Eurowings 4Y007 Notsinkflug wegen Druckverlust im A330

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Strolf

Erfahrenes Mitglied
27.03.2020
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Der hat mehrere. Damix z.B. glaube ich.
 
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Volume

Erfahrenes Mitglied
01.06.2018
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Wie unangenehm ist eigentlich ein schnelles Absinken von 12 auf 3km Höhe?
kommt auf die persönlichen Präferenzen an. Für manch einen ist es die Achterbahnfahrt seines Lebens.

Geht bestimmt gut auf die Ohren, aber auch das ist sehr personenabhängig. Vielflieger/Piloten haben auch kein Problem mit Druck auf den Ohren, der Körper gewöhnt sich da dran bzw. lernt intuitiv wie er den Druckausgleich verbessen kann. Wenigflieger haben bei jeder Landung Druck auf den Ohren.

Ein plötzlicher Druckabfall ist sicher heftig, denn das ist Druckmäßig ein Aufstieg von 3 auf 12 km Höhe in weniger als einer Sekunde... Dagegen ist der Abstieg ein Spaziergang.
 
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Luftikus

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08.01.2010
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irdisch
Ein Abstieg mit 7K Fuß/Minute ist völlig harmlos.
Eine explosive Dekompression ist teilweise durchaus dramatisch. Die muss aber vorher nicht immer stattfinden. Es gibt auch schleichenden Druckverlust. Irgendwann kommen die Masken raus.
 

Strolf

Erfahrenes Mitglied
27.03.2020
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Ein Abstieg mit 7K Fuß/Minute ist völlig harmlos.
Eine explosive Dekompression ist teilweise durchaus dramatisch. Die muss aber vorher nicht immer stattfinden. Es gibt auch schleichenden Druckverlust. Irgendwann kommen die Masken raus.
Herrje, du hast ja schon in anderen Fäden hier gezeigt, dass deine technischen Kenntnisse ausbaufähig sind.
Falls in deiner Gedankenwelt geplatzte Trommelfelle, extreme Kopfschmerzen, Schwindel und Todesangst „völlig harmlos“ sind, dann hast du natürlich recht. Und gehe nicht davon aus, dass jeder der Paxe vollkommen fit in einen Urlaubsflieger einsteigt. Und mit einer z.B Erkältung und damit verbundenen Schwierigkeiten beim Druckausgleich ist schon jeder normale Sinkflug von 2500 m Kabineninnendruck auf Sealevel ein Horrortrip.
Das ganze in 2-3 Minuten Notabstieg? „Völlig harmlos“
 
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Luftikus

Megaposter
08.01.2010
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irdisch
Die sinken ja nicht auf Sealevel. Und wem platzen bei 7K/min die Ohren? Du siehst wohl zu viele schlechte Filme?
 

oliver2002

Indernett Flyertalker
09.03.2009
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50
MUC
www.oliver2002.com
Wie unangenehm ist eigentlich ein schnelles Absinken von 12 auf 3km Höhe?

Ist mir mal in einer B737 der CO passiert. Die ersten Minuten sind ziemlich Aufregend: die Masken fallen runter, das IFE geht aus, die Notbeleuchtung an, die Ohren tun ziemlich weh und der plötzliche Sinkflug fühlt sich schon krass an. Die Crew muss den Flieger ja innerhalb von 10 Minuten von 30-40000 auf 12000 Fuß bringen. Die Kommunikation mit den Pax ist da ersteinmal nachrangig und erfolgt erst nachdem man 'unten' ist und die Checklisten durch hat (um zu prüfen ob nicht etwas anderes schlimmeres am Flieger kaputt ist) Also haben wir die ersten 15 Minuten gar nix erklärt bekommen. Im nachhinein war es eine tolle Erfahrung, aber zu dem Zeitpunkt ist es Adrenalin pur.
 

