Fall Madness: Zwölf Tage Indian Summer in Nova Scotia und New Brunswick

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alex42

Erfahrenes Mitglied
02.04.2012
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MUC
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Prolog

Der „Indian Summer“ in Neuengland steht seit Ewigkeiten auf meiner (inzwischen viel zu langen) Reise-Bucket-List. Da im Weißen Häuschen am Potomac derzeit allerdings jemand herumpoltert, der Angehörige meiner Berufsgruppe zu „Feinden des Volkes“ erklärt hat, ist die Lust auf eine USA-Reise derzeit mehr als überschaubar. So rein aus Prinzip.

Was also tun?

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Nun, zum Glück gibt‘s etwas weiter nördlich ein unbeugsames Völkchen, das mindestens genauso schöne Blätter, Bäume, Wälder und Seen hat: Kanada, insbesondere Nova Scotia und New Brunswick.

Der Plan war also schnell gefasst. Und da zu jener Zeit Miles & More potenziell verheerende (oder dann doch nicht) Änderungen bei den Prämienflügen angekündigt hatte, war auch das Meilenkonto schnell geplündert und folgendes Routing in der Geschäftsreiseklasse gebucht:

MUC – ZRH in der A320 der Swiss (op by WK)​
ZRH – YHZ in der A343 von Edelweiss​
YHZ – YUL in der A333 bei Air Canada​
YUL – MUC in der A359 von Lufthansa​

Reisezeitraum: Ende September bis Anfang Oktober (mit der Hoffnung auf viel buntes Herbstlaub)
insgesamt 12 Tage

Viele Nächte später stand dann auch die geplante Route fest, die vor Ort noch ein bisschen justiert werden sollte und letztlich – ganz grob – in diesem feinen Road Trip mündete:

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alex42

Erfahrenes Mitglied
02.04.2012
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MUC
Sicherheitshinweise

Ich geb’s gerne zu: Ursprünglich war kein Reisebericht geplant (und ich hab‘ so etwas vorher auch noch nie gemacht). Doch irgendwann, der Mietwagen fuhr dank Tempomat und Spurhalteassistent gerade auf dem Trans-Canada Highway so vor sich hin, kam dann die verrückte Idee, die Reise doch für die Nachwelt festzuhalten.

Zumal
  • der sehr schöne Reisebericht von @shauri mit einem ähnlichen Routing, der nicht zuletzt Inspiration für die Reise war, nun schon sieben Jahre alt ist
  • die VFT-Standard- Art zu reisen vielleicht etwas anders aussieht

Denn die geneigten Leserinnen und Leser müssen – um keine falschen Erwartungen zu wecken – leider auf folgendes verzichten:

🚫 Bilder von Hotelzimmern oder Hotellounges​
👉 Genächtigt wird stattdessen in der Auberge Hubba Hubba, einem leichten Trekkingzelt aus dem Hause MSR​
🚫 Bilder von üppigen Mahlzeiten lokaler Provenienz​
👉 Gegessen wird, was der Gaskocher hergibt – und das sind aus Gründen der Bequemlichkeit meist Nudeln​
🚫 Bilder von lokalen, kulturell bedeutenden Kaltgetränken​
👉 Getrunken wird Wasser und Dr. Pepper Zero. Ja, ich steh‘ dazu, gehört bei mir irgendwie zu einem Nordamerika-Road-Trip dazu. Guilty pleasure since 1995​


Und was gibt es dann? Viel Natur. Viele Fotos. Viele Naturfotos.

Das zum Beispiel:

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Oder das:

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Oder auch das:

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Und sogar das:

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So, genug gespoilert. Wer jetzt nicht völlig abgeschreckt wurde, ist herzlich eingeladen mitzureisen. Ich werde versuchen – quasi re-live – täglich einen Teil online zu stellen (ohne allzu viel versprechen zu wollen).

Morgen geht’s los.

O Canada!
 

chrini1

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26.03.2013
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Warum sollte ich abgeschreckt sein - so manche meiner Touren finden in einer Herberge eines schwedischen Zeltherstellers statt - und ich liebe das....

Aber: Dr. Pepper Zero..... Nun ja, das ist neben Root Beer so ziemlich das Widerlichste Getränk des Nordamerikanischen Kontinents ;-)
 

Bayer59

Erfahrenes Mitglied
18.09.2013
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Für mich persönlich wäre ein Zelt nichts, aber jeder so wie er mag. Ich freue mich schon auf die Landschaftsbilder und bin gerne dabei. :)
 
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MüBa

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20.01.2020
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HAM | NUE
Toll,

wollte eigentlich gar nicht in deinen TR reinlesen, weil ich bei Indian Summer irgendwie an das Land mit dem Rumtrumpler denken muss und daran null Interesse habe.

