Fliegen mit Behinderung/Rollstuhl

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Piedra

Erfahrenes Mitglied
28.08.2012
5.114
20
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Airline anrufen, Fall schildern, die buchen das dann entsprechend beim Airport.
 

klm57

Erfahrenes Mitglied
24.07.2016
543
-1
Salzburg
Bei den Amis wird der Disabled Status aber auch inflationär vergeben. Führt dort unter anderem dazu, dass die (besonders auch im Deutschen Videotext ;) noch angepriesenen) "Status"vorteile immer weniger werden...Begründung (und eigtl. auch plausibel): Gleichberechtigung.

So verschwinden an vielen Sehenswürdigkeiten die Fastlane privilegien, Begleitperson nicht mehr für Umsonst usw. usf.

Das ist die Kehrseite der Gleichberechtigung ;) bzw. "Anti"diskriminierung.
Die o.g. 9 Rollstuhlfahrer sind ggf. Schmarotzer, aber verweigerst Du auch nur einem "richtigen" die Gewährten Previlegien wird sich ein Anwalt finden, der Kapital daraus schlägt.

Gebe ich dir vollkommen recht. Sozialschmarotzer gibt es leider überall und im heutigen Leben, das immer stärker von überzogenem Egoismus bis hin zur rücksichtlosen Selbstsucht geprägt ist, gepaart mit einer Geiz ist geil Mentalität, trifft das auch uns Menschen mit Handicap. Dann bucht man halt Eco-Light, simuliert ein besonderes Bedürfnis und schon genießt man von der Fastlane bis hin zum bequemen Transport und Einsteigen in ein leeres Flugzeug VIP-Service. Alle anderen, die diese "Nische" nicht nutzen, werden allesamt als Idioten betrachtet.

Was ich persönlich über derartiges Verhalten denke, schreibe ich hier besser nicht. Ich weiß nur, dass so ein besonderes Exemplar mit mir ordentlich Zoff bekommt, wenn ich einmal eines auf freier Wildbahn ertappe :D.
 

mglast

Erfahrenes Mitglied
27.01.2013
1.895
4
Ich habe mal eine Frage :

Ich bin stark gehbehindert an sich kein Problem da ich damit sehr gut zurecht komme
Anderenfalls aber sind die Wege zb von einen Nationalen zu einen internationalen Abfluggate meistens sehr sehr weit für mich und wenn auch noch zeitdruck herrscht absoluter Stress für mich

Meine Frage: Gibt es eine Möglichkeit diesen Weiten Weg und die Warteschlangen irgendwie zu verkürzen bzw kann man an den Flughafen mit solchen E carts sich führen lassen und muss man sich dafür anmelden

Mehr Hilfe wäre nicht nötig also kein Rollstuhl vor dem Gate oder ähnliches !


.
Ja gibt es!

Melde dich einfach an als
WCHR (Wheelchair Ramp):
Dieser Fluggast benötigt in der Regel keinen Rollstuhl bzw. nur, um längere Wegstrecken zu überbrücken. Er kann selbstständig Treppen steigen.

Genau für sowen wie dich gemacht.


Aber 2 Sachen sind zu beachten.

1. Du darfsat dann nicht mehr am Notausgang sitzen, bzw. da gibt es in 80% der Fälle Probleme.

2. In grob geschätzt 60-90% der Fälle wird dennoch wer mit Rolli am Flieger stehen und dich nötigen Platz zu nehmen.
 
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BjoernSOAD

Erfahrenes Mitglied
31.12.2014
884
0
MUC
Zum Thema USA und "Gehbehinderte" dort gibt es in vielen Freizeitparks die Möglichkeit "Fun-Scooter" zu mieten.
Diese Fun Scooter sind diese "Elektromobile für die ältere Generation". Was passiert?
Jeder Übergewichtige schnappt sich so ein Teil kostete glaube ich $10-20 und erhält damit für sich und die ganze Familie den Zugang zur Fastlane an jedes Fahrgeschäft. Dort steigen diese Leute zügig aus und sitzen in der Achterbahn.
Natürlich gibt es unter diesen Leuten einige Leute die wirklich nicht mehr fit sind, aber manche sind zu faul und möchten gleichzeitig sich dadurch noch einen Vorteil verschaffen.
 
