Pohnpei, Mikronesien zu befördern. An dieser Stelle sei noch darauf hingewiesen, dass eine Departure Tax i. H. v. 50 USD zu zahlen ist. In der Transit Lounge wartete schon mein Freund, der bis dahin in Manila war, auf mich. In Palau muss eine Hälfte den United Flieger verlassen, da hier das Flugzeug durchsucht würde, wie mir mitgeteilt wurde.
Lange Zeit stand bei mir der United Island Hopper auf dem Programm. Durch zwei billigst Returns mit Air China nach Indien und Indonesien waren die benötigten Meilen bei Avianca hart und ehrlich erfolgen. Durch diverse Verpflichtungen musste das Vorhaben jedoch mehrfach verschoben werden. Zum Glück wie ich jetzt sagen möchte. Denn mein ursprüngliches Routing sollte DEU – Kuwait – Philippinen – Guam – Island Hopper – HNL – LAX - DEU sein. Doch irgendwann sah ich klar – auch nach dem Lesen der anderen Island Hopper Berichte: Um Mikronesien und die Marshall Islands zu verbuchen, um eines Tages alle Länder der Welt als besucht zu bezeichnen, muss ich dort eine Nacht verbracht haben. Und warum nicht Palau mit einbauen? Was will ich auf Hawaii? Warum nicht lieber „ganz groß“ denken?
Wie der Titel schon sagt, bin ich kein Fan von Inseln. Auf diesen neige ich dazu, mich gefangen zu fühlen, da ich ohne fremde Hilfe nicht wegkomme. Darüber hinaus bin ich auch keine große Wasserratte, kein Taucher oder jemand, der schnorchelt. Aber, wer alle Länder der Welt besuchen möchte, muss in den sauren Apfel beißen. Im weiteren Verlauf der Reise wird mir ob dieser großspurigen Einstellung der Spiegel vorgehalten werden. Doch dazu später mehr.
Es folge eine kurze und intensive Planungsphase, die mich zu folgendem Routing brachte:
1. GVA-PEK-MNL und v.v. : normales Ticket von Air China – wieder in L (100 % bei Lifemiles)
2. Manila nach Koror, Palau (MNL-ROR): M&M Award 15.000 + 9 Euro
3. Koror nach Pohnpei, Mikronesien (ROR-PNI): Lifemiles Award
4. Pohnpei nach Majuro, Marshall Islands (PNI-MAJ): Lifemiles Award
5. Majuro nach Yaren, Nauru (MAJ-INU) &
6. Nauru nach Tarawa, Kiribati (INU-TRW): normales Ticket von Nauru Airlines
7. Tarawa nach Honiara, Solomon Islands (TRW-HIR): normales Ticket von Solomon Airlines
8. Honiara nach Port Moresby, Papua Neuguinea (HIR-POM): normales Ticket von Air Nuigini
9. Port Moresby nach Manila (POM-MNL): normales Ticket von Phillipine Air
10. MNL-PEK-GVA: siehe 1
Nachdem ich die Planung leicht genervt abgeschlossen und meine Flüge gebucht hatte, signalisierte ein Freund Interesse, mich zu begleiten. Normalerweise bevorzuge ich es alleine zu reisen, besonders wenn es in exotische(re) Ziele geht. Angesichts vieler Inselaufenthalte (ich verbinde damit tatsächlich Langeweile) nahm ich ihn mit, zumindest teilweise, da er nicht das identische Routing flog. Zu diesem Freund muss man sagen, dass obwohl wir uns schon lange kennen, er mich mit seinem kreativen Verhalten immer wieder zum Lachen bzw. zur Verzweiflung bringt. Und so sollte es auch dieses Mal sein.
Flug Genf – Peking – Manila:
Um etwas Geld zu sparen, hatte ich tatsächlich einen Flug ex Genf gebucht. Und das trotz Wohnsitz in Hannover. Bei Abflug gegen 20.00 war die ca. 8 stündige Anreise per Zug (ich fahre gerne Zug) eigentlich kein Problem. Hätte da nicht ein Sturm namens Herward sein Unwesen getrieben und Teile des Bahnverkehrs in Norddeutschland zum Erliegen gebracht. Am Sonntag, einen Tag vor der geplanten Anreise nach Genf und Abflug von dort, war gegen Mittag noch die für uns wichtige Strecke Hannover-Kassel gesperrt. Da unser Zug am nächsten Tag um 3 Uhr nachts in Hamburg starten würde, und wir gegen 5 in Hannover in Richtung Süden zusteigen wollten, wurde kurzzeitig angedacht, noch spontan mit dem Auto nach Kassel oder gar Frankfurt zu fahren. Im Verlauf des nachmittags normalisierte sich jedoch die Situation auf der Relation und als ich dann gegen 3 Uhr sah, der der ICE planmäßig verkehrte, war ich beruhigt. Angesichts erwarteter Menschenmengen, die einen der ersten Züge Richtungen München nehmen würden, reservierte ich noch Sitzplätze. Wie sich herausstelle, wäre dies nicht notwendig gewesen, der Zug nach Frankfurt und von dort weiter nach Basel, war so leer, dass wir jeweils ein ganzes Abteil für uns hatten und uns dort lang machen konnten.