Umso schöner zu sehen, dass es ja um das Ahornblatt geht.
Bin gespannt und lasse mich gerne inspirieren.

Danke
 

alex42

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02.04.2012
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MUC
Herzlichen Dank allerseits für die netten Rückmeldungen, freut mich.

Aber: Dr. Pepper Zero..... Nun ja, das ist neben Root Beer so ziemlich das Widerlichste Getränk des Nordamerikanischen Kontinents ;-)

Kann ich gut verstehen, ist auf jeden Fall Geschmackssache (und beim Root Beer sind wir uns ja einig...). Wobei der charakteristische Dr. Pepper-Geschmack - so zumindest mein Eindruck - im Laufe der Jahrzehnte immer dezenter oder mainstreamiger geworden ist. Vielleicht liegt's aber auch daran, dass der Geschmackssinn im Alter abbaut. ;-)

Für mich persönlich wäre ein Zelt nichts, aber jeder so wie er mag.
Muss es ja auch nicht. Eine der schönen Seiten an diesem Forum ist in meinen Augen, dass man immer wieder Einblicke in Reisestile bekommt, die einem selbst ziemlich fremd sind. Aber genau so etwas macht Reisen ja auch aus.
 

alex42

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02.04.2012
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MUC
Tag 1: München – ZRH – Halifax – Porters Lake Provincial Park

Es geht los, und ausnahmsweise ist die S8, die mich vom Münchner Ostbahnhof ins Erdinger Moos kutschieren soll, heute sogar mal pünktlich. Allerdings nur in der Theorie. In der Praxis blockiert noch eine andere S-Bahn das Gleis: Zum Schichtwechsel ist die Ablösung des Fahrers nicht aufgetaucht. Ja, es ist Wiesnzeit in München.

Irgendwann schlurft dann doch ein S-Bahn-Chauffeur daher, und mit 15 Minuten Verspätung kann auch die S8 einfahren.

Swiss hat an diesem Sonntagvormittag Edelweiss damit beauftragt, die HB-JLT als Flug LX1101 am Gate G02 zu parken – eine zwölf Jahre alte A320-200 namens Madrisa. Das Boarding zieht sich, der Flug ist voll, es ist – richtig – Wiesnzeit in München. 🥨

Noch haben nicht alle Passagiere ihren Platz eingenommen, da fängt das Förderband zum vorderen Frachtraum plötzlich an, rückwärts zu laufen. Ein Gepäckstück nach dem anderen landet, obwohl zuvor schon verladen, wieder auf den Gepäckwagen. Irgendwann meldet sich auch der Captain: Passagier nicht erschienen, Gepäck suchen und ausladen, das dauert. Man kennt’s. Mit einer halben Stunde Verspätung geht es schließlich los, und ich bin froh, den früheren Zubringer genommen zu haben und nicht die knappe Verbindung mit nur etwa einer Stunde Umsteigezeit in ZRH.

Die Crew serviert ein warmes Frühstück.

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Völlig okay für den kurzen Hüpfer.

In ZRH gibt‘s dann auch noch eine Außenposition im hintersten Eck des Flughafens. Aber ich habe ja Zeit. Also kurz in die Alpine Lounge, weil ich die noch nicht kenne. Dann mit der sehr vollen Heidibahn, durch das sehr volle Terminal E, in die sehr volle Senator Lounge. (WK-Flug, gebucht unter LX-Flugnummer auf 220er-LH-Ticket mit A3*G, öffnet wie erwartet die Türen.)

Schon länger war ich nicht mehr hier, insbesondere die Dessert-Auswahl scheint deutlich reduziert worden zu sein. Egal, die Terrasse ist noch immer schön, und so kann ich zuschauen, wie unsere A343 für den Weiterflug, die frühmorgens bereits aus Afrika angekommen war, von ihrer Parkposition zum Terminal E geschleppt wird.

Das Boarding verläuft geordnet, an Bord gibt’s wenig Überraschendes: Edelweiss hat das Business-Class-Gestühl von Swiss geerbt , etwas aufgehübscht und mit angenehmeren Farben überzogen (das LX-Braun war noch nie mein Ding). Der Thronsitz ließ sich nach der Buchung kostenlos auswählen. (y)

Eigentlich könnte es pünktlich losgehen, doch es gibt erst einen Slot in frühestens 20 Minuten. Auf dem Rollfeld müssen wir noch zwei andere Flugzeuge passieren lassen, so dass die HB-JMF, 22 Jahre alt und auf den Namen „Belalp“ getauft, mit etwa 45 Minuten Verspätung abhebt. Im Laufe des Fluges wird daraus aufgrund starken Gegenwinds sogar noch ein bisschen mehr.