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mglast

Erfahrenes Mitglied
27.01.2013
1.895
4
Zum Thema USA und "Gehbehinderte" dort gibt es in vielen Freizeitparks die Möglichkeit "Fun-Scooter" zu mieten.
Diese Fun Scooter sind diese "Elektromobile für die ältere Generation". Was passiert?
Jeder Übergewichtige schnappt sich so ein Teil kostete glaube ich $10-20 und erhält damit für sich und die ganze Familie den Zugang zur Fastlane an jedes Fahrgeschäft. Dort steigen diese Leute zügig aus und sitzen in der Achterbahn.
Natürlich gibt es unter diesen Leuten einige Leute die wirklich nicht mehr fit sind, aber manche sind zu faul und möchten gleichzeitig sich dadurch noch einen Vorteil verschaffen.




.
Und das Betse ist, in den USA bekommt man wirklich ab einem BMI von 35 oder so eine ganz korrekten Behindertenausweiß mit Parkerleichterung. Gibt es sogar eien Simson Folge zu.

NNeeee die spinnen die Amis.
 
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fhanfi

Erfahrenes Mitglied
20.03.2013
2.152
749
Zum Thema USA und "Gehbehinderte" dort gibt es in vielen Freizeitparks die Möglichkeit "Fun-Scooter" zu mieten.
Diese Fun Scooter sind diese "Elektromobile für die ältere Generation". Was passiert?
Jeder Übergewichtige schnappt sich so ein Teil kostete glaube ich $10-20 und erhält damit für sich und die ganze Familie den Zugang zur Fastlane an jedes Fahrgeschäft. Dort steigen diese Leute zügig aus und sitzen in der Achterbahn.
Natürlich gibt es unter diesen Leuten einige Leute die wirklich nicht mehr fit sind, aber manche sind zu faul und möchten gleichzeitig sich dadurch noch einen Vorteil verschaffen.
Kann ich toppen: Oma (ca. 80) mitgeommen, 8 Familienmitglieder in Fastlane, Oma hat gar keinen Bock auf Achterbahn, bleibt also im Rollstuhl sitzen während der Rest achterbahnt

Btw. genau deswegen nehmen die Previlegien ab....
 
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klm57

Erfahrenes Mitglied
24.07.2016
543
-1
Salzburg
Zurück zum engeren Thema ;).

Ich sitze schon wieder in den Startlöchern. Am nahen Wochenende geht es nach Paris. Ich fliege SZG-VIE-CDG-FRA-SZG.

Habe mir auf meinem Weg des Herantastens an das Leben mit Rollstuhl ein paar neue Hürden eingebaut. Es ist der erste "Umsteiger", noch dazu mit nur 40 Minuten Transferzeit in VIE. Bin am Überlegen, ob ich den Rolli als Gepäck einchecke, um auszuprobieren, wie mir das gefällt. Andererseits hätte ich nix dagegen, den Rolli in CDG am Flieger überreicht zu bekommen und nicht an der Gepäckausgabe. Das werde ich mit den netten Damen am Check-In noch abklären. Der kleine Flughafen SZG ist in dieser Hinsicht ideal - da bekommt man wirklich individuelle Beratung/Betreuung und hat Zeit, sich mit besonderen Bedürfnissen zu beschäftigen. Am Rückflug ist genug Zeit in FRA, sodass ich dort auf jeden Fall meinen eigenen Rolli haben werde.

Dann habe ich erstmals kein Hotel direkt gegenüber dem Airport-Ausgang gebucht, sondern eines, das mit eigenem Shuttle-Bus zu erreichen ist. Auch neu für mich, nicht der Shuttle-Service, sondern zu schauen/lernen, wie die damit umgehen. In einem Mail des Hotels auf meine Ankündigung hin, dass ich mit Rolli komme, war etwas Unsicherheit heraus zu lesen. Zur Not muss halt ein Taxi her.

Ich selbst bin beim Verreisen mit Rolli gar nicht mehr unsicher, wie ich das vor einigen Monaten noch war. Man lernt dazu und gewinnt Erfahrung. Freue mich sehr auf Paris und den tollen Flughafen CDG, die französische Küche und was da sonst noch kommt... :D.
 
