kritische Gehaltsverhandlung

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Seemann

Erfahrenes Mitglied
23.03.2010
1.647
675
MUC
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Wie wäre es denn mit folgender Strategie:
Du entscheidest Dich (aber wirklich!!) beim jetzigen Arbeitgeber zu bleiben, suchst kurzfristig ein Gespräch
und erklärst dort:
- Mir gefällt es und ich möchte bleiben
- Habe aber ein anderes Angebot bekommen, das mir nicht so passt, aber dafür auch mehr Geld bekomme
- Frage: Werde ich nach der Probezeit hier weiter beschäftigt sein können?

Damit ist Transparenz und Vertrauen geschafft, eine Botschaft wurde subtil abgesetzt und der Rest wird sich von selbst ergeben.
 

darkeka0

Erfahrenes Mitglied
30.10.2017
614
28
Vielleicht handelt es sich auch um eine Firma, die die Nische und das Wissen des Konkurrenten preisgünstig übernehmen möchte.

Der TO sollte eins auch im Auge behalten, ob das bessere Angebot von einer Firma aus der gleichen Branche ist und sich so das Wissen des Konkurrenten absaugen möchte, und bietet vielleicht dem TO etwas mehr Geld an. Um dem TO dann nach ein paar Wochen zu kündigen, wenn er das gesamte Wissen des ehemaligen Arbeitgeber preisgegeben hat.

Ja, solche Firmen gibt es auch.
 

odie

Erfahrenes Mitglied
30.05.2015
7.144
3.061
Z´Sdugärd
Als AG wüsste ich was ich nach Verhandlungen und Vertrag von so etwas halten würde wenn mich der AN schon nach 2 Wochen wegen Nachforderung kontaktiert. Und Tschüss. Da würde ich mir ehrlich gesagt gar nicht mehr die Zeit nehmen zu diskutieren und ich würde mich nur über die vertane Zeit und Kosten für den offensichtlichen Fehler ärgern. Ja klar gibt es eine Probezeit für beide Seiten, aber ansonsten wird auch ein gegenseitiges Vertrauen in einem Vertrags ausgehandelt und für beide Seiten sollten alle (!) Rahmenparameter planbar sein.

SO sehe ich das auch.

Um mal das ganze frei zu interpretieren (von AG Seite): Ich stelle jemanden ein und biete ihm Summe X (wobei man über X in der Regel redet, wen nicht hab ich zuviel geboten). Er ist damit zufrieden und fängt bei mir an. Nach 2 Wochen (in der Probezeit) kommt er mit einer erneuten Wunschsumme um die Ecke...Ich denke mir das meine Jobangebot nur ein Lückenfüller war bzw es nix besseres gab und er sich deshalb für mich entschieden hat. Jetzt liegt was besseres vor und der AN will pokern.

Da würde ich zu 99,99999% sagen "Danke und viel Glück im weiteren Leben". Die restlichen % sind für die Menschen die einen in 2 Wochen so von sich überzeugt haben das man jede Summe für zahlen würde.
 

Polux

Reguläres Mitglied
20.04.2019
46
10
Da würde ich zu 99,99999% sagen "Danke und viel Glück im weiteren Leben". Die restlichen % sind für die Menschen die einen in 2 Wochen so von sich überzeugt haben das man jede Summe für zahlen würde.

Den ersten Post des Themenstarters gelesen?

"Auch bei der Einstellung wurde meine Gehaltsvorstellung ohne Verhandlung akzeptiert, d.h. für mich: Ich habe zu tief angesetzt und konnte mehr verlangen."
"Wir haben bereits einige wichtige Projekte gestartet, wo ein Ausfall von mir, ich formuliere es mal harmlos, sehr "ärgerlich" für meinen AG wäre."

Bist du Geschäftsführer oder Personalverantwortlicher und hast du das wirklich schon mal in der Konsequenz gemacht?
Hier geht es um circa 30.000 Euro pro Jahr Mehrkosten (120k - 90k) für den jetzigen Arbeitgeber. Vielleicht weniger, weil dem AN schon eine Gehaltssteigerung von 20 % reichen würde. Dann wären es "nur" 15.000 Euro Mehrkosten.
AG-Kosten bei 75.000 Brutto = ~ 90.000 / Jahr
AG-Kosten bei 105.000 Brutto (40% mehr) = ~ 120.000 / Jahr
AG-Kosten bei 95.000 Brutto (20% mehr) = ~ 105.000 / Jahr

Muss jede Firma selbst wissen, aber ich gebe halt 10-20 % mehr und der Mann bleibt und meine Projekte werden fertig.
Und da es keine Verhandlung gab beim Gehalt, liegt der Schluss nahe, dass der AG mit mehr gerechnet hätte oder zumindest bereit gewesen wäre mehr zu zahlen.
 

Exdon

Erfahrenes Mitglied
08.05.2009
1.380
297
?? Für Fragen zu "kritischen Gehaltsverhandlungen" hat man doch Leute im direkten Umfeld, die eine gewisse Expertise haben und denen man vertraut.
 

Mr. Hard

Spaßbremse
23.02.2010
10.804
3.338
Bin kein AG mehr, aber wäre ich es noch, bliebe ich beim Thema Glaubwürdigkeit. Der AN ist für mich nach so einer Aktion nicht mehr Glaubwürdig. Wenn ich ihn nun weiter beschäftige, wer sagt mir, dass er in zwei Wochen/Monaten nicht wieder ein besseres Angebot hat?

Und wenn ich zwei Wochen nach Einstellung das Gehalt um 20-40% erhöhe, bin ich auch nicht glaubwürdig. Dann ist das Vertrauensverhältnis doch zerstört, weil ich immer im Verdacht stehe, dass ich den AN habe ausnutzen wollen, statt ihn von Anfang an fair zu bezahlen.

Außerdem leidet meine Glaubwürdigkeit auch in meinem Unternehmen. Denn es ist blauäugig zu glauben, dass die Kollegen das nicht früher oder später raus- oder mitbekommen, und dann ebenfalls 20-40% mehr fordern.
 

jackinthebox

Erfahrenes Mitglied
14.09.2010
428
-3
?? Für Fragen zu "kritischen Gehaltsverhandlungen" hat man doch Leute im direkten Umfeld, die eine gewisse Expertise haben und denen man vertraut.

Offensichtlich nicht, oder die wurden bereits konsultiert und haben zu der Richtung geraten, die dem TO nicht schmeckt, so dass er hier die alternative Bestätigung abholen möchte.
 

mf_2

Erfahrenes Mitglied
26.02.2016
1.853
3.483
STR
In jedem Fall scheint ihm die Lust vergangen zu sein, sich noch an der Diskussion zu beteiligen.

Oder er redet gerade schon mit seinem Chef ;-)

------

Ich kenne die Situation, mit "zu wenig" eingestellt worden zu sein. Daher mein Appell an alle AG (sind ja doch einige unterwegs hier): Tut wenigstens so, als sei das erste Gehaltsangebot des ANs höher als ihr gedacht habt. Dann hat er nicht das Gefühl, sich unter Wert verkauft zu haben. Man kann sich dann ja immer noch auf die Zahl des ANs einigen, aber er wird mit einem besseren Gefühl rausgehen.
Mein damaliger Chef hat sofort "ja, passt" gesagt und ab da hatte ich das Gefühl, zu wenig gefordert zu haben. Gut, ich kam aber auch direkt von der (dualen) Hochschule und hatte da eh noch keine Routine bei so etwas.
 

brummi

Erfahrenes Mitglied
21.12.2010
3.059
139
FRA
Eher der Appell an die AN: macht Euch vorher schlau, was in der Branche gezahlt wird. Gleiches Thema wie bei der „Hungerlöhnen“ bei FB‘s [emoji6]
 

janetm

Erfahrenes Mitglied
11.02.2012
3.975
1.039
DUS, HAJ, PAD
...

Muss jede Firma selbst wissen, aber ich gebe halt 10-20 % mehr und der Mann bleibt und meine Projekte werden fertig.
Und da es keine Verhandlung gab beim Gehalt, liegt der Schluss nahe, dass der AG mit mehr gerechnet hätte oder zumindest bereit gewesen wäre mehr zu zahlen.

Jemand der nach 2 Wochen neu verhandelt bleibt eh nicht lange. Beim nächsten Wind / Angebot ist er sowieso weg. Da würde ich keine weitere Zeit in die Einarbeitung oder ähnlich investieren und ihm alles Gute bei der neuen Stelle wünschen.

