Flucht aus dem Lockdown; Teil 2

ANZEIGE

HON/UA

Erfahrenes Mitglied
28.02.2011
3.825
6.341
Odessa/ODS/UA
ANZEIGE
Prolog

Kurz nach unserer vorherigen Reise nach Dubai endete der zweite Lockdown in der Ukraine Ende Januar, alles wurde wieder geöffnet, Restaurants (bis 22:00), Gym, Kinos, Shopping Malls. Die Infektionszahlen bewegten sich zwischen 2‘000 und 5‘000 /Tag, wir verzeichneten zwischen 50 und 150 Tote mit/an Covid.

Im Februar sanken unsere Zahlen trotzdem weiter, die Durchseuchung der Bevölkerung wurde ermittelt und lag bei knapp 50%.

Auch die Impfung sollte in die Gänge kommen, wir erhielten die ersten Dosen AstraZeneca, hergestellt in Indien. Die Realität holte uns dann jedoch schnell ein, denn die Impfraten lagen bei knapp 2‘000 pro Tag, selbst nach einem Monat noch unter 10‘000. So gar nicht half die Rede unserer Ex-Premierministerin, welche unseren Impfstoff als ‚Fake‘ aus Indien bezeichnete. Als dann auch noch 2 Personen nur wenige Stunden nach der Impfung verstarben, ein Minister 4 Tage nach der Impfung positiv getestet wurde, schwand das Vertrauen in diesen Impfstoff völlig. Machte aber eigentlich nichts, denn Indien stoppte den Export des Impfstoffs, so dass die angekündigten Lieferungen nicht mehr kamen – dumm für die, die bereits die erste Impfung erhalten hatten. Nun soll es China richten, wir erhielten ganze 220‘000 Dosen.

Ende Februar schwappte die Britische Variante aus der Slowakei zu uns herüber, die Infektionszahlen in der Westukraine stiegen sprunghaft. Man versuchte zwar mittels Straßensperren und Einschränkung des Fernverkehrs diese Mutation vom Rest des Landes abzuhalten, doch dies gelang natürlich nicht. Auch die vielen Touristen aus Europa, welche Kiev für ein Wochenende besuchen, um mal wieder normal leben zu können, haben sicher ihren Teil beigetragen.

Ab Mitte März stiegen die Infektionszahlen im ganzen Land, wir übersprangen die 10‘000-Marke, unser Präsident schloss einen erneuten Lockdown jedoch kategorisch aus, man solle schneller impfen. Russland bot 20 Millionen Dosen Sputnik V kostenlos an, man lehnte dankend ab, der Ukrainer bräuchte keine Hilfe aus Russland.

Als letzte Woche die Infektionszahlen weiter stiegen, die Krankenhausbetten in Kiev bereits zu 74% belegt waren, kündigte man am 19.03. doch einen Lockdown ab dem 20.03., 00:00 an, welcher am 09. April enden soll (was ich bei den aktuellen Zahlen nicht glaube) – wobei die Gyms ausdrücklich geöffnet bleiben sollten.

Die Kurzfristigkeit dieser Maßnahme trug allerdings nicht zu deren Erfolg bei, denn die Restaurants hatten sich bereits für den Ansturm am Wochenende mit Lebensmitteln eingedeckt und war nicht dazu bereit schon wieder große Verluste einzufahren. So bekam man über Telegram die Nachricht welche Restaurants trotzdem öffneten, wie man reservieren konnte und nach der Reservierung das Password, um über den Hintereingang Zutritt zu erhalten. Auch die Clubs öffneten weiter, Zugang über den Hintereingang oder die benachbarte Autowaschanlage. Da das Verbotene besonders verlockend ist, und man nicht wusste wie lange dies noch möglich ist, waren Restaurants und Clubs besonders gut besucht.

Am Montag wurde uns dann im Gym mitgeteilt, dass man morgens die Anweisung erhalten habe, dass man ab Dienstag schließen müsse, auch hier jeden Tag etwas Neues, nicht nur bei Euch.

Dass die Menschen hier die Maßnahmen nicht mehr mittragen liegt am simplen Überlebenswillen: die Reserven der Bevölkerung sind aufgebraucht, es gibt keinen Kündigungsschutz, keine Unterstützung vom Staat, weder für Unternehmen noch für Arbeitnehmer, das Arbeitslosengeld, so man denn einen offiziellen Vertrag hatte, liegt bei bis EUR 30/Monat. Für die Mehrheit der Menschen in der Ukraine geht es ums nackte Überleben.

Und natürlich gibt es Schlupflöcher. Zum Beispiel dürfen Hotelgäste ins Hotelgym, ganz offiziell. Also buchte ich von Mittwoch auf Donnerstag für EUR 36 ein Doppelzimmer im Mercure Kyiv Congress, so dass wir nachmittags am Mittwoch und vormittags am Donnerstag deren Gym nutzen konnten.


Auch Restaurants arbeiten weiterhin ‚durch die Küche‘, Geschäfte nach Anruf und Terminvereinbarung durch den Lieferanteneingang der Einkaufszentren, Clubs sowieso (denn die dürfen ja offiziell seit einem Jahr nicht mehr öffnen). Und ich rede hier nicht von vereinzelten Clubs, wirklich alle Clubs waren geöffnet.