Nach dem Start von Bahn 16 und dem Durchbrechen der Wolkendecke eröffnet sich ein schöner Blick auf die Alpen.

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Service und Essen sind solide.

Es gibt Tomaten-Büffelmozzarella als Vorspeise

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und Birnen-Käse-Ravioli als Hauptgang.

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Das Dessert (Schokoladenmousse) ist zu schnell vertilgt, um es auf ein Foto zu schaffen.

Der Anflug auf Halifax erfolgt aus Nordosten, und die ersten Ausblicke verheißen Gutes: Es hängt schon viel buntes Herbstlaub an den Bäumen, aber es ist auch noch Luft auf der nach oben offenen Indian-Summer-Skala.

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Das Unschöne an der Edelweiss-Business-Class: Sie befindet sich hinter einem großen Economy-Abteil (das die Position von First & Stübli bei LX eingenommen hat) im mittleren Teil des Flugzeugs. Wird durch Tür 1L ausgestiegen, ist folglich das halbe Flugzeug bereits bei der Immigration. Zwar gibt es in Kanada die Möglichkeit, über die ArriveCAN-App vorab die Zollformalitäten zu erledigen, was eine separate Schlange und schnellere Einreise verspricht, aber: „Sorry, Sir, our systems are down“. Also in der normalen Schlange anstehen, bei der auch nur die Hälfte der Automaten funktioniert (der Einreisebereich in YHZ wird gerade umgebaut).

Kurzer Plausch mit der Grenzbeamtin. „Hiking in Cape Breton? Nice. Enjoy your stay.” 🇨🇦

Avis Preferred hat da was nichts vorbereitet, und so zieht sich die Abholung des Mietwagens etwas hin. Es wird dann ein Hyundai Elantra, Modelljahr 2025, 26000 km, in herrlichem Rostschutzfarbengrau. Eigentlich zwei Nummern zu groß für mich, aber wer will bei realpreisigen 313 Euro für elf Tage schon meckern.

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Erster Stopp: Canadian Tire, eine kanadische Kette für Auto- und Campingzubehör. Für umgerechnet 7,02 Euro erstehe ich den vielleicht wichtigsten Ausrüstungsgegenstand der Reise, eine Schraubkartusche mit 226 Gramm feinstem Isobutan-Propan-Gemisch für den Gaskocher. Anschließend wird der direkt daneben liegende Walmart geplündert.

Erschrocken angesichts der hohen Lebensmittelpreise geht es schließlich in den Porters Lake Provincial Park, östlich von Halifax, das praktisch gelegene Ziel für die erste Nacht. Es ist schon dunkel, als ich endlich dort ankomme, und so wird das neu gekaufte, noch nie ausprobierte Zelt direkt mal bei Dunkelheit aufgebaut. Klappt sogar unfallfrei.

Leider ist dieser Teil, da der Reisebericht ursprünglich nicht geplant war, sehr, sehr textlastig geworden. Morgen geht’s dann – auch opulent-bildertechnisch – richtig los.
 

alex42

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02.04.2012
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MUC
Tag 2: Porters Lake Provincial Park – Taylor Head – Whycocomagh Provincial Park

Die Nacht war überraschend feucht am Ufer des Porters Lake und auch recht frisch. Mit den ersten Sonnenstrahlen wird es aber sofort angenehm.

Der Blick vom Frühstückstisch:

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Auch wenn der Provincial Park lediglich Durchgangsstation war, zeigt er mir einmal mehr, was ich an nordamerikanischen National, State und Provincial Parks so schätze: große Campsites inmitten der Natur, wenig Leute, viel Platz und viel Privatsphäre hin zum nächsten Nachbarn. Das findet man in Europa mit seinen meist durchkommerzialisierten und parzellierten Campingplätzen leider so gut wie gar nicht – nicht mal in Nationalparks.

Doch auch der See an sich ist fotogen:

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Im Grunde steht heute vor allem eines auf dem Programm: Strecke machen. Es soll mit nur einer Zwischenübernachtung zum Cape Breton National Park ganz im Osten von Nova Scotia gehen. Zwei Stopps sind dann aber doch geplant, denn eigentlich bin ich ja zum Wandern hier.

