Insolvenzgefahr Miles & More - Eure Meinungen

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GoldenEye

Erfahrenes Mitglied
30.06.2012
13.155
471
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Das Ticket sichert dich aber auch nicht gegen Insolvenz ab.

Auch wenn ich eine Insolvenz für extrem unwahrscheinlich halte: Sollte es wider Erwarten dazu kommen, wird auch nach dem Ende von Corona eine deutsche Airline fliegen. Ob die nun Deutsche Lufthansa_neu, Deutsche Bundeshansa, KfW-Airlines oder irgendwas anderes heißt, sei dahingestellt. Und das möchte ich mal sehen, ob die Besitzern von Tickets der "Vorgängergesellschaft" sagen: "Du kommst hier 'ned 'rein". Theoretisch möglich, aber da braucht man schon seeeeeehr viel Fantasie...
 
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Transworldone

Erfahrenes Mitglied
17.03.2010
435
34
Wieso sollte eine Nachfolgegesellschaft auf die Vorgängergesellschaft ausgestellte Tickets honorieren?

Meine TWA Meilen/Tickets wurden 2001 vollumfänglich von American Airlines übernommen und akzeptiert. Ebenso bei Hotelprogrammen wurden z.B. meine "uralten" Sheraton Club Gold Punkte und mein ehemaliger Westin Gold Status in SPG Punkte/Statuslevel übertragen (1999) und die SPG Punkte wurden in Marriott Bonvoy übertragen.
Allerdings war bei den Hotelprogrammen die abgebende Kette nicht insolvent, sondern wurde nur fusioniert bzw. in ein gänzlich neues Programm übernommen.

Solange es eine Nachfolgegesellschaft gibt, ist die Chance auf Weiterführung der Punkte recht hoch. Bei Konkurs und Zerschlagung eher nicht.
 

GoldenEye

Erfahrenes Mitglied
30.06.2012
13.155
471
Wieso sollte eine Nachfolgegesellschaft auf die Vorgängergesellschaft ausgestellte Tickets honorieren?

Der Staat gibt 100te von Milliarden aus um die - ähem - "Großen" (in Wirklichkeit die Kunden und Mitarbeiter, nicht die "Firma", but that's another story) zu retten, und honoriert nicht das Ticket von Oma Kallupke von CGN nach VIE, für das sie zwei Jahre gespart hat? Seriously?
 

hajopaio

Erfahrenes Mitglied
14.04.2010
747
254
CGN
Den Staat interessiert die Oma Kallupke einen Scheissdreck. Fakt ist, es gibt keine rechtliche Verpflichtung Tickets von Miles&More zu honorieren. Nix anderes haben wir gesagt.

Alles andere ist Wunschdenken. Kann sein, muss aber noch lange nicht.

EDIT: Um das nochmal klarzustellen, ich meine eine evtl. Insolvenz von Miles&More, nicht LH. Ich erinnere nur an Topbonus, da wurden auch einige Tickets durch die Fluggesellschaften nicht mehr honoriert.
 
Zuletzt bearbeitet:

DerSenator

Erfahrenes Mitglied
08.01.2017
6.610
4.311
MUC/INN
Wieso sollte eine Nachfolgegesellschaft auf die Vorgängergesellschaft ausgestellte Tickets honorieren?


Weil ein Flugbetrieb mit den Flugzeugen (welche sonst?), Crews (welche sonst?), Abfertigungsverträgen (welche sonst?), Boden- und Flugbetrieb (welche sonst?), Slots (welche sonst?) etc. etc. pp. nichts anderes ist, als eine Firmenfortführung, § 25 HGB.
 
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svenzivi

Neues Mitglied
27.03.2020
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Vaduz
Offensichtlich sind gerade auch keine vernünftigen Prämienflüge mehr über Miles and More buchbar. Die großen Flughäfen wurden fast alle gelöscht.
 
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floydburger

Erfahrenes Mitglied
23.11.2018
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Offensichtlich sind gerade auch keine vernünftigen Prämienflüge mehr über Miles and More buchbar. Die großen Flughäfen wurden fast alle gelöscht.

Ja, seit gestern. Freitag war alles noch normal. Wobei ich noch nicht einmal Absicht unterstellen will - vielleicht hat auch einfach die beste IT der Welt wieder zugeschlagen? (n)
 

big80s

Neues Mitglied
09.02.2018
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Offensichtlich sind gerade auch keine vernünftigen Prämienflüge mehr über Miles and More buchbar. Die großen Flughäfen wurden fast alle gelöscht.
Gestern normal über die Hotline 2 Prämienflüge für Juni 2020 gebucht (Mitarbeiter kannten keinen Systemfehler oder "Vorsatz"...)
 

meilenfreund

Erfahrenes Mitglied
10.03.2009
6.790
5.533
Weil ein Flugbetrieb mit den Flugzeugen (welche sonst?), Crews (welche sonst?), Abfertigungsverträgen (welche sonst?), Boden- und Flugbetrieb (welche sonst?), Slots (welche sonst?) etc. etc. pp. nichts anderes ist, als eine Firmenfortführung, § 25 HGB.

Andere Ansicht: BGH, Urteil vom 03.12.2019 - II ZR 457/18.
 

exstudent

Reguläres Mitglied
15.01.2011
50
1
Wie funktioniert im Hintergrund die Buchhaltung bei einem Meilenprogramm?

Sitzt Miles & More als Unternehmen auf einem Haufen Geld, das Airlines an das Unternehmen für Meilen bezahlt haben? Oder sind's nur Verpflichtungen von Airlines, eine bestimmte Anzahl von Meilen-Paxe zu befördern?
 

BonnSixtynine

Erfahrenes Mitglied
26.07.2012
462
277
CGN
Wie funktioniert im Hintergrund die Buchhaltung bei einem Meilenprogramm?

Sitzt Miles & More als Unternehmen auf einem Haufen Geld, das Airlines an das Unternehmen für Meilen bezahlt haben? Oder sind's nur Verpflichtungen von Airlines, eine bestimmte Anzahl von Meilen-Paxe zu befördern?


Das ist die beste Frage, die ich hier seit vielen Seiten gelesen habe.

Gestern mit LH gesprochen. Also: Bei Ticketausstellung seitens Lufthansa geht das Beförderungsversprechen von M&M auf LH über. Mein Ansprechpartner ist somit seit dem Moment der Ausstellung die LH und nicht mehr M&M. Es sei denn, ich möchte am Ticket etwas ändern (was bei mir per Umbuchung in den November gestern passiert ist) - DANN ist wieder M&M im Spiel.

Somit ist bei einer angenommenen (und zum gegenwärtigen Stand der Dinge -) unwahrscheinlichen Insolvenz von M&M ein ausgestelltes Ticket der Lufthansa Group sicher mit einem Beförderungsversprechen hinterlegt, wenn alle gesetzlichen Bestimmungen (Einreisegestattung in Zielland etc.) erfüllt sind. Beim Check-In wird dann das Beförderungsversprechen in die tatsächliche Beförderung überführt.

So verstehe ich das. Mag sein, dass ich falsch liege - aber das will ich natürlich nicht hoffen.
 

Goliath

Erfahrenes Mitglied
11.05.2009
8.772
112
ZRH
meine.flugstatistik.de
Somit ist bei einer angenommenen (und zum gegenwärtigen Stand der Dinge -) unwahrscheinlichen Insolvenz von M&M ein ausgestelltes Ticket der Lufthansa Group sicher mit einem Beförderungsversprechen hinterlegt, wenn alle gesetzlichen Bestimmungen (Einreisegestattung in Zielland etc.) erfüllt sind. Beim Check-In wird dann das Beförderungsversprechen in die tatsächliche Beförderung überführt.

Womit wir wieder bei dem Punkt sind, dass wohl eher LH vor M&M Insolvenz anmelden würde als umgekehrt. Damit nützt Dir dann auch ein "Beförderungsversprechen" nicht mehr viel.
 

