Handy neu gekauft, nun defekt, wie bzgl. Austausch vorgehen?

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mf_2

Erfahrenes Mitglied
26.02.2016
1.853
3.483
STR
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Der Händler hat ja nun geschrieben, wie er den Sachverhalt sieht. Vielleicht hat er an dem "Beweismittel" feststellen können, das es weitere Spuren von unsachgemäßer Behandlung gibt. Aus jux und dollerei wird der Händler ja nicht zu seiner Aussage gekommen sein. [...]

Nicht aus Jux und Dollerei, sondern weil er sich vmtl. einfach nicht damit auseinander setzen möchte. Der Händler hat dadurch ja nur Aufwand und für ihn ist es ja am einfachsten wenn ich Ruhe gebe. Deswegen meine Unterstellung (!), dass er genau weiß, dass der Fall nicht so ist wie er vorgibt und deswegen auch die von ihm recht offensiv vorgetragene Aktion ("ich schicke das dann direkt am Montag wieder zu Ihnen raus"). Das klingt nicht lösungsorientiert.
Hätte er tatsächlich am Handy zweifelsfrei feststellen können, dass wir den Schaden durch unsachgemäße Behandlung herbeigeführt haben (was er nicht kann, da es nicht so war), dann hätte er ins Detail gehen können und die Sache entspannter angehen können, anstatt so sinngemäß (!) zu schreiben "Sie sind schuld, wir schicken das Handy postwendend an Sie zurück, belästigen Sie uns nicht weiter".

Vor dem Einschicken hatte ich übrigens versucht, den Händler anzurufen. Leider war in den Hotline-Zeiten (11.30-13.30 Uhr montags-freitags - kundenfreundlich geht anders) keine Durchkommen, nur Warteschleife.

Und meinen Anwalt werde ich natürlich nicht kontaktieren, da ich ja nun keinen Schaden habe.

Was ich mich nun eher frage ist, ob der Händler das Handy nun wirklich morgen an mich zurück sendet. Wäre ja Unsinn und ich würde die Annahme verweigern, aber bei dem Händler würde mich nichts wundern.
Holt sich Amazon das Geld dann vom Händler oder zahlen die das aus eigener Tasche?
 

malone

Erfahrenes Mitglied
11.05.2015
1.457
713
Kann dir ja egal sein. Den Schaden hat ja jetzt ein anderer.
 

br33s

Erfahrenes Mitglied
19.11.2010
3.349
639
lej, sxf, txl
Aber du musst doch auch den Händler verstehen. Wer bezahlt ihm denn den Aufwand, wenn er bei jeder Retoure das Produkt genau begutachten lässt. Hier wird ein schneller Blick drauf geworfen, alles klar ein Riss im Display oder im Glass, bei 99.9% aller Risse passiert das durch unsachgemäßer Verwendung und gut ist. Kunde hat zudem das Handy 14 Tage genutzt, also kann er erst einmal davon ausgehen, das es in einem einwandfreien Zustand angekommen ist, sonst wäre die Reklamation umgehend passiert. Jetzt kann man sich sicherlich streiten sind 14 Tagen noch umgehend. Du wirfst am Ende sicherlich Recht bekommen, aber leider nicht ohne zusätzlichen Aufwand und das weiß der Händler auch! Er spielt damit, das du die Puste nicht hast. Das das nicht okay ist, sehe ich auch ein. Aber ohne diesen Prozess, kann der Händler das Produkt nicht für den Preis anbieten.

Der ist schon mehr als Kulant, das er es auf seine Kosten wieder an dich zurück schickt. Und auch das muss wohl der Händler nicht. Am Ende tut sich der Händler mit dem zurückschicken auch keinen Gefallen, wenn er festgestellt hätte, das er sich rechtswidrig verhält, gibt er dir ja die Möglichkeit mit dem Handy zu einem Gutachter zu gehen und wirklich zweifelsfrei feststellen zu lassen, das es sich um einen Materialfehler handelt. Er wird natürlich auch einkalkulieren, das du das nicht machst bei einem 300€ teuren Handy.
Er wird in seiner Deckungsbeitragsrechnung sicherlich ein Posten für Ausfälle einpreisen. Nun ist es leider erst einmal das übliche Geschäftsgebaren Ansprüche abzuweisen. Wenn sich dann noch 30% melden und auf Ihr „Recht“ bestehen, dann könnte man vielleicht Arbeitskraft rein investieren und wirklich prüfen, ob man Regresspflichtig ist.

Amazon wird, denke ich, das Geld natürlich beim Händler zurück verlangen. Wenn er allerdings nachweisen kann, das es unsachgemäß behandelt wurde, könnte es sein das sich Amazon wieder bei dir meldet.