tripleseven777

Erfahrenes Mitglied
27.06.2016
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5.422
DTM
Und nun? Keine verletzten Trommelfelle, keine blutenden Ohren?
Wie unangenehm ist eigentlich ein schnelles Absinken von 12 auf 3km Höhe?
Solange man nicht (stark) erkältet ist und die Gehörgänge für den Druckausgleich frei sind, ist alles im Rahmen. Gibt zwar Schöneres, aber wenn's schnell gehen muss, dann klappt das schon. Immer fleißig die Ohren putzen ;)
War im Sommer 2021 mal auf einem DUS-FNC-Flug mit TUIfly. Es gab einen medizinischen Notfall an Bord und eine Zwischenlandung in Porto (OPO) wurde durchgeführt. Das Wetter war CAVOK. Speedbrakes raus und es ging im Nu abwärts! Aus Reiseflughöhe bis zur Landung auf RWY 35 in ca. 10 Minuten.
 

Volume

Erfahrenes Mitglied
01.06.2018
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War im Sommer 2021 mal auf einem DUS-FNC-Flug mit TUIfly. Es gab einen medizinischen Notfall an Bord und eine Zwischenlandung in Porto (OPO) wurde durchgeführt. Das Wetter war CAVOK. Speedbrakes raus und es ging im Nu abwärts! Aus Reiseflughöhe bis zur Landung auf RWY 35 in ca. 10 Minuten.
Hatte ich mit United schon mal auf HNL-DEN, spontane Zwischenlandung in LAS um nochmal Sprit zu fassen, da in DEN ein Schneeturm aufgekommen war, und Warteschleifen wahrscheinlich wurden. War auch ein sportlicher Absteig mit Spoilern aus Reiseflughöhe.

Während solchen Abstiegen ist aber der Kabinendruck völlig normal geregelt, d.h. du hast weiterhin nur einen Druckabstieg von etwa 2500m Kabinendruckhöhe im Reiseflug auf Null.
Bei einer Störung kann aber die Kabinenhöhe schon auf über 4000m ansteigen (etwa bei dieser Höhe lösen die Sauerstoffmasken automatisch aus und der Alarm im Cockpit geht los), dann hat man u.U. die doppelte Druckdifferenz bis zur Landung. Im krassesten Fall eines kompletten Druckverlustes hast du durchaus das Vierfache, das wird dann schon unangenehm auf den Ohren bis hin zu echten Verletzungen.
 

Kamel

Erfahrenes Mitglied
31.01.2019
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258
Südbaden
Bei komplettem Druckverlust sind die Ohren aber nur ein Problem. Lange hält man den Druck auf Reisehöhe nicht aus und das Bewusstsein ist eigentlich auch nach ca. 1 Minute futsch. Will heißen, es kommt drauf an, daß man die Maske schnellstens erwischt und die dann auch funktioniert. Läuft dann auch auf Reihe 0 alles nach Plan, sollte man nach einigen langen Minuten wieder in Bereichen sein, wo der Körper lebensfähig ist. Sauerstoffversorgung ist meine ich für 15min gegeben, das reicht für einen Notabstieg locker.
Hat aber alles nichts mit dem Fall oben zu tun, wo ich die Aufregung nicht ganz verstehe. War offensichtlich ein schleichender Verlust, also letztlich nur eine Unannehmlichkeit.
 

Volume

Erfahrenes Mitglied
01.06.2018
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das Bewusstsein ist eigentlich auch nach ca. 1 Minute futsch.
Bei Menschen mit sehr guter körperlicher Verfassung...

Wie z.B. auf dieser LH Sicherheitskarte zu sehen, sollst du nach 7 Sekunden die Maske aufhaben, und nach 12 Sekunden sie deinem Kind aufgesetzt haben...
Ein Detail, dass den meisten Passagieren gar nicht auffällt. Und das die Airlines aus gutem Grund auch nicht näher erläutern, die Leute haben schon so ein völlig irrealtes Verständnis der Risiken des Fliegens.
 
