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Herzlich Willkommen an Bord dieses Reiseberichtes in ein Land auf der Achse des Bösen, diesmal Iran.
Einige werden sich nun wundern, warum Iran?
Kann die Bedenken irgendwo verstehen, im Land herrscht sicher Krieg, die basteln an Atombomben, unterdrücken Frauen und haben es sogar ins Buch (Bad Lands - A tourist on the axis ov evil - LP) geschafft. Dies hält viele von einer Reise in dieses Land ab, mich motiviert es
Naja, wie auch immer, der eigentliche Grund der Reise ist, dass ich kein großer Freund von Ostern bin und mir dachte, dann fliegen wir irgendwohin, wo Ostern bestimmt keinen so hohen Stellenwert hat und lassen uns bezüglich der Vorurteile über das Land, eines Besseren belehren.
Bereits vor der Abreise legte ich die groben Ziele fest. Ankunft und Abflug in Tehran, dann will ich Esfahan, Yazd, Persepolis und Shiraz sehen. Zudem möchte ich beide Flughäfen in Tehran anfliegen und auch noch einen Inlandsflug mit einer alten Kiste machen. Beide Bedingungen ließen gut mit dem Flug SYZ-THR mit Mahan Air befriedigen.
Da ich vor dieser Reise noch nach Dubai musste, bot es sich an, gleich alle Flüge mit Emirates zu machen, was sich als gute Entscheidung herausstellte. Wenn auch nur in Economy, hat EK für den zwei Stunden Hüpfer (DXB-IKA) ein recht ordentliches Frühstück serviert und den letzten Tropfen Alkohol vor der Dürre bereitgestellt.
-> Für das Chaos bin ich und nicht EK verantwortlich
Nach dem Start ging es zuerst gegen Osten und dann relativ direkt, vorbei an ein paar Salzseen, nach Teheran, zum internationalen Imam Khomeni Airport.
-> Hier wird zweifelsohne an etwas Bösem gearbeitet, das sieht einfach zu friedlich aus.
Kurz vor der Landung flogen wir, begleitet von heftigen Turbulenzen, am Flugzeugfriedhof vorbei, wo noch zahlreiche Schätze der Luftfahrgeschichte geparkt sind.
-> Sorry für die schlechte Qualität der Fotos, hatte nur iPhone dabei und selbst da funktionierte der Fokus nur zum Teil
Kaum angekommen, beginnt nach dem VOA, was für 75€ relativ unspektakulär abgewickelt wird (Sofern man sich nicht wie ich gleich mal in der falschen Reihe anstellt), bereits der harte Kampf ums Überleben. Hier werde ich zum ersten Mal Zeuge einer krassen Menschenrechtsverletzung -> Visa, Mastercard, Amex, Diners, Maestro usw. werden, wie man es schon oft in den News gehört hat, nicht akzeptiert . Wo bleibt denn da die Weltpolizei???, da muss man doch eingreifen.
Was solls, dann müssen uns eben die Euros in die Stadt bringen, wechseln will, bis auf ein paar Wechselstuben mit fast schon lachhaftem Kurs, am Flughafen ja auch keiner.
Da sich die geplante Eröffnung der U-Bahn Verlängerung zum IKA (Anfang April 2017) um mehrere Monate nach hinten verschiebt (Irgendwann 2018), verhandeln wir kurz mit einem älteren Herrn, der uns abfing. Wir einigten uns auf übertriebene 20€ für die nächsten 50km.
Seine alte Iranische Karre war super gastfreundlich ausgestattet. Neben original iranischen Chai, der in der Teekanne neben seinem Gaspedal zubereitet wurde, gab es auch noch eine all you can smoke Verpflegung kostenlos oben drauf.
Nach ca. einer Stunde Fahrt und mehrmaliger Todesangst im Verkehrschaos zu sterben, kamen wir schließlich in der versmogten City, im 7 Sterne Hotel, ähh.. 7 Hostel an. Jaja, ihr habt schon richtig gelesen, auf dieser Reise wird in Hostels geschlafen, das macht man im Iran so. Stand auch in dem Bericht den ich auf dem Flug noch schnell gelesen habe . Was Besseres gibt es dann in Dubai wieder.
Nach dem Zimmerbezug gehe ich nun allerdings davon aus, dass dieser angesprochene Artikel aus der Lügenpresse kommen muss. Das Bett ist hart wie Stein, die Fenster undicht, im Klo schwimmt noch was großes Braunes, Turn down Service erwarte ich mir ja nicht, aber die Fenster lassen sich nicht mal selbst verdunkeln. Aber ich will hier nicht rum meckern, habe mir die Unterkunft ja selbst gesucht und rede mir ein, dass ich da eh nur schlafen muss.
Wie es sich für eine Großstadt gehört, hat die Unterkunft auch eine Roof top Bar, allerdings ohne Aussicht und mit viel Lärm.
-> Blick von der „Rooftopbar“
Der nächste Schritt war dann mal mit der Metro, die übrigens umgerechnet nur 0,20€ kostet, zum Geld wechseln fahren. Dort zeigte sich zum ersten Mal die viel versprochene Offenheit und Freundlichkeit, der Bevölkerung, uns Europäern gegenüber. Ich musste keine 10 Sekunden auf die persische Metromap schauen und schon kamen mehrere Einheimische, mir zu helfen und mit mir zu sprechen.
-> Sehr moderne und effiziente Metro, mit eigenem Frauenabteil
Wie sich rausstellte und zu erwarten war, hängte der Wechselkurs recht stark davon, zu welchem Händler man geht. Am günstigsten war schließlich die Wechselstube in der Nähe des Juwelenmuseums. Was mich beim Wechseln trotzdem etwas verwundert hat, war, dass ich bei weitem mehr Rial erhielt, als mir jeder online zugängliche Wechselkurs bieten konnte.
-> Mehrere Millionen in der Hand und doch fast wertlos
Laut dem Sprichwort „Einem geschenkten Gaul, schaut man nicht ins Maul“, wurde dann mit zig Millionen hiesigem Geld in der Tasche der Bazar gestürmt, der zu einem der größten seiner Art zählen soll.
-> Tehran Bazar – einer der größten
Das weitere kulturelle Programm in Tehran bestand dann aus: Golestan Palast, Former USA Embassy, Holy Defense Museum und Tabiat Bridge.
-> Metro Ausstieg zur Former US Embassy
-> Former Us Embassy (bis auf die Grafitis war die negative USA Haltung nicht erkennbar)
-> Holy Defense Museum (Echt beeindruckend, was die so alles an Kriegsmaschinerie hatten und vermutlich noch haben)
-> Tabiat Bridge (Treffpunkt für junge Leute im wohlhabenden Viertel von Tehran)
-> Blick über den Norden Tehrans von der Tabiat Bridge aus
Meine ersten Eindrücke von Tehran und Iran allgemein:
Wie man auf dem oberen Foto der Tabiat Bridge gut erkennen kann, herrscht in der Stadt extremes Verkehrschaos und Smog (Straßenseite wechseln kann da leicht mal zur Mutprobe werden).
Ansonsten war ich positiv über die liberale Kleidung der Frauen überrascht. Ein Kopftuch ist zwar Pflicht, allerdings teilweise nur mehr um die Haarspitzen zu verdecken. Zudem immer alles schön bunt und auch Figur betonende Jeans sind hier keine Seltenheit. Da ist man von den Einheimischen in Dubai anderes gewohnt.
Auch die von uns Westlern erwartete Anti Amerika Haltung konnte ich bis auf die Grafitis bei der ehemaligen US Embassy, überhaupt nicht feststellen. Zumindest der Teil des Fußvolkes, mit dem ich in Kontakt kam, war eher Pro als Contra gegenüber den USA eingestellt, auch wenn diese komischen Regeln (Sanktionen, Einreiseverbot in USA) gegen den Iran nicht nachvollzogen werden können.
Zudem findet man in der Stadt extrem viele westliche Produkte und Technik, vor allem deutsche wie Aufzüge, Rolltreppen usw.
Was mich ansonsten noch erstaunt hat ist die Bauweise. Wo bei uns aufgrund der Kosten, möglichst auf Stahlträger verzichtet wird, werden die statischen Tragwerke hier bei größeren Bauwerken, bis auf das Fundament, ausschließlich in Stahl errichtet.
Naja, andere Länder, andere Sitten, andere Weiber, andere T…. ( ... Nein das passt jetzt nicht in dieses Land)
So, jetzt aber genug von Tehran und dem rumphilosophieren über die Kultur.
Weiter gehts nach -> Esfahan
Einige werden sich nun wundern, warum Iran?
Kann die Bedenken irgendwo verstehen, im Land herrscht sicher Krieg, die basteln an Atombomben, unterdrücken Frauen und haben es sogar ins Buch (Bad Lands - A tourist on the axis ov evil - LP) geschafft. Dies hält viele von einer Reise in dieses Land ab, mich motiviert es
Naja, wie auch immer, der eigentliche Grund der Reise ist, dass ich kein großer Freund von Ostern bin und mir dachte, dann fliegen wir irgendwohin, wo Ostern bestimmt keinen so hohen Stellenwert hat und lassen uns bezüglich der Vorurteile über das Land, eines Besseren belehren.
Bereits vor der Abreise legte ich die groben Ziele fest. Ankunft und Abflug in Tehran, dann will ich Esfahan, Yazd, Persepolis und Shiraz sehen. Zudem möchte ich beide Flughäfen in Tehran anfliegen und auch noch einen Inlandsflug mit einer alten Kiste machen. Beide Bedingungen ließen gut mit dem Flug SYZ-THR mit Mahan Air befriedigen.
Da ich vor dieser Reise noch nach Dubai musste, bot es sich an, gleich alle Flüge mit Emirates zu machen, was sich als gute Entscheidung herausstellte. Wenn auch nur in Economy, hat EK für den zwei Stunden Hüpfer (DXB-IKA) ein recht ordentliches Frühstück serviert und den letzten Tropfen Alkohol vor der Dürre bereitgestellt.
-> Für das Chaos bin ich und nicht EK verantwortlich
Nach dem Start ging es zuerst gegen Osten und dann relativ direkt, vorbei an ein paar Salzseen, nach Teheran, zum internationalen Imam Khomeni Airport.
-> Hier wird zweifelsohne an etwas Bösem gearbeitet, das sieht einfach zu friedlich aus.
Kurz vor der Landung flogen wir, begleitet von heftigen Turbulenzen, am Flugzeugfriedhof vorbei, wo noch zahlreiche Schätze der Luftfahrgeschichte geparkt sind.
-> Sorry für die schlechte Qualität der Fotos, hatte nur iPhone dabei und selbst da funktionierte der Fokus nur zum Teil
Kaum angekommen, beginnt nach dem VOA, was für 75€ relativ unspektakulär abgewickelt wird (Sofern man sich nicht wie ich gleich mal in der falschen Reihe anstellt), bereits der harte Kampf ums Überleben. Hier werde ich zum ersten Mal Zeuge einer krassen Menschenrechtsverletzung -> Visa, Mastercard, Amex, Diners, Maestro usw. werden, wie man es schon oft in den News gehört hat, nicht akzeptiert . Wo bleibt denn da die Weltpolizei???, da muss man doch eingreifen.
Was solls, dann müssen uns eben die Euros in die Stadt bringen, wechseln will, bis auf ein paar Wechselstuben mit fast schon lachhaftem Kurs, am Flughafen ja auch keiner.
Da sich die geplante Eröffnung der U-Bahn Verlängerung zum IKA (Anfang April 2017) um mehrere Monate nach hinten verschiebt (Irgendwann 2018), verhandeln wir kurz mit einem älteren Herrn, der uns abfing. Wir einigten uns auf übertriebene 20€ für die nächsten 50km.
Seine alte Iranische Karre war super gastfreundlich ausgestattet. Neben original iranischen Chai, der in der Teekanne neben seinem Gaspedal zubereitet wurde, gab es auch noch eine all you can smoke Verpflegung kostenlos oben drauf.
Nach ca. einer Stunde Fahrt und mehrmaliger Todesangst im Verkehrschaos zu sterben, kamen wir schließlich in der versmogten City, im 7 Sterne Hotel, ähh.. 7 Hostel an. Jaja, ihr habt schon richtig gelesen, auf dieser Reise wird in Hostels geschlafen, das macht man im Iran so. Stand auch in dem Bericht den ich auf dem Flug noch schnell gelesen habe . Was Besseres gibt es dann in Dubai wieder.
Nach dem Zimmerbezug gehe ich nun allerdings davon aus, dass dieser angesprochene Artikel aus der Lügenpresse kommen muss. Das Bett ist hart wie Stein, die Fenster undicht, im Klo schwimmt noch was großes Braunes, Turn down Service erwarte ich mir ja nicht, aber die Fenster lassen sich nicht mal selbst verdunkeln. Aber ich will hier nicht rum meckern, habe mir die Unterkunft ja selbst gesucht und rede mir ein, dass ich da eh nur schlafen muss.
Wie es sich für eine Großstadt gehört, hat die Unterkunft auch eine Roof top Bar, allerdings ohne Aussicht und mit viel Lärm.
-> Blick von der „Rooftopbar“
Der nächste Schritt war dann mal mit der Metro, die übrigens umgerechnet nur 0,20€ kostet, zum Geld wechseln fahren. Dort zeigte sich zum ersten Mal die viel versprochene Offenheit und Freundlichkeit, der Bevölkerung, uns Europäern gegenüber. Ich musste keine 10 Sekunden auf die persische Metromap schauen und schon kamen mehrere Einheimische, mir zu helfen und mit mir zu sprechen.
-> Sehr moderne und effiziente Metro, mit eigenem Frauenabteil
Wie sich rausstellte und zu erwarten war, hängte der Wechselkurs recht stark davon, zu welchem Händler man geht. Am günstigsten war schließlich die Wechselstube in der Nähe des Juwelenmuseums. Was mich beim Wechseln trotzdem etwas verwundert hat, war, dass ich bei weitem mehr Rial erhielt, als mir jeder online zugängliche Wechselkurs bieten konnte.
-> Mehrere Millionen in der Hand und doch fast wertlos
Laut dem Sprichwort „Einem geschenkten Gaul, schaut man nicht ins Maul“, wurde dann mit zig Millionen hiesigem Geld in der Tasche der Bazar gestürmt, der zu einem der größten seiner Art zählen soll.
-> Tehran Bazar – einer der größten
Das weitere kulturelle Programm in Tehran bestand dann aus: Golestan Palast, Former USA Embassy, Holy Defense Museum und Tabiat Bridge.
-> Metro Ausstieg zur Former US Embassy
-> Former Us Embassy (bis auf die Grafitis war die negative USA Haltung nicht erkennbar)
-> Holy Defense Museum (Echt beeindruckend, was die so alles an Kriegsmaschinerie hatten und vermutlich noch haben)
-> Tabiat Bridge (Treffpunkt für junge Leute im wohlhabenden Viertel von Tehran)
-> Blick über den Norden Tehrans von der Tabiat Bridge aus
Meine ersten Eindrücke von Tehran und Iran allgemein:
Wie man auf dem oberen Foto der Tabiat Bridge gut erkennen kann, herrscht in der Stadt extremes Verkehrschaos und Smog (Straßenseite wechseln kann da leicht mal zur Mutprobe werden).
Ansonsten war ich positiv über die liberale Kleidung der Frauen überrascht. Ein Kopftuch ist zwar Pflicht, allerdings teilweise nur mehr um die Haarspitzen zu verdecken. Zudem immer alles schön bunt und auch Figur betonende Jeans sind hier keine Seltenheit. Da ist man von den Einheimischen in Dubai anderes gewohnt.
Auch die von uns Westlern erwartete Anti Amerika Haltung konnte ich bis auf die Grafitis bei der ehemaligen US Embassy, überhaupt nicht feststellen. Zumindest der Teil des Fußvolkes, mit dem ich in Kontakt kam, war eher Pro als Contra gegenüber den USA eingestellt, auch wenn diese komischen Regeln (Sanktionen, Einreiseverbot in USA) gegen den Iran nicht nachvollzogen werden können.
Zudem findet man in der Stadt extrem viele westliche Produkte und Technik, vor allem deutsche wie Aufzüge, Rolltreppen usw.
Was mich ansonsten noch erstaunt hat ist die Bauweise. Wo bei uns aufgrund der Kosten, möglichst auf Stahlträger verzichtet wird, werden die statischen Tragwerke hier bei größeren Bauwerken, bis auf das Fundament, ausschließlich in Stahl errichtet.
Naja, andere Länder, andere Sitten, andere Weiber, andere T…. ( ... Nein das passt jetzt nicht in dieses Land)
So, jetzt aber genug von Tehran und dem rumphilosophieren über die Kultur.
Weiter gehts nach -> Esfahan
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