Nachdem wir am Montag von der Gymschließung erfuhren und wir zudem Schneefall hatten, entschloss ich mich, dass es mal wieder Zeit wurde dem Ganzen für ein paar Tage zu entkommen. Dummerweise kam nicht nur ich auf diese grandiose Idee, diese hatten wohl fast alle Ukrainer mit ausreichenden finanziellen Mitteln: Flugtickets in die Sonne waren innerhalb von Stunden nicht mehr verfügbar. Zudem wollten wir beide nicht wieder nach Dubai, Charterflüge buche ich nicht, über 5 Stunden mit Maske wollte ich nicht fliegen – die Auswahl wurde eng. Letztendlich fand ich doch noch etwas Interessantes, buchte Flüge und Hotel, doch dazu Morgen, am ersten Reisetag, mehr.

Am Donnerstag dann die Nachricht von Marinas Mutter, dass sowohl sie wie auch Marinas Brüder alle positiv auf Covid getestet wurden. Da Marina in den letzten Tagen relativ viel Kontakt zu ihrer Familie hatte, ihre Erkrankung nun schon 12 Monate zurückliegt und man nicht weis wie lange die Antikörper schützen, machte sich etwas Panik breit.

Für Freitag hatten wir aber sowieso einen PCR-Test geplant, ohne den wir eh nicht fliegen können.

Wir schlugen bereits um 9 am Testzentrum auf, reihten uns in die Schlange ein.


Interessant dass selbst hier, einem Ort an den man nicht unbegründet kommt, sich einige Herrschaften beharrlich weigerten, in der Schlange die Maske aufzusetzen, für mich besonders verwerflich wenn sich auch alte und gebrechliche Menschen in dieser befinden.

Da das dieses Testzentrum nicht im Zemtrum Kievs liegt (und damit der Test ca. 50% günstiger ist), kann man hier auch gut den Zustand unserer Straßen nach dem Winter erkennen.


Auch die Autobahn zwischen Kiev und Odessa ist eine wahre Katastrophe, weshalb ich mir schlussendlich als Zweitwagen einen gebrauchten SUV zugelegt habe. Es nervt wenn man auf jeder Fahrt einen 2- bis 3-stündigen Zwischenstop einlegen muss, um einen Felge schweißen zu lassen.

Um 20:30 dann unser Ergebnis, Entwarnung, beide negativ. Antikörper scheinen doch länger als nur 9 Monate zu wirken.

Nach diesem Aufatmen und dem Wissen, dass wir weiterhin gut geschützt und negativ gestetet sind, machten wir uns frisch und auf zur Autowaschanlage, durch welche wir in den bereits gut besuchten Club kamen und tanzten mit Freunden bis in den Morgen. Mir ist klar, dass einige das hier verwerflich finden – sehe aber selbst aus genannten Gründen kein Problem.

Die Statistik vom Freitag will ich Euch nicht vorenthalten:
- Im Regierungsauftrag wurden landesweit 6‘000 Antikörpertests gemacht; die Positivrate lag bei 58,7%. Weit sind wir nicht mehr von der Herdenimmunität entfernt, wenn unsere Neuinfektionszahlen so weitergehen.
- 40% der Ukrainer glauben, dass dieses Virus künstlich geschaffen wurde. Davon 31% glauben, dass er als Lehrexperiment geschaffen wurde, 27% glauben, dass es als Biowaffe entwickelt wurde.
- 55% der Ukrainer glauben, dass die Impfstoffe für den Schutz der Bevölkerung geschffen wurden, 38% glauben, dass sie für die Kontrolle der Menschen hergestellt wurden (z.B. Mikrochip)
 

skyblue99

Erfahrenes Mitglied
24.08.2019
4.360
5.463
Da das dieses Testzentrum nicht im Zemtrum Kievs liegt (und damit der Test ca. 50% günstiger ist), kann man hier auch gut den Zustand unserer Straßen nach dem Winter erkennen.

So sahen die Straßen hier im Ruhrgebiet nach dem Eisregen im Februar auch aus, auch wenn relativ schnell vieles zugeflickt wurde. Wenn man mal aber etwas von den Hauptstraßen abfährt, darf man auch Schlaglochslalom fahren.

Lese gerne mit und bin schon gespannt, welches Reiseziel uns enthüllt wird.
 
  • Like
Reaktionen: Bubba und HON/UA

DerSenator

Erfahrenes Mitglied
08.01.2017
6.582
4.235
MUC/INN
Danke für deinen Bericht, schön, dass es weitergeht und schön, dass es viele gibt, die sich nicht entmutigen lassen.
Und vor allem, schön, dass Du dich durch die Moralapostel in deinem letzten Thread nicht hast stören lassen.

Ab Mitte März stiegen die Infektionszahlen im ganzen Land, wir übersprangen die 10‘000-Marke, unser Präsident schloss einen erneuten Lockdown jedoch kategorisch aus, man solle schneller impfen. Russland bot 20 Millionen Dosen Sputnik V kostenlos an, man lehnte dankend ab, der Ukrainer bräuchte keine Hilfe aus Russland.