Erster Stopp: Martinique Beach

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Einer der vielen schönen Strände mit – der Name ist Programm – leicht karibischem Flair in Nova Scotia, das sich selbst „Canada’s Ocean Playground“ nennt.

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An dieser Stelle vielleicht ein kurzer Einschub: Gut sechs Wochen vor dem geplanten Abflug erreichte mich eine Warnung der „Sicher Reisen“-App vom Auswärtigen Amt. Aufgrund akuter Waldbrandgefahr habe Nova Scotia sämtliche Wanderwege gesperrt – bis Mitte Oktober. Nicht die besten Voraussetzungen für einen geplanten Natur- und Wanderurlaub… Ende August kam von @cas_de, der da gerade auf seinem Roadtrip durch British Columbia war, dankenswerterweise eine erste Entwarnung. Und eine Woche vor Abflug wurden dann auch die letzten Beschränkungen im Westen Nova Scotias aufgehoben. Puh.

Dem zweiten heutigen Stopp steht somit nichts im Wege: Taylor Head Provincial Park, eine gut sechs Kilometer lange Halbinsel an der Südküste. Hier ist auch die erste Wanderung geplant, der Spry Bay Loop. 7,6 Kilometer meint Alltrails. (8,61 Kilometer wird meine Garmin-Uhr später anzeigen.)

Es geht zunächst durch dichtes Gestrüpp, aus dem jederzeit ein Elch springen könnte (macht er natürlich nicht).

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Dann weiter an der Küste.

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Am Südende der Halbinsel wird die Küste felsiger.

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Entlang des Ostufers geht es zurück.

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Auch Flora und Fauna können punkten.

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Am Ende des Trails erwartet den Wanderer schließlich ein weißer Traumstrand mit Karibikflair.

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Übernachtet wird 260 Kilometer weiter im Whycocomagh Provincial Park mit seinem schönen, terrassierten Campingplatz – sehr praktisch gelegen direkt am Trans-Canada Highway Richtung Osten. Dadurch leider recht laut (so ein Zelt hat aber auch verdammt dünne Wände…).

Morgen geht‘s dann weiter im herbstlichen Cape Breton Highlands National Park. In Farbe. Und bunt.
 

malschauen

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05.12.2016
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Da lese ich auch gerne mit, auch wenn wie bei einem meiner Vorredner, das Zelt nicht die Herberge meiner Wahl wäre. Aber ich muss ja nicht :) und für dich passt es :) .
 
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02.04.2012
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Tag 3: Whycocomagh Provincial Park – Cape Breton Highlands National Park – Broad Cove Campground

Beim Open-Air-Frühstück – es gibt Granola, da kein „richtiges“ Müsli aufzutreiben war – bin ich nicht der einzige Körnerliebhaber. In der Ferne lassen es sich zwei Nager gutgehen, die die KI als Streifen-Backenhörnchen identifiziert. Klar, klingt vernünftig. (Zu meiner Verteidigung: Ich bin Physiker, kein Biologe...)

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Der Whycocomagh Provincial Park ist zwar primär Übernachtungsgelegenheit direkt am Highway, hat aber auch zwei kurze Trails. Genau richtig, um sich nach dem Frühstück die Beine zu vertreten.

Es geht auf den Salt Mountain Trail. Der führt moderat bergauf, vorbei an herbstlichem Blätterwerk

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zu einem Aussichtspunkt. Der Blick fällt über die Whycocomagh Bay, mit dem Bras d‘Or Lake in der Ferne.

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Zurück geht’s über den Scout Trail, den Pfadfindende einst angelegt haben – recht uneben und recht unspektakulär durch dichten Wald. Am Ende wartet allerdings eine Überraschung: eine herbstlich bunte Lichtung.

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Auch Bienen sind fleißig (und leider nicht ganz scharf).

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3,7 Wanderkilometer stehen schließlich auf der Uhr.

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Es geht zurück auf die Straße, auf den Trans-Canada Highway, der alle zehn Provinzen Kanadas verbindet und im Osten bis nach St. John’s auf Neufundland führt. So weit will ich allerdings nicht. Auch der Begriff „Highway“ mag etwas irreführend klingen. In dieser Ecke des Landes ist es eine Art Bundesstraße, mit meist einer Fahrspur pro Richtung und vielen Baustellen. Dort stehen dann die aus Nordamerika bekannten menschlichen Ampelmännchen mit ihren drehbaren Stop/Slow-Schildern und halten den Verkehr auf. Und das viel zu oft.