Wenn er nach 2 Jahren geht ist es vermutlich ärgerlicher als nach 2 Wochen.
 

franzose

Fremdbucher
10.07.2009
5.927
161
MUC
Jemand der nach 2 Wochen neu verhandelt bleibt eh nicht lange. Beim nächsten Wind / Angebot ist er sowieso weg. Da würde ich keine weitere Zeit in die Einarbeitung oder ähnlich investieren und ihm alles Gute bei der neuen Stelle wünschen.

Wenn er nach 2 Jahren geht ist es vermutlich ärgerlicher als nach 2 Wochen.

Mal abgesehen davon, dass niemand unersetzbar ist, schon gar nicht nach 2Wochen!
 

Daniel24

Erfahrenes Mitglied
13.05.2009
482
39
Stuttgart / Muenchen
Doch, ist schon einigen aufgefallen, wenn Du mal den Thread durchliest.
Es bleibt also zu hoffen, dass der OP nicht im kaufmännischen Umfeld tätig ist. ;)

Auch gerade gesehen, bin mit vollem Popcornmund und inzwischen einigen Popcorneinschlägen in der Wand mit dem Lesen nicht so schnell nachgekommen [emoji15]

Ich gehe jetzt long auf Popcornproduzenten.
 
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Andreas0007

Reguläres Mitglied
09.05.2015
44
0
Hallo zusammen,

es sind 5 Wochen, nicht 2, was aber keine Rolle spielt.

Ich denke jeder AN sollte in erster Linie an sicher selber denken und etwas egoistisch sein. Am Ende des Tages wird man für das bezahlt was man tut. Von Luft und Liebe kann ich mir leider nichts kaufen. Entsprechend sind 40% für mich, wie vermutlich für die Mehrheit hier ein Brocken, der zum Nachdenken verleiht.

Das ist eine schwere Situation ist, keine Frage, weshalb ich um Rat geben habe. Warum zum Teufel tun den so viele hier auf Oberschlau, dass der AG zu 99% Tschüss sagt ? In erster Linie denkt das Unternehmen m.M.n. nicht emotional , sondern was für die unternehmerischen Belangen sinnvoll und wirtschaftlich ist.

Und wenn ich zu günstig eingekauft wurde, bin ich natürlich selbst schuld. Die Eier für ein offenes Gespräch habe ich allerdings. Die Frage ist, wie ich dies taktisch am sinnvollsten anstelle. Wenn man, auch nach 5 Wochen sich mit seinem AG nicht offen unterhalten kann, wird dies auf kurz oder lang sowieso scheitern.

Man sollte dem AG zu verstehen geben, dass es kein Spiel ist, wo einer gewinnt oder verliert. Es ist eine langfristige Beziehung, wo beide Parteien mit den Leistungen und Bedingungen zufrieden sind.
 

abvvgold

Erfahrenes Mitglied
28.06.2016
982
145
DUS
Mein erster Gedanke war: weiß dein potentiell neuer AG von deiner Situation?

Wenn ja, dann wird auch er sich deinen Teil bei dir denken und zumindest schon einmal auf die Idee gekommen sein, dass du möglicherweise nur ein "Betthüpfer" bist.

Edit:
Selbst wenn dem nicht so ist, dürfte er spätestens nach vollständiger Offenlegung deiner Vita 1+1 zusammen zählen und drauf kommen können.

Edit 2:
Ich denke, dass man auch von Branche zu Branche und AG zu AG differenzieren muss.
Im Mittelstand wäre das für mich - moralisch - schwieriger als im Konzern.

(Habe nur Seite 1 und Seite 4 gelesen - falls es zwischendurch schon steht)
 

Airsicknessbag

Erfahrenes Mitglied
11.01.2010
19.860
11.018
Die Chance auf 40% mehr Gehalt bekommt man im Regelfall selten. Eine Überlegung und Abwägung würde dies wahrscheinlich auch für dich Auslösen oder bist du finanziell so gut aufgestellt, dass 40% mehr oder weniger nicht der Rede Wert sind ??

