Langstrecke mit Schmalrumpfflugzeugen

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juliuscaesar

Erfahrenes Mitglied
12.06.2014
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FRA
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Dass da noch ein Tankfutter reinsoll, weiß man seit längerem. Von daher alte Meldung. Interessant wäre, um wie viel die Reichweite sinkt, falls sie denn sinkt? Aber die EASA hat doch noch gar nichts gesagt dazu?
Airbus sagt: -200 Meilen
 

Luftikus

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08.01.2010
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irdisch
Das wäre nicht viel und sicher nicht "kriegsentscheidend". Letztlich kriegt man das vermutlich irgendwo anders wieder raus. Bisher ungenutztes Tankvolumen befüllen, oder bessere Flugprofile, Trimmung, Klappenstellung, Reiseflugtempo oder so oder aerodynamische Kleinigkeiten verbessern oder Triebwerke leicht updaten.
 

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01.06.2018
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Von daher alte Meldung. Interessant wäre, um wie viel die Reichweite sinkt, falls sie denn sinkt?
Gut kritisiert... Wer die "alte Meldung" liest, erfährt:
Nun nennt die Nachrichtenagentur Reuters unter Berufung auf Branchenquellen erstmals Zahlen. Laut ihren Informanten soll der XLR durch die Anpassungen 700 bis 800 Kilogramm schwerer sein, nachdem zuvor nur ein Anstieg von 200 bis 300 Kilogramm erwartet worden sein. Die Reichweite könnte dadurch um rund 370 Kilometer sinken.
Insgesamt aber ein interessantes Zahlenspiel, 500kg schwerer = 6 Passagiere + Gepäck = 370 Kilometer weniger Reichweite.
Baut man also wieder die großen Toiletten ein und die 6 Zusatzsitze aus, hat man wieder die Originalreichweite ;)

Das wäre nicht viel und sicher nicht "kriegsentscheidend". Letztlich kriegt man das vermutlich irgendwo anders wieder raus. Bisher ungenutztes Tankvolumen befüllen, oder bessere Flugprofile, Trimmung, Klappenstellung, Reiseflugtempo oder so oder aerodynamische Kleinigkeiten verbessern oder Triebwerke leicht updaten.
Mal abgesehen davon, das wir nicht im Krirg sind.... Diese kleinen Optimierungen kann man immer machen und wird man immer machen, die Konstruktionsbedingte Differenz bleibt. Die offizielle Reichweite für die Flugplanung bleibt. Und Mutter Natur wird sich nicht um "Bisher ungenutztes Tankvolumen" scheren, sie wird das Zusatzgewict dieses Treibstoffs merken, und so oder so das erhöhte Gewicht spüren, für das das Fahrwerk autuell nicht zugelassen ist. Es geht doch darum, das das zusätzliche Gewicht für Struktur und Isolierung nun durch weniger Sprit ausgeglichen werden muss, sich also das ungenutzte Volumen zwangsweise erhöhen muss.

Für wenige bestimmte Routen können das genau die 200 Meilen zu wenig sein. In diesem "200 Meilen Ring" können sich durchaus wichtige Ziele für die ein oder andere Airline befinden.
 

Luftikus

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08.01.2010
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irdisch
Wir sind durchaus im Krieg, übertragen gesprochen. Der Exot A340-500 hatte einen viel bedenklicheren Rumpftank, aber jetzt wird ein Fass aufgemacht.
 
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01.06.2018
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Wir sind durchaus im Krieg, übertragen gesprochen. Der Exot A340-500 hatte einen viel bedenklicheren Rumpftank, aber jetzt wird ein Fass aufgemacht.
Seit dem A340-500 haben sich die Vorschriften auch geändert... Und meines Wissens gibt es exakt einen A340-500 mit diesem Tank, und der ist seit > 10 Jahren geparkt.

Auch wenn sich die Rhetorik in der Wirtschaft seit Jahren verschärft, Airbus und Boeing arbeiten in vielen Bereichen und Gremien auch aktiv zusammen. Der eigentliche "Feind" ist nämlich die Erderwärmung und der Hochgeschwindigkeitszug... Schafft die Luftfahrt nicht gemeinsam signifikante Verbesserungen, wird sie verschwinden.
 

Luftikus

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08.01.2010
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Wenn es eine Branche gibt, die wirklich und messbar immer sparsamer, sauberer und leiser wird, ist es die Luftfahrt. Unabhängig von der Klimahysterie.
 
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mbraun

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09.07.2011
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Wenn es eine Branche gibt, die wirklich und messbar immer sparsamer, sauberer und leiser wird, ist es die Luftfahrt. Unabhängig von der Klimahysterie.
OT, aber ganz kurz:

Man kann sicher sagen, dass dort pro neues Flugzeug viel gemacht wird, aber 1. nimmt der Flugverkehr immer mehr zu, und 2. fliegen halt bei weitem nicht nur A350 und NEOs durch die Welt. Im Ergebnis sieht das dann so aus:
Global-CO2-emissions-from-aviation.png
Klar, gibt Gründe dafür und sicher auch viele positive Entwicklungen, aber Schönreden a la "wir werden immer sparsamer, sauberer und leiser" wird dem Problem leider nicht gerecht...
 