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Die Fahrt zieht sich folglich, irgendwann ist aber der Cape Breton Highlands National Park erreicht und die Eintrittsgebühr (18 CAD für zwei Tage) bezahlt. Es geht zur ersten Wanderung, dem Middle Head Trail, einem einfachen, gut fünf Kilometer langen Spaziergang nicht weit vom Besucherzentrum entfernt. Entsprechend viel ist los.

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Am Südende der Halbinsel (daher der Name „Middle Head“) mache ich Rast. Es gibt Bagel und jene gelblichen Klumpen, die in den Supermärkten hier als „Käse“ verkauft werden.

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Ich genieße die Aussicht und schaue den Vögeln zu, als plötzlich einer etwa 15 Meter an mir vorbeifliegt. „Fette Möwe“ denke ich mir noch. Ist dann aber doch ein Weißkopfseeadler.

Bis das Teleobjektiv hervorgekramt, montiert und schussbereit ist (Merke: Deckel sind immer dann auf dem Objektiv, wenn man sie am wenigsten brauchen kann), ist leider nur noch eine sehr unscharfe Heckansicht möglich.

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Adler aus der Ferne:

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Ab sofort bleibt die Kamera mitsamt Teleobjektiv beim Wandern um den Hals hängen, falls doch einmal Elch und Bär gemeinsam aus dem Gebüsch hüpfen.
 

alex42

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Tag 3: Whycocomagh Provincial Park – Cape Breton Highlands National Park – Broad Cove Campground (Fortsetzung)

Es geht zurück Richtung Parkplatz.

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Auch die Flora kann entzücken.

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Hatte ich erwähnt, dass ich Hardcore-Fan von Farnen bin? Nein? Wird nicht das letzte Bild bleiben.

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Nächste Wanderung: Warren Lake Trail. Es geht knapp sechs Kilometer lang einmal um einen See inmitten der Highlands.

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Badestrand inklusive. (Nicht für mich.)

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Plötzlich raschelt es im Gebüsch. Nein, kein Elch, sondern ein Kragenhuhn (meint Googles KI).

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Die Abendsonne bringt die Herbstfarben nun so richtig zum Leuchten.

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Eine kurze Wanderung geht noch. Broad Cove Mountain Trail, 1,3 Kilometer bis zum Gipfel, dazu 150 teils recht steile Höhenmeter.

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Elche gibt‘s wieder nicht, muss man sich fototechnisch halt mit anderem Getier zufriedengeben: einem Amerikanischen Rothörnchen (genau, meint die KI).

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Ist aber auch in possierliches Mädchen:

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Der „Gipfel“ bietet tolle Fernblicke bei untergehender Sonne.

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Heute waren es zwar immer nur kurze Touren, unterm Strich sind dann aber doch 17,1 Wanderkilometer zusammengekommen (meint die GPS-Uhr).

Übernachtet wird auf dem Broad Cove Campground, einem jener großen Familiencampingplätze mit mehr als 200 Campsites, wie sie mitunter auch in Nationalparks zu finden sind. Im Sommer dürfte es hier ziemlich laut und voll werden. Jetzt, in der Nachsaison, ist tote Hose und ich finde eine schöne, ruhige Ecke.

Morgens geht’s auf den Cabot Trail. Der allerdings ist gar keine Wanderung.
 

alex42

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Tag 4: Broad Cove Campground – Mica Hill – Mkwesaqtuk/Cap-Rouge Campground

Im Grunde bin ich ja bekennender Langschläfer und Spätzubettgeher. So ein Camping-Roadtrip zwingt einem aber einen ganz eigenen Zeitplan auf. Wenn’s dunkel und kühl wird, geht es in den Schlafsack, und bei den ersten Sonnenstrahlen ist man meist schon wach.

Das ist – zumindest im Fall von Ostkanada – gut gegen das Jetlag, vor allem aber ermöglicht es Anblicke, die ich sonst garantiert verschlafen hätte.

So etwas zum Beispiel:

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Auch das Treibgut erstrahlt im warmen Licht der Morgensonne:

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Wobei „warm“ sich lediglich auf die Farbtemperatur bezieht. Ansonsten ist es schweinekalt und unangenehm windig an diesem frühen Morgen.

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Es geht weiter Richtung Osten, tiefer in den Nationalpark hinein, immer an der Küste entlang.

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Erste, sehr kurze Wanderung: Jack Pine Loop/Coastal Trail.

Es geht durch ein nettes Kiefernwäldchen an der Küste, am beeindruckendsten sind aber die hellen Flechten, die den Boden überziehen. Rentierflechten, meint Googles KI, vor wenigen Monaten erst von der kanadischen Post auf einer Briefmarke verewigt.

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Man merkt, es ist Herbst.

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Zurück entlang der Küste.

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Auch Rothörnchen sind wieder unterwegs.

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Es geht weiter. Cabot Trail heißt die Straße, die ringförmig einmal um den Nationalpark herumführt. Sie gilt als eine der schönsten Panoramastraßen Nordamerikas – und ich merke einmal mehr, dass ich mit diesen vermeintlichen Traumstraßen wenig anfangen kann.

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Natur aus dem fahrenden Auto bestaunen, dort anhalten, wo es Verkehrsplaner vorgesehen haben, ein paar Fotos machen und weiterdüsen, ist nicht mein Ding. Ich will die Natur spüren, riechen, sehen. Ich will stoppen, wo ich es für schön halte. Ich will zum Fotografieren meine eigenen Perspektiven suchen.

Nächste Gelegenheit hierzu ist der Mica Hill Trail, 8,2 Kilometer hin und zurück, 200 Höhenmeter.

Der breite Weg führt zuerst durch dichten Wald.

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Alsbald ist aber eine Hochebene erreicht mit viel herbstlichem Gebüsch und schönen Blicken über die nordöstliche Ecke des Nationalparks.

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Der zweite Teil von Tag 4 muss aus Zeitgründen leider an einem anderen Tag folgen. Also morgen.
 

alex42

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Tag 4: Broad Cove Campground – Mica Hill – Mkwesaqtuk/Cap-Rouge Campground (Fortsetzung)

Weiter geht’s mit der Besteigung des Mica Hill, der immerhin sagenhafte 410 Meter hoch ist...

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Die typischen roten Adirondack Chairs, die Parks Canada an Aussichtspunkten aufstellt, dürfen natürlich nicht fehlen.

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Dazu erstrahlt die Taiga, wie der Nationalparkführer die Buschlandschaft mit ihren wenigen, niedrigen Bäumen nennt, in geradezu unwirklichen Farben.

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Beim Abstieg dann nochmal ein Blick auf die Nordspitze von Cape Breton...

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...bevor der gemütliche Wanderweg an einem kleinen See endet.

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Leider hat sich die aus Deutschland mitgebracht Erkältung zwischenzeitlich in einen fiebrigen Infekt verwandelt. Die geplante zweite „Bergtour“, 300 eher steile Höhenmeter auf den Theodore Fricker Mountain, wird daher vorsorglich gestrichen.

Stattdessen nehme ich noch den kurzen MacIntosh Brook Trail mit. Der führt entlang eines Baches durch ein nettes Birkenwäldchen.

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An dessen Ende wartet ein kleiner Wasserfall.

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Es ist dunkel genug, um auch ohne Graufilter mit der Belichtungszeit spielen zu können – und der Bildstabilisator im Objektiv leistet dabei gute Dienste: 1/8 Sekunde bei einer Brennweite von 127 Millimetern, all das aus der Hand mit gerade noch annehmbarer Schärfe. Da kann Fotograf nicht meckern (zumindest dann nicht, wenn er zu faul war, ein Stativ mitzuschleppen).

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Zurück auf dem Cabot Trail. Man merkt, dass der Indian Summer in dieser Ecke des Landes noch ein oder zwei Wochen bis zu seinem Peak vertragen könnte.

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Letzte ganz kurze Wanderung: Bog Trail, ein 500 Meter langer Dielenweg durch ein kleines Moorgebiet.

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Knapp 14 Wanderkilometer sind es dann heute geworden.

Kurze Zeit später kommt das Ziel für die Nacht in Sicht (hinter dem „Buckel“ in der Straße).

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Mkwesaqtuk/Cap-Rouge ist der neueste Campground im Nationalpark. Er liegt spektakulär am Fuß der Berge und zugleich hoch über einer Klippe an Sankt-Lorenz-Golf.

Die Besonderheit: Der Campground verfügt lediglich über sogenannte Walk-in-Sites. Sprich: Man nimmt seinen Krempel, packt in auf einen der bereitstehenden Handkarren (oder in den Rucksack), macht sich damit auf den Weg zu seiner Campsite und baut dort alles auf – heute zur Abwechslung mal bei sehr stürmischem Wind.

Und so wie der Tag begonnen hat – mit einem Sonnenaufgang an der Ostküste von Cape Breton – endet er auch: mit einem fast genauso schönen Sonnenuntergang an der Westküste.

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A perfect day.

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Morgen geht’s dann auf den Highway. Auf einen Wander-Highway.
 

alex42

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Tag 5: Mkwesaqtuk/Cap-Rouge Campground – Skyline Trail - Caribou-Munroes Island Provincial Park

Cap Rouge ist sicherlich einer der besten Campgrounds auf dieser Reise: toll gelegen, ruhig, und zum Frühstück schaut sogar ein tierischer Besucher vorbei. Leider kein Bär, die stromern hier zwar auch herum (weshalb alle Lebensmittel entweder im Auto oder in bärensicheren Boxen verstaut werden müssen), dafür eine Wanderdrossel, laut Wikipedia auch Amerikanisches Rotkehlchen genannt.

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Das erste Ziel heute Morgen ist noch einmal das gleiche wie gestern Abend: der Bog Trail. Denn der Nationalparkführer meint: Elche lieben den Geruch von Moor am Morgen. Nur leider hat ihnen das offenbar niemand gesagt, und so bleibt auch dieser Tag elchlos.

Das Hochmoor in der Morgensonne ist aber auch ohne sie schön.

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Nächster Stopp: Skyline Trail. Das ist der Trail im Cape Breton Highlands National Park, heißt es. Den musst du unbedingt machen, heißt es.

Instagram-Hotspot, schwer gehypt, stark überlaufen.

Parks Canada versucht dem durch ein rigides Parkraummanagement entgegenzuwirken. Es gibt nur eine begrenzte Anzahl an Parkplätzen; sind die voll, wird dichtgemacht und im Umkreis von fünf Kilometern darf dann nirgends (legal) geparkt werden.

Früh am morgen ist zum Glück noch wenig los.

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Auch Kragenhühner sind wieder am Start, dieses Mal auf den Bäumen.

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Nach etwa drei Kilometern ist der Aussichtspunkt erreicht, wegen dem die Massen kommen.

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Man kann entweder auf dem gleichen Weg zurückwandern oder noch eine kleine Schleife durch die schöne Landschaft drehen:

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Die spinnen, die Spinnen.

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Nette Wanderung (8,8 Kilometer zeigt am Ende die GPS-Uhr), mehr aber auch nicht – zumindest nicht in meinen Augen. Da gibt es schönere im Park.

Sehr schön soll zum Beispiel der Acadia Trail gleich nebenan sein, mit einer laut Website „Chance auf Bären und Elche“. Da mein fiebriger Infekt eher schlimmer geworden ist, spare ich mir allerdings schweren Herzens die Tour (vermutlich haben sich all die Viecher nun genau dort versteckt) und mache mich auf die lange Fahrt gen Westen.

Nicht ohne kurz am sehr windigen Le Bloc Beach im Nationalpark für ein paar Fotos zu stoppen.

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Die weitere Fahrt führt bei herrlichem Wetter durch ein herrliche Herbstlandschaft, die aus dem Auto heraus leider nicht so recht zur Geltung kommt.

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Für weitere Fotostopps fehlen mir allerdings Lust und Energie. Ich will ins Bett. Also in den Schlafsack.

Der liegt für diese Nacht 280 Kilometer vom Nationalpark entfernt im Caribou-Munroes Island Provincial Park an der Nordküste von Nova Scotia.

Morgen geht's dann – auch wenn das anders geplant war – aufs Wasser.
 

b58

Erfahrenes Mitglied
12.08.2009
406
3
Mitte Bayerns
Sehr schöner Bericht.
Ich war Anfang Oktober ebenfalls dort unterwegs.
Allerdings habe ich in Bed & Breakfast übernachtet.

Den Skyline Trail konnte ich auch wandern, ich hatte aber Riesenglück überhaupt auf den Parkplatz zu kommen.

Am Montag den 13. Oktober kam ich von Norden her um 11.59 Uhr an den Parkplatz - abgesperrt. Aber beim langsam Weiterfahren sah ich ein Auto mit Warnlicht aus dem Wald kommen. Ich musste weiter, konnte aber nach ca. einem Km wenden.
Bingo - nun war die Einfahrt offen, vor mir 5 Autos, hinter mir kamen dann schnell viele weitere Fahrzeuge.
Ich hatte schon einen Park-Pass und konnte schnell nach hinten auf den Parkplatz fahren und bin losgewandert durch den Wald bis zum Highlight am Bergkamm.
Ich war mehr oder weniger die Erste. Als ich mich umdrehe, sehe ich da 50 bis 100 Menschen aus dem Wald kommen :)
Auf dem Rückweg war ich wieder eine der Ersten - als ich nach ca. 2,5 Stunden an den Parkplatz kam, habe ich mich mit einem Ranger unterhalten.
Wenn jetzt ca. 25 Fahrzeuge den Parkplatz verlassen haben, dann wird er wieder geöffnet.