Wahnsinn. Politische Befindlichkeiten haben mMn in so einer Lage nichts zu suchen. Grenzt schon fast an Mord durch Unterlassen. Aber vielleicht kann man die Kultur auch nicht verstehen, wenn man sie nicht kennt. Würde Israel 20 Mio Dosen aus Deutschland ablehnen? Ich denke nein.
 

Hauptmann Fuchs

Erfahrenes Mitglied
06.04.2011
5.000
4.126
GRQ + LID
Wahnsinn. Politische Befindlichkeiten haben mMn in so einer Lage nichts zu suchen. Grenzt schon fast an Mord durch Unterlassen. Aber vielleicht kann man die Kultur auch nicht verstehen, wenn man sie nicht kennt. Würde Israel 20 Mio Dosen aus Deutschland ablehnen? Ich denke nein.

Ich betrachte das eher so: von 1922 bis 1991 war man Teil eines Bundes zu dem man eigentlich nicht wollte, bzw. im Nachhinein nicht brachtete was man sich vorstellte. Nach dem Auseinderfallen blieben nicht nur die Ruinen (z.B. Tschernobyl) aber musste man auch die Flotte noch dülden, genau so wie eine Abhängigkeit an Energie die ausgenüzt wird um das Land so viel wie möglich im russischer Einflusssphere zu halten. Darüberhinaus besetzten pro-russische (und von Russland understützte) Militanten strategisch wichtige Teilen des Landes. Der Krim wurde ganz von Russland annexiert.

Unter diesen Umständen würde ich als Ukrainer keine Impfstoffe annehmen aus Russland, als Ukrainer russischer Herkunft würde ich es vielleicht anders betrachten. Wenn man denn, unter Betracht Godwin's Law, ein Vergleich mit Israel ziehen möchte, dann eher ob Israel bereit wäre Impfstoffe von Hamas oder aus Iran anzunehmen, und ob es in dieser Hinsicht Unterschiede geben würde zwischen jüdsichen oder arabischen Bürgern in Israel. The answer is trivial and is left as an exercise for the reader.

An HON/UA: gute Reise und viel Spass!
 

Karl Langflug

Erfahrenes Mitglied
22.05.2016
3.259
3.097
Ich betrachte das eher so: von 1922 bis 1991 war man Teil eines Bundes zu dem man eigentlich nicht wollte, bzw. im Nachhinein nicht brachtete was man sich vorstellte. Nach dem Auseinderfallen blieben nicht nur die Ruinen (z.B. Tschernobyl) aber musste man auch die Flotte noch dülden, genau so wie eine Abhängigkeit an Energie die ausgenüzt wird um das Land so viel wie möglich im russischer Einflusssphere zu halten. Darüberhinaus besetzten pro-russische (und von Russland understützte) Militanten strategisch wichtige Teilen des Landes. Der Krim wurde ganz von Russland annexiert.

Unter diesen Umständen würde ich als Ukrainer keine Impfstoffe annehmen aus Russland, als Ukrainer russischer Herkunft würde ich es vielleicht anders betrachten. Wenn man denn, unter Betracht Godwin's Law, ein Vergleich mit Israel ziehen möchte, dann eher ob Israel bereit wäre Impfstoffe von Hamas oder aus Iran anzunehmen, und ob es in dieser Hinsicht Unterschiede geben würde zwischen jüdsichen oder arabischen Bürgern in Israel. The answer is trivial and is left as an exercise for the reader.

An HON/UA: gute Reise und viel Spass!

Putin wird den Impfstoff sicher nicht ohne Forderungen an die Ukraine abgeben. Für Russen ist der Verlust der Ukraine eine Tragödie. Sie finden, ihr kleiner Bruder gehört zu Russland, wir sorgen für ihn, die Ukraine gehört uns. Punkt. Bei einer Diskussion mit einer Russin sagte sie mir, dass ich das nicht verstehe, "aber ich bin Russin". In Lemberg traf ich eine Russin von der Krim, die den Lembergern zu erzählen versuchte - und uns - , wie schön es jetzt auf der Krim sei. Alles sei jetzt gut. Es ist eine unsagbare Ignoranz. Die Westukraine, eine reiche Region mit gebildeten Bürgern wurde spät der Sowjetunion zugeschlagen. Ich könnte mir vorstellen, dass in der Ukraine das Vertrauen in den Staat schwach ist und ein Politiker, der den Sputnik-Impfstoff bestellt, sich kaum mehr im Amt halten könnte.

ooooh, ich bekomme jetzt wieder Lust zu reisen....Seufz
 

Paco

Erfahrenes Mitglied
11.01.2017
572
118
Danke, dass man sich durch deinen Thread etwas von der Realität hier loslösen und wenigstens etwas abschweifen kann. Gute Reise!
 
  • Like
Reaktionen: mainz2013 und HON/UA

nicolai_bayreuth

Aktives Mitglied
14.06.2020
207
89
NUE/LWO
Ich bin auch schon gespannt, wo es hingehen wird, lese gerne mit und wünsche einen schönen Urlaub!

