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Prolog
Kurz nach unserer vorherigen Reise nach Dubai endete der zweite Lockdown in der Ukraine Ende Januar, alles wurde wieder geöffnet, Restaurants (bis 22:00), Gym, Kinos, Shopping Malls. Die Infektionszahlen bewegten sich zwischen 2‘000 und 5‘000 /Tag, wir verzeichneten zwischen 50 und 150 Tote mit/an Covid.
Im Februar sanken unsere Zahlen trotzdem weiter, die Durchseuchung der Bevölkerung wurde ermittelt und lag bei knapp 50%.
Auch die Impfung sollte in die Gänge kommen, wir erhielten die ersten Dosen AstraZeneca, hergestellt in Indien. Die Realität holte uns dann jedoch schnell ein, denn die Impfraten lagen bei knapp 2‘000 pro Tag, selbst nach einem Monat noch unter 10‘000. So gar nicht half die Rede unserer Ex-Premierministerin, welche unseren Impfstoff als ‚Fake‘ aus Indien bezeichnete. Als dann auch noch 2 Personen nur wenige Stunden nach der Impfung verstarben, ein Minister 4 Tage nach der Impfung positiv getestet wurde, schwand das Vertrauen in diesen Impfstoff völlig. Machte aber eigentlich nichts, denn Indien stoppte den Export des Impfstoffs, so dass die angekündigten Lieferungen nicht mehr kamen – dumm für die, die bereits die erste Impfung erhalten hatten. Nun soll es China richten, wir erhielten ganze 220‘000 Dosen.
Ende Februar schwappte die Britische Variante aus der Slowakei zu uns herüber, die Infektionszahlen in der Westukraine stiegen sprunghaft. Man versuchte zwar mittels Straßensperren und Einschränkung des Fernverkehrs diese Mutation vom Rest des Landes abzuhalten, doch dies gelang natürlich nicht. Auch die vielen Touristen aus Europa, welche Kiev für ein Wochenende besuchen, um mal wieder normal leben zu können, haben sicher ihren Teil beigetragen.
Ab Mitte März stiegen die Infektionszahlen im ganzen Land, wir übersprangen die 10‘000-Marke, unser Präsident schloss einen erneuten Lockdown jedoch kategorisch aus, man solle schneller impfen. Russland bot 20 Millionen Dosen Sputnik V kostenlos an, man lehnte dankend ab, der Ukrainer bräuchte keine Hilfe aus Russland.
Als letzte Woche die Infektionszahlen weiter stiegen, die Krankenhausbetten in Kiev bereits zu 74% belegt waren, kündigte man am 19.03. doch einen Lockdown ab dem 20.03., 00:00 an, welcher am 09. April enden soll (was ich bei den aktuellen Zahlen nicht glaube) – wobei die Gyms ausdrücklich geöffnet bleiben sollten.
Die Kurzfristigkeit dieser Maßnahme trug allerdings nicht zu deren Erfolg bei, denn die Restaurants hatten sich bereits für den Ansturm am Wochenende mit Lebensmitteln eingedeckt und war nicht dazu bereit schon wieder große Verluste einzufahren. So bekam man über Telegram die Nachricht welche Restaurants trotzdem öffneten, wie man reservieren konnte und nach der Reservierung das Password, um über den Hintereingang Zutritt zu erhalten. Auch die Clubs öffneten weiter, Zugang über den Hintereingang oder die benachbarte Autowaschanlage. Da das Verbotene besonders verlockend ist, und man nicht wusste wie lange dies noch möglich ist, waren Restaurants und Clubs besonders gut besucht.
Am Montag wurde uns dann im Gym mitgeteilt, dass man morgens die Anweisung erhalten habe, dass man ab Dienstag schließen müsse, auch hier jeden Tag etwas Neues, nicht nur bei Euch.
Dass die Menschen hier die Maßnahmen nicht mehr mittragen liegt am simplen Überlebenswillen: die Reserven der Bevölkerung sind aufgebraucht, es gibt keinen Kündigungsschutz, keine Unterstützung vom Staat, weder für Unternehmen noch für Arbeitnehmer, das Arbeitslosengeld, so man denn einen offiziellen Vertrag hatte, liegt bei bis EUR 30/Monat. Für die Mehrheit der Menschen in der Ukraine geht es ums nackte Überleben.
Und natürlich gibt es Schlupflöcher. Zum Beispiel dürfen Hotelgäste ins Hotelgym, ganz offiziell. Also buchte ich von Mittwoch auf Donnerstag für EUR 36 ein Doppelzimmer im Mercure Kyiv Congress, so dass wir nachmittags am Mittwoch und vormittags am Donnerstag deren Gym nutzen konnten.
Auch Restaurants arbeiten weiterhin ‚durch die Küche‘, Geschäfte nach Anruf und Terminvereinbarung durch den Lieferanteneingang der Einkaufszentren, Clubs sowieso (denn die dürfen ja offiziell seit einem Jahr nicht mehr öffnen). Und ich rede hier nicht von vereinzelten Clubs, wirklich alle Clubs waren geöffnet.
Nachdem wir am Montag von der Gymschließung erfuhren und wir zudem Schneefall hatten, entschloss ich mich, dass es mal wieder Zeit wurde dem Ganzen für ein paar Tage zu entkommen. Dummerweise kam nicht nur ich auf diese grandiose Idee, diese hatten wohl fast alle Ukrainer mit ausreichenden finanziellen Mitteln: Flugtickets in die Sonne waren innerhalb von Stunden nicht mehr verfügbar. Zudem wollten wir beide nicht wieder nach Dubai, Charterflüge buche ich nicht, über 5 Stunden mit Maske wollte ich nicht fliegen – die Auswahl wurde eng. Letztendlich fand ich doch noch etwas Interessantes, buchte Flüge und Hotel, doch dazu Morgen, am ersten Reisetag, mehr.
Am Donnerstag dann die Nachricht von Marinas Mutter, dass sowohl sie wie auch Marinas Brüder alle positiv auf Covid getestet wurden. Da Marina in den letzten Tagen relativ viel Kontakt zu ihrer Familie hatte, ihre Erkrankung nun schon 12 Monate zurückliegt und man nicht weis wie lange die Antikörper schützen, machte sich etwas Panik breit.
Für Freitag hatten wir aber sowieso einen PCR-Test geplant, ohne den wir eh nicht fliegen können.
Wir schlugen bereits um 9 am Testzentrum auf, reihten uns in die Schlange ein.
Interessant dass selbst hier, einem Ort an den man nicht unbegründet kommt, sich einige Herrschaften beharrlich weigerten, in der Schlange die Maske aufzusetzen, für mich besonders verwerflich wenn sich auch alte und gebrechliche Menschen in dieser befinden.
Da das dieses Testzentrum nicht im Zemtrum Kievs liegt (und damit der Test ca. 50% günstiger ist), kann man hier auch gut den Zustand unserer Straßen nach dem Winter erkennen.
Auch die Autobahn zwischen Kiev und Odessa ist eine wahre Katastrophe, weshalb ich mir schlussendlich als Zweitwagen einen gebrauchten SUV zugelegt habe. Es nervt wenn man auf jeder Fahrt einen 2- bis 3-stündigen Zwischenstop einlegen muss, um einen Felge schweißen zu lassen.
Um 20:30 dann unser Ergebnis, Entwarnung, beide negativ. Antikörper scheinen doch länger als nur 9 Monate zu wirken.
Nach diesem Aufatmen und dem Wissen, dass wir weiterhin gut geschützt und negativ gestetet sind, machten wir uns frisch und auf zur Autowaschanlage, durch welche wir in den bereits gut besuchten Club kamen und tanzten mit Freunden bis in den Morgen. Mir ist klar, dass einige das hier verwerflich finden – sehe aber selbst aus genannten Gründen kein Problem.
Die Statistik vom Freitag will ich Euch nicht vorenthalten:
- Im Regierungsauftrag wurden landesweit 6‘000 Antikörpertests gemacht; die Positivrate lag bei 58,7%. Weit sind wir nicht mehr von der Herdenimmunität entfernt, wenn unsere Neuinfektionszahlen so weitergehen.
- 40% der Ukrainer glauben, dass dieses Virus künstlich geschaffen wurde. Davon 31% glauben, dass er als Lehrexperiment geschaffen wurde, 27% glauben, dass es als Biowaffe entwickelt wurde.