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tripleseven777

Erfahrenes Mitglied
27.06.2016
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DTM
Jepp, der Sauerstoffgehalt in der Luft bleibt auch weiterhin bei rund 21%.
Problem ist der Sauerstoff-Partialdruck, der sich etwa alle 18.000 Fuß (ca. 5500 Meter) halbiert.
Wichtig soll wohl sein, dass man die Maske auch richtig (nach unten) zu sich heranzieht, da erst dann der Generator (irgendwelche Chemikalien reagieren und liefern Sauerstoff) aktiviert wird. Das ist auch der Grund warum der obere Teil des Rumpfes so gut brennt und davon bei einem Feuer quasi nichts übrig bleibt.
Die Piloten im Cockpit bekommen 100% Sauerstoff und kein Gemisch.
Vielleicht kann das bitte jemand aus der Technik-Sparte verbessern, sofern ich Kauderwelsch/Unfug aufgeschrieben haben sollte.
 

Kamel

Erfahrenes Mitglied
31.01.2019
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Südbaden
Bei Menschen mit sehr guter körperlicher Verfassung...

Wie z.B. auf dieser LH Sicherheitskarte zu sehen, sollst du nach 7 Sekunden die Maske aufhaben, und nach 12 Sekunden sie deinem Kind aufgesetzt haben...
Ein Detail, dass den meisten Passagieren gar nicht auffällt. Und das die Airlines aus gutem Grund auch nicht näher erläutern, die Leute haben schon so ein völlig irrealtes Verständnis der Risiken des Fliegens.
War etwas unklar von mir formuliert. Ich meinte in der Tat nur eine Form von Bewustsein, nicht mehr, daß man dann noch zu irgend etwas fähig ist.
Beim fliegenden Personal wird meine ich mit im Idealfall 30 - 45 Sekunden gerechnet, die verbleiben, um sich die Masken überzustülpen.
 

Luftikus

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08.01.2010
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irdisch
Es hängt von der Flughöhe und vom Kabinendruck ab. Beim ungünstigsten Fall, einem explosiven Druckverlust in großer Höhe, über den wir hier NICHT reden, bleiben nur wenige Sekunden bis zur Ohnmacht und dann bis zum Tod. Deshalb soll man sich selbst die Maske zuerst aufsetzen und dann erst anderen helfen.
 
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tripleseven777

Erfahrenes Mitglied
27.06.2016
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5.422
DTM
Wir hatten das Thema bereits. Ich kopiere meinen Beitrag aus 2018 nochmal hier hinein.

Kleiner Crash-Kurs für den schnellen Druckverlust (rapid decompression) in der Flugzeugkabine (sog. "Quickie"):

Wichtig! Die Sauerstoffmaske erstmal runter (zu sich heran) ziehen. Dadurch wird eine chemische Reaktion in einem Generator (über den Köpfen der Passagiere) ausgelöst und dieser erzeugt aus Natriumchlorat Sauerstoff. Das ist übrigens der Grund warum ein Verkehrsflugzeug oben in der Kabinendecke so toffte brennt. Die Reste von Air France AF358 (Airbus A340-300) in Toronto zeigen dies deutlich. Sauerstoff für die Passagiere gibt's beim chemischen System wohl für ca. 12-15min.

Die Piloten haben Quick-Donning-Masks im Cockpit und atmen 100% Sauerstoff. Dieser reicht auch einige Minuten länger als bei den Passagieren (glaube es müssen mindestens 30min sein). Parade-Beispiel für Probleme mit dem Sauerstoff-System an Bord liefert Helios-Flug 522.

Der Sauerstoff-Anteil in der Luft beträgt bei uns am Boden, als auch in 10-12 Kilometern Höhe, rund 21%.
Abnehmend mit zunehmender Höhe ist aber der Sauerstoff-Partialdruck. Dieser ist sehr wichtig um den Sauerstoff aufzunehmen. Den Teil soll ein Arzt näher erläutern :D

Mit zunehmender Höhe wird die Zeit sich die Maske über die Rübe zu ziehen kürzer. Man spricht hier von der Time of Useful Consciousness (TUC).
In FL400 (~ 12200m) hat man ca. 15-20 Sekunden Zeit bevor man ohnmächtig wird.

Hier eine kurze Demonstration:
 

Volume

Erfahrenes Mitglied
01.06.2018
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Deshalb soll man sich selbst die Maske zuerst aufsetzen und dann erst anderen helfen.
Und deshalb auch das Gummiband, die Wahscheinlichkeit dass man zeitweise ohnmächtig wird ist hoch, aber man bekommt dann trotzdem genug Sauerstoff um zu überleben.