Finde es ganz angenehm, dass es diese deutsche von Neid und Missgunst getriebene Debatte um Urlaubsreisen in der Ukraine nicht gibt. Positiv überrascht war ich, dass vergangene Woche eine (für mich vollkommen akzeptable) Regelung eingeführt wurde, dass Ausländer sich nun vor der Einreise testen lassen müssen, das aber im staatlichen UA:Suspilne-Radio in einer halbstündigen Sendung und auch in den sozialen Medien recht differenziert kommentiert wurde. Schön, wenn man nicht alles Böse im Ausland verortet.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Like
Reaktionen: HON/UA

Aviatar

Erfahrenes Mitglied
14.10.2017
3.609
806
Ich bin auch schon sehr gespannt, so kann wenigstens ein wenig "virtuellen" Urlaub mitmachen.
 
  • Like
Reaktionen: HON/UA

Iscream

Aktives Mitglied
08.08.2011
116
24
CGN
Zum Glück wird mein Traum von letzter Nacht nicht wahr :D habe geträumt die Fortsetzung des Reiseberichts zu lesen und das Ziel war ein Bauernhof mit Fitness im Kuhstall. Zum Glück war der Traum nicht länger. =;
 
  • Like
Reaktionen: HON/UA

HON/UA

Erfahrenes Mitglied
28.02.2011
3.825
6.341
Odessa/ODS/UA
28.03.2021, Tag 1

Wie bereits geschrieben, es sollte in etwas wärmere Gefilde gehen, ungeimpft, ohne tagelange Quarantäne bei Anreise, nicht nach Dubai und ohne Charterflug sowie Flugzeit kürzer 5 Stunden, möglichst Direktflug. Aktuell ‚etwas‘ schwierig…

Irgendwann kam ich auf ‚Kairo‘, welches ich schon öfter besucht hatte, erstmals 1984 im Rahmen einer Mittelmeerkreuzfahrt auf der ‚MS Odessa‘, damals mit meiner Mutter. Seitdem war ich allerdings immer geschäftlich in Ägypten, machte mit Ehefrau Nummer 2 zur Zeit der Ägyptischen Revolution einen Abstecher nach Luxor, das wir damals fast menschenleer vorfanden.

Da ich damals gerade 13 Jahre alt war, sind meine Erinnerungen an Pyramiden, Sphinx und Ägyptisches Museum ziemlich verblasst, aktuell sollte es ein gutes Zeitfenster sein diese Sehenswürdigkeiten ohne Tausende von Touristen besuchen zu können.

Ukraine International (UIA) bietet 2 Mal pro Woche Direktflüge von Kiev nach Kairo an, geflogen wird mit einer Embraer 195 mit 2-2 Sitzkonfiguration, wobei in der Business-Class der Nebensitz durch einen festinstallierten Tisch blockiert wird, die Mittelarmlehne nicht hochklappbar ist.

Da der Preisunterschied zwischen flexibler Premium-Economy zur restriktiven Business-Class viel zu hoch war (statt EUR 400 für das Return-Ticket gleich 1‘200), entschied ich mich es bei diesem 3 ½-Stunden-Flug bei Premium-Eco zu belassen, buchte zwei Fensterplätze in den 3 vorderen Reihen, in der Hoffnung, dass mangels Auslastung die Nebensitze freibleiben würden.

Manchmal verstehe ich die Preisgestaltung der Airlines nicht. Ein Platz in der Premium-Eco kostet Return EUR 400. Würde ich nun den Nebensitz im günstigsten flexiblen Eco-Traif ohne Gepäck zu EUR 300 hinzubuchen (Premium-Eco hat bereits 2x 23 kg Freigepäck), dazu noch den Sitzplatz in den ersten 3 Reihen dazunehmen, für Hin- und Rückflug ein Essen mit Getränken bestellen, den Lounge-Zugang bezahlen, käme ich insgesamt auf EUR 860, und nicht auf EUR 1‘200, wie für die restricted Business-Class veranschlagt wird. Und diese ist im Gegensatz zur Premium-Eco noch nicht einmal umbuchbar.

Den Rückflug legte ich auf die frühen Morgenstunden des kommenden Freitags, so dass wir bequem zum Wochenendclubbing wieder zuhause sein würden.

Dieser Plan änderte sich jedoch als mir von meinem Lieblingsclub am Samstag (27.03.) mitgeteilt wurde, dass man mit der Polizei für das kommende Wochenende keine Einigung erzielen konnte, der Club am 02. Und 03. April geschlossen sein würde.

Damit standen ein paar Tage ‚Meer‘ nichts mehr im Wege, ich entschloss mich unsere Reise etwas umzuplanen.

Das Call-Center der UIA ist allerdings wegen des Lockdowns komplett geschlossen, auf die Idee, dass die Mitarbeiter auch von zuhause telefonieren können ist man bei der Airline
Die Umbuchung der flexiblen Tickets gestaltete sich leider problematisch; ein Anruf im Call-Center von UIA scheiterte, da dieses wegen des Lockdowns komplett geschlossen ist. Auf die Idee, dass Call-Center Mitarbeiter auch von Zuhause arbeiten könnten ist man wohl noch nicht gekommen.

Theoretisch könnte man Online umbuchen, wenn die UIA-Website nicht dauernd eine Fehlermeldung vor der Bezahlung des Tarifwechsels (US$ 0.75) geben würde. Auch auf das Kontaktformular gibt es keine Antwort, selbst ein Anruf am Flughafen brachte nichts. Ich versuchte es immer wieder – und plötzlich, am Vorabend des Reisetages funktionierte es, die Umbuchung inklusive Sitzplatzreservierung ging online durch.

Da selbst bei Premium-Eco keine Verpflegung inkludiert ist, entschlossen wir uns bei wunderschönem Sonnenschein ein leckeres Mittagessen in einem offiziell geschlossenen Restaurant einzunehmen.

Unser Lieblingsrestaurant in Kiev liegt abseits der Hauptstraßen, hinter dem ‚101 Tower‘, in welchem das Headquarter von Samsung untergebracht ist. Das Lokal wird von einem Koreaner betrieben, welcher nach seiner Tätigkeit bei Daewoo in der Ukraine hängengeblieben ist. Auch der Koch ist Koreaner, so dass man authentisch koreanische Küche erhält, was man auch an den zahlreichen koreanischen Gästen und der elektronischen Golfanlage im Nebenraum erkennen kann.

Ein modisches Interieur sollte man bei einem Koreaner nicht erwarten, und so ist auch hier alles sehr einfach gehalten, die Möbel doch schon etwas abgestossen.

Wir nahmen Platz, bestellten eine scharfe Kimchi-Suppe sowie traditionelles Bibimbab, welches beides, wie immer, hervorragend mundete.


Die Rechnung kam, inklusive Coke Zero und Ingwer-Tee auf US$ 20, teuer im Vergleich zum Business-Lunch an Wochentagen.

Mit dem SUV brabbelnd nach Hause, wo wir unsere Koffer für die bevorstehende Reise packten, ich via App den Online-Check-In vollzog. Es bestand weiterhin Hoffnung, dass die Nebenplätze frei bleiben. Allerdings war auf dem Boarding-Pass ‚Economy-Standard‘ statt der gebuchten ‚Economy-Premium‘ vermerkt – das könnte noch Probleme am Flughafen mit dem Gepäck geben.


Fun-Fakt am Rande: mein Bodyguard nutze die freien Tage, buchte für seine Freundin und sich ebenfalls eine Reise in die Sonne, ohne zu wissen wo ich gebucht hatte. Wie es sich herausstellte buchte er ganze 15 km von uns entfernt, allerdings zu völlig anderen Tarifen…

Eine Woche Pauschalurlaub, inklusive Flug, Airport-Transfer, 6 Übernachtungen in einem Hilton, All-Inclusive, zu US$ 500, für 2 Personen !!!

Um 17 Uhr ging es endlich los, die 3 Gepäckstücke wurden in den Kofferraum verfrachtet, mein Fahrer brachte uns via Autobahn


zum 20 km östlich Kievs gelegenen Flughafen Borispol,


der Einzige, der sich aktuell in Betrieb befindet.

Nachdem wir im Außenbereich noch eine Zigarette geraucht hatten (drinnen herrscht dank Covid aktuell Rauchverbot – außer auf dem Rauchbalkon der Business-Class-Lounge), ging es nach dem Vorzeigen von Pass und Flugticket ins fast menschenleere Terminal, wo wir gleich 3 leere Schalter der UIA vorfanden.

Entsprechend schnell und freundlich wurden unsere Gepäckstücke auf Reise geschickt, wir erhielten Boardingpässe mit neuen Sitzplätzen, da die Nebensitze unserer ursprünglichen Auswahl beide belegt waren. Sitzen wir eben auf 6D und 7D, statt 5A und 5D.


Weiter zu Security- und Passkontrolle, welche mangels anderer Passagiere ebenfalls in Windeseile durchlaufen waren.


PE und Statuslosigkeit bei UIA ergeben natürlich keinen Loungezugang, und so verbrachten wir die 30 Minuten bis zum Boardingbeginn im fast leeren Abflugbereich,


direkt am Gate D7, mit Blick auf unser Transportmittel.


‚Wer bitte fliegt nach Cairo ?‘, dachte ich mir bei der doch sehr guten Flugauslastung, welche ich während des Check-Ins auf dem Computerbildschirm erkennen konnte,

Die Antwort war ‚kaum Ukrainer‘, denn am Gate saßen fast ausschließlich Ägypter, welche aus allen Teilen Europas über KBP in die Heimat fliegen.

Sehr frühzeigt begann der Boardingprozess, wir entschlossen uns sitzenzubleiben, würden noch lange genug in der Embraer sitzen.

Obwohl mehrfach laut und deutlich auf Englisch gesagt wurde, dass man Boardingpass, Reisepass und Covid-Test bereithalten soll, waren die meisten bei der Kontrolle doch recht überrascht, mussten den Test erst langwierig aus dem Handgepäck herauskramen. Dass das nicht gerade die Geschwindigkeit förderte dürfte klar sein.