- 55% der Ukrainer glauben, dass die Impfstoffe für den Schutz der Bevölkerung geschffen wurden, 38% glauben, dass sie für die Kontrolle der Menschen hergestellt wurden (z.B. Mikrochip)
Kurz nach unserer vorherigen Reise nach Dubai endete der zweite Lockdown in der Ukraine Ende Januar, alles wurde wieder geöffnet, Restaurants (bis 22:00), Gym, Kinos, Shopping Malls. Die Infektionszahlen bewegten sich zwischen 2‘000 und 5‘000 /Tag, wir verzeichneten zwischen 50 und 150 Tote mit/an Covid.
Im Februar sanken unsere Zahlen trotzdem weiter, die Durchseuchung der Bevölkerung wurde ermittelt und lag bei knapp 50%.
Auch die Impfung sollte in die Gänge kommen, wir erhielten die ersten Dosen AstraZeneca, hergestellt in Indien. Die Realität holte uns dann jedoch schnell ein, denn die Impfraten lagen bei knapp 2‘000 pro Tag, selbst nach einem Monat noch unter 10‘000. So gar nicht half die Rede unserer Ex-Premierministerin, welche unseren Impfstoff als ‚Fake‘ aus Indien bezeichnete. Als dann auch noch 2 Personen nur wenige Stunden nach der Impfung verstarben, ein Minister 4 Tage nach der Impfung positiv getestet wurde, schwand das Vertrauen in diesen Impfstoff völlig. Machte aber eigentlich nichts, denn Indien stoppte den Export des Impfstoffs, so dass die angekündigten Lieferungen nicht mehr kamen – dumm für die, die bereits die erste Impfung erhalten hatten. Nun soll es China richten, wir erhielten ganze 220‘000 Dosen.
Ende Februar schwappte die Britische Variante aus der Slowakei zu uns herüber, die Infektionszahlen in der Westukraine stiegen sprunghaft. Man versuchte zwar mittels Straßensperren und Einschränkung des Fernverkehrs diese Mutation vom Rest des Landes abzuhalten, doch dies gelang natürlich nicht. Auch die vielen Touristen aus Europa, welche Kiev für ein Wochenende besuchen, um mal wieder normal leben zu können, haben sicher ihren Teil beigetragen.
Ab Mitte März stiegen die Infektionszahlen im ganzen Land, wir übersprangen die 10‘000-Marke, unser Präsident schloss einen erneuten Lockdown jedoch kategorisch aus, man solle schneller impfen. Russland bot 20 Millionen Dosen Sputnik V kostenlos an, man lehnte dankend ab, der Ukrainer bräuchte keine Hilfe aus Russland.
Als letzte Woche die Infektionszahlen weiter stiegen, die Krankenhausbetten in Kiev bereits zu 74% belegt waren, kündigte man am 19.03. doch einen Lockdown ab dem 20.03., 00:00 an, welcher am 09. April enden soll (was ich bei den aktuellen Zahlen nicht glaube) – wobei die Gyms ausdrücklich geöffnet bleiben sollten.
Die Kurzfristigkeit dieser Maßnahme trug allerdings nicht zu deren Erfolg bei, denn die Restaurants hatten sich bereits für den Ansturm am Wochenende mit Lebensmitteln eingedeckt und war nicht dazu bereit schon wieder große Verluste einzufahren. So bekam man über Telegram die Nachricht welche Restaurants trotzdem öffneten, wie man reservieren konnte und nach der Reservierung das Password, um über den Hintereingang Zutritt zu erhalten. Auch die Clubs öffneten weiter, Zugang über den Hintereingang oder die benachbarte Autowaschanlage. Da das Verbotene besonders verlockend ist, und man nicht wusste wie lange dies noch möglich ist, waren Restaurants und Clubs besonders gut besucht.
Am Montag wurde uns dann im Gym mitgeteilt, dass man morgens die Anweisung erhalten habe, dass man ab Dienstag schließen müsse, auch hier jeden Tag etwas Neues, nicht nur bei Euch.
Dass die Menschen hier die Maßnahmen nicht mehr mittragen liegt am simplen Überlebenswillen: die Reserven der Bevölkerung sind aufgebraucht, es gibt keinen Kündigungsschutz, keine Unterstützung vom Staat, weder für Unternehmen noch für Arbeitnehmer, das Arbeitslosengeld, so man denn einen offiziellen Vertrag hatte, liegt bei bis EUR 30/Monat. Für die Mehrheit der Menschen in der Ukraine geht es ums nackte Überleben.