Kann dir ja egal sein. Den Schaden hat ja jetzt ein anderer.

Heute ja.
 

janetm

Erfahrenes Mitglied
11.02.2012
3.975
1.039
DUS, HAJ, PAD
Das ist doch genauso wie bei den Fluggesellschaften.

Iniitial wird jeder EU-261 Anspruch erstmal abgewiesen, weil genug Leute dann nicht weiter vorgehen. Wenn man weiter bohrt kommt man doch irgendwann zu seinem Recht.
Ebenso werden bei den Händlern viele Display oder Glasbrüche erstmal abgwimmelt in der Hoffnung damit durchzukommen.

Rechnet sich wahrscheinlich auch.
 

Flying Lawyer

Erfahrenes Mitglied
09.03.2009
6.143
3.123
Aber du musst doch auch den Händler verstehen. Wer bezahlt ihm denn den Aufwand, wenn er bei jeder Retoure das Produkt genau begutachten lässt. Hier wird ein schneller Blick drauf geworfen, alles klar ein Riss im Display oder im Glass, bei 99.9% aller Risse passiert das durch unsachgemäßer Verwendung und gut ist. Kunde hat zudem das Handy 14 Tage genutzt, also kann er erst einmal davon ausgehen, das es in einem einwandfreien Zustand angekommen ist, sonst wäre die Reklamation umgehend passiert. Jetzt kann man sich sicherlich streiten sind 14 Tagen noch umgehend. Du wirfst am Ende sicherlich Recht bekommen, aber leider nicht ohne zusätzlichen Aufwand und das weiß der Händler auch! Er spielt damit, das du die Puste nicht hast. Das das nicht okay ist, sehe ich auch ein. Aber ohne diesen Prozess, kann der Händler das Produkt nicht für den Preis anbieten.

Der ist schon mehr als Kulant, das er es auf seine Kosten wieder an dich zurück schickt. Und auch das muss wohl der Händler nicht. Am Ende tut sich der Händler mit dem zurückschicken auch keinen Gefallen, wenn er festgestellt hätte, das er sich rechtswidrig verhält, gibt er dir ja die Möglichkeit mit dem Handy zu einem Gutachter zu gehen und wirklich zweifelsfrei feststellen zu lassen, das es sich um einen Materialfehler handelt. Er wird natürlich auch einkalkulieren, das du das nicht machst bei einem 300€ teuren Handy.
Er wird in seiner Deckungsbeitragsrechnung sicherlich ein Posten für Ausfälle einpreisen. Nun ist es leider erst einmal das übliche Geschäftsgebaren Ansprüche abzuweisen. Wenn sich dann noch 30% melden und auf Ihr „Recht“ bestehen, dann könnte man vielleicht Arbeitskraft rein investieren und wirklich prüfen, ob man Regresspflichtig ist.

Amazon wird, denke ich, das Geld natürlich beim Händler zurück verlangen. Wenn er allerdings nachweisen kann, das es unsachgemäß behandelt wurde, könnte es sein das sich Amazon wieder bei dir meldet.



Heute ja.

Der Händler gibt es an seinen Großhändler weiter, der an den Importeur, der an den Hersteller. Oder so ähnlich. Das Teil kommt in die Tonne oder geht an den Ausschlachter und gut ist. In der Regel prüft heute niemand mehr was, weil der Aufwand viel zu groß ist. Bei einer Bestellung die ich jetzt bei Amazon hatte, so ein Outdoor Solar Panel von Arlo nach einem Jahr im Outdoor heftig Wasser drin hatte, wollten die das Teil noch nicht einmal zurück haben (Preis 90 EUR) und haben ohne jeden Kommentar neu geschickt. Macht auch Sinn: Daran ist nichts zu reparieren, warum soll man bei einem Kunden, der im Jahr für rund 40k bei Amazon kauft groß diskutieren und die Rückabwicklung kostet auch Geld. Da will doch jetzt unsere Bundesregierung ran, indem man dafür Sorge tragen will, das Retouren nicht gleich in die Tonne kommen. Ziemlicher Unsinn.
 

mf_2

Erfahrenes Mitglied
26.02.2016
1.853
3.483
STR
Kann dir ja egal sein. Den Schaden hat ja jetzt ein anderer.