Zuletzt bearbeitet:

fhanfi

Erfahrenes Mitglied
20.03.2013
2.152
749
Zurück zum engeren Thema ;).

Ich sitze schon wieder in den Startlöchern. Am nahen Wochenende geht es nach Paris. Ich fliege SZG-VIE-CDG-FRA-SZG.

Habe mir auf meinem Weg des Herantastens an das Leben mit Rollstuhl ein paar neue Hürden eingebaut. Es ist der erste "Umsteiger", noch dazu mit nur 40 Minuten Transferzeit in VIE. Bin am Überlegen, ob ich den Rolli als Gepäck einchecke, um auszuprobieren, wie mir das gefällt. Andererseits hätte ich nix dagegen, den Rolli in CDG am Flieger überreicht zu bekommen und nicht an der Gepäckausgabe. Das werde ich mit den netten Damen am Check-In noch abklären. Der kleine Flughafen SZG ist in dieser Hinsicht ideal - da bekommt man wirklich individuelle Beratung/Betreuung und hat Zeit, sich mit besonderen Bedürfnissen zu beschäftigen. Am Rückflug ist genug Zeit in FRA, sodass ich dort auf jeden Fall meinen eigenen Rolli haben werde.

Dann habe ich erstmals kein Hotel direkt gegenüber dem Airport-Ausgang gebucht, sondern eines, das mit eigenem Shuttle-Bus zu erreichen ist. Auch neu für mich, nicht der Shuttle-Service, sondern zu schauen/lernen, wie die damit umgehen. In einem Mail des Hotels auf meine Ankündigung hin, dass ich mit Rolli komme, war etwas Unsicherheit heraus zu lesen. Zur Not muss halt ein Taxi her.

Ich selbst bin beim Verreisen mit Rolli gar nicht mehr unsicher, wie ich das vor einigen Monaten noch war. Man lernt dazu und gewinnt Erfahrung. Freue mich sehr auf Paris und den tollen Flughafen CDG, die französische Küche und was da sonst noch kommt... :D.
T1 oder T2?
T1 (meisten *A) Ankommen ist ok, abfliegen grauenhaft...Delivery at Aircraft funktioniert i.A...Abflug in T1 wirst Du von gaaaanz wichtigem Betreuungs(beamten)personal (ab)geführt...Die haben da für alles Regeln auch wenn es gar keine Regeln dafür gibt...un Abweichungen von den nicht immer einleuchtenden Regeln gibt es nicht...

Sonst viel Spaß in Paris
 
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klm57

Erfahrenes Mitglied
24.07.2016
543
-1
Salzburg
T1 oder T2?
T1 (meisten *A) Ankommen ist ok, abfliegen grauenhaft...Delivery at Aircraft funktioniert i.A...Abflug in T1 wirst Du von gaaaanz wichtigem Betreuungs(beamten)personal (ab)geführt...Die haben da für alles Regeln auch wenn es gar keine Regeln dafür gibt...un Abweichungen von den nicht immer einleuchtenden Regeln gibt es nicht...

Sonst viel Spaß in Paris

Lieber fhanfi, vielen Dank für die Info!

Ich darf beides ausprobieren. OS aus VIE kommt in T2D an, LH nach FRA geht ab T1. Dann werden mich die Helferlein kennen lernen, wenn sie nicht tun, was ich will...:D.

Scherz beiseite. Meine Erfahrung mit dem Rolli auf Flughäfen wird exponentiell ansteigen. Habe ich bis jetzt 4 Einzelflüge absolviert, so werden es in wenigen Wochen 24 sein. Dann habe ich keine Fragen mehr :D.
 

Maggy1215

Erfahrenes Mitglied
17.12.2015
308
-2
VIE
Ich habe mal eine Frage :

Ich bin stark gehbehindert an sich kein Problem da ich damit sehr gut zurecht komme
Anderenfalls aber sind die Wege zb von einen Nationalen zu einen internationalen Abfluggate meistens sehr sehr weit für mich und wenn auch noch zeitdruck herrscht absoluter Stress für mich

Meine Frage: Gibt es eine Möglichkeit diesen Weiten Weg und die Warteschlangen irgendwie zu verkürzen bzw kann man an den Flughafen mit solchen E carts sich führen lassen und muss man sich dafür anmelden

Mehr Hilfe wäre nicht nötig also kein Rollstuhl vor dem Gate oder ähnliches !