Es gibt Untersuchungen, dass man Gehalt ueber 60.000 EUR p.a. nicht mehr "bemerkt". Dass es nur noch abstrakte Zahlen auf dem Kontoauszug sind, waehrend sich das persoenliche Zufriedenheitsniveau nicht mehr steigert. Der Arbeitsweg hingegen hat eine heftige Auswirkung auf das Zufriedenheitsniveau.

Ich habe mich unter Inkaufnahme von finanziellen Einbussen von gut zwei Stunden auf sieben Minuten Arbeitsweg heruntergearbeitet.

Wenn ich jetzt die Moeglichkeit haette, auf einen Schlag 40 % mehr zu verdienen, wenn ich dafuer 50 Minuten fahren muesste, daechte ich darueber tatsaechlich nicht eine Sekunde nach - da waeren mir angesichts dieser Kroete tatsaechlich die 40 % "nicht der Rede wert", ja.
 

brummi

Erfahrenes Mitglied
21.12.2010
3.059
139
FRA
Wenn „viele hier auf Oberschlau tun“ liegt das vielleicht daran, dass das mit deren Lebenserfahrung zu tun hat?

Nicht nur der AN denkt an sich zuerst - auch der AG geht so vor.

Ich hätte mich zu der Zeit, als ich dafür verantwortlich war, mit deinem Fall nicht lange beschäftigt. Mangelnde Vorbereitung auf den Job [emoji35]
 

Hauptmann Fuchs

Erfahrenes Mitglied
06.04.2011
5.001
4.129
GRQ + LID
Warum zum Teufel tun den so viele hier auf Oberschlau, dass der AG zu 99% Tschüss sagt ?

[...]

Man sollte dem AG zu verstehen geben, dass es kein Spiel ist, wo einer gewinnt oder verliert. Es ist eine langfristige Beziehung, wo beide Parteien mit den Leistungen und Bedingungen zufrieden sind.

Leider musst du aber monogam leben, während der Arbeitsgeber Polyamorist ist!
 

on_tour

Erfahrenes Mitglied
01.08.2010
8.588
1.217
Doch, ist schon einigen aufgefallen, wenn Du mal den Thread durchliest.
Es bleibt also zu hoffen, dass der OP nicht im kaufmännischen Umfeld tätig ist. ;)

bitte auch nicht im Technischen ...
und wieso schreibt er 80k, wenn es nur 70k sind?

zu den Einschätzungen des TO

... Warum zum Teufel tun den so viele hier auf Oberschlau, dass der AG zu 99% Tschüss sagt ? In erster Linie denkt das Unternehmen m.M.n. nicht emotional , sondern was für die unternehmerischen Belangen sinnvoll und wirtschaftlich ist.
...

Nunja, Unternehmen denken garnicht, aber der Mensch, der Dir gegenüber sitzt. Ja, und wenn der sich emotional "verarscht" fühlt, dann war das der Start in die Sackgasse.

Als AG/Vorgesetzter würde ich mir vorstellen, wieviel solcher Spässe wir noch haben werden und Dir gerne den Weg in eine andere Zukunft freimachen.
 

unseen_shores

Erfahrenes Mitglied
30.10.2015
5.465
7.454
Trans Balkan Express
Ich denke jeder AN sollte in erster Linie an sicher selber denken und etwas egoistisch sein. ... Es ist eine langfristige Beziehung, wo beide Parteien mit den Leistungen und Bedingungen zufrieden sind.

Irgendwie widersprichst Du Dir selbst. Du möchtest von uns hören: versuche es. Die kritischen Antworten behagen Dir offensichtlich nicht. Ich sehe nicht, dass Du in einer schwierigen Situation bist. Du hast ein Angebot angenommen, dass Dir offensichtlich zugesagt hast. Wo ist das Problem die vertraglichen Verpflichtungen zu erfüllen?

Und ja: aus Arbeitgebersicht. Wenn Du unmittelbar nach den geschlossenen Vertragsverhandlungen einen nachverhandeln würdest, wäre die Wahrscheinlichkeit hoch, dass ich Dir einen guten Flug wünschen würde. Es sei denn, Du verfügst über einmalige Fähigkeiten (was ich aber vor der Einarbeitung nicht weiß). Ich teile die hier bereits geäußerte Auffassung, dass niemand unersetzbar ist.

Aber da Du Exxr hast, such das Gespräch (das ist doch das was Du hören möchtest).
 
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