Es ist mir aber nicht egal, sondern interessiert mich.
Amazon sieht ja auch die Korrespondenz zwischen mir und dem Händler (nehme ich an) und muss dabei zu dem Schluss gekommen sein, dass ich Recht habe. Der Mitarbeiter an der Hotline musste sich zwar zuerst mit seinem Vorgesetzten besprechen, aber da ich vorher noch nie an der Hotline angerufen hatte, weiß ich nicht ob das nun ein Sonderfall war oder ob das immer so läuft.
 

mf_2

Erfahrenes Mitglied
26.02.2016
1.853
3.483
STR
Der Händler gibt es an seinen Großhändler weiter, der an den Importeur, der an den Hersteller. Oder so ähnlich. [...].

Genauso würde ich mir das vorstellen. Deswegen kann ich auch die weiter oben im Thread geäußerte Meinung "Wende ich an den Hersteller" nicht verstehen. Der Händler ist mein Ansprechpartner. Welche andere Parteien in der Lieferkette mit drin hängen kann und brauche ich nicht wissen, das bezieht sich auch auf den Hersteller. Der Händler soll das gerne mit dem Hersteller klären - oder eben mit seinem Distributor und der dann mit seinem Importeur und der mit dem Hersteller usw.
 

br33s

Erfahrenes Mitglied
19.11.2010
3.349
639
lej, sxf, txl
das ist halt auch das bekannte Geschäftsgebaren. Bei deinem Produkt mit einer Marge von 400+% ist es wirtschaftlicher ein "neues" Produkt rauszuschicken und den Kunden damit zufrieden zu stellen. Hier ist bei dem Verkauf von 1,5 Produkten die Erstattung eines Produktes einkalkuliert. Ging mir auch schon so mit Laufkopfhörern. Bei einem Produkt mit einer geringeren Marge, rechnet es sich nun einmal mehr Ansprüche zu verwehren und zu schauen wer Durchhaltevermögen hat um sein Recht durchzusetzen. Bei einem Handy hat der Großhändler vielleicht eine Marge von 10-20%. (Ich kenne keinen konkreten Zahlen)

Auch bei deiner angesprochenen Kette, Großhändler -> Importeur -> Hersteller, bleibt einer auf den Kosten sitzen. Bei einem Materialfehler sicherlich der Hersteller. Bei unsachgemäßer Nutzung kann dann nur der Großhändler oder der Kunde darauf sitzen bleiben. Und nun rate mal für wenn der Verkäufer ist.

Auch Amazon führt eine Deckungsbeitragsrechnung für jeden einzelnen Account. Wenn dein Account nicht mehr wirtschaftlich ist, wird dieser gesperrt und Amazon als Datenkrake ist extrem gut darin zu verhindern, das du einfach wieder einen neuen Account anlegst. Und ich könnte mir vorstellen, das so einige in die Röhre schauen, wenn deren Account gesperrt ist, da man sich auf die Vorzüge von Amazon/Prime eingestellt hat. Amazon kann recht schnell Kunden von diesem Service ausschließen, das lässt sich auch leicht ergooglen. (Sicherlich kein Grund, einfach zu akzeptieren, das man auf den 300 Euro an Kosten hängen bleibt, aber bei mehrfachen Betrug oder ich will es mal nicht so schlimm ausdrücken, zu unrecht genutzter Amazon Garantie, schiebt Amazon hier einen Riegel davor)

Accounts werden übrigens auch gesperrt, wenn man zu viele kostenfreie Retouren in Anspruch nimmt. (obwohl Amazon natürlich mit den kostenfreien Retouren bei Prime wirbt)

Amazon erarbeitet übrigens auch eine Art SchufaScoreWert für Kunden und kann so Zahlungsmethoden abhängig vom Zahlungsverhalten steuern.

...warum soll man bei einem Kunden, der im Jahr für rund 40k bei Amazon kauft groß diskutieren und die Rückabwicklung kostet auch Geld...
Ich hoffe du nimmst bei deinem Umsatz am Amazon Smile Programm teil. https://www.businessinsider.com/how-does-amazon-smile-charity-donation-work-2018-5?r=DE&IR=T
Da kannst du mit deinem Umsatz auch was Gutes tun.

Genauso würde ich mir das vorstellen. Deswegen kann ich auch die weiter oben im Thread geäußerte Meinung "Wende ich an den Hersteller" nicht verstehen. Der Händler ist mein Ansprechpartner. Welche andere Parteien in der Lieferkette mit drin hängen kann und brauche ich nicht wissen, das bezieht sich auch auf den Hersteller. Der Händler soll das gerne mit dem Hersteller klären - oder eben mit seinem Distributor und der dann mit seinem Importeur und der mit dem Hersteller usw.

