Japan - ein "leises" Land?

ANZEIGE

Dubliner

Neues Mitglied
28.10.2024
5
0
ANZEIGE
Moin,

Ich habe mich gerade neu angemeldet, da ich ein ähnliches Thema sehr interessant fand.

Meine Freundin und ich planen gerade das Reisejahr 25, seit Jahren habe ich Japan auf der Liste. Wir würden im japanischen Herbst reisen, also Ende November 25 für gut 2 Wochen und dabei Tokio, aber hauptsächlich Kyoto besuchen.

Jetzt ist es so, dass wir meist Reisen mit starkem Fokus auf Natur und Ruhe gemacht haben, wie Island und Norwegen.
Die Woche Paris empfand sie zum Beispiel als sehr stressig. Wo ich vielleicht nicht ganz unschuldig bin, da ich viel entdecken mag.

Ihre Bedenken sind nun, dass Tokio und Kyoto mit ihren Millionen von Einwohnern laut und stressig sind und sie so die Reise nicht genießen kann. Man hört immer wieder, dass man die japanischen Städte nicht mit westlichen Großstädten vergleichen kann. Auch von Kollegen, Bekannten die in Japan waren, wird von leisen und sauberen Städten berichtet und erzählt, wie ruhig und organisiert die Japaner sind.

Was sind eure Erfahrungen, gibt es in Kyoto Viertel in denen es ruhiger zugeht? Bei Tokio würden wir natürlich den Fuji besuchen und einen Abstecher nach Hakone machen und in Kyoto würden wir hauptsächlich die Tempel, Gärten und den Bambuswald besuchen. Also so viel Natur und Ruhe wie möglich. In Kyoto würden wir uns für ein kleines traditionelles Häuschen entscheiden, kein Hotel.

Als Alternative hatte sie Kanada vorgeschlagen, was ganz anderes, wo ich aber leider auch schwach werden könnte...

Grüße!
 

Poppy

Aktives Mitglied
19.06.2021
193
221
Bambuswald besuchen.
Bambuswald und Ruhe gehen nicht zusammen! Abonniere dir mal Kyoto und Tokyo bei Instagram, da bekommst du einen Einblick.
Gerade Tokyo und Kyoto sind sehr beliebte Reiseziele, gerade auch im Herbst. Ihr werdet sicherlich nicht allein sein und Ruhe findet ihr in den Bahnen und Bussen ;)
Kanada, je nach Gegend ist auch nicht "leise".
 

handballplayer3

Erfahrenes Mitglied
01.10.2015
2.704
6.940
DUS
Das erste und letzte Mal in Kyoto war ich im März 2020.
Da hatte jede 70K Stadt in Deutschland mehr Trubel.

Ansonsten ist auch Tokio geordnet und strukturiert wie kaum eine andere Stadt.
Natürlich gibt es Orte wie Akihabara auf welches das eher weniger zutrifft.

Sonst ist es halt groß und voll - das mag für viele auch überfordernd sein.
Und auch touristisch - sehr. Vor allem sowas wie die Gegend um das Asakusa Shrine. Das hat mit Ruhe nichts zu tun.
Aber das in einer 40 Millionen EW Region zu suchen ist auch latent unmöglich.

Als weiteres Beispiel kann man auch gut die U-Bahn benennen. Stationen mit 15 Ausgängen oder mehr sind keine Seltenheit.
Entsprechend kann sowas sicherlich auch "Stress" verursachen.
Ich denke aber in Tokio ist für jeden was dabei. Ich war zuletzt im Juni 2023 dort und werde spätestens nächsten Mai nochmal hin.

Es ist aber auch in Tokio weit entfernt von unruhig - grundsätzlich.
Gleichzeitig schafft es Japan bzw. Tokio in meinen Augen dennoch sehr interessant zu sein.
Das trifft auf Singapur weniger zu finde ich.
Japan ist insgesamt in vielen Bereichen auf seine ganz eigene Art aber auch "speziell".
 
  • Like
Reaktionen: Dubliner

Barracash

Erfahrenes Mitglied
27.07.2011
913
519
Neuenhain / FRA
Erstmal vorneweg, Japan ist ein tolles Reiseland auch und insbesondere im Herbst, normalerweise hast du um die Jahreszeit viel Sonne und in der Regel einen klaren Himmel. Und natürlich gibt es in Japan auch massig ruhige Ecken. Sauber sind die Städte auch, umso erstaunlicher da es keinerlei Mülleimer in der Öffentlichkeit gibt.

So richtig "ruhig" ist es insbesondere in den Größstädten eigentlich nie. Kyoto (letzter Besuch Februar diesen Jahres) war ein ziemlicher Zirkus mit sehr, sehr vielen Besuchern aus Europa und Nordamerika, die den aktuell extem schwachen Yen ausnutzen. Insbesondere in Kyoto macht man sich auch schon Gedanken, wie man den Menschenmassen Herr werden kann. Einige ehedem ruhige Bereiche wie z.B. das historische Geisha-Viertel sind mittlerweile für Touristen nicht mehr zugänglich - und ja die Japaner nehmen solche Verbote ernst und setzen sie durch. Tempel, Gärten uns insbesondere der Bambuswald sind aktuell eher Stresstrigger als Natur.

Tokyo ist auch voll von Touristen, allerdings verteilen sich diese dort aufgrund der schieren Größe der Stadt und der Vielzahl der Sehenswürdigkeiten sehr viel besser als im eher überschaubaren Kyoto. Ausnahme sind hot spots wie Asakusa, da ist es katastrophal voll.

Noch ein paar Hinweise zum Thema "leise" - japanische Bahnhöfe sind akustisch ein echtes Inferno, die Ampeln piepen mit lustigen Vogelgeräuschen und in machen Geschäften (BigCamera) ist die Beschallung so laut, dass man es nur kurzzeitg dort aushält. In Tokyo/Shibuya wird der gesamte Ausgehdistrikt zentral mit lauter Musik beschallt. ÖPNV funktioniert durchweg sehr gut, allerdings oftmals auch mit sehr viel Körperkontakt mit den anderen Fahrgästen.

Wenn es dich nicht stört, an den must sees in sehr großen Menschenmassen zu stecken und du dich ansonsten etwas abseits der klassischen "Japan in 10 - 14 Tagen" Routen bewegst, wirst du einen sehr schönen Urlaub verbringen.
 
  • Like
Reaktionen: eldiablo und Dubliner

Dubliner

Neues Mitglied
28.10.2024
5
0
Bambuswald und Ruhe gehen nicht zusammen! Abonniere dir mal Kyoto und Tokyo bei Instagram, da bekommst du einen Einblick.
Gerade Tokyo und Kyoto sind sehr beliebte Reiseziele, gerade auch im Herbst. Ihr werdet sicherlich nicht allein sein und Ruhe findet ihr in den Bahnen und Bussen ;)
Kanada, je nach Gegend ist auch nicht "leise".

Ich kenne die Bilder, man müsste dann auf Morgens und Abends ausweichen.
In Island im Mai war man je nach Location auch in guter Gesellschaft, aber da kommts dann drauf an, wie sich die Leute benehmen.
 

Barracash

Erfahrenes Mitglied
27.07.2011
913
519
Neuenhain / FRA
Ich kenne die Bilder, man müsste dann auf Morgens und Abends ausweichen.
Hilft nicht wirklich.. War im Februar kurz vor bis nach Sonnenuntergang im Fushimi Inari (der Schrein mit den 1000 torii) - nicht im Ansatz leer.

Der Vergleich mit Island hinkt dahingehend, dass Kyoto und Tokyo in Vergleich zu Island unendliche Hotelkapazitäten haben und du problemlos sehr schnell von A nach B kommst.
 
  • Like
Reaktionen: Dubliner

reifel

Erfahrenes Mitglied
30.08.2010
901
748
Wir waren letztes Jahr in Kyoto und es war völlig überlaufen. Bei vielen Tempeln, Strassen und insbesondere der Bambuswald kannst Du dich grad so durchschieben, alle wollen Ihr Instagram Foto, es ist laut und rücksichtslos. Nicht so sehr die Japaner, aber eben Touristen aus aller Welt, nicht nur aus Europa, auch aus Korea usw.

Tokyo war besser, hier findet man ruhige Plätze in Parks, nicht bekannte Tempel usw. Klar, in Akihabara, Shibuya, Shinzuku sieht es schon anders aus. Da stind es auch nicht alleine die Touristen sondern wie in jeder Grosstadt der Trubel aus allem.