Dafür muss man sich auch anmelden und auch dafür gibt es eine Kategorie --> WCHR. Dabei wird davon ausgegangen, dass man kürzere Strecken alleine gehen kann, aber eben bei weiten Strecken Unterstützung braucht. Allerdings gibt es nicht immer so "Golfwagen". Du wirst also vielleicht trotzdem in einem Rollstuhl geführt.
Du wirst dann bis zum Gate gebracht und auch von dort wieder abgeholt. (aber zum Beispiel bei einer Außenposition nicht mit Hubwagen, weil erwartet wird, dass du Stufen alleine bewältigen kannst.)


Ups ich habe nicht gesehen, dass es noch eine weitere Seite gibt. ;)
 

klm57

Erfahrenes Mitglied
24.07.2016
543
-1
Salzburg
Bericht von meinem Aus"flug" nach Paris.

Mittlerweile kenne ich die Abläufe beim Fliegen mit Rolli, kleine Überraschungen gibt es aber immer wieder. Eigentlich wollte ich SZG-VIE-CDG fliegen, nachdem aber die Wien-Maschine Verspätung hatte, wurde ich sehr kurzfristig auf FRA umgebucht. Für die Helferlein im kleinen Salzburg kein Problem. Werde mittlerweile bereits namentlich begrüßt, man kennt sich und mein Beitrag für ein Feierabendbier findet auch Anklang.

Apropos: wie haltet ihr das? Gebt ihr Trinkgelder für die Helfer? Ich mache es regelmäßig. Bin sonst auch großzügig.

CDG ist schon etwas Besonderes, erst wenn man mit Rollstuhl unterwegs ist. Nachdem ich es nun erlebt habe, muss ich "fhanfi" ohne Einschränkung zustimmen. Genauer gesagt ist es der Terminal 1, an dem LH andockt. Sieht aus wie ein überdimensionaler runder Bunker aus dem Zweiten Weltkrieg mit Anklängen an James Bond Filme der 1970er Jahre. Furchtbar hässlich, der gesamte Flughafen im übrigen, auch die anderen Terminals, ist verdreckt. Da lobe ich mir FRA - welch ein Unterschied!

Nun, das Terminal 1 in CDG bewältigt man ohne Hilfe alleine im Rolli nicht. Die Flugzeuge parken an Satelliten, die nur über Tunnels erreichbar sind, die Achterbahnen gleichen. Steil runter und wieder rauf - mit Muskelkraft nicht zu schaffen. Ich hatte einen netten jungen Burschen aus Mauritius, eigentlich Ingenieur, der bei Boeing in Seattle gearbeitet hat, mit dem ich mich prächtig über die Fliegerei unterhalten konnte. Warum der jetzt in CDG Rollstühle schiebt, weiß ich nicht, aber ich weiß jetzt, was eine Fast-Lane ist :D.

Der Bursche ist an allen an der Passkontrolle und an der Security anstehenden Passagieren mit mir in einem Affenzahn vorbeigepfiffen, hat sie lautstark zum Platzmachen aufgefordert, sodass ich vom Check-in bis zum Gate vielleicht 15 Minuten gebraucht habe - gefühlte Zeit für Fußgänger angesichts der Schlangen: nicht unter 40 Min.

Resümee: ein wiederum gelungenes Wochenende, der Rolli ist definitiv kein Hinderungsgrund, nicht öfter mit dem Flieger auf Reisen zu gehen! Den kostenlosen Hotel-Shuttle in einem großen Bus habe ich mir aber nicht zugetraut und habe mir ein Taxi genommen.

