Lufthansa raus aus DAX?

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SleepOverGreenland

Megaposter
09.03.2009
20.503
8.926
FRA/QKL
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In all den DAX-notierten Unternehmen scheint der Vorstand komplett die Bodenhaftung verloren zu haben und fliegt mit dem Hubschrauber von Wohnung zum Büro oder eben nur mit dem Privatjet, während die normalen Mitarbeiter eben Eco fliegen.
Notfalls mit 3x Umsteigen und 30h Reisezeit gegenüber dem 11h Direktflug. Aber die Hauptsache 17,59€ beim Flug gespart. :doh:
 

vielzuvielflieger

Erfahrenes Mitglied
19.02.2013
774
187
Aber um noch mal auf das eigentlich Thema zurückzukommen ... Was kann LH denn tun, um weiterhin sicher im DAX mitfliegen zu können? Wenn die übrigen 29 DAX CEOs vom Privatjet wieder in die LH First umsteigen und die 29 CFOs ihren Mitarbeitern auch auf der Kurzstrecke wieder 1a bis 3f genehmigen, wird das der LH nicht viel helfen.

Die gute alte Lufthansa hat ein paar schwere Betonklötze (z.B. eben das bereits viel diskutierte teure Personal, etc.) am Fahrwerk hängen, die das Abheben leider zunehmend erschwert - oder ebenfalls bildlich gesprochen immer mehr aus dem DAX ziehen...

Um das zu schaffen, brauchts leider auch ein paar von den immer gern gehassten Controllern, um z. B. die Kosten noch besser in den Griff zu bekommen aber vielmehr auch einen gesunden Strukturwandel und die Ausrichtung auf ein neues Marktumfeld... Der Lösungsweg muss nicht unbedingt sein, vermeintlich erfolgreiche Billigfliegerkonzepte oder irgendwelche Luxusprodukte vom Golf zu kopieren (wobei auch bezweifelt werden darf, ob die alle auch wirklich wirtschaftlich erfolgreich sind).., wer weiß, vielleicht ist ein erfolgreicher Luftfahrtkonzern der Zukunft auch ein Unternehmen, dass überhaupt gar keine eigenen Flugzeuge mehr hat...
 

rotanes

Erfahrenes Mitglied
01.06.2010
7.016
5
HAM
In der WiWo ein interessanter Artikel dazu, wie die großen US-Fluggesellschaften den Turnaround geschafft haben:

United, Delta, American: So gelang den US-Airlines der Wandel - Dienstleister - Unternehmen - Wirtschaftswoche

Auszüge (Zitat):

- Zuerst haben die US-Linien nicht nur lästige Gehaltsverträge abgeschüttelt und Leute rausgeworfen
- Dazu gehörte auch, dass sie ihre Fusionen ohne Rücksicht auf Partnerschaften im Rest der Welt durchgezogen.
- Gleichzeitig schraubten die Linien auch ihren Service ohne Sentimentalität nach unten.
- haben den Umweg über eine Billigtochter aufgegeben und sind selbst billig geworden. Sie bestuhlten ihre Flieger enger und strichen Gratisangebote
- Zu guter Letzt haben die Linien ihr Flugangebot verändert und viele Verluststrecken dicht gemacht, auch wenn die als Muss galten, damit die Mitglieder der Vielfliegerprogramme eine Chance zum Verbrennen ihrer Meilenkonten hatten.
 
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GoldenEye

Erfahrenes Mitglied
30.06.2012
13.155
471
In der WiWo ein interessanter Artikel dazu, wie die großen US-Fluggesellschaften den Turnaround geschafft haben:

United, Delta, American: So gelang den US-Airlines der Wandel - Dienstleister - Unternehmen - Wirtschaftswoche

Auszüge (Zitat):

- Zuerst haben die US-Linien nicht nur lästige Gehaltsverträge abgeschüttelt und Leute rausgeworfen
- Dazu gehörte auch, dass sie ihre Fusionen ohne Rücksicht auf Partnerschaften im Rest der Welt durchgezogen.
- Gleichzeitig schraubten die Linien auch ihren Service ohne Sentimentalität nach unten.
- haben den Umweg über eine Billigtochter aufgegeben und sind selbst billig geworden. Sie bestuhlten ihre Flieger enger und strichen Gratisangebote
- Zu guter Letzt haben die Linien ihr Flugangebot verändert und viele Verluststrecken dicht gemacht, auch wenn die als Muss galten, damit die Mitglieder der Vielfliegerprogramme eine Chance zum Verbrennen ihrer Meilenkonten hatten.