Die Passagiere bekommen auch 100% Sauerstoff und kein schnodriges Gemisch wie am Boden
Es strömt 100% Sauerstoff durch den Schlauch konstant in die Tüte an der Maske, aber bei jedem Atemzug wird der Inhalt der Tüte mit Kabinenluft gemischt. Du ziehst dir also keine 100% Sauerstoff, aber praktisch bei jedem Atemzug eine Tüte rein ;)

Vielleicht kann das bitte jemand aus der Technik-Sparte verbessern, sofern ich Kauderwelsch/Unfug aufgeschrieben haben sollte.
Für das Forum reicht es...

Nicht alle Flugzeuge benutzen die Sauerstoffgeneratoren, in denen Natrumchlorat zu Natriumchlorid umgewandelt wird, und dabei Sauerstoff (und viel Wärme!) freigesetzt.
Es gibt sowohl zentrale Sauerstoffversorgung aus großen Flaschen, als auch dezentrale Versorgung aus kleinen Flaschen (zuert im Dreamliner verwendet).
Flugzeuge die nicht so tief absteigen können, z.B. weil unter ihnen ein Himalaya ist, haben Systeme die mehr und länger Sauerstoff liefern.

In jedem Fall ziehst du mit den Masken einen Pin aus entweder einem Ventil oder einem Zünder, und erst dann startet der Sauerstofffluss. Bei einigen Flugzeugen fällt auch neben den Masken ein "hier ziehen" Seil aus den Containern, mit dem man den Fluß startet.

Das ist auch der Grund warum der obere Teil des Rumpfes so gut brennt und davon bei einem Feuer quasi nichts übrig bleibt.
Das ist glaube ich eher ein Mythos.
 

tripleseven777

Erfahrenes Mitglied
27.06.2016
5.172
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DTM
Wie im Beitrag von 2018 bereits geschrieben, zeigt das Bild von AF358 in Toronto (YYZ) eindrucksvoll, dass vor allem der obere Teil des Rumpfes fehlte. Ich möchte mich da auch nicht zu weit aus dem Fenster lehnen. Es könnte tatsächlich ein Mythos sein.
 

SleepOverGreenland

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09.03.2009
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12.740
FRA/QKL
Ein Abstieg mit 7K Fuß/Minute ist völlig harmlos.
Korrekt kommt in den besten Familien vor.

Hier ein nettes Erklärvideo für eine allerdings nicht ganz übliche Landung eines Luftfahrzeuges:

Ab ca. 17:10
"Imagine your Captain says: Ladies and Gentleman, we will be landing shortly.
And with shortly he means in 3 minutes, when still cruising at 37,000 feet".
:oops:

:cool:

Das ganze Video ist ganz nett gemacht:

 
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janetm

Erfahrenes Mitglied
11.02.2012
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DUS, HAJ, PAD
Wie im Beitrag von 2018 bereits geschrieben, zeigt das Bild von AF358 in Toronto (YYZ) eindrucksvoll, dass vor allem der obere Teil des Rumpfes fehlte. Ich möchte mich da auch nicht zu weit aus dem Fenster lehnen. Es könnte tatsächlich ein Mythos sein.

War das nicht bei dem Asiana Unglück ähnlich?


Wobei ein Zusammenhang zu dem Sauerstoffgeneratoren natürlich nicht gegeben sein muss, es kann auch ein anderer konstruktureller Zusammenhang sein.
 
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oliver2002

Indernett Flyertalker
09.03.2009
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www.oliver2002.com
Sauerstoffgeneratoren gibt es in den neueren Fliegern nicht mehr, es wird O2 in Druckflaschen mitgeführt. Die Dinger sind natürlich auch Gefahrgut und müssen deshalb dezentral an verschiedenen Orten verteilt sein. Die Kabine hat individuelle tragbare Flaschen, die Sie nach der ersten Runde (O2 aus dem Deckensystem) holt und anlegt um beim Rundgang/Check der Kabine etwas zum atmen zu haben. Im Cockpit hat jeder seine eigene Flasche.
 
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oliver2002

Indernett Flyertalker
09.03.2009
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