P.S.: was ich feststelle ist, dass der Betreuungsbedarf am besten vor Ort noch einmal präzisiert wird. Die Weitergabe der "Klassen" funktioniert schlicht und einfach nicht. In CDG machte z.B. die Dame beim Check-in handschriftlich (!) auf dem BP eine Ergänzung, sodass man auch später in FRA dachte, ich bräuchte einen Bordrollstuhl. Lässt sich aber alles mit den Helferlein schnell klären. Sonst marschiert noch die ganze Truppe mit der Sänfte an...:D
 
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klm57

Erfahrenes Mitglied
24.07.2016
543
-1
Salzburg
Eine kleine, aber nicht unwichtige Ergänzung habe ich noch.

Ich weiß es nicht ganz genau, aber für meine aktuellen Flugbuchungen hat es bei LH funktioniert: ich kann gratis Sitzplätze buchen (normal € 10.-+), auch wenn ich in der billigsten Klasse gebucht bin - die "besonderen Bedürfnisse" sind natürlich angemeldet.

Jedenfalls hat das für meine relativ kurz bevorstenden Flüge nach DUS und AMS so funktioniert. Auch CDG hat letztes WE in letzter Minute vor dem offenen OLCI meine Buchungen angenommen.
 
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klm57

Erfahrenes Mitglied
24.07.2016
543
-1
Salzburg
Ich habe einmal ein Film letzte Woche gemacht:
Vom Betreten des Airports BKK - Check in - WCHR Service -

https://www.youtube.com/watch?v=DDCv41C0TqI

Wholy smoke, wie du selbst schreibst :). Vielen Dank für das Video! Ich werde es auf Behindertenseiten teilen. Nehme an, du hast nix dagegen ;). Es geht mir einfach darum, anderen Betroffenen die Angst vor dem Verreisen im Flugzeug zu nehmen. Die existiert nämlich und doch ist es das Normalste auf der Welt. Viele haben noch nicht begriffen, dass Behinderung nicht gleich gesetzt werden muss mit auf Dauer zu Hause sein. Das Leben ist anders, aber es muss nicht weniger interessant und schön sein!
 

klm57

Erfahrenes Mitglied
24.07.2016
543
-1
Salzburg
Hallo ihr Lieben!

Nachdem ich auf meiner eigenen Facebook-Seite, auch auf den Rolli-Seiten, immer wieder über meine Reisen, meine Aus"flüge" mit Rollstuhl, berichtet habe, hat mich Elfi Geiblinger vom ORF Salzburg salzburg.ORF.at zu einem 45 minütigen Interview eingeladen. Nachdem ich selbst erst seit August meinen Rolli benutze, zwar viele Erfahrungen gesammelt habe, möchte ich euch doch fragen, wo euch der Schuh mit Behinderungen, speziell beim Reisen, drückt. Vielleicht kann ich das eine oder andere Thema im Interview anschneiden?

Ich bin übrigens seit September auf 24, demnächst 34, Segmente bei M&M gekommen, habe mit einem Flug in F nach LAX den FTL erflogen und bin Mitte Dezember für Hawaii, HNL ex MXP in F gebucht. Damit ist in nur 4 Monaten der SEN im Sack :D.

Reisen im/mit Rolli kann Spaß machen...:).
 
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klm57

Erfahrenes Mitglied
24.07.2016
543
-1
Salzburg
Aus gegebenem Anlass hole ich diesen Thread wieder hervor.

Es gibt ja einige hier im Forum, die behindert herum fliegen :). Ich hatte letztes Wochenende ein Erlebnis mit Eurowings, das mich gelinde gesagt auf die Palme getrieben hat.

Lest bitte selbst, was ich Eurowings geschrieben habe, was ich erlebt habe... Solltet ihr gute Ratschläge für mich haben, wie ich weiter vorgehen soll, wäre ich äußerst dankbar!


Sehr geehrte Damen und Herren!


Noch nie habe ich mich durch eine Airline als Behinderter derart gedemütigt gefühlt, wie ich das letztes Wochenende durch Eurowings erfahren musste. Ich wurde meiner Grundrechte beraubt, mir wurde die eigenständige Bewegungsfreiheit genommen, ich wurde an den Umsteige-Flughäfen HAM und DUS wie ein Stück Gepäck irgendwo hin geschoben, teilweise auch einfach stehen gelassen.
Ich bekam an den Umsteige-Flughäfen nicht meinen eigenen Rollstuhl an der Flugzeugtüre ausgehändigt, wie das allgemein üblich ist, sondern wurde in einen unförmigen, übergroßen und nicht selbst zu bewegenden Stuhl gezwungen. Ich empfand dies als Freiheitsberaubung, als Einschnitt in meine Grundrechte. "Pusher" haben die Kontrolle über mich gehabt. Unwürdig, demütigend!


Aber der Reihe nach.


Ich habe bei Eurowings einen Flug SZG-HAM-LHR-DUS-SZG gebucht, Code... Ordnungsgemäß habe ich die Nutzung eines Rollstuhls während des Buchungsvorganges angemeldet, später per E-Mail die Reservierung eines Sitzplatzes erbeten und bestätigt bekommen. Eurowings wusste also, dass ich mit eigenem Rollstuhl fliege.


Ich bin es gewohnt, dass das fliegen mit Rollstuhl kaum Probleme bereitet. Ich nutze meinen Rollstuhl seit September 2016 und habe in diesen paar Monaten 52 einzelne Flüge/Segmente absolviert, den SEN-Status bei M&M bekommen, #..., und ich genieße es, wieder mobil zu sein. Sogar bis Hawaii in First Class bin ich gekommen.


Ein Flug von Salzburg nach London mit Eurowings sollte mir aber zeigen, was alles schief gehen kann. Ich beschreibe nun taxativ den Ablauf dieses Fluges und die Probleme, die damit verbunden waren.


· SZG-HAM: beim Check-In in SZG habe ich explizit darum gebeten, dass ich in HAM meinen eigenen Rollstuhl an der Flugzeugtüre haben möchte. In SZG hatte man noch nie "Delivery at Aircraft" Tags vorrätig, die jede andere Airline nutzt (das wusste ich bereits von 2 Flügen nach CDG, wo ich einmal 20 Minuten auf meinen Rollstuhl warten musste und dann dieser gnadenhalber doch an die Flugzeugtüre gebracht wurde). Dennoch sollte es kein Problem sein, meinen Rollstuhl in HAM zu bekommen. Wurde mir jedenfalls versichert. Das Problem ist übrigens beseitigt. Nach meiner Rückkehr bin ich zum Check-In in SZG, habe die Sachlage geschildert, und die Tags sind mittlerweile bestellt.


· in HAM: nach der Landung wartete ich, wie gewohnt, bis alle Passagiere das Flugzeug verlassen haben. Dann steige ich aus - mein Rollstuhl ist nicht da! Sehr wohl aber der Rollstuhl einer anderen Passagierin. Insgesamt waren wir zu dritt, die Hilfe in Anspruch nahmen. Das DRK hat einen, in Worten einen, Helfer für 3 Personen zur Verfügung gestellt. Dieser wusste nichts davon, dass ich einen Anschlussflug nach LHR hatte und kümmerte sich um die anderen Passagiere. Das erste Mal, dass EW die Info nicht an den Flughafen weiter geleitet hat! Chaos pur! Ich wurde zunächst irgendwo in einem Gang für 10 Minuten abgestellt, dann wurde ich weiter geschoben, wartete vor einem Lift rund 20 Minuten und glaubte mich vergessen. Bin dann mühsam im Flughafen Zwangsrollstuhl zu einem LH-Gate gerollt und habe dort um Hilfe gebeten. Nach einem Anruf kam dann der Helfer zurück und hat mich auf Verlangen in die SEN-Lounge geschoben. Dort war ich dann über zwei Stunden "gefangen", keine Chance, mich am Flughafen zu bewegen, zu shoppen, oder einfach wie jeder normale Mensch sich zu bewegen. Ich habe eine unheimliche Wut empfunden, war meiner Freiheitsrechte beraubt.


· HAM-LHR: nach Ankunft war mein Rollstuhl verfügbar, offenbar war er gegen meinen Wunsch durchgecheckt worden. Ich dachte ihn auch schon verloren, nach all dem Schlamassel.