Natürlich wird man immer irgendwo eine Ecke finden wo es ruhiger zu geht. Gerade Natur hat Japan viel zu bieten, wobei ich nicht sagen kann ob November dafür ein guter Monat ist.
 
  • Like
Reaktionen: Dubliner

Belpmoos

Erfahrenes Mitglied
30.11.2023
684
484
BRN
In Japan gibt es auch sehr ruhige Regionen, gerade um Hakone, und auch die Westküste. Wenn ihr Tokyo und Kyoto auch sehen wollt (als 1. Japanreise eigentlich schon fast Pflichtprogramm) ist Ende November sicher nicht falsch, dann wirds etwas weniger überlaufen sein als noch 1-2 Monate vorher.

Kanada Ende November würde ich euch wetterbedingt eher abraten, ausser ihr mögt es kalt und nass. Und so richtig kalt mit Schnee ist es dann halt noch nicht.
 

UncleMilton

Neues Mitglied
18.03.2015
24
22
Japan ist wunderbar entspannend, nicht von der größe der Städte abschrecken lassen. Auch in Tokio verhält es sich so, dass man wenige Minuten von z.B. einem größeren Bahnhof in einem Wohngebiet sehr ruhig wird. Im öffentlichen Raum geht es sehr gesittet zu, in den Zügen ist es idr. Mucksmäuschenstill. Gerade im Vergleich zu den aktuellen Zuständen in Deutschland eine absolute Wohltat und unbedingt erlebenswert. Also ich empfinde da überhaupt keinen Stress, ganz im Gegenteil. Man merkt nicht unbedingt, dass man sich in der größten Metropolregion der Welt befindet.
In Kyoto ist es wohl tatsächlich mittlerweile sehr überlaufen, auch deshalb war ich dort nur insegesamt 2 Tage und das ist auch schon wieder 6 bzw. 7 Jahre her...
Hakone würde ich mir vielleicht auch überlegen, wenn man die Massen vermeiden will..
Man sollte sich aber auch keine Illusionen machen, traditionelle Häuser, Natur, das stand in der Nachrkiegsgeschichte in Japan nicht unbedingt so im Kurs... Da gings mehr so um Industrialisierung oder die Blasenwirtschaft und den Bauboom.. ... Gerade auf dem sich entleerenden Land sieht es eher so wie auf diesem Blog aus.. Soetwas zu erleben ist aber auch durchaus interessant.. https://spikejapan.wordpress.com/ (Blog nicht mehr gepflegt, aber trotzdem interssant).
Ich war selbst noch nicht auf Shikoku, aber wenn es ruhig sein soll, vielleicht über soetwas nachdenken? https://unpluggedjapan.com/chiiori-tokushima/ Man bedenke aber, dieses Projekt wurde mal von einem Westler gestartet, das sagt schon etwas aus...
 
  • Like
Reaktionen: reifel und Dubliner

Dubliner

Neues Mitglied
28.10.2024
5
0
In Japan gibt es auch sehr ruhige Regionen, gerade um Hakone, und auch die Westküste. Wenn ihr Tokyo und Kyoto auch sehen wollt (als 1. Japanreise eigentlich schon fast Pflichtprogramm) ist Ende November sicher nicht falsch, dann wirds etwas weniger überlaufen sein als noch 1-2 Monate vorher.

Kanada Ende November würde ich euch wetterbedingt eher abraten, ausser ihr mögt es kalt und nass. Und so richtig kalt mit Schnee ist es dann halt noch nicht.

Aber sind zum Herbstlaub nicht auch viele Touristen unterwegs? Ich meine, es gibt gar ein japanisches Wort für die Herbstlaubjagd :D
Wobei es weniger als zur Kirschblüte sein sollen. Es gibt viele Städte, die interessant sind aber Kyoto fasziniert mich. Zudem ist es gut gelegen für Tagesausflüge, Himeji zum Beispiel.

Für Kanada wäre wohl der September der Monat der Wahl.
 

CarstenS

Erfahrenes Mitglied
08.09.2012
3.602
4.451
Ich bin der Meinung, die Frage ist etwas schwierig zu beantworten - weil es letztlich mit deiner Definition von 'Natur und Ruhe' steht und fällt.

