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Ich reise monatlich in die USA und nutze derzeit bevorzugt (Nonstop) die LH466/467 von München nach San Diego. Bis Ende Sommer setzt Lufthansa auf dieser Strecke den A350 mit dem neuen Allegris-Konzept ein. Ich bin regelmäßig sowohl in der Business- als auch in der First Class unterwegs. Nach fünf Flügen mit dem neuen Allegris-Produkt ziehe ich folgendes Fazit: Allegris – von Swiss unter dem Namen Senses vermarktet – ist zwar grundsätzlich ein Fortschritt gegenüber dem bisherigen, veralteten Lufthansa-Produkt. Für Geschäftsreisende oder anspruchsvolle Privatreisende ist es jedoch praktisch unbrauchbar. Die Werbeaussagen sind – freundlich formuliert – stark übertrieben.
Ein Beispiel aus der First Class: Passagiere auf den mittleren Sitzen (1D/1E) teilen sich einen Bildschirm – richtig gelesen: ein Monitor für zwei Passagiere! Wer den mittleren Sitz als Einzelreisender reserviert, muss rund EUR 2'700 zusätzlich zahlen – erhält aber dennoch nur die Hälfte des Platzes: Eine tiefe Konsole trennt die beiden Sitze und lässt keine vollumfängliche Nutzung zu. Hinzu kommt: Die Mittelreihe ist nur einseitig zugänglich – eine Wand versperrt den Zugang von rechts, wo sich der Sitzplatz 1K befindet. Wer also auf 1E sitzt, muss über die Beine des Passagiers auf 1D steigen, um zur Toilette zu gelangen. Doch besonders bizarr ist folgender Umstand: First-Class-Passagiere haben keine Möglichkeit, ihr zulässiges Handgepäck adäquat zu verstauen – die entsprechende Staumöglichkeit scheint schlicht vergessen worden zu sein. Die vorgesehene Ablage am Sitzplatz ist viel zu klein geraten. Die freundliche Crew bemühte sich zwar, das Carry-on-Gepäck anderweitig unterzubringen – allerdings in der Business-Class-Abteilung. Ernsthaft? Für ein Produkt, das sich First Class nennt und entsprechend bepreist ist, ist das absolut inakzeptabel. Dieses Produkt ist seinen Preis nicht wert.
Auch in der Business Class gibt es erhebliche Schwächen: Wie bereits in der Presse erwähnt, variieren die Sitzgrößen erheblich. Familien mit Kindern sind faktisch von der Business Class ausgeschlossen, da es kaum familienfreundliche Sitzkonfigurationen gibt. Auf zwei meiner Flüge konnten Familien – trotz ausgedruckter Bordkarten – aus Sicherheitsgründen nicht in der Business Class reisen, da schlicht geeignete Sitzplätze fehlten. Reisen mit Partner? Kaum möglich. Ich konnte in fünf Flügen nur ein einziges Mal mit meiner Begleitung nebeneinander sitzen – das Angebot an geeigneten Doppelsitzen ist schlicht zu klein. Alleinreisenden mit etwas breiterer Figur rate ich von den mittleren, zuschlagspflichtigen Einzelplätzen (z.B. 3E/5F) dringend ab. Der Zugang ist extrem eng, im Notfall kann die Crew kaum helfen.
Zum Schluss noch ein Tipp an Vielflieger: Reservieren Sie auf Allegris-Flügen keinen Sitzplatz im Voraus. Warum? Beim Check-in sind die zuschlagspflichtigen Sitze in den vorderen Reihen der beiden Business-Kabinen (Kostenpunkt ca. EUR 690) häufig noch nicht vergeben. Lufthansa ist im Rahmen ihrer Beförderungspflicht verpflichtet, diese Sitze bei Bedarf zu vergeben – die Chancen auf ein kostenfreies Upgrade beim Gate sind also realistisch. Vielleicht hatte ich einfach nur Glück
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Ein Beispiel aus der First Class: Passagiere auf den mittleren Sitzen (1D/1E) teilen sich einen Bildschirm – richtig gelesen: ein Monitor für zwei Passagiere! Wer den mittleren Sitz als Einzelreisender reserviert, muss rund EUR 2'700 zusätzlich zahlen – erhält aber dennoch nur die Hälfte des Platzes: Eine tiefe Konsole trennt die beiden Sitze und lässt keine vollumfängliche Nutzung zu. Hinzu kommt: Die Mittelreihe ist nur einseitig zugänglich – eine Wand versperrt den Zugang von rechts, wo sich der Sitzplatz 1K befindet. Wer also auf 1E sitzt, muss über die Beine des Passagiers auf 1D steigen, um zur Toilette zu gelangen. Doch besonders bizarr ist folgender Umstand: First-Class-Passagiere haben keine Möglichkeit, ihr zulässiges Handgepäck adäquat zu verstauen – die entsprechende Staumöglichkeit scheint schlicht vergessen worden zu sein. Die vorgesehene Ablage am Sitzplatz ist viel zu klein geraten. Die freundliche Crew bemühte sich zwar, das Carry-on-Gepäck anderweitig unterzubringen – allerdings in der Business-Class-Abteilung. Ernsthaft? Für ein Produkt, das sich First Class nennt und entsprechend bepreist ist, ist das absolut inakzeptabel. Dieses Produkt ist seinen Preis nicht wert.
Auch in der Business Class gibt es erhebliche Schwächen: Wie bereits in der Presse erwähnt, variieren die Sitzgrößen erheblich. Familien mit Kindern sind faktisch von der Business Class ausgeschlossen, da es kaum familienfreundliche Sitzkonfigurationen gibt. Auf zwei meiner Flüge konnten Familien – trotz ausgedruckter Bordkarten – aus Sicherheitsgründen nicht in der Business Class reisen, da schlicht geeignete Sitzplätze fehlten. Reisen mit Partner? Kaum möglich. Ich konnte in fünf Flügen nur ein einziges Mal mit meiner Begleitung nebeneinander sitzen – das Angebot an geeigneten Doppelsitzen ist schlicht zu klein. Alleinreisenden mit etwas breiterer Figur rate ich von den mittleren, zuschlagspflichtigen Einzelplätzen (z.B. 3E/5F) dringend ab. Der Zugang ist extrem eng, im Notfall kann die Crew kaum helfen.
Zum Schluss noch ein Tipp an Vielflieger: Reservieren Sie auf Allegris-Flügen keinen Sitzplatz im Voraus. Warum? Beim Check-in sind die zuschlagspflichtigen Sitze in den vorderen Reihen der beiden Business-Kabinen (Kostenpunkt ca. EUR 690) häufig noch nicht vergeben. Lufthansa ist im Rahmen ihrer Beförderungspflicht verpflichtet, diese Sitze bei Bedarf zu vergeben – die Chancen auf ein kostenfreies Upgrade beim Gate sind also realistisch. Vielleicht hatte ich einfach nur Glück