· LHR-DUS: die nächste Katastrophe beginnt: eine sehr nette Dame am Check-In, der ich all die Probleme beim Hinflug geschildert habe, die auch nicht wusste, warum das so katastrophal verläuft, hat mir den Rolli ganz auffällig für "Delivery at Aircraft" in DUS getagt. 50 Meter weiter rolle ich zum Special Service Check-In, was ich auf großen Flughäfen immer mache. Dort wurde mir bei Vorlage des Boarding Passes gesagt, dass ich nicht im System wäre, ich nicht als Passagier mit Rollstuhl angemeldet sei. Hat EW das nicht weiter geleitet? Zum zweiten Mal? Das ließ sich, mit Zeitaufwand, reparieren. Ich bin dann selbst durch die Security und wurde später von einem freundlichen Herren aus Sri Lanka von der LH Senator-Lounge abgeholt. Er hat mich an die Türe des Flugzeugs gebracht. Sichtbar für jeden, auch für das Kabinenpersonal (!).


· in DUS: als die letzten Passagiere dabei waren, das Flugzeug zu verlassen, fragte ich aus Reihe 4 die Flugbegleiterin, ob mein Rollstuhl schon da sei. Welcher Rollstuhl, reisen sie mit Rollstuhl, wir wissen nichts davon? Er war also wieder nicht da, das Kabinenpersonal hatte keine Ahnung, obwohl sie sehen mussten, dass ich in LHR im Rollstuhl zum Flugzeug gebracht wurde. Angeblich war das auf der Passagierliste nicht vermerkt. EW zum dritten Mal mit Info/IT-Problemen! Also wurde ich wieder in eine SEN-Lounge geschoben, wo mich eine sehr nette Dame am Empfang getröstet hat. Ich war mittlerweile in Auflösung begriffen.


· DUS-SZG: war nur noch das Tüpfelchen auf dem "i", dass der Lift zum Gate (Außenposition) defekt war und bei offener Türe 10 cm unter der Schwelle stand. Gemeinsam mit einem bemühten, aber irgendwie allein gelassenen jungen Helfer, haben wir dann doch einen Weg über Katakomben, an Müll vorbei, zum Vorfeld gefunden, wo der Hubwagen wartete. Dem Helfer war es peinlich, ich konnte nur noch lachen.
· DUS-SZG: ein schöner Flug :).


Jetzt frage ich mich, wie Eurowings und ich aus diesem Schlamassel unbeschadet heraus kommen?


In Salzburg angekommen, war ich fix und fertig. Es ist nicht einfach, mit dem Rolli herum zu fliegen, aber gewöhnlich genieße ich das. Wie gesagt, 52 Flüge in ein paar Monaten, 48 davon problemlos...

Ich erwarte jetzt einmal Ihre Antwort. Dann werde ich entscheiden, wie ich weiter vorgehe. Ich scheue auch die Öffentlichkeit nicht und nicht den Rechtsweg. Letztendlich ist es eine Frage der Menschenrechte, der Beschneidung von Grundfreiheiten. Mit einer einfachen Entschuldigung wird es gewiss nicht enden. Die habe ich heute schon von der Hotline bekommen.

Ich habe mich so gefreut und das auch in Vielfliegerforen kund getan, dass sich mit EW ex meinem Heimatflughafen SZG viele neue Möglichkeiten ergeben. Dreimal habe ich in 2 Monaten schon EW gebucht. Aber wenn sie so mit Rollis umgehen, dann bleibt es dabei!


Sehr verärgert,
 
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Thaiflyer

vormals wolke1
06.04.2009
1.554
98
76
Thap Khlo/ Thailand
Flug BRE - FRA in C mit LH.
WCHR angemeldet in BRE alles OK, aber dann FRA.
Geparkt am AdW letzte Außenposition und was soll man sagen null Rolliservice in Sicht.
Es war noch ein Pärchen mit mir an Bord, die einen sehr kurzen Umsteigetermin hatten.
Nach geschlagenen 20 Min in der Maschine, kam der Servicewagen endlich an.
Beim Ankunft am Gate noch mal 10 Min, gesessen, da wurde ich mal etwas lauter und bekam endlich einen MA der mich zum Gate brachte.
Durch ein Gespräch mit dem MA war die Auskunt: Wir haben großen Personal Mangel.
 

fhanfi

Erfahrenes Mitglied
20.03.2013
2.152
749
Das ist momentan leider so, nicht nur beim PRM Service, die sind allerdings seit COVID schon recht unterbesetzt. Jetzt hakt es halt überall.
Im Gegenzug wird einem der PRM Service nicht mehr zwingend "übergeholfen" bei Nichtbedarf. Allerdings sollte man als "Reiseteam" auf alle Eventualitäten vorbereitet sein. z.B. nicht funktionierende Aufzüge, treppauf/treppab, Vorfeldposition...Der Klassiker "Aus versicherungstechnischen Gründen" wird nunmehr eher selten als Argumentation für "wollen wir nicht/wissen wir nicht/können wir nicht" angewendet.
 