Dass heißt also, die Zufahrt war morgens mal offen, dann um 12.00 Uhr ca. 15 Minuten geöffnet und danach erst wieder gegen 15.00 Uhr.
Vielleicht ganz gut, dass es diese Einschränkungen gibt.
 

alex42

Erfahrenes Mitglied
02.04.2012
4.249
871
MUC
Tag 6: Caribou-Munroes Island Provincial Park – Prince Edward Island National Park – Kouchibouguac National Park

Heute gibt’s die erste größere Planänderung. Eigentlich war vorgesehen, mich vom Mietwagen auf dem Trans-Canada Highway stur nach Westen kutschieren zu lassen bis in die Nachbarprovinz New Brunswick. Da der Provincial Park, in dem ich die Nacht verbracht habe, aber nur ein paar Kilometer vom Fährterminal der Northumberland Ferries entfernt ist, buche ich für 45 CAD spontan ein Fährticket.

Das soll mich über die Northumberlandstraße nach Prince Edward Island bringen, eine langgestreckte Insel nördlich von Nova Scotia, von der es eine Straßenverbindung nach New Brunswick gibt. Prince Edward Island, kurz PEI, ist die kleinste eigenständige Provinz Kanadas – und so was wie der Sandkasten von Nova Scotia und New Brunswick.

Zunächst aber noch kurz an den wilden Strand des Caribou-Munroes Island Provincial Park.

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Ein bisschen nervig an der Fährverbindung ist, dass man 40 Minuten vor Abfahrt am Terminal sein muss. Das Boarding der MV Northumberland verläuft dann zügig und geordnet; die Fähre ist bei weitem nicht voll.

Volle Fahrt voraus. (Ja, der Himmel war tatsächlich so blau.)

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Nach etwa 75 Minuten ist PEI erreicht.

Das Woods Island Lighthouse.

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Einfahrt in den Hafen.

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Auch auf der Insel enttäuschen die Herbstfarben nicht.

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Erstes Ziel: der Greenwich Dunes Trail im östlichen Teil des Prince Edward Island Nationalparks

Auf zunächst breiten Wegen geht es durch die Natur.

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Vogelbeeren.

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Um die Dünen zu erreichen, hat Parks Canada einen auf Pontons schwimmenden Boardwalk installiert.

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Kanada-Gänse:

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Nein, weder Zuckerwatte, noch Hot Dog on a Stick, sondern Rohrkolben mit unterschiedlich reifem Blütenstand:

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Der Weg endet an einem traumhaften Strand.

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Auch zurück geht man wieder übers Wasser.

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Für einen weiteren Stopp ist noch Zeit: der Cavendish Dunelands Trail im westlichen Teil des Nationalparks.

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Die Saison ist hier bereits vorbei, was man vor allem daran merkt, dass – Zefix, die Fahrt war lang – sämtliche Toiletten abgeschlossen sind...

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Am Ende des kleinen Spaziergangs stehen die roten Cavendish Cliffs.

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Alles ganz nett, das man mitnehmen kann, wenn man gerade da ist. Aber nichts, wofür man extra einen Umweg einplanen müsste, so zumindest mein Eindruck.

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Höchste Zeit für die Weiterfahrt. Auf der knapp 13 Kilometer langen Confederation Bridge geht es über die Northumberlandstraße nach New Brunswick – mein dritter LänderProvinzenpunkt auf dieser Reise.

Parallel zur Küste zieht sich dort der Highway 11 nach Norden. Alle paar Kilometer warnen Schildern vor querenden Elchen. Sind jedoch leere Versprechungen, die Viecher zeigen sich nicht. Wobei man solch einen Koloss auch nicht unbedingt auf der Motorhaube haben will, schon gar nicht bei Nacht.

Kurz vor Einbruch der Dunkelheit – Timing ist alles – erreiche ich schließlich den unaussprechlichen Kouchibouguac National Park, das heutige Ziel.

Morgen: Meer und Moor.
 

shauri

Erfahrenes Mitglied
11.05.2014
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zwischenreisenundwahnsinn.blogspot.com
der sehr schöne Reisebericht von @shauri mit einem ähnlichen Routing, der nicht zuletzt Inspiration für die Reise war, nun schon sieben Jahre alt ist
Huuuuch wie kommt es, dass ich dieses Kompliment erst jetzt lese, nachdem ich über Deinen Reisebericht gestolpert bin und dachte, die Route kommt mir sehr bekannt vor. Danke, und ich geh dann mal nachlesen!
 
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