Also alles Sachen, die nach deutschem Recht gar nicht moeglich sind. Danke auch WiWo fuer den tollen "Tip"... :rolleyes:
 

Alligator

Erfahrenes Mitglied
11.07.2011
1.712
5
FRA
Ich habe keine Ahnung, was Du konkret meinst, meine mich aber erinnern zu können, dass PanAm bis zum Schluss eine Route LAX-HNL aufrecht erhielt, die schon damals nur für Meilensammler interessant war.

Könnte LH damit nicht FRA-PMI und FRA-MIA/MCO kicken?
 

DaS

Erfahrenes Mitglied
19.08.2014
310
28
HND
Vor allem der Mittelstand scheint heute die Business Class der LH zu füllen. Scheinbar denkt die Geschäftsführung dort noch nach und weiss, dass ein ausgeruhter, zufriedener Mitarbeiter mehr Leistung bringt, als einer der in Eco mit Umsteigen in AUH oder sonstwo eben nicht die gewünschte Leistung bringt.
Möglicherweise ist das so, aus meiner persönlichen Erfahrung heraus kann ich das aber (leider) nicht bestätigen. Auch z.B. im Anlagenbau werden die Mitarbeiter alle vier Wochen in Eco quer über den Globus geschickt, entweder in LH-25%-Tarif oder mit Umstieg in AMS (was ja kein praktischen Unterschied zum Umstieg in Fra oder Muc macht). Ein Grund weniger, sich fest anstellen zu lassen.

Zum Topic:
Die LH hat ein sehr gutes Produkt, baut das im Moment aber Stück für Stück ab, während die Konkurrenz aufgeholt oder gar überholt hat. Ich habe den Eindruck, dass das LH-Management die sich anbahnende Marktsituation noch nicht verstanden hat.
 

Tirreg

Rutscher des Grauens
08.03.2009
7.727
2.450
FRA
In der WiWo ein interessanter Artikel dazu, wie die großen US-Fluggesellschaften den Turnaround geschafft haben:

United, Delta, American: So gelang den US-Airlines der Wandel - Dienstleister - Unternehmen - Wirtschaftswoche

Auszüge (Zitat):

- Zuerst haben die US-Linien nicht nur lästige Gehaltsverträge abgeschüttelt und Leute rausgeworfen
- Das ist bei uns in der Form so nicht möglich wie in den USA. Leider gibt es mit den Piloten auch eine sehr uneinsichtige Gruppe, die an den alten Pfründen festhält trotz der schlechten wirtschaftlichen Situation
- Dazu gehörte auch, dass sie ihre Fusionen ohne Rücksicht auf Partnerschaften im Rest der Welt durchgezogen.
- Übernahmen hat der Mayerhofer ja auch gestartet. Nur hat er sich damit übernommen (gleicher Wortstamm) und teils auf die falschen Pferde (bmi, brussels) gesetzt oder nicht konsequent die Synergien genutzt bzw. richtig durchgegriffen (Austrian)
- Gleichzeitig schraubten die Linien auch ihren Service ohne Sentimentalität nach unten.
- Da ist die Lufthansa mit ihren ganzen Enhancements auch vorne mit dabei. Bei den US Airlines sitzt man wenigstens bequemer als in den Campingstühlen. Auf den Zuckerriegel oder das Industrie-Sandwich kann man auch als Kunde sicher gerade noch so verzichten. Service ist das nicht.
- haben den Umweg über eine Billigtochter aufgegeben und sind selbst billig geworden. Sie bestuhlten ihre Flieger enger und strichen Gratisangebote
Während TED, Song und Konsorten gescheiter sind, gründet die LH Gruppe Germanwings. Clever. Die Campingstühle sind deutlich unbequemer als die besser gepolsterten Sitze bei UA mit Kopfstütze. Durch die F-Kabine und EcoPlus quetschen die US Airlines doch viel weniger Sitze in den den Flieger als die Lufthansa.
- Zu guter Letzt haben die Linien ihr Flugangebot verändert und viele Verluststrecken dicht gemacht, auch wenn die als Muss galten, damit die Mitglieder der Vielfliegerprogramme eine Chance zum Verbrennen ihrer Meilenkonten hatten.
- Unrentable Strecken hat man ja massiv aufgebaut und es musste DUS-FLR, STR-BUD und HAM-LYS angeboten werden, um diese Strecken zu fast gleichen Kosten dann an 4U auszugliedern. Den radikalen Ansatz der BA hat man ja leider nicht gewagt und die dezentralen Verlustbringer einfach ganz gestrichen.


Die Maßnahmen scheinen ja alle auch entsprechend erfolgreich gewesen zu sein. Aber ich versuche das mal in rot zu kommentieren.

Mich wunder die LH-Strategie wirklich. Wenn ich meine Kostenstrukturen partout nicht ändern kann (Piloten-Streiks, generell hohes Kostenniveau, kein Veränderungswille im Konzern), