Grundsätzlich ist für einen Firmenvertrag zu unterscheiden, in welchem Markt man sich befindet.
Im deutschen Heimatmarkt bietet die Lufthansa (und somit auch die von Lufthansa vertrieblich vertretenen Airlines) zum aktuellen Stand nur einen volumenbasierten Firmenvertrag an, wenn der Umsatz siebenstellig ist. Dabei ist zu berücksichtigen, dass Steuern und Gebühren hier in der Regel bei der Berechnung außen vor sind. Ausnahmen gibt es nach meinem Kenntnisstand selten, und in der Regel nur dann wenn sich bei einem geringeren Umsatz dieser auf ein bestimmtes Städtepaar in ertragsstarken Buchungsklassen konzentriert (also z.B. 100 Coupons in einem bestimmten Langstrecken-Städtepaar).
Für alle anderen Kunden im deutschen Heimatmarkt ist Partnerplusbenefit das Tool zur Firmenförderung, das einen Firmenvertrag ersetzt. Alternativ zur Nutzung der PPB-Punkte für Sach- und Flugprämien ist ja auch die Barauszahlung der Punkte möglich, um darüber letztlich eine Reduzierung der Reisekosten zu realisieren.
Natürlich ist der Wettbewerb außerhalb seines Heimatmarkts, der die für Geschäftskunden i.d.R. attraktiveren Direktflüge nicht bieten kann, vertrieblich deutlich aggressiver unterwegs. Hier liegen die Startgrößen für einen Firmenvertrag bei diversen Airlines im Bereich 10.000 - 50.000 EUR p.a. (auch hier natürlich wieder ohne Steuern und Gebühren gerechnet).
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Danke, endlich mal eine gute Zusammenfassung der Situation.
deckt sich im Heimatmarkt Bereich in etwa mit dem was ich mit allerdings eingegrenzterr Deteilkenntnis auch so mittelbar 'mitbekomme'.
Ergänzend kann man nochmal im Klartext sagen, obwohl es mit deinem Ausdruck 'Heimatmarkt' ja praktisch auch gesagt ist, dass dann LH im dann im Ausland folgerchtig so agiert wie hier die 'Nicht-Heimatmarkt-Carrier". Denn z.B. in Korea, aber auch anderen Auslandsmärkten, gerade in Asien ist die persönliche Ansprache bei der LH 'salopp gesagt durch Klinkenputzen' dann auch im Bereich von 10-50k. Das mal ganz abgesehen davon, dass im Ausland ohnehin der persönliche Kontakt weit mehr zählt als im durchrationalisierten und schematisch agierenden Deutschland. Partner plus Benefit (weiß nicht mal ob es das im fernen Ausland überhaupt gibt) wäre da auch nur als Ergänzung zum persönlichen Kontakt möglich, niemals als Ersatz.
Wie es in den USA aussieht enzieht sich in diesem Bereich meiner Kenntnis, denn in den USA kann man je nach Branche mal extrem viel, aber auch mal extrem reduzierten bis gar keinen persönlichen Service antreffen.
Wer jetzt denkt global agierende Konzerne mit mehreren Standorten könnten noch mehr rausholen, dann muss man sagen, dass es zwar theoretisch möglich ist, aber praktisch sich nicht immer "lohnt", und noch weniger praktisch umestzbar ist.
Gründe sind einmal das unterschiedliche Basispreis Niveau (Korea und USA als Basis vergleichsweise hoch, Europa vergleichsweise niedrig) mit dem Rabatte und Preise in den Regionen unterschiedlich empfunden werden, aber auch die im Konzern herrschende regionale Konzernorganisation und ihre Finanzstrukturen. Da kann manchmal theoretisch vorhandenes Potential zwischen Regionalen Konzerngesellschaften nur schwer, oder nur mit ensprechend vorhehaltenen Ressourcen gehoben werden. Allenfalls globale Streckenverträge haben eine gewisse Chance, dann aber mit dem Nachteil dass der größt mögliche Vorteil für die niedrig preisigere Europa Gesellschaft nicht realisiert werden kann.
Flyglobal