Luftikus

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08.01.2010
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Die Menschheit wächst nun mal. Das lässt sich aber nicht mit ein wenig Woke-Kosmetik bei uns ändern. Du musst an die großen Länder ran, China, Indien und so weiter. Die machen bei den westlichen Klimaschutzspielchen aber gar nicht mit.
 
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01.06.2018
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Du musst an die großen Länder ran, China, Indien und so weiter. Die machen bei den westlichen Klimaschutzspielchen aber gar nicht mit.
Warum auch, die machen ihre eigenen Klimaschutzprojekte. Und zwar im Detail durchaus effektiver als der Westen.
Guck dir mal die E-Auto Quote in der Innenstadt von Shanghai an, dank extremer Steuern für andere Autos. Bei uns undenkbar.

Die Menschheit wächst nun mal.
Wo wir bei den platten Weisheiten sind: Der Planet aber nicht.

Es hilft auch wenig hier mit "aber die anderen" zu argumentieren, der Druck auf die Luftfahrt ist da und wird nicht weniger werden.
Entweder sie passt sich an, oder sie verschwindet langfristig. Spätestens in 50 Jahren wirst du kaum mehr ein PKW sehen, der nicht "emissionsfrei" fährt (bis dahin vielleicht sogar wirklich...), da wird die Luftfahrt nicht mit einer einfachen Lösung durchkommen.

Wenn es eine Branche gibt, die wirklich und messbar immer sparsamer, sauberer und leiser wird, ist es die Luftfahrt. Unabhängig von der Klimahysterie.
Und das seit Tag 1, denn bei unveränderter Physik war die einzige Chance vom Wright Flyer zum A380 über Effizienzsteigerung. Egal was das Klima sagt, Sprit wiegt und braucht Volumen, was beides in der Luftfahrt schon immer Geschwindigkeit, Zuladung und Reichweite entgegenstand. Deshalb war Luftfahrt immer "besser" als der Industriedurchschnitt.
Ich fasse es bis heute nicht, das wir immer noch Kraftwerke im Betrieb haben, die vom Wirkungsgrad her schlechter sind als Flugzeugtriebwerke, ohne jegliche Beschränkung bei Platz und Gewicht.
 

marcus67

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17.01.2015
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Warum auch, die machen ihre eigenen Klimaschutzprojekte. Und zwar im Detail durchaus effektiver als der Westen.
Guck dir mal die E-Auto Quote in der Innenstadt von Shanghai an, dank extremer Steuern für andere Autos. Bei uns undenkbar.

Und auch sonst tut sich enorm viel: Wasserkraft, Sonnenenergie, Höchstspannungsübertragungsnetze usw.

Der Fairness halber muss man natürlich sagen, dass das in einer Diktatur deutlich einfach ist als bei uns in DE, wo sich immer jemand findet, der meckert.

Aber trotzdem, auch politisch passiert viel mehr als bei uns.
 

marcus67

Erfahrenes Mitglied
17.01.2015
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Was genau gefällt Dir?

Diktatur nicht.

E Mobilität wird z.B. sehr intensiv vorangetrieben.

Mit am wichtigsten sind die geplanten und z.T. bereits realisierten Höchstspannungsübertragungsnetze . Da gibt es bei uns riesige Defizite, die die Energiewende behindern.
 

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01.06.2018
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Guck dir mal die E-Auto Quote in der Innenstadt von Shanghai an, dank extremer Steuern für andere Autos. Bei uns undenkbar.
Zum Thema...
Mehr als die Hälfte aller E-Autos fährt in China

Man kann sicher diskutieren, wie sinnvoll es ist, erst E-Autos anzuschaffen / zu subventionieren und dann von Kohlestrom auf Alternativen umzustellen, wohlwissend, dass ein mit Kohlestrom geladenes E-Auto deutlich mehr CO2 ausstößt als ein Hybridbenziner, aber es ist definitiv nicht korrekt, mit dem Finger auf China zu zeigen, und es als Entschuldigung zu benutzen hier nichts zu tun. China ist sich seiner ökologischen Probleme inzwischen durchaus sehr bewusst. Und hat verstanden, dass es einem auf den internationen Märkten große wirtschaftliche Vorteile bringt, bei den ökologischen Zukunftstechnologien ganz vorne mit dabei zu sein, statt zu bremsen.

Das ist nur ein Tausch: Zusatztank rein, Fracht raus. Die maximale Startmasse bleibt gleich.
Die Landemasse nimmt sogar ab.