Nach einer Fahrt durch schöne Schweizer Landschaften erreichten wir Genf mit einer obligatorischen Verspätung von einer Stunde. Am Flughafen gibt es für Nicht-Lounge-Berechtigte so ziemlich gar nichts. Zu meiner großen Überraschung zog mein Freund einen Wasserkocher aus dem Handgepäck und wollte sich erstmal ein Süppchen machen. Sitzgelegenheiten und Steckdosen sind jedoch Mangelware bzw. waren die Steckdosen nicht passend.
GVA-PEK
Der Flug war ziemlich gut gebucht, wir hatten aber eine 3er Reihe im Mittelblock für uns. Trotz miesem Entertainment System verging die Zeit recht schnell. In Peking hatten wir einen planmäßigen Aufenthalt von rund 7 Stunden. Während dieser Zeit darf der Transitgast nach vorheriger Anmeldung in eine Contract Lounge. Es gibt zwar nur Snacks für Air China Gäste, aber Softdrinks, Wifi, Duschen und ein Zimmer (wenn verfügbar) sind inklusive. Dort konnten wir gute 4 Stunden schlafen. Positiv hervorzuheben ist die Sauberkeit der Duschräume.
Eingang zur Lounge bei Gate E10
Der Flug von Peking nach Manila war von den Passagieren recht interessant. Viele interkulturelle Paare und viele Alleinreisende, die Zweisamkeit anstrebten – zumindest temporär. Durch eine unglückliche Fügung landete mein Freund in der Mitte des Mittelblocks. Zu seiner Linken ein Engländer, ich würde ihn um die 30 schätzen, seine Stimme klang aber nach Jahren von Alkohol und Kippen. Zur Rechten ein Pole, schon gut angetrunken, dass die FAs genau hinschauten, der nach eigenem Bekunden eine Freundin hätte, die er auf einer Webseite kennengelernt hatte. Was ihn aber nicht davon abhalten würde, sich auch noch mit anderen zu „treffen“. Ich meinem Kopf dachte ich nur: Sextouristen. Und ich hoffte inständig, dass mich die anderen Reisenden nicht zu den beiden zählten.
Per Uber ging es dann in 20 Minuten ins über AirBnB gemietete Condo. Es folgten ein paar Tage Sightseeing, Leisure und Organisatorisches in Manila. Für unseren Aufenthalt auf Nauru brauchten wir noch Australische Dollar, da es auf der Insel keine ATMs gibt und die eine Bank wohl nur gegen horrende Gebühren tauscht.
Laut diversen Personen ist in Manila schon seit dem 1. September Weihnachten. Es wird immer früher!!111!!!
Ein Jeepney, typisch für das Straßenbild in Manila. Angeblich will Herr Duterte die leicht in die Jahre gekommenen Gefährte von den Straßen verbannen und durch etwas größere und leisere Busse ersetzen:
Bis jetzt hatte ich nicht viel Gutes über Manila gehört, aber ich mochte die Stadt irgendwie. Bis auf den Verkehr. Und das Essen. Für Vegetarier/ Pescetarier nicht viel im Angebot.
Es wurde Zeit mit von meiner Begleitung zu trennen und nach Palau zu fliegen. Am Schalter von United gab es schon vor dem eigentlichen Check-In ein kurzes Interview (wohin, mit wem, wer hat den Koffer gepackt). Das Ganze dauerte bei mir etwas länger, da die Dame jedes einzelne Weiterflugticket sehen wollte. Zu meiner Verwunderung war der Gatebereich extra mit Flatterband abgesperrt und am Zugang wurden die gleichen Fragen nochmal gestellt. Es war sogar verboten innerhalb des Flatterbandes zu essen und zu trinken. Ein Hoch auf die Sicherheit!
MNL-ROR
Mit der guten alten United ging es dann nach Palau. Ich kann mich nur an eine Gelegenheit erinnern, bei der ich den Namen des Landes wahrgenommen hatte und das war ein Film von Michael Moore (Fahrenheit 9/11 -?), in dem sarkastisch kommentiert wurde, dass Palau Mitglied der Koalition der Willigen für einen 2. Irakkrieg angehöre.
Landung dort um kurz nach 1 Uhr in der Nacht.
Um die kurze Zeit gut zu nutzen, hatte ich ein Guesthouse in der Nähe des Flughafens gebucht. Beim Pickup durch einen Fahrer wurde mir mitgeteilt, dass die Unterkunft in der Nebensaison geschlossen sei, und ich ein Upgrade auf ein Deluxe Doppelzimmer im Schwester Guesthouse bekommen hätte. Ein weiterer Vorteil war, dass das andere Haus schon auf der Hauptinsel lag, sodass ich mir am nächsten Tag Weg sparen würde. Der gängige Preis für eine Strecke vom Flughafen nach Koror State, wo die meisten Hotels sind, kostet ca. 25 bis 30 USD, mit denen man auf Palau bezahlt. Die Einrichtung war eher spärlich, dafür war Internet inklusive.
Palau ist übersäht mit Hotspots. 4 Stunden kosten 5 USD – landesweit.
Am nächsten Tag wechselte ich in ein zentral gelegeneres Hostel. Da zu der Zeit als ich dort ankam niemand vor Ort war, mietete ich bei der geschäftstüchtigen Besitzerin eines Minimarts ein kleines Rad und erkundete die Insel, die tatsächlich den ein oder anderen Hügel aufweist. Zu der Zeit war gerade Wahlkampf und die Straßen waren voll mit Wahlkampfplakaten ohne für mich erkenntlichen Inhalt.
Mit meinem kleinen Rad bin ich vom einen Ende der Hautpinsel (von japan. Gesponsorte Freundschaftsbrücke im Norden, bis zum Ice Box Park im Süden). Wer Sandstrand auf Koror sucht, ist falsch. Die Stände die ich sah, waren nicht schön. Und abgesehen von mir leer bzw. bevorzugen es die locals in ihren/ bei ihren Autos zu sitzen und laut Musik zu hören.
Später lernte ich dann meine Hausgenossen kennen. Australier und US-Amerikaner, die alle zum Tauchen da waren. Abends durfte ich mir dann immer anhören, was sie tolles gesehen haben. Ihre Bilder waren auch toll, aber ein weiteres teures Hobby kann ich mir nicht leisten.
2,65 USD pro Stück
Zum Glück gab es noch einen Italiener, der dem Wassersport nicht zugeneigt war. Mit diesem mietete ich mir am nächsten Tag ein Auto und wir fuhren nach Big Island, das jenseits der Freundschaftsbrücke liegt. Das praktische ist: ein Mietwagen kostet unter 30 USD am Tag und kann auch am Flughafen abgegeben werden. Rechnet man die Taxi Kosten gegen, ist der Mietwagen quasi gratis. Gegen den Uhrzeigersinn und mit einer Google Karte machten wir uns auf den Weg. Eine Karte ist sehr zu empfehlen, da Straßenschilder Mangelware sind. Am Flughafen entlang ging es Richtung Norden.
Erster Stopp war ein von Indien gestifteter Pier, der weit ins Meer reichte. Meine indischen Ex-Kollegen waren sehr erstaunt, was mit ihrem Geld gemacht wird.
Danach wollten wir in die Hauptstadt. Über eine Abkürzung. Nach ein paar Kilometers mussten wir allerdings umdrehen. Zu schlecht war die Straße bzw. zu tief das Wasser. Wohlgemerkt sollte es sich um eine normale Straße handeln.
Über die gut ausgebaute „Bundesstrasse“ erreichten wir die Hauptstadt, die aufgrund eines Vertrags mit den USA auf die größte Insel verlagert wurde. Nicht zufällig ist daher sicher auch das Design: Die Ähnlichkeit mit Washington ist mehr als frappierend.
Standesgemäß parkten wir unseren Boliden direkt vor dem Eingangsportal. Leider öffnete niemand für die italienisch-deutsche Delegation.
Auf dem Gelände konnte man sich frei bewegen:
Die Hauptstadt besteht übrigens nur aus dem gezeigten Gebäudekomplex. Keine weiteren Häuser, Botschaften oder Geschäfte. Nach Auskunft der locals wohnt das gesamte Personal - wie auch der Präsident - in Koror, sodass alle immer zur Arbeit pendeln.
Die Säulen waren übrigens aus Plastik. Mehr Schein als Sein. Danach ging es weiter Richtung Norden. Zu den Monolithen. Die wollte mein Begleiter unbedingt sehen. Für 5 USD Eintritt und 5 Min zu Fuß erreicht man ein paar Steine, über deren Arrangement der interessierte Besucher im Unklaren gelassen wird.
Als letzter Stopp stand ein ehemaliger Leuchtturm auf dem Programm, der im WW2 zerstört wurde. Es ist immer wieder krass zu realisieren, wo überall der Krieg tobte, der in Europa ausbrach.
Eine Schwimmstelle nahe der Freundschaftsbrücke:
Und Sonnenuntergang mit Blick in Richtung Rock Islands:
Wer plant(e) Palau und den Jellyfish Lake zu besuchen, sei an dieser Stelle gewarnt, dass dieser umgekippt ist und derzeit nicht für die Öffentlichkeit zugänglich ist. Einen weiteren Tag, an dem es viel regnete, verbrachte ich mit Serien und einer Australierin, die gerade 16 Monate als Beraterin auf Yap, Mikronesien verbracht. 16 Monate! Auf einer Insel dieser Größe! Unvorstellbar für mich.
Damit war die Zeit auf Palau auch rum. United hatte wieder die Ehre mich via Guam nach Pohnpei, Mikronesien zu befördern. An dieser Stelle sei noch darauf hingewiesen, dass eine Departure Tax i. H. v. 50 USD zu zahlen ist. In der Transit Lounge wartete schon mein Freund, der bis dahin in Manila war, auf mich. In Palau muss eine Hälfte den United Flieger verlassen, da hier das Flugzeug durchsucht würde, wie mir mitgeteilt wurde.
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