Generell ist Japan ein volles Land: Die Bevölkerungsdichte liegt bei +/-350 Menschen pro Quadratkilometer vs +/- 250 in Deutschland - und dabei hat Japan grössere Anteile an dünn besiedelten Region (die japanischen Alpen und andere nicht so zugängliche Regionen und auch das strukturschwache Land). Sprich, die halbwegs nutzbaren Gegenden und die Ballungsgebieten sind noch dichter besiedelt.

Auf der anderen ist Japan eine sehr geordnete und rücksichtsvolle Gesellschaft - vieles, was einen z.B. in Europa im Umgang mit den lieben Mitmenschen stressen kann, dem begegnet man in Japan praktisch nicht - einfach, weil es in der japanischen Gesellschaft nicht opportun ist, in alltäglichen Begegnungen anderen den eigenen Willen aufzudrängen (Drängeln, Anblaffen, überhaupt jegliche Regelverletztung,...)
Deshalb sind die vielen Menschen weniger 'stressiger' als man sich das vielleicht vorstellt.

Aus eigener Erfahrung mehrerer Japan Besuche gibt es aber einen Aspekt, der anders ist: Allgemeine Akustik wird nicht (anders als in Europa) als 'Stören' empfunden. Indivuelle Geräusche (laute Unterhaltungen oder Musikhören) durchaus. Aber laute Beschallung (Werbung/ laute Musik/ Ansagen/ Ansagemelodien in Bahnhöfen, Hinweis-Geräusche (besagtes Zwitschern an den Ampeln), in Bars und Ausgeh-Locations (Pachinko Salons, Karaoke-Bars)) sind gang und gäbe - und in den grösseren Städten überall präsent. Klar, Wohnviertel und Parkanlagen sind auch in Japan ruhig.

Wenn man das nicht gewöhnt ist, dann kann dies zusammen mit den vielen Menschen durchaus 'stressen' - einfach, weil anders ist und daher erhöhte Aufmerksamkeit erfordern (kann) - den Ruecksicht wird auch von einem selbst erwartet - und je nach Naturell muss man da schon sehr auf sein eigenes Handeln achten.

Daher ist es durchaus denkbar, dass (je nach persönlichen Reisepräferenzen), dass man Japan als stressig empfindet.

Ich selbst mag Japan sehr - hilft dir aber nix, wenn du das anders empfindest.

Carsten
 

Japandi

Erfahrenes Mitglied
06.04.2014
1.497
931
BRN
Man kann in Japan wunderbar ruhige, "leise" Orte bereisen. Meist sind das ländliche Regionen mit wenig / unbekannterem Tourismus.

Das Problem bei euch wird sein, dass ihr die Klassiker mitnehmen wollt - Tokyo, Kyoto, Fujisan, Hakone etc.
Da ists dann VOLL mit Touristen aus In- und Ausland. Zur Herbstfarbenzeit Ende November / Anfang Dezember sind die schönen und bekannten / einfach zu erreichenden Spots wie z.B. Tempel rund um Kyoto nochmal voller als sonst. Leise ist das nicht, und es kann wirklich absurd überfüllt sein.

Wie schon erwähnt, geht es in den Städten akustisch sehr "bunt" zu. Überall Signaltöne, Ansagen usw. - vor allem an Bahnhöfen. Dem entgegen gibt es aber auch sehr viele ruhige Ecken, vor allem (aber nicht nur) früh morgens vor Arbeitsbeginn in den Büros (i.d.R. 9 Uhr) bzw. am Wochenende morgens sind manche Ecken in Tokyo wie ausgestorben. Ebenso sind viele Stadtparks eine Oase der Ruhe, mit den Geräuschen der Stadt im fernen Hintergrund.

Ende November ist eine wunderbare Reisezeit für Japan, aber darum auch sehr beliebt. Bei den Herbstfarben gibt es Orte, die sind dann extrem überlaufen. Solange das euch bewusst ist, kann es trotzdem sehr schön sein - und es gibt überall ruhigere Ecken.
 

Dubliner

Neues Mitglied
28.10.2024
5
0
Moin,

vielen Dank für eure Erfahrungen bisher. Ich sehe schon, es kommt am Ende wirklich auf die eigene Wahrnehmung von Lautstärke usw. an.