Gerade optimal für kleinere Airlines wie Air Astana.
Bzw. für einen eher kleinen "Hub" wie Astana. Der nebenbei auch noch (wie der Golf) mit billigem Sprit punkten kann.

Ähnlich wie Island mit der 757 vor 30 Jahren ein neues Geschäftsmodell etablieren konnte, eröffnet der A321XLR jetzt ganz neuen Regionen der Welt neue Möglichkeiten.
Warum nicht via Kasachstan nach Japan, es muss nicht immer SIN oder DXB sein...
Mal sehen wie lange der Russische Luftraum noch ein Problem ist. Die beste Technologie hilft nichts, wenn die Politik nicht mitspielt.
 

Simineon

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23.03.2013
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FRA
Da hab' ich doch eben, als ich den Titel diesen Threads gelesen habe, im ersten Augenblick "Langstrecke in Schrumpfflugzeugen" gelesen ... bevor ich dann bei Lesen feststellen musste, dass es wieder um Politik; e-Autos; etc. geht.
 

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01.06.2018
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Natürlich geht es bei "Langstrecke in Schrumpfflugzeugen" um Politik.
Um Firmenpolitik sowieso (manche Airline lässt da komplett die Finger von) aber natürlich auch von großer Weltpolitik, wenn z.B. sich neue Chancen für Flughäfen und Verbindungen ergeben.
Es sind ausschließlich sekundäre "politische" Gründe, die es sinnvoll machen mit einem für Kurzstrecken optimierten Flügel Langstrecke zu fliegen.
Wenn du die NEO Triebwerke an eine A340 bauen würdest, hättest du ein extrem wirtschaftliches Langstreckenflugzeug, mit reichlich Frachtraum. Ist aber firmenpolitisch nicht gewollt.
 

juliuscaesar

Erfahrenes Mitglied
12.06.2014
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FRA
Wenn du die NEO Triebwerke an eine A340 bauen würdest, hättest du ein extrem wirtschaftliches Langstreckenflugzeug, mit reichlich Frachtraum.
Ah, das erklärt also, warum Air Astana viel lieber einen modernen Vierstrahler, als einen A321neoLR bestellt?


Wizz Air möchte auch mehr von den modernen Vierstrahlern?

 

Luftikus

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08.01.2010
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Wenn du die NEO Triebwerke an eine A340 bauen würdest, hättest du ein extrem wirtschaftliches Langstreckenflugzeug, mit reichlich Frachtraum. Ist aber firmenpolitisch nicht gewollt.
Mit diesem Plan hatte die A340 tatsächlich mal begonnen. Leider hat IAE das Zaubertriebwerk SuperFan dann nie geliefert. Airbus und IAE waren lange über Kreuz und Airbus musste dann A320-Triebwerke an die A340 schrauben, was zwar logistisch super war, aber nicht die passende Leistung brachte. Quads sind heute out.
 
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01.06.2018
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Quads sind heute out.
Exakt das ist eine politische Entscheidung...

was zwar logistisch super war
Das selbe Triebwerk an verschiedenen Mustern zu Nutzen war mindestens 2 Jahrzehnte der absolute Standard, JT-8D gab es an Zwei- Drei- und Vierstrahlern.
Das senkt die Kosten und die Logistik enorm.
Die selbe Leistungssteigerung die die neue Triebwerksgeneration als CFM56 Ersatz am 80er Jahre Kurzstreckenflugzeug bringt, würde sie auch am 90er Jahre Langstreckenflugzeug bringen. Aber wie richtig erkannt, alles was man wissen muss um bäh zu sagen ist "4 Motoren", da helfen so Argumente wie Leistung, Kosten, Ersatzteilversorgung, Wartungskosten wenig...
Für die Grundüberholung eines GE90 kann man 3-4 CFM überholen lassen, trotzdem sind zwei natürlich billiger als 4...

Und so werden wir in Zukunft mit einem dafür eigentlich völlig ungeeigneten 80er Jahre Kurzstreckenflugzeug auf der Langstrecke durch die 30er Jahre düsen...
Immerhin bekommen wir so als Passagiere den bequemen Rumpf. 3-4 oder 4-4 im A321 geht nicht.
 

juliuscaesar

Erfahrenes Mitglied
12.06.2014
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FRA
Und so werden wir in Zukunft mit einem dafür eigentlich völlig ungeeigneten 80er Jahre Kurzstreckenflugzeug auf der Langstrecke durch die 30er Jahre düsen...
Immerhin bekommen wir so als Passagiere den bequemen Rumpf. 3-4 oder 4-4 im A321 geht nicht.
B737 Max: 1950er Jahre Rumpf
A321neo: 1980er Jahre Rumpf

Trommelwirbel…..Lichter an……

A220-100/300 (-500): 2010er Rumpf, Flügel, Triebwerke, Avionik…

Ich denke, dass dieser Kauf durch Airbus in die Wirtschaftsgeschichte eingehen wird!

Natürlich spielt hier auch wieder (französische!) Politik mit.