Aber genauso wie dich das nicht interessiert, interessiert es auch nicht den Händler. Er sagt dir, seiner Meinung nach unsachgemäße Nutzung, also bist du schuld. Warum soll er den hier anders reagieren. Du musst ihn leider dazu bewegen, dein Recht durchzusetzen und das wirst du mit der normalen Reklamation wohl nicht schaffen. Ich weiß das ist ungerecht, aber so ist der Onlinehandel nun einmal. Es ist alles auf kurze und kostensparende Prozesse ausgerichtet und da stört leider der Kunde, der sein Recht durchgesetzt haben will. Wie bereits gesagt, ich verstehe dein Anliegen und würde sicherlich genauso reagieren, keiner will auf den Kosten sitzen bleiben, wenn er auch noch Recht hat. Aber (auch das werden dir in Deutschland hoffentlich alle Anwälte sagen) Recht haben und Recht bekommen sind zwei unterschiedliche paar Schuhe.
Für den Händler ist es einfach zu teuer auf dein Anliegen beim ersten Vortragen dieses einzugehen. Das ist ungerecht aber Geschäftsgebaren.

Amazon sieht sicherlich deine Korrespondenz mit dem Händler, wird jetzt aus Kulanz in Vorklasse erstattet haben und wird versuchen die Kosten beim Händler wieder einzutreiben. Sollte der Händler glaubhaft nachweisen, das es kein Fall für die Amazon A-Z Garantie ist, könnte ich mir vorstellen, das Amazon das Geld vom Kunden wieder zurück verlangen kann. ( Um dies vielleicht nicht machen zu wollen aus Amazon Sicht, muss man vielleicht mindestens den viertel Jahresumsatz von Flying Lawyer machen, damit das Amazon auf seine Kappe nimmt ) <- alles Konjunktiv und nicht wissen!
 
Zuletzt bearbeitet:

bluesaturn

Erfahrenes Mitglied
27.05.2014
3.738
351
ich wusste nicht das man ein Umtauschrecht für ein defektes Gerät hat, wo der Händler unterstellt, das es defekt ist aufgrund unsachgemäßer Nutzung.
Du gehst also davon aus, dass der Haendler im Recht ist, weil er etwas unterstellen kann?
Innerhalb der ersten 14 Tage nach Erhalt der Ware kann man diese zurueckschicken. Apple hat mir gleich dreimal Notebooks mit Dellen geschickt. Zack, sie gingen alle zurueck. Ich bin nicht bloed und akzeptiere beschädigte Ware.
 

bluesaturn

Erfahrenes Mitglied
27.05.2014
3.738
351
Aber du musst doch auch den Händler verstehen. Wer bezahlt ihm denn den Aufwand, wenn er bei jeder Retoure das Produkt genau begutachten lässt.
Dieses Problem haben alle Online-Haendler, inbesondere Amazon. Diesen Aufwand zahlen Kunden mit. Deswegen sperrt Amazon auch Kunden, die zuviel zurückschicken.
Edit: Siehst du, du kennst dich doch aus.
Ich kaufe bei Amazon ein, weil sie einfach in den meisten Faelle kulant sind und keine Probleme bereiten. Zufriedene Kunden sind loyal und kaufen wiederholt bei der Firma ein. Win-Win fuer beide Seiten.

Kunde hat zudem das Handy 14 Tage genutzt, also kann er erst einmal davon ausgehen, das es in einem einwandfreien Zustand angekommen ist, sonst wäre die Reklamation umgehend passiert.
Nicht unbedingt, manche Dinge sieht man eben nicht sofort.

Aber ohne diesen Prozess, kann der Händler das Produkt nicht für den Preis anbieten.
Dann hat der Haendler sich wohl verkalkuliert.
 

bluesaturn

Erfahrenes Mitglied
27.05.2014
3.738
351
Aber genauso wie dich das nicht interessiert, interessiert es auch nicht den Händler. Er sagt dir, seiner Meinung nach unsachgemäße Nutzung, also bist du schuld. Warum soll er den hier anders reagieren. Du musst ihn leider dazu bewegen, dein Recht durchzusetzen und das wirst du mit der normalen Reklamation wohl nicht schaffen. Ich weiß das ist ungerecht, aber so ist der Onlinehandel nun einmal. Es ist alles auf kurze und kostensparende Prozesse ausgerichtet und da stört leider der Kunde, der sein Recht durchgesetzt haben will. Wie bereits gesagt, ich verstehe dein Anliegen und würde sicherlich genauso reagieren, keiner will auf den Kosten sitzen bleiben, wenn er auch noch Recht hat. Aber (auch das werden dir in Deutschland hoffentlich alle Anwälte sagen) Recht haben und Recht bekommen sind zwei unterschiedliche paar Schuhe.
Für den Händler ist es einfach zu teuer auf dein Anliegen beim ersten Vortragen dieses einzugehen. Das ist ungerecht aber Geschäftsgebaren.
Br33, ich verstehe dich nicht.
Flying_Lawyer hat die Situation doch geschildert. Der Haendler kann nur verlieren und der Haendler wuerde wahrscheinlich auf den Anwaltskosten sitzenbleiben. Eine schlechte Ausgangslage fuer den Haendler.
Wenn man als Kunde seine Rechte kennt, tritt man viel verhandlungssicherer auf. Das merkt dann auch jeder Haendler, das kann ich dir versprechen. Auch wird der Haendler kein Interesse an Rechtsstreitigkeiten haben. Zufriedene Kunden sind loyale Kunden.
 