OnyVaquandmeme

Aktives Mitglied
08.05.2014
146
21
Wir (3P) reisen mit meinem stark gehbehinderten Vater ab FRA und sind dort auf den Mobilitätsservice angewiesen ("arrangiert" vom Reisebüro).
Ich gehe davon aus, dass max. eine Begleitperson zugelassen ist - gibt es eine Möglichkeit, meine Eltern zu Fuss zu begleiten (quasi hinterherrennen) ? Ich würde mich über Erfahrungen freuen, weil ich mir das procedere nur schwer vorstellen kann.
 

Brechten

Erfahrenes Mitglied
11.11.2012
1.475
209
Ich hab da nur nicht ganz aktuelle Erfahrungen. Wir hatten vor COVID meine Ma einmal auf einen Ostertrip nach Mallorca eingeladen, inkl WCHR Service ab/ bis zum Flieger. Sie konnte damals nur kurze Strecken gehen, keine Treppen und nicht lange stehen. Es durfte immer nur 1 Person mitlaufen und auch zB in DUS nach Ankunft mit diesem Hubwagen für Rollis mitfahren. Die andere Person ist normal durch gegangen und wir haben uns am Gepäckband wieder getroffen. Kann sich aber durchaus geändert haben 🤷‍♀️
 
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Simineon

Erfahrenes Mitglied
23.03.2013
6.038
4.623
FRA
Ich finde das immer sehr unschön, dass man keine Auflösung zu den Ärgernissen bekommt, hat sich was getan, was hat sich getan, wie kann man das verhindern ?

Sich einfach nur die Seele aus dem Leib kot*** und dann nie wieder ein Update geben hinterlässt bei mir immer einen schalen Beigeschmack.
 

jaykayham

Erfahrenes Mitglied
14.08.2012
1.662
1.203
inkl WCHR Service ab/ bis zum Flieger. Sie konnte damals nur kurze Strecken gehen, keine Treppen und nicht lange stehen.
Wenn Deine Mutter keine Treppen steigen kann ist es ein WCHS und nicht WCHR! Leider kommt es häufig vor, dass z.B. das Reisebüro den falschen Service bestellt. Ist deshalb so extrem wichtig, da in Hamburg Passagiere mit dem Status WCHR NICHT mehr zum Flugzeug gebracht werden. Zu Frankfurt habe ich leider keine aktuellen Erfahrungen.
 

fhanfi

Erfahrenes Mitglied
20.03.2013
2.152
749
Wenn Deine Mutter keine Treppen steigen kann ist es ein WCHS und nicht WCHR! Leider kommt es häufig vor, dass z.B. das Reisebüro den falschen Service bestellt. Ist deshalb so extrem wichtig, da in Hamburg Passagiere mit dem Status WCHR NICHT mehr zum Flugzeug gebracht werden. Zu Frankfurt habe ich leider keine aktuellen Erfahrungen.
In der Tat sind die Leistungen, die per se nicht immer klar kommuniziert wurden, an den meisten Flughäfen "früher übererfüllt worden".
WCHR - (R steht für Ramp)kurze Strecken inkl. Treppen sind möglich (definiton für jurz gibt es m.E. nicht)
WCHS - (S steht für Steps) kurze Strecken möglich, jedoch keine Treppen (meist bis zur Flugzeugtür)
WCHC - (C steht für Cabin) Pax wird bis zum Sitz gebracht.

Möglicherweise aufgrund von Personalmangel (und zur weltweiten Vereinheitlichung) ist bestimmt auf vielfachen Kundenwunsch der Service auf das minimal notwendige eingedampft.