Wie es aber 3 Herrschaften mit abgelaufenem Covid-Test (älter als 72 Stunden) überhaupt bis Kiev geschafft hatten bleibt ein Rätsel. Da müssen die Herrschaften an den Ursprungsflughäfen richtig Mist gebaut haben.

Es folgten nun einige Diskussionen, welche nichts brachten. Den 3 Herren wurde das Boarding verweigert, das Gepäck würde ausgeladen, man brachte sie in Begleitung von Sicherheitspersonal zum Testzentrum in der Nähe der Passkontrolle; keine Ahnung wie es nun mit denen weitergeht.

Wir betraten kurz vor offizieller Abflugzeit das Flugzeug, unsere Nebenplätze blieben wirklich frei, was den 3.5-Stunden-Flug erträglich machen sollte.

Da das Gepäck der 3 Herrschaften jedoch ausgeladen werden musste, verzögerte sich unser Abflug um 25 Minuten, bis es endlich in den bereits nächtlichen Himmel über Kiev ging.

Das Essen wurde an diejenigen ausgeteilt, welche dies vorbestellt hatten, wir anderen erhielten eine kleine Flasche Wasser. Wir vertilgten eine mitgebracht Packung Leibniz-Butterkekse, etwas das man erst richtig zu schätzen lernt, wenn man diese nicht an jeder Ecke bekommt.

Nachdem wir das absolut lächerliche Covid-Formular für Ägypten ausgefüllt hatten, in welchem die Zeilenabstände so gering sind, dass man gar keine leserliche Information eintragen kann, machten wir die Augen zu und wappneten uns für das was da noch kommen solle.

Mit knapp 30 Minuten Verspätung verließen wir die Reiseflughöhe, flogen über das nächtlich beleuchtete Kairo


zum Flughafen CAI, dockten an einer Gateposition an.

Das Terminal 2 war menschenleer,


wir waren wohl das einzige Flugzeug welches so spät ankam. So war es auch nicht verwunderlich, dass wir innerhalb von Minuten den Visa-Stamp für US$ 25/Person erstanden,


durch die Passkontrolle und unser Gepäck vollzählig in Händen hielten.

Nach dessen Durchleuchtung durften wir in die Ankunftshalle, wo uns die Taxi-Mafia gleich eine Fahrt zum Hotel für US$ 35 andrehen wollte.

Ich erstand lieber eine SIM-Karte zu ca. US$ 18,


bestellte ein UBER zu US$ 9.

Leider ist es UBER nicht erlaubt bis vor die Ankunftshalle zu fahren, man muss mit Sack & Pack zum Parkplatz, was eine Fahrt mit dem Aufzug inkludiert.

Der Taxifahrer fand uns zum Glück, wir waren auch die einzigen Europäer welche vor dem Parkplatz mit Gepäck warteten. Per Dacia Logan durch das nächtliche Kairo in Richtung Nil, verwunderlich was in Kairo an alten, ramponierten Kisten durch die Gegend fährt, selbst in der ländlichen Ukraine sieht man nicht mehr so viele Schiguli (Lada).

Das Sheraton Cairo & Casino liegt etwas ungünstig an einem Kreisverkehr, man sieht das Hotel in 15 Metern Entfernung – und muss noch fast 10 Minuten fahren, um zu dessen Eingang zu gelangen.

Ein großer Deutscher Schäferhund begutachtete unser Gepäck, dann durften wir endlich hinein, hinauf zur Rezeption, wo man sich für meine Treue bedankte – und mir ein Standardzimmer anbieten wollte, kurz vor Mitternacht.


Natürlich waren über die Bonvoy-App noch alle Suiten buchbar, der Herr am Frontdesk tat überrascht und teilte mir mit, dass gerade eine Ecksuite freigeworden wäre, man diese aber noch reinigen müsse, was ca. 30 bis 40 Minuten dauern würde.

Da uns eh der Magen knurrte, sagte ich diesem Deal zu, wir setzten uns in den Bar- und Restaurantbereich der Lobby,


bestellten kalte Meze und Kebab.

Selten habe ich in den letzten Jahren erlebt, dass man in einer Hotellobby, gar im Restaurantbereich noch ungezügelt rauchen durfte.

Das Essen war ‚okay‘, wir hatten auch nichts anderes erwartet, die Auswahl war um Mitternacht und dazu hundemüde nicht mehr besonders groß.

Um kurz vor 1 erhielten wir unsere Zimmerkarte für den South-Tower, gingen in unsere Suite (ohne Nil-View),






packten unsere Sachen aus und legten uns schlafen, was uns auch innerhalb von Sekunden gelang.
 

lance89

Erfahrenes Mitglied
28.01.2014
254
283
Lieber Christian,

Ich freue mich schon auf deinen Bericht!
Sag mal, die Strasse die du beim Testcenter ausserhalb Kievs fotografiert hast, werden die jeweils nach dem Winter wieder repariert, oder lässt man es, bis die Strasse nicht mehr befahrbar ist?