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br33s

Erfahrenes Mitglied
19.11.2010
3.349
639
lej, sxf, txl
Du gehst also davon aus, dass der Haendler im Recht ist, weil er etwas unterstellen kann?
Innerhalb der ersten 14 Tage nach Erhalt der Ware kann man diese zurueckschicken. Apple hat mir gleich dreimal Notebooks mit Dellen geschickt. Zack, sie gingen alle zurueck. Ich bin nicht bloed und akzeptiere beschädigte Ware.

ich gehe davon aus, das der Händler geprüft hat, das die Beschädigungen durch unsachgemäße Verwendung/Handhabung entstanden ist und nicht von Ihm zu verantworten ist. Du kannst deine H&M Jeans auch nicht umtauschen nachdem du daraus eine Shorts gemacht hast. (überspitzt)

Ich bin bei dir, ist die Ware defekt geliefert worden, muss er umtauschen. Wann hast du deine Apple Notebooks zurück geschickt oder den Schaden reklamiert? Am Tag der Lieferung, wo es dir aufgefallen ist oder 1 Monat später?

Vielleicht handelt es sich ja auch um ein wiederaufgearbeitetes Handy mit nicht original Teilen. Diese ganzen China Austauschdisplays oder Austauschglasrückseiten sind von minderer Qualität. Dann handelt es sich ja nicht um ein originales Handy und der Verkäufer hätte wohl darauf hinweisen müssen. Ist es ein originales Handy, passieren solche Risse zu 99,9% durch unsach........................ Und davon geht der Händler jetzt erst einmal aus, für ihn ist das "bewiesen", will ich als Kunde etwas anderes muss ich ihn zum Umdenken zwingen. Er selber wird nicht einräumen, das der Kunde recht hat. Ärgerlich aber naja (wie gesagt ich würde es auch nicht auf mir sitzen lassen)

Br33, ich verstehe dich nicht.
Flying_Lawyer hat die Situation doch geschildert. Der Haendler kann nur verlieren und der Haendler wuerde wahrscheinlich auf den Anwaltskosten sitzenbleiben. Eine schlechte Ausgangslage fuer den Haendler.
Wenn man als Kunde seine Rechte kennt, tritt man viel verhandlungssicherer auf. Das merkt dann auch jeder Haendler, das kann ich dir versprechen. Auch wird der Haendler kein Interesse an Rechtsstreitigkeiten haben. Zufriedene Kunden sind loyale Kunden.

Na klar kann der Händler nur verlieren. Wie bereits mehrmals geschrieben hat der Kunde recht! Aber warum soll der Händler dies bei der ersten Reklamation einsehen? Welche Kosten hat den der Händler?
Er sagt jetzt nein -> der Kunde gibt sich damit zufrieden und es bleibt wie es ist. Im Bestfall kauft der Kunde noch ein Austauschglass und lässt es reparieren.
Er sagt jetzt nein -> der Kunde akzeptiert dies nicht und leitet rechtliche Schritte ein, Händler erstattet bevor es zu einem Verfahren kommt

Das haben die doch alle von den Versicherungen gelernt.

Bei einem Produkt was 300 Euro Wert ist, überleg mal wieviele der Leute den 2ten Weg eingehen? Wenn dies 1 von 10 ist, dann kann er auch 300 Euro zusätzlich für ein Anwaltschreiben abdrücken.

Jetzt steht der Kunde vor der Entscheidung den Klageweg zu beschreiten, hat im besten Fall noch eine Rechtsschutzversicherung mit einer Selbstbeteiligung von 300 Euro und es zieht sich jetzt vielleicht über mehrere Wochen hin. Oder sucht eine Reparaturoption für vielleicht 30-50 Euro und könnte das gekaufte Handy innerhalb von 1 Woche wieder nutzen.

