Habt Ihr Verständnis für den Streik der Fluglotsen

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Habt Ihr Verständnis für den Streik der Fluglotsen?

  • Ja

    Abstimmungen: 38 32,5%
  • Nein

    Abstimmungen: 67 57,3%
  • Habe nicht genug Informationen

    Abstimmungen: 16 13,7%
  • Egal/Weiss nicht

    Abstimmungen: 3 2,6%

  • Anzahl der Umfrageteilnehmer
    117
  • Umfrage geschlossen .

peter42

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09.03.2009
13.206
1.025
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Der gehört sowieso verboten, undemokratisch bis dorthinaus.

Eben, aber das geht eigentlich nur, wenn die Parteien keine Möglichkeit haben die Abgeordneten für "falsches" Abstimmen zu sanktionieren.
 

flysurfer

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06.03.2009
26.000
36
www.vielfliegertreff.de
Eben, aber das geht eigentlich nur, wenn die Parteien keine Möglichkeit haben die Abgeordneten für "falsches" Abstimmen zu sanktionieren.

Nur, dass das dann auch nichts bringt, schließlich will ich genau wissen, wie der Vertreter meines Wahlkreises bei allen wichtigen Entscheidungen "nach bestem Gewissen" abstimmt, damit ich einschätzen kann, ob ich dieses Gewissen erneut wählen möchte oder doch vielleicht ein anderes. Insbesondere möchte ich sehen, ob Wahlversprechen in der Praxis eingehalten werden, ich als Wähler eines Wahlkreises also auch tatsächlich vertreten werde, oder vielleicht doch nur verarscht.

Deshalb braucht man Unabhängigkeit UND Transparenz, nicht nur eins von beiden. Ein System, das dies nicht leistet, ist per se undemokratisch, deshalb halte ich auch das deutsche System für durch und durch verkommen, aber natürlich auf der Basis des tollen Grundgesetzes, sonst hätte das Bunderverfassungsgericht das Ganze doch längst abgeschafft.
 
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peter42

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09.03.2009
13.206
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Nur, dass das dann auch nichts bringt, schließlich will ich genau wissen, wie der Vertreter meines Wahlkreises bei allen wichtigen Entscheidungen "nach bestem Gewissen" abstimmt, damit ich einschätzen kann, ob ich dieses Gewissen erneut wählen möchte oder doch vielleicht ein anderes. Insbesondere möchte ich sehen, ob Wahlversprechen in der Praxis eingehalten werden, ich als Wähler eines Wahlkreises also auch tatsächlich vertreten werde, oder vielleicht doch nur verarscht.

Deshalb braucht man Unabhängigkeit UND Transparenz, nicht nur eins von beiden. Ein System, das dies nicht leistet, ist per se undemokratisch, deshalb halte ich auch das deutsche System für durch und durch verkommen, aber natürlich auf der Basis des tollen Grundgesetzes, sonst hätte das Bunderverfassungsgericht das Ganze doch längst abgeschafft.

Idee: Listenpolitiker dürfen geheim abstimmen, Direktkandidaten offen?

Gab es mal eine Klage gegen den Fraktionszwang? Google liefert da auf die Schnelle nichts außer einer nicht zugelassenen E-Petition.
 

flysurfer

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Auch so ein halbdemokratisches Ding (die Liste wird ja von den Partei-Oberen gemacht, nicht von den Wählern oder wenigstens der Parteibasis in einer demokratischen Abstimmung), genauso wie die Überhangsmandate und andere Auswüchse des Wahlrechts. Minderheitenmeinungen mit weniger als 5% werden ebenfalls komplett unterdrückt. Und dann kommt es zu einer "Koalition", bei der die Partei-Oberen miteinander ausklüngeln, was sie machen wollen und was nicht – mit dem Willen der Wähler hat das oft nur noch wenig zu tun, und die Abgeordneten dürfen das Ganze dann nur noch mit Fraktionszwang abnicken. Und die Opposition muss geschlossen dagegen sein, auch wenn einzelne dort etwas für sinnvoll und richtig halten. DAS soll Demokratie sein? Wirklich nicht. Nicht einmal ansatzweise.

Die Wahlen dienen lediglich dazu, die Machtverhältnisse ab und zu aufzumischen. Die Art der Machtausübung dagegen ist zutiefst undemokratisch, wie in einer Bananenrepublik. Da wird gekungelt und gehandelt und dann geschlossen abgestimmt. Im Endeffekt könnte man sich das teure Parlament (und seine Wahl) komplett ersparen, die Regierung reicht eigentlich aus, die Abgeordneten sind ja eh nur dafür da, nach Fraktionszwang alles abzunicken oder gegen alles zu sein, was auf den Tisch kommt.
 
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peter42

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Auch so ein halbdemokratisches Ding (die Liste wird ja von den Partei-Oberen gemacht, nicht von den Wählern oder wenigstens der Parteibasis in einer demokratischen Abstimmung), genauso wie die Überhangsmandate und andere Auswüchse des Wahlrechts.


Dank Missachtung eines BVerfG-Urteils durch die Bundesregierung haben wir seit 1.7. oder 1.8. kein gültiges Wahlrecht mehr - bei sowas kann man nur noch fassungslos werden.
 

peter42

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Auch so ein halbdemokratisches Ding (die Liste wird ja von den Partei-Oberen gemacht, nicht von den Wählern oder wenigstens der Parteibasis in einer demokratischen Abstimmung), genauso wie die Überhangsmandate und andere Auswüchse des Wahlrechts. Minderheitenmeinungen mit weniger als 5% werden ebenfalls komplett unterdrückt. Und dann kommt es zu einer "Koalition", bei der die Partei-Oberen miteinander ausklüngeln, was sie machen wollen und was nicht – mit dem Willen der Wähler hat das oft nur noch wenig zu tun, und die Abgeordneten dürfen das Ganze dann nur noch mit Fraktionszwang abnicken. Und die Opposition muss geschlossen dagegen sein, auch wenn einzelne dort etwas für sinnvoll und richtig halten. DAS soll Demokratie sein? Wirklich nicht. Nicht einmal ansatzweise.

Die Wahlen dienen lediglich dazu, die Machtverhältnisse ab und zu aufzumischen. Die Art der Machtausübung dagegen ist zutiefst undemokratisch, wie in einer Bananenrepublik. Da wird gekungelt und gehandelt und dann geschlossen abgestimmt. Im Endeffekt könnte man sich das teure Parlament (und seine Wahl) komplett ersparen, die Regierung reicht eigentlich aus, die Abgeordneten sind ja eh nur dafür da, nach Fraktionszwang alles abzunicken oder gegen alles zu sein, was auf den Tisch kommt.

Eben deshalb bin ich für geheime Abstimmungen - manchmal muss es einfach mehr "Heidemörder" geben. An Wahlversprechen sind die Politiker ja eh nicht gebunden.
 

Holzklasse

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20.01.2011
470
4
MIL und BER
Ich versuchs mal mit etwas per OnTopic:
JA
Weil: Fluglotse ist kein Job, den man von mitte zwanzig bis irgendwas zwischen 60 und 70 ausführt. Das Gehalt ist so hoch, weil viele es zum einen nicht sonderlich viele Menschen gibt, die die physiologischen und physischen Voraussetzungen mitbringen und gleichzeitig viele Mitarbeiter in dieser Position irgendwann mit mitte vierzig einfach arbeitsunfähig sind.
Soll heissen: das Lebensgehalt ist einfach ganz normaler Durchschnitt.
Streik ist einfach ein legitimes Mittel in Deutschland, um seine Forderungen durchzusetzen. Mich nervt es auch, wenn eine Demo für den Schutz der Waldameise mir den Fahrweg versperrt und dadurch verlängert.
Aber es gehört einfach zu den Grundlagen unserer Verfassung und unseres Zusammenlebens.

Ausserdem bin ich der Meinung, dass in Deutschland in den vergangenen Jahrzehnten viel zu wenig gestreikt wurde und ich freue mich auf den Tag, wenn alle Leute mit einem Stundenlohn von unter 10 Euro mal ein paar Stunden streiken. Dann ist übrigens auch nix mit Fliegen.
 

flysurfer

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06.03.2009
26.000
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www.vielfliegertreff.de
Soll heissen: das Lebensgehalt ist einfach ganz normaler Durchschnitt.

Wie kommst du denn darauf. Die Lotsen fangen unter 24 mit der Ausbildung an, bekommen von Anfang an gutes Geld, arbeiten bis 55 und nagen danach natürlich nicht am Hungertuch, sondern werden auch ohne Arbeit großzügig weiterbezahlt, sprich sie verdienen sicherlich mehr als der Durchschnittsdeutsche. Is ja auch vollkommen okay. In dem Alter kann man dann freilich noch locker andere Jobs machen, etwa selbständige Tätigkeiten. Wer smart ist, verdient dann also sogar doppelt.

Ich denke nicht, dass du der Sache der Lotsen dienlich bist, indem du sie als Durchschnittsverdiener hinstellst und am Ende auch noch mit einem Hinweis auf 10 EUR Stundenlöhne einen Streik rechtfertigen willst. Au weia. Das gehört ja nun wirklich nicht zum aktuellen Streik und ist somit das Gegenteil von "on topic".
 
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Holzklasse

Erfahrenes Mitglied
20.01.2011
470
4
MIL und BER
Der Hinweis auf die 10EUR ist nur ein weiterer Gedankengang und hat mit dem Fluglotsen nix zu tun, insofern Off-Topic, das ist natürlich richtig. Das verweist eher auf Angestellte in Fummelbuden/Gepäck/Reinigung/Gastronomie/Check-In und anderes an vielen Flughäfen in D.

Gibts zu den Lotsen detaillierte Statistiken zur Lebensarbeitszeit? Belege finde ich keine, nur vage Andeutungen von ca. 20 Jahren, was ungefähr die hälfte vom Durchschnitt wäre.
 

flysurfer

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Der Hinweis auf die 10EUR ist nur ein weiterer Gedankengang und hat mit dem Fluglotsen nix zu tun, insofern Off-Topic, das ist natürlich richtig. Das verweist eher auf Angestellte in Fummelbuden/Gepäck/Reinigung/Gastronomie/Check-In und anderes an vielen Flughäfen in D.

Gibts zu den Lotsen detaillierte Statistiken zur Lebensarbeitszeit? Belege finde ich keine, nur vage Andeutungen von ca. 20 Jahren, was ungefähr die hälfte vom Durchschnitt wäre.

Mitt 55 geht's in den gut bezahlten Ruhestand. So schlecht ist das nicht wirklich, Piloten, Ärzte etc. arbeiten durchaus länger.
 

peter42

Moderator
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09.03.2009
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Nur 56% dagegen - nach der Diskussion hätte ich anderes erwartet.
 

Lotus

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05.04.2009
480
0
Bonn
Liegt vielleicht an der Formulierung der Umfrage? Ich verstehe ja die Fluglotsen, die haben bestimmte Forderungen und die Macht, sie durchzusetzen. Also habe ich zwar "Verständnis für den Streik der Fluglotsen", obwohl ich es generell ablehne, solche Druckmittel zur Durchsetzung egoistischer Ziele (ob berechtigt oder unberechtigt sei erstmal dahingestellt) auf Kosten der Allgemeinheit einzusetzen.