Viel Spass in Ägypten :)
 

Blackjack

Erfahrenes Mitglied
14.05.2011
426
208
Lieber Christian,

Ich freue mich schon auf deinen Bericht!
Sag mal, die Strasse die du beim Testcenter ausserhalb Kievs fotografiert hast, werden die jeweils nach dem Winter wieder repariert, oder lässt man es, bis die Strasse nicht mehr befahrbar ist?

Viel Spass in Ägypten :)

2 Möglichkeiten, je nach Budget der Gemeinde:

1. Straße wurde seit 20 Jahren nicht mehr repariert.
2. Straße wird jährlich repariert, um den „otkat“ zu bekommen.
 

HON/UA

Erfahrenes Mitglied
28.02.2011
3.825
6.341
Odessa/ODS/UA
29.03.2021, Tag 2

Bereits um 08:30 waren wir hellwach, ich bereitete uns in der Nespressomaschine zwei starke Kaffee zu, welchen wir auf unserem Balkon in Kombination mit einer Morgenzigarette und grässlichem Ausblick auf ein Bankgebäude zu uns nahmen.


Hätten wir auf den morgendlichen Nil geblickt, der Tage hätte perfekt begonnen.

Direkt unter uns der Hotelpool – mit einem riesigen Zelt überdacht. Der Sinn erschließt sich mir nicht.


Der Weg zum Frühstück (aktuell wird dies nicht in der Club-Lounge angeboten) ist ziemlich weit, das Restaurant dafür mit seinem scheußlichen Design, dazu noch fast menschenleer, ziemlich trostlos.

Das Angebot, welches einem von einem sehr eingeschränkten Buffet von Kellnern serviert wird, auch nicht gerade der Hammer. Aber Hummus, Labneh und Baba Ganoush munden zum Glück meist, dazu frischen Guavensaft, starken Espresso und der erste herrliche Blick auf den Nil.




Bereits um 10 bestellten wir ein UBER zum Hotel, was ein schwieriges Unterfangen werden sollte und ganze 30 Minuten in Anspruch nahm bis der 5. Fahrer die Tour nicht cancelte und wirklich vor dem Hotel aufschlug. Morgen wissen wir es besser, gehen zum Kreisverkehr und bestellen dort eine Fahrgelegenheit.

Die Fahrt war abenteuerlich, ‚Indien-Light‘ trifft es am besten, mit dem ganzen Gehupe und lokalen Fahrstil. Wieder sahen wir unzählige Oldtimer und auch neuere Importmodelle aus der Ukraine, sprich Daewoo Lanos. Aber auch tierisches war zur genüge im Gewusel unterwegs.


Marina staunte nicht schlecht.

Unser Ziel war ‚Old Cairo‘ mit seinem koptischen Viertel und unzähligen Kirchen und Klöstern.

Normalerweise ist hier recht viel los, aktuell jedoch sehr angenehm, auch die meisten Souvenirläden mit ihren unangenehmen Schleppern geschlossen.


Wir fanden den Eingang, gingen nach unten und in das tiefer gelegene Viertel.


Wir begutachteten die erste Kirche,


liefen weiter zum Friedhof, begutachteten diesen ausgiebig, vor allem die Familiengruften, welche aber leider meist dem Verfall preisgegeben sind.


Weiter zur St. George’s Kirche,


auch hier alles schön leer.


Am koptischen Museum vorbei zur wichtigsten Stätte der Kopten in Ägypten, der ‚Hängenden Kirche‘.


Von außen schön anzusehen wurde es innen interessanter, denn es fand gerade ein Gottesdienst statt, es war zwar sehr verräuchert, dafür roch es aber sehr angenehm.


Die etwas nördlich gelegene Moschee des ‚Amr ibn al-As‘ war leider zu Besichtigungszwecken wegen Covid nicht zugänglich, man ließ uns jedoch freundlich bis ans Eingangstor, so dass wir wenigstens einen Blick nach Drinnen erhaschen konnten.

Nun war es Zeit für einen ersten ägyptischen Kaffee, schon stark, mit Kardamomgeschmack.


Das nächste UBER brachte und weiter nördlich, über den Tahrir-Platz zur Al Azhar Moschee, ebenfalls für Besichtigungen geschlossen.


So ging es gleich durch eine saubere und gut beleuchtete Fußgängerunterführung hinüber zum Khan-El-Chalili-Bazar, einer der ältesten noch in Betrieb befindlichen Bazare der Welt.

Auch hier das übliche Angebot, wenigstens wurde man nicht zu aufdringlich angesprochen.


Vorbei an der Hussein Moschee,


durch die Gassen des Bazars


zum Naguib Mahfouz Coffee Shop, welcher vom Oberoi Hotel betrieben wird. Klar ist dieses Café ziemlich touristisch, aber eben doch sehr nett gemacht, um etwas ein orientalisch-koloniales Gefühl zu erhalten.


Wir nahmen Platz, bestellten eines der typisch ägyptischen Desserts, ‚Roz bil laban‘, Milchreis, welcher mit Rosinen, Nüssen und Kokosnussflocken vermischt wird, dazu einen Cantaloupe-Saft und ein weiteres Getränk auf Tamarinden-Basis.


Nachdem wir etwas die hübsche Atmosphäre genossen hatten, machten wir noch einen kleinen Rundgang durch den Bazar, begutachteten das Angebot.




Wieder per UBER zu einem kleinen Mittagsimbiss, welchen ich im ‚Felfela Express‘ einnehmen wollte, einem einfachen Imbiss nahe des Tahrir-Platzes.




Wir fanden eine Speisekarte in Englischer Sprache, bestellten Shawerma


und Hawawshi,


beides sehr lecker, vor allem das Shawerma in diesem unglaublich luftigen ägyptischen Weißbrot, cremig durch den zerlaufenen Käse.

Diesmal zu Fuß über den Tahrir-Platz


und weiter per UBER zurück zum Hotel.

Hier angekommen wechselten wir im North-Tower bei einer Bankfiliale Geld in lokale Währung, begaben uns zum South-Tower, wo sich im 26. Stockwerk die Club-Lounge befindet – auch diese komplett leer.


Wir nahmen an einem Tisch mit herrlichem Ausblick Platz,




im fernen Hintergrund sogar die Pyramiden erkennbar.


Nach einem Diet Pepsi hinunter ins Zimmer, es war Zeit um das Gym auszukundschaften.

Für ein Hotel-Gym ist dieses sehr groß und zudem überaus gut ausgestattet,






so dass wir die nächsten 1 ½ Stunden den Milchreis und das Mittagessen abtrainierten. Dies war übrigens der erste gutbesuchte Ort in Kairo, teilweise waren über 25 Personen anwesend.

Gegen 18:30 Uhr zurück ins Zimmer, Marina wollte sich ausruhen, ich musste ein Mietvertrag vorbereiten und den Reisebericht schreiben.

Nachdem Marina über eine Stunde geschlafen hatte holte ich sie aus ihren Träumen, wir machten uns frisch und begaben uns zum Kreisverkehr nördlich des Hotels, wo ich ein UBER bestellte.

Wir fuhren auf die Zamalek-Insel im Nil, bisher die schönste Gegend, die wir in Kairo gesehen hatten. Wunderschöne alte Kolonialbauten, viele Botschaften, modische Geschäfte und Restaurants.

Auch das von mir gewählte Restaurant ‚Tabali‘ lag hier, ein netter Farbklecks in der ansonsten grau-beigen Hausfassaden.


Das Restaurant ist eher klein, es gab 2 Bartische und 3 kleinen normale Tische.


Da auch hier nicht gerade Andrang herrschte bekamen wir sofort einen Tisch, wählten aus der Speisekarte ‚Makkaroni mit Rinderleber, Kofta (Shish-Kebab), mein geliebtes Baba Ganoush und ‚Rehab‘, eine weitere Meze aus Aubergine, jedoch süß-säuerlich mariniert.




Die Makkaroni waren leider etwas überkocht, die Sauce in Kombination mit der Leber sehr lecker. Dafür war der Rest ‚ideal‘, das Baba Ganoush sehr mild, das Kebab vom Lamm wunderbar saftig. Highlight war jedoch das ‚Rehab‘, eine wahre Geschmacksexplosion.

Inklusive Tee und Coke Zero kam die Rechnung auf knapp US$ 20, ein sehr guter Deal für das Gebotene.

Die Rückfahrt zum Hotel war ein Abenteuer, selbst für mich, der einiges gewöhnt ist. Erst heizte der Taxifahrer durch die Stadt, um dann die Orientierung zu verlieren. Als er auf der Stadtautobahn zum zweiten Mal die Abbiegung verpasste und wir uns immer weiter vom Hotel entfernten, hielt er plötzlich auf der Überholspur an, legte den Rückwärtsgang ein und fuhr trotz regen und schnellen Verkehrs bis zur Abbiegung zurück.

Von da an leitete ich ihn mittels Handzeichen zum Hotel, welches wir zum Glück gesund und munter, jedoch mit etwas mehr Adrenalin im Blut, erreichten.

Noch ein Abstecher auf den Balkon der Club-Lounge im 26. Stockwerk, von wo wir den Ausblick über das nächtliche Kairo genossen.
 

KAFlieger

Erfahrenes Mitglied
17.07.2018
954
2.300
Sehr cool, HON/UA-Fanboys (wie ich) dürften wieder auf ihre Kosten kommen. Danke für deine Mühen bei der ausführlichen Berichterstattung!, Kairo steht dieses Jahr bei uns auch noch auf dem Plan, mal schauen ob/wann es dann tatsächlich durchgezogen wird - der Bericht passt da wie die Faust aufs Auge (y)
 

Cflyer

Erfahrenes Mitglied
11.10.2015
1.766
591
HPN
Interessant wie immer!

Cairo wäre auch mal wieder eine Destination der man nochmal eine Chance geben könnte. War ich zwar schon zweimal aber die Optionen sind ja durchaus nicht üppig die Tage. Auf ein Shawarma nach CAI :D
 
  • Like
Reaktionen: kidcreole und HON/UA