Es ist ungerecht, das der Händler sich auf die Statistik der faulen Menschen verlässt und dies bei sich mit einkalkuliert. Er spielt mit der Angst, das der Kunde im schlimmsten Fall hier mehr Kosten verursacht und vor allem Zeit verliert. Sicherlich steigt der Warenwert, fällt die Trägheit der Kunden und es steigt auch das "Erstattungsbedürfnis" des Händlers.

Du vergißt das bei einem Drittanbieter auf Amazon die Kundenloyalität absolut uninteressant ist. Da der Großteil der Kunden denken sie kaufen von Amazon. Deswegen ist auch Amazon die Kundenzufriedenheit wichtig und nicht dem Drittanbieter. Verstößt ein Händler gegen die Vorgaben von Amazon, darf er keine Produkte mehr listen.
Der Drittanbieter hat nur ein Interesse, er will sich in der Flut der Anbieter auf Amazon und der Kaufkraft auf Amazon durchsetzten.
Amazon befeuert diesen "Kampf" auch noch indem Sie rentable Produkte dann selber anbieten zu einem unschlagbaren Preis, durch extreme Masse.

Bei deinen 3 mal getauschten Apple MacBooks ist es was total anderes. Hier will Apple dich zufrieden stellen und wird immer aus Kulanz handeln, weil Sie dich als zukünftigen Kunden behalten wollen.

Amazon will dich auch als Kunden behalten. In der Regel haben die Drittanbieter eigenen Online-Shops und welch Wunder, bestellst du dort und reklamierst dort etwas, wird der Händler anders reagieren als wenn du von "Amazon" deine Ware beziehst.
 
Zuletzt bearbeitet:

Brainpool

Erfahrenes Mitglied
15.03.2014
2.801
122
Vielleicht handelt es sich ja auch um ein wiederaufgearbeitetes Handy mit nicht original Teilen. Diese ganzen China Austauschdisplays oder Austauschglasrückseiten sind von minderer Qualität.
Auch da gibt es Gewährleistung

Bei deinen 3 mal getauschten Apple MacBooks ist es was total anderes. Hier will Apple dich zufrieden stellen und wird immer aus Kulanz handeln, weil Sie dich als zukünftigen Kunden behalten wollen.
Wenn die verbeulte Notebooks ausliefern ist das keine Kulanz sondern ein Gewährleistungsfall
 
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Rambuster

Guru
09.03.2009
19.548
237
Point Place, Wisconsin
Der Händler gibt es an seinen Großhändler weiter, der an den Importeur, der an den Hersteller. Oder so ähnlich. Das Teil kommt in die Tonne oder geht an den Ausschlachter und gut ist. In der Regel prüft heute niemand mehr was, weil der Aufwand viel zu groß ist. Bei einer Bestellung die ich jetzt bei Amazon hatte, so ein Outdoor Solar Panel von Arlo nach einem Jahr im Outdoor heftig Wasser drin hatte, wollten die das Teil noch nicht einmal zurück haben (Preis 90 EUR) und haben ohne jeden Kommentar neu geschickt. Macht auch Sinn: Daran ist nichts zu reparieren, warum soll man bei einem Kunden, der im Jahr für rund 40k bei Amazon kauft groß diskutieren und die Rückabwicklung kostet auch Geld. Da will doch jetzt unsere Bundesregierung ran, indem man dafür Sorge tragen will, das Retouren nicht gleich in die Tonne kommen. Ziemlicher Unsinn.

Ich glaube nicht, dass sich dieses Gerät von einem Feld, Wald und Wiesen Marketplace Händler zum Hersteller zurück findet.

Wenn die Ware direkt von Amazon kommt - also größtenteils direkt vom Hersteller an Amazon geliefert wurde, gibt es zwei Wege:

1.) der Hersteller bekommt Retouren zurück

Oder

2.) Man hat eine zero returns policy mit Amazon. Diese kostet jährlich x% vom Umsatz.
Bei elektronischen Artikel würde ich von 3-5% ausgehen. ;)

Dann sortiert Amazon die Ware: verschrotten, Aufarbeitung in deren refurbishment Centers (u.a. Czech Republic) und Warehouse Deals.
 
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Flying Lawyer

Erfahrenes Mitglied
09.03.2009
6.143
3.123
Ich glaube nicht, dass sich dieses Gerät von einem Feld, Wald und Wiesen Marketplace Händler zum Hersteller zurück findet.

