Bemerkenswert dabei ist auch, dass sich die eigentlich als „Premiummarken“ positionieren europäischen Airlines kaum mehr von ihren eigenen Billigflieger-Töchtern unterscheiden, denn auch dort wird beim Service massiv gespart und zunehmend zur Kasse gebeten. Bekanntermaßen führte der Lufthansa-Konzern nach Air France-KLM und British Airways für Swiss, Austrian Airlines und Lufthansa Passage kofferlose Tarife ein. Air Berlin nutzte die Gelegenheit, um auf der Kurzstrecke auch gleich für Getränke und Snacks zur Kasse zu bitten. So gesehen wären dann Regionalairlines wie InterSky schon fast All-Inclusive-Anbieter.
„Ich halte das Wort Low-Coster für einen Quatsch. Die Betriebskosten einer 737 unterscheiden sich bei gleicher Flugstundenzahl und gleicher Streckenführung bei allen Airlines um weniger als 10 Prozent. Das ist einer der wenigen Punkte wo ich sogar mal den Piloten Recht gebe“, erklärt Hans Rudolf Wöhrl im Gespräch mit Austrian Aviation Net. „Mit anderen Worten entstehen die Unterschiede am Boden. Also Infrastruktur, Planung, Auslastung, Tarifsteuerung, Overhead und vor allen Dingen den damit verbundenen Personalkosten und Pensionslasten. Solange also diese zum Beispiel bei Lufthansa nicht deutlich geringer werden - und ich weiß nicht wie das funktionieren könnte - solange helfen auch Töchter im Ausland wenig. Natürlich hilft es immer zu sparen, aber am Ende des Tages brauchen etablierte Airlines höhere Einnahmen und die bekommen sie nur wenn sie dem Passagier einen echten Mehrwert bieten“