Der Hessische Hof in Frankfurt war für mich stets ein letzter Ausgagnspunkt klassischer Hotelerie, wie man Sie heute nur noch selten findet, wie z.B. im Excelsior Ernst in Köln. Sicherlich entsprach das Haus nicht den Anforderungen der modernen Generation von umherreisenden Businessnomanden oder den "Jeans und T-Shirt"-Städte-Touristen, die sich in den autauschbaren Bettenburgen offentichtlich wohler fühlen, aber es hatte seinen Nische in Frankfurt.
Es bot neben einer stillvollen Gastronomie auch eine gepflegte Bar - heutzutage - auch in sogenannten FirstClass Hotels - keine Selbstverständlichkeit mehr. Des Weiteren eines der wenigen Häuser, welches sich um wirklich gutes Personal bemühte. Wenn ein guter Service "rund" läuft, macht das auch als Gast eine Menge Spaß. Ich machte dort stets gute Erfahrungen. Hatte ich doch das Gefühl vermittlet bekommen, dort Gast zu sein und nicht nur ein Kunde. Zu häufig durfte ich erleben wie mich die Versprechungen der großen Häuser internationaler Ketten zuerst gelockt und dann wieder enttäuscht haben.
Gefühlt geht es heute entweder darum den besten Preis zu buchen (á la 4 Sterne max 100,00 Euro inkl Frühstück die Nacht) oder seine Punkte zu maximieren und möglichst schnell einen Status bei einer Kette zu erreichen (nur um sich dann in irgendeiner seelenlosen Hotel-Lounge irgendwelche TK-Waren reinzuschaufeln und sich am bereitgestellten Alkohol zu erfreuen). Der Hessische Hof bildete da für mich eine angenehme Ausnahme. Aber der Trend geht - zumindest in der Stadt - eindeutig zur Kettenhotellerie.