Wenn die Ware direkt von Amazon kommt - also größtenteils direkt vom Hersteller an Amazon geliefert wurde, gibt es zwei Wege:

1.) der Hersteller bekommt Retouren zurück

Oder

2.) Man hat eine zero returns policy mit Amazon. Diese kostet jährlich x% vom Umsatz.
Bei elektronischen Artikel würde ich von 3-5% ausgehen. ;)

Dann sortiert Amazon die Ware: verschrotten, Aufarbeitung in deren refurbishment Centers (u.a. Czech Republic) und Warehouse Deals.

Ist die Frage, wie Feld, Wald und Wiese der ist. Wenns Eigenware ist, die irgendwo vom LKW gefallen ist, klar. Wenn es einer der größeren ist, dann wird da irgendwo ein Zwischenhänder dazwischen hängen und da passiert halt genau das, was ich sagte. in die Tonne oder an den Ausschlachter. Für alle billiger als Kontrolle und Reparatur.
 

Rambuster

Guru
09.03.2009
19.548
237
Point Place, Wisconsin
Ist die Frage, wie Feld, Wald und Wiese der ist. Wenns Eigenware ist, die irgendwo vom LKW gefallen ist, klar. Wenn es einer der größeren ist, dann wird da irgendwo ein Zwischenhänder dazwischen hängen und da passiert halt genau das, was ich sagte. in die Tonne oder an den Ausschlachter. Für alle billiger als Kontrolle und Reparatur.

Dazu noch die Frage, ob es Weißware ist oder Grauimport.
Vermutlich letzteres, da sich der Händler stark wehrt.
 

bluesaturn

Erfahrenes Mitglied
27.05.2014
3.738
351
Anmerkung: Ich hatte das heute nachmittag geschrieben, aber nicht abgeschickt.

Ich bin bei dir, ist die Ware defekt geliefert worden, muss er umtauschen. Wann hast du deine Apple Notebooks zurück geschickt oder den Schaden reklamiert? Am Tag der Lieferung, wo es dir aufgefallen ist oder 1 Monat später?
An dem Tag, als ich es ausgepackt habe. Das war innerhalb der 14 Tage-Umtauschfrist. Aber bei einem Apple Notebook warte ich auch nie, es wird binnen 24h ausgepackt und angeschaut. Vielleicht habe ich dann noch 1-2 Tage mit dem Anruf bei Apple gewartet, das kann ich Dir nicht mehr genau sagen.

Vielleicht handelt es sich ja auch um ein wiederaufgearbeitetes Handy mit nicht original Teilen. Diese ganzen China Austauschdisplays oder Austauschglasrückseiten sind von minderer Qualität.
Apples laesst in China fertigen, Samsung wahrscheinlich auch.

Dann handelt es sich ja nicht um ein originales Handy und der Verkäufer hätte wohl darauf hinweisen müssen. Ist es ein originales Handy, passieren solche Risse zu 99,9% durch unsach........................
Aber auch originale, ungebrauchte Handys können Eigenspannung im Material haben. Ich wuerde mir nicht zutrauen, so eine hohe Wahrscheinlichkeit fuer Risse an unsachgemaesse Behandlung zu koppeln.

Und davon geht der Händler jetzt erst einmal aus, für ihn ist das "bewiesen", will ich als Kunde etwas anderes muss ich ihn zum Umdenken zwingen. Er selber wird nicht einräumen, das der Kunde recht hat. Ärgerlich aber naja (wie gesagt ich würde es auch nicht auf mir sitzen lassen)
Okay, lassen wir den Haendler das denken. Dann muss der Kunde eben mit Unterstützung durch einen Anwalt seinem Recht nachhelfen.

Na klar kann der Händler nur verlieren. Wie bereits mehrmals geschrieben hat der Kunde recht! Aber warum soll der Händler dies bei der ersten Reklamation einsehen? Welche Kosten hat den der Händler?
Er sagt jetzt nein -> der Kunde gibt sich damit zufrieden und es bleibt wie es ist. Im Bestfall kauft der Kunde noch ein Austauschglass und lässt es reparieren.
Er sagt jetzt nein -> der Kunde akzeptiert dies nicht und leitet rechtliche Schritte ein, Händler erstattet bevor es zu einem Verfahren kommt
Ich hatte letztens auch so einen Fall, Ware wurde geliefert, aber das Material stimmte nicht mit dem in der Online-Beschreibung überein. Der Haendler wollte mich zunaechst mit einer 20EUR Reduktion vertrösten.
Ich kannte meine Rechte und bin bestimmt geblieben und wir konnten fuer beide Seiten eine gute Loesung erzielen.
Nur ein unwissender oder fauler Kunde gibt sich sich mit der Situation zufrieden und bezahlt auch noch fuer ein Austauschglass.
Klar, oder rechtliche Schritte.
Oder Loesung 3: Der Kunde kennt seine Rechte, weisst den Haendler freundlich, aber bestimmt darauf hin, und der Haendler gibt nach.

Bei einem Produkt was 300 Euro Wert ist, überleg mal wieviele der Leute den 2ten Weg eingehen? Wenn dies 1 von 10 ist, dann kann er auch 300 Euro zusätzlich für ein Anwaltschreiben abdrücken.
Muss man ja erstmal nicht. Ich habe vollstes Vertrauen, dass man solche Angelegenheiten auch erstmal selbst klaeren kann, so wie in meinem Fall.
Die Firma hatte kein Interesse an Rechtsstreitigkeiten und wenn sich nicht erstmal durch den 20EUR-Ablenkungs-Versuch abwimmeln hat lassen, weiss die Firma ganz genau, was los ist. Die sind ja auch nicht bloed. Aber klar, man kann immer versuchen, den Kunden abzuwimmeln.

Es ist ungerecht, das der Händler sich auf die Statistik der faulen Menschen verlässt und dies bei sich mit einkalkuliert. Er spielt mit der Angst, das der Kunde im schlimmsten Fall hier mehr Kosten verursacht und vor allem Zeit verliert. Sicherlich steigt der Warenwert, fällt die Trägheit der Kunden und es steigt auch das "Erstattungsbedürfnis" des Händlers.
Und genau deswegen sollte jeder Kunde seine Rechte kennen und versuchen, sie durchzusetzen.

Du vergißt das bei einem Drittanbieter auf Amazon die Kundenloyalität absolut uninteressant ist. Da der Großteil der Kunden denken sie kaufen von Amazon. Deswegen ist auch Amazon die Kundenzufriedenheit wichtig und nicht dem Drittanbieter. Verstößt ein Händler gegen die Vorgaben von Amazon, darf er keine Produkte mehr listen.
Der Drittanbieter hat nur ein Interesse, er will sich in der Flut der Anbieter auf Amazon und der Kaufkraft auf Amazon durchsetzten.
Amazon befeuert diesen "Kampf" auch noch indem Sie rentable Produkte dann selber anbieten zu einem unschlagbaren Preis, durch extreme Masse.
Gut, dann bin ich nicht die Zielgruppe. Ich schaue jetzt immer nach "sold und sent by Amazon". Amazon hatte damals kein Interesse, mir bei einem Problem zu helfen. Ich war nur einmal dumm genug, bei einem Drittanbieter zu kaufen. Ich kaufe auch nur noch bei Händlern, von den ich weiss, dass sie nicht rumzicken, wenn es Probleme mit Produkten gibt.

Bei deinen 3 mal getauschten Apple MacBooks ist es was total anderes. Hier will Apple dich zufrieden stellen und wird immer aus Kulanz handeln, weil Sie dich als zukünftigen Kunden behalten wollen.
Diese Meinung teile ich nicht, da Apple sonst nicht so schlechte Entwicklungen beim MBP betreiben wuerde :D

Amazon will dich auch als Kunden behalten. In der Regel haben die Drittanbieter eigenen Online-Shops und welch Wunder, bestellst du dort und reklamierst dort etwas, wird der Händler anders reagieren als wenn du von "Amazon" deine Ware beziehst.
Dann kaufe ich sowieso im Original-Shop ein.
 

Flying Lawyer

Erfahrenes Mitglied
09.03.2009
6.143
3.123
Amazon sieht sicherlich deine Korrespondenz mit dem Händler, wird jetzt aus Kulanz in Vorklasse erstattet haben und wird versuchen die Kosten beim Händler wieder einzutreiben. Sollte der Händler glaubhaft nachweisen, das es kein Fall für die Amazon A-Z Garantie ist, könnte ich mir vorstellen, das Amazon das Geld vom Kunden wieder zurück verlangen kann. ( Um dies vielleicht nicht machen zu wollen aus Amazon Sicht, muss man vielleicht mindestens den viertel Jahresumsatz von Flying Lawyer machen, damit das Amazon auf seine Kappe nimmt ) <- alles Konjunktiv und nicht wissen!

Amazon ist weder "kulant" (sie erfüllen die eigene Verpflichtung aus der Garantie) noch "wird versuchen die Kosten beim Händler wieder einzutreiben". Amazon zieht es dem Händler einfach zzgl. einer Bearbeitungspauschale von der Abrechnung ab. Und wenn der Händler murrt, fliegt er bei Amazon raus. Amazon ist nicht die Caritas. Wer auf deren Plattforn verkaufen will, spielt nach deren Regeln.