Kosten von Bargeldeinzahlungen auf Geschäftskonten sind immer häufiger vom Einzahlungsbetrag abhängig. Und besonders teuer ist Münzgeld, dessen Gebühren sind in den letzten Jahren überproportional gestiegen.
GERADE Kleinbeträge, für die viele Leute gerne ihr lästiges (!) Kleingeld loswerden wollen, verursachen hohe Transaktionskosten. Die Kosten von Bargeld sind nicht linear. Die von bargeldlosen Zahlungsmethoden bei modernen Anbietern, die rein prozentual abrechnen, schon.
Besonders wenn ich ein kleines Geschäft hätte, wo der ganze Adminkram mir zufällt, würde ich es lieben, dass bargeldlose Zahlung heißt: Kunde cfm die Transaktion, dann ist alles getan und die Kohle ist abzüglich 0,5% auf meinem Geschäftskonto. Alles erledigt. Und man ist quasi in Echtzeit liquide, kann Lieferanten schneller bezahlen und Skontoregeln ausnutzen, die teilweise immer noch bis 2% betragen, was die Transaktionskosten mehr als kompensiert. Oder zinsfreie Zahlungsziele ausreizen und zwischenzeitlich erhaltene Einnahmen kurzfristig anlegen und daraus Zinsgewinn schöpfen. Und je mehr Liquidität ich habe desto mehr kann ich daraus nebenbei über kurzfristige Geldanlagen noch herausholen (als Tagesgeld zwischenparken zB), was gerade persönlich haftende Kaufleute, wenn man weiss wie man es machen muss, durchaus machen könnten. Das kann ein eigenständiges Profit Center werden. Gerade in Branchen mit hohen Umsätzen und geringer Umsatzrendite.
Aber über Liquidität und Finanzierungskosten machen sich viele insbesondere ältere Ladeninhaber, die halt in der Vergangenheit irgendwann mal ihre analogen Routinen entwickelt haben und gelegentlich die Belege zum Steuerberater geben, ja auch keine Gedanken.
Jeder wie er meint, aber dann bitte nicht immer mit der Fehlinformation, bargeldlose Zahlungen seien aus betriebswirtschaftlichen Gründen abzulehnen, ankommen.