Man kann in Japan wunderbar ruhige, "leise" Orte bereisen. Meist sind das ländliche Regionen mit wenig / unbekannterem Tourismus.

Hast du ein paar Anregungen? Ich hatte nach Alternativen zu Kyoto gesucht, wobei ich glaube, dass Kyoto bei der ersten Japanreise schon ein Must ist.
Zudem werden wir in Japan keinen Mietwagen nehmen, da sind die ländlichen Regionen wahrscheinlich nicht ganz so leicht zu erreichen.
Ist der September, Oktober ebenfalls so gut besucht?
 

Poppy

Aktives Mitglied
19.06.2021
193
221
Ich kenne die Bilder, man müsste dann auf Morgens und Abends ausweichen.
In Island im Mai war man je nach Location auch in guter Gesellschaft, aber da kommts dann drauf an, wie sich die Leute benehmen.
Wir versuchen immer antizyklisch zu sein, da heisst es dann auch schon einmal....morgens früüüüüüüh raus.
Wir sind im April zur "schönsten" Tourizeit :) in Japan unterwgs...bin gespannt wie es wird.
Island waren wir in 2004 und teilweise allein unterwegs.
Da ich momentan etwas Probleme mit einem Ohr habe, denke ich über In Ear Akustikstöpsel nach, die Filtern ja nach Stärke die Geräusche.
 
  • Like
Reaktionen: Dubliner

Fee44

Erfahrenes Mitglied
22.04.2022
1.632
2.367
Ich gehöre ebenfalls zu denen, die schnell gestresst sind von Menschenmassen und Lärm. Ich war bereits zweimal in Japan (insgesamt fast vier Wochen) und fand es nichtsdestotrotz toll dort. Kyoto ist wunderschön und auf jeden Fall sehenswert. Am Fushimi Inari war ich damals auch und hatte wohl Glück: Ich konnte da wunderbar herumlaufen und habe kaum jemanden gesehen (Reisezeit war Kirschblütenzeit).
 
  • Like
Reaktionen: Dubliner und Poppy

Japandi

Erfahrenes Mitglied
06.04.2014
1.497
931
BRN
Ich hatte nach Alternativen zu Kyoto gesucht, wobei ich glaube, dass Kyoto bei der ersten Japanreise schon ein Must ist.
Zudem werden wir in Japan keinen Mietwagen nehmen, da sind die ländlichen Regionen wahrscheinlich nicht ganz so leicht zu erreichen.
Ist der September, Oktober ebenfalls so gut besucht?
Ja, Kyoto sollte man schon gesehen haben. Zudem es da inkl. Umland so viele Sachen zu sehen gibt.
Sehr früh aufstehen lohnt sich generell - bei den vielen Tempeln und Schreinen verteilt es sich generell auch ganz gut trotz Menschenmassen. Die Ecke um Kiyomizu-dera und Gion kann ab Mittag aber schon sehr voll werden, bei Herbstfarben ist z.B. Tofuku-ji extrem überlaufen. Fushimi-Inari wird leerer, je höher man geht.

September bis Mitte Oktober ist es noch unerträglich heiss und Typhoon-Saison - kann ich nicht empfehlen. Ihr könnt natürlich Anfang November gehen, da sind die Sightseeing Spots in Kyoto vielleicht minimal weniger besucht, weil die Herbstfarben noch nicht so weit sind. Voll wirds trotzdem sein.
 
  • Like
Reaktionen: Dubliner

MANAL

Erfahrenes Mitglied
29.05.2010
14.934
10.341
Dahoam
Die Touri-Hotspots sind defintiv immer überlaufen. Was man machen kann ist gleich in der früh mit der Öffnung an den bekanntesten Sights vorbeischauen, dann hat man auch da noch Ruhe. Es ist zwar schon ein paar Jahre her, aber ich hatte direkt nach der Öffnung sowohl Fujimi Inari in Kyoto, als auch das Schloß in Himeji jeweils mit der Öffnung sehr ruhig erleben können. 1-2 Stunden später ist dann alles wieder voll. Dann sollte man sich woanders hinbegeben wenn man Ruhe will.

Ich war in diesem Jahr auch auf Miyajima, ein weiterer überlaufener Tourispot. Ich bin dort nach der Ankunft und dem abgeben des Gepäcks im Hotel zu Fuß von der Hinterseite auf den Mt. Misen gewandert und hab da mitten am Tag unterwegs fast niemand getroffen. Oben bei der Seilbahnstation dann natürlich wieder einiges an Leute und hoch zum Gipfel auch. Auf den normalen Wanderwegen runter war dann wieder mehr los. Gegen Abend beruhigt es sich dann auch. Wenn man auf der Insel übernachtet kann man dann die Insel deutlich ruhiger erleben.

In Hiroshima bin ich mal abends, schätze mal so 19-20 Uhr, im Friedenspark spaziert. Es war kaum was los und der Park mit seinen Mahnmalen hat dadurch eine deutlich andere Wirkung auf einem. Am nächsten vormittag war ich nochmal dort, dann komplett überlaufen. Friede findet man dann kaum.

Natürlich will man beim Erstbesuch die bekannten Hotspots erleben, aber dort findet man keine Ruhe. Japan bietet aber deutlich mehr und wer einfach mal irgendwo in kleinere Städte fährt und herumspaziert wird wunderbar ruhige Momente erleben.
 

Fee44

Erfahrenes Mitglied
22.04.2022
1.632
2.367
@MANAL: Was du da schilderst, gilt doch für alle Sehenswürdigkeiten, egal in welchem Land...
 

KnallaufFall

Aktives Mitglied
23.02.2023
197
187
Ist Japan ein "leises" Land? Das hängt doch von sovielen Dingen ab.
Touristische Hotspots sind natürlich laut, das liegt aber auch an vielen respektlosen ausländischen Touristen.

Pachinko-Hallen sind per se laut, genauso wie Gaming Center. Geh abends in ein Izakaya, da ist es auch nicht ruhig (so wie Kneipen bei uns halt auch), wobei man durch die Separees recht wenig von nebenan mitbekommt (hängt natürlich vom Izakaya ab).

Aber es ist jetzt nicht so, dass es überall laut ist. Ich finde sogar, dass es recht ruhig ist, sobald man auch nur eine Querstrasse von einer Hauptstrasse wegkommt. Gilt auch für die Touristenspots. Arashiyama in Kyoto ist primär unten am EIngangsbereich und auf den Hauptwegen laut. Geh einfach abseits auf einen der Nebenpfade, und schon ist es ruhig und idyllisch. Und dann gibt es ja noch jede Menge Ecken, die generell weniger von Touristen besucht werden.

Es ist also wie immer eine pers. Entscheidung, wie ruhig man es haben will. Das gilt aber für jedes Land. Wirklich schlimm laut ist es in Japan jedenfalls nicht.
 

Vorwarts

Aktives Mitglied
11.10.2024
196
134
Kurzerbericht aus Mai.

Osaka war entspannt nur auf der Dotonbori & Shinsaibashi und Hauptbahnhof etwas voller aber sonst entspannte Stadt.
Kyoto überlaufen in der Stadt und Bahnhof sobald man an die Randbezirke oder Umgebung unterwegs ist wird es entspannter.
  • Nara verteilt sich das etwas aber auch voll von Schulklassen und Touristen zu Stoßzeiten also früh hin oder lange bleiben abends.
  • Inarie Schrein muss man weiter nach oben damit es entspannt wird ersten ~200m werden halt alle Touristen durch gejagt und oben hat man Traum Aussicht über die Stadt.
Tokyo relativ entspannt wenn man nicht die klassischen Tourie Hotspots anfährt kann es in der Stadt auch ruhig und entspannt sein
  • Sensoji Tempel ist z.B. Tagsüber gerade Vormittags der Horror Abends/Nachts ein Traum wenig los und man kann tolle Fotos machen.
Es empfiehlt sich am besten mal Rundreisen anzuschauen was die so drin haben und wann die das machen und daraus ableitend dann eigene Reise zu planen.

Ich war noch in anderen Städten in Japan und je nach dem ob es in Rundreise mit drin ist oder oder nicht waren die Städte wesentlich entspannter oder voller.
 

Vorwarts

Aktives Mitglied
11.10.2024
196
134
Moin,

vielen Dank für eure Erfahrungen bisher. Ich sehe schon, es kommt am Ende wirklich auf die eigene Wahrnehmung von Lautstärke usw. an.



Hast du ein paar Anregungen? Ich hatte nach Alternativen zu Kyoto gesucht, wobei ich glaube, dass Kyoto bei der ersten Japanreise schon ein Must ist.
Zudem werden wir in Japan keinen Mietwagen nehmen, da sind die ländlichen Regionen wahrscheinlich nicht ganz so leicht zu erreichen.
Ist der September, Oktober ebenfalls so gut besucht?
Man brauch kein Auto vieles ist mit Zug oder Bus oder mit etwas Geld Taxi super erreichbar. Dann gibt es Plattformen die Touren anbieten für kleines Geld.

Alternativen Kyoto: Osaka, Nagasaki, Himeji, Hakone, Okayama, Wakayama, Hiroshima, Kanazawa, Tottori, rund um Fuji
 
  • Like
Reaktionen: reifel

olibr

Erfahrenes Mitglied
17.04.2014
525
18
87665 Mauerstetten
Ich würde mich in Japan aber nicht nur auf Tokio und Kyoto beschränken.
Eher eine schöne Runde machen. z.b. Nagano mit den Berberaffen , Kanazawa und die Küste , ins Bergland nach Takayama. Alles Gegenden die eher ruhig sind.
Über Nagoya kann die Tour ja dann in Kyoto enden.
 
  • Like
Reaktionen: reifel

odie

Erfahrenes Mitglied
30.05.2015
8.721
5.409
Z´Sdugärd
So richtig "ruhig" ist es insbesondere in den Größstädten eigentlich nie.
So ist es. Sicherlich gibt es auch in Berlin oder im Ruhrpott "leise" Ecken...Aber ich würde bei Japan keinerlei wirkliche Zeit in den Metropolregionen verschwenden. Da gibt es soooo tolle Ecken. Hokkaido wenn du auf Natur und Ruhe stehst. Musst ja nicht nach Saporro. Sicherlich sollte man die Mega Citys mitnehmen wenn man "eh schon" da ist. 1-2 Tage und dann ab in die Botanik.
 

rescue911

Aktives Mitglied
28.04.2012
120
74
Ich habe dieses Jahr bereits 4 Reisen nach Japan absolviert. Ich mag es gerne ruhig, interessiere mich fast nur für Tempel & Schreine - Kyoto war ich 3 mal und ja , die Hotspots (Fushimi Inari, Kyomizu Dera, Toji, etc. ) waren fast immer überlaufen - aber auch immer sehenswert :). Es gibt jedoch auch dort in der Nähe fast immer Oasen der Stille - kleinere Tempel/ Schreine oder wunderschöne Parks & Gärten, an denen man fast alleine ist. Herrlich ist es dann, mit den Japanern ins Gespräch zu kommen (gingen immer aktiv auf mich zu) und sich kurz auszutauschen.
Bereits erwähnt wurde Hakone; ja kann ich empfehlen (Hakone Pass online macht Sinn) oder mein persönliches Highlight - Ohara (mit dem Bus unweit von Kyoto); dort im Tempel einen Matcha mit Gebäck, bei Hunger kleine Restaurants und Shops am Strassenrand. Ebenfalls sehr schön für Wanderer & Pilger Kumano Kodo - Wakayama. Also ja, es gibt die stillen, touristisch weniger frequentierten und sehenswerten Plätze...
:)
 
  • Like
Reaktionen: Dubliner

Dubliner

Neues Mitglied
28.10.2024
5
0
Wie gesagt werden wir keinen Mietwagen haben und ich mag auch nicht die halbe Reise in Zug und Bus verbringen. Hokkaido und bis runter nach Hiroshima zum Beispiel wär in 2 Wochen schon hart. Das ein oder zwei Tage und dann weiter habe ich früher gern gemacht, ist aber mittlerweile nicht mehr meine Art des Reisens. Ich habe gerne ein "Home", von dem aus dann alles, was in ein paar Stunden zu erreichen ist besucht wird. Himeji und Hikone sind von Kyoto gut zu erreichen, Kanazawa wäre vlt. noch eine Idee von Tokio aus. Vielleicht findet sich auch ein schöner Wald oder ein Dorf auf dem Weg, bzw. in der Nähe. Ich denke auch, dass die Wahl der Unterkunft eine Rolle spielt, also eher im Wohngebiet, nicht an den Touristenspots.