Und natürlich gibt es Schlupflöcher. Zum Beispiel dürfen Hotelgäste ins Hotelgym, ganz offiziell. Also buchte ich von Mittwoch auf Donnerstag für EUR 36 ein Doppelzimmer im Mercure Kyiv Congress, so dass wir nachmittags am Mittwoch und vormittags am Donnerstag deren Gym nutzen konnten.
Auch Restaurants arbeiten weiterhin ‚durch die Küche‘, Geschäfte nach Anruf und Terminvereinbarung durch den Lieferanteneingang der Einkaufszentren, Clubs sowieso (denn die dürfen ja offiziell seit einem Jahr nicht mehr öffnen). Und ich rede hier nicht von vereinzelten Clubs, wirklich alle Clubs waren geöffnet.
Nachdem wir am Montag von der Gymschließung erfuhren und wir zudem Schneefall hatten, entschloss ich mich, dass es mal wieder Zeit wurde dem Ganzen für ein paar Tage zu entkommen. Dummerweise kam nicht nur ich auf diese grandiose Idee, diese hatten wohl fast alle Ukrainer mit ausreichenden finanziellen Mitteln: Flugtickets in die Sonne waren innerhalb von Stunden nicht mehr verfügbar. Zudem wollten wir beide nicht wieder nach Dubai, Charterflüge buche ich nicht, über 5 Stunden mit Maske wollte ich nicht fliegen – die Auswahl wurde eng. Letztendlich fand ich doch noch etwas Interessantes, buchte Flüge und Hotel, doch dazu Morgen, am ersten Reisetag, mehr.
Am Donnerstag dann die Nachricht von Marinas Mutter, dass sowohl sie wie auch Marinas Brüder alle positiv auf Covid getestet wurden. Da Marina in den letzten Tagen relativ viel Kontakt zu ihrer Familie hatte, ihre Erkrankung nun schon 12 Monate zurückliegt und man nicht weis wie lange die Antikörper schützen, machte sich etwas Panik breit.
Für Freitag hatten wir aber sowieso einen PCR-Test geplant, ohne den wir eh nicht fliegen können.
Wir schlugen bereits um 9 am Testzentrum auf, reihten uns in die Schlange ein.
Interessant dass selbst hier, einem Ort an den man nicht unbegründet kommt, sich einige Herrschaften beharrlich weigerten, in der Schlange die Maske aufzusetzen, für mich besonders verwerflich wenn sich auch alte und gebrechliche Menschen in dieser befinden.
Da das dieses Testzentrum nicht im Zemtrum Kievs liegt (und damit der Test ca. 50% günstiger ist), kann man hier auch gut den Zustand unserer Straßen nach dem Winter erkennen.
Auch die Autobahn zwischen Kiev und Odessa ist eine wahre Katastrophe, weshalb ich mir schlussendlich als Zweitwagen einen gebrauchten SUV zugelegt habe. Es nervt wenn man auf jeder Fahrt einen 2- bis 3-stündigen Zwischenstop einlegen muss, um einen Felge schweißen zu lassen.
Um 20:30 dann unser Ergebnis, Entwarnung, beide negativ. Antikörper scheinen doch länger als nur 9 Monate zu wirken.
Nach diesem Aufatmen und dem Wissen, dass wir weiterhin gut geschützt und negativ gestetet sind, machten wir uns frisch und auf zur Autowaschanlage, durch welche wir in den bereits gut besuchten Club kamen und tanzten mit Freunden bis in den Morgen. Mir ist klar, dass einige das hier verwerflich finden – sehe aber selbst aus genannten Gründen kein Problem.
Die Statistik vom Freitag will ich Euch nicht vorenthalten:
- Im Regierungsauftrag wurden landesweit 6‘000 Antikörpertests gemacht; die Positivrate lag bei 58,7%. Weit sind wir nicht mehr von der Herdenimmunität entfernt, wenn unsere Neuinfektionszahlen so weitergehen.
- 40% der Ukrainer glauben, dass dieses Virus künstlich geschaffen wurde. Davon 31% glauben, dass er als Lehrexperiment geschaffen wurde, 27% glauben, dass es als Biowaffe entwickelt wurde.
- 55% der Ukrainer glauben, dass die Impfstoffe für den Schutz der Bevölkerung geschffen wurden, 38% glauben, dass sie für die Kontrolle der Menschen hergestellt wurden (z.B. Mikrochip)