Tirreg

Rutscher des Grauens
08.03.2009
7.730
2.471
FRA
Wie funktioniert im Hintergrund die Buchhaltung bei einem Meilenprogramm?

Sitzt Miles & More als Unternehmen auf einem Haufen Geld, das Airlines an das Unternehmen für Meilen bezahlt haben? Oder sind's nur Verpflichtungen von Airlines, eine bestimmte Anzahl von Meilen-Paxe zu befördern?

Die Buchhaltung ist m.M. nach ziemlich klar.

M&M verkauft bspw. Meilen an Partnergesellschaften wie Sixt oder irgendwelche Zeitungen. Damit generiert sie erstmal Cash und hat im Gegenzug irgendwelche Prämien im Angebot (nichts anderes als Payback). Wenn Du mit Deinen Meilen einen Toaster kaufst ist das am Ende nichts anderes als der Kauf eines Prämienfluges bei bspw. Singapore Airlines von Singapur nach Bali.

Da Toaster und iPad als Prämien für die meisten unwichtig sind, ein Blick auf die Flüge. Da sind genaue $$$-Preise hinterlegt bzw. zwischen den Airlines ausgehandelt, was ein Ticket kostet (abhängig natürlich von der Strecke und der Reiseklasse). Wenn Du besagte Strecke nach DPS mit SQ buchst, dann bekommen die von M&M x USD überwiesen.

Wer noch USDM kennt: Die Preise für die Einlösung von Meilen (das Geld, was zwischen den Airlines fließt) scheint sehr wenig im Vergleich zum normalen Ticketpreis zu sein. Manche Airlines (z.B. Lufthansa, ANA) scheinen das gerne zu nehmen, andere Airlines verkaufen ihre Plätze lieber und geben entsprechend keine Prämien frei insb. in den Premiumklassen (versuch mal einen UA-Flug in C zu bekommen, das ist genauso schwierig wie bei SQ). Daher hatte US Airways mit DM auch ein gutes Geschäftsmodell. Man verkauf dem Kunden 100.000 Meilen für 1.200 USDund zahlt der Lufthansa 800 USD für den Award LAX-FRA-LAX (Zahlen sind frei erfunden!). Für den Award auf eigenem Metall wollte US selbst viel mehr verrechnet haben, deshalb waren die auch deutlich teurer als Fremdawards.
 
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ponyhofinsasse

Erfahrenes Mitglied
23.08.2017
3.211
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Die entscheidende Frage dabei ist doch: WANN fliesst das Geld von M&M zur Airline (welcher auch immer)

Soweit ich mich von TB daran erinnere doch erst zum Zeitpunkt der Inanspruchnahme des Tickets,
meldet also M&M Insolvenz an und das Ticket ist noch nicht bezahlt, enfällt der Anspruch auf Anerkenntnis
 

mmtrffc

Erfahrenes Mitglied
15.02.2018
2.614
678
Wie funktioniert im Hintergrund die Buchhaltung bei einem Meilenprogramm?

Glaube die Frage zielte eher auf die bilanzielle Erfassung im Hintergrund und damit die Vermögensposition bei Insolvenz von MM.

MM ist bilanziell in den Abschluss der LH einbezogen und darf (jedenfalls aktuell) darauf verzichten, einen eigenen Abschluss aufzustellen, da LH sich verpflichtet hat, Verbindlichkeiten des betreffenden Geschäftsjahres zu begleichen (siehe Bundesanzeiger i.V.m. § 264 III HGB).

LH wendet IFRS an. Gemäß IFRS 15 B.39 ff. sind Vorfälle im Kontext mit Kundenbindungsprogrammen, die dem Kunden die Option geben, Güter oder Dienstleistungen vergünstigt zu erwerben, grob gesagt wie folgt bilanziell zu erfassen:

1. Einzelveräußerungspreis der Option (Meilen) erfassen oder notfalls schätzen, die dem Kunden angeboten wird. Dabei wird berücksichtigt der Rabatt durch die Option (Meilen) im Vergleich zum regulären Kauf des Gutes oder der Dienstleistung (auch bei anderen Anbietern) und die Wahrscheinlichkeit, dass der Kunde die Option (Meilen) einlöst.
2. Erfassung dieses Betrags zunächst als Verbindlichkeit und erst dann als Umsatz, wenn die Option (Meilen) eingelöst wird oder verfällt
3. Erfassung des restlichen Betrages des ursprünglichen Geschäftsvorfalls (also Preis des ursprünglichen Tickets abzgl. Wert aus Nr. 2) zum früheren Zeitpunkt der Leistungserbringung.

Beispiel (nicht allgemeinverbindlich):
-Flug für 5.000€ bringt 55.000 Meilen.
-Davon kann sich der Kunde ein EW Meilenschnäppchen DUS-EWR besorgen, wenn er 100€ S&G zuzahlt.
-Auf dem freien Markt gäbe es ein vergleichbares Ticket für 1100€ zu kaufen.
-Rabatt, der durch die Meilen erzielt wird, liegt bei 1000€.
-75% aller Meilen werden eingelöst
-EVP der 55.000 Meilen = 1000x0,75 = 750€.
-Gesamtleistungen = 5.750€
-Anteil Flug = 5.000/5750 = 87%
-Anteil Meilen = 750/5750 = 13%
-Erfassung als Umsatz = 0,87*5000 = 4350€
-Erfassung als Verbindlichkeit = 650€

Sitzt Miles & More als Unternehmen auf einem Haufen Geld, das Airlines an das Unternehmen für Meilen bezahlt haben? Oder sind's nur Verpflichtungen von Airlines, eine bestimmte Anzahl von Meilen-Paxe zu befördern?

Auf wie viel Geld oder anderem Vermögen MM sitzt, lässt sich so genau nicht sagen, da LH für die Verbindlichkeiten gegenüber den Programmteilnehmern einsteht (so sie denn kann...).

Theoretisch sehe ich auch die Möglichkeit, dass MM selbst ständig in den Miesen wäre, wenn LH nicht immer auffüllen würde. MM bzw. LH muss nämlich die Meilen zum Einzelveräußerungspreis bilanzieren, obwohl die Erbringung vielleicht 0€ kostet, da der Kunde keinen Artikel aus dem Worldshop ordert, der vorher für z.B. 450€ eingekauft wurde, sondern vielleicht um einen Restplatz auf einem Flug, der 0€ gekostet hat, da er anderenfalls frei gewesen bliebe.

Insgesamt sehr spannendes Gebiet, vor allem da wir keine Bilanz von MM sehen. Vielleicht müsste man mal in die Bilanzen eines anderen Meilenprogramms schauen.
 
Zuletzt bearbeitet:

exstudent

Reguläres Mitglied
15.01.2011
50
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300x250
Da Toaster und iPad als Prämien für die meisten unwichtig sind, ein Blick auf die Flüge. Da sind genaue $$$-Preise hinterlegt bzw. zwischen den Airlines ausgehandelt, was ein Ticket kostet

Das bedeutet aber im Umkehrschluss, dass Vielfliegerprogramme auch für Gutschriften von (abgeflogenen) Meilen $$$ von Airlines bekommen, und nicht nur irgendwelche später einzulösende Verbindlichkeiten.

Nur kommt dann die Frage auf, wie es dann überhaupt dazu kommen kann, dass ein als eigenständiges Unternehmen agierendes Vielfliegerprogramm pleite gehen kann. Man wirtschaftet auf Guthabenbasis, hat praktisch kein unternehmerisches Risiko und im Unterschied etwa zu einer Airline kaum Fixkosten (bis auf das nicht sonderlich zahlreiche Personal). Dazu noch hat man die Möglichkeit, die Einlösebedingungen zum Ungunsten des Kunden einseitig zu ändern.

Wie aber TopBonus gezeigt hat, ist eine Pleite eines reinen Vielfliegerprogramms (ohne eine unternehmerisch daran hängende Airline) sehr wohl möglich. Also stimmt etwas mit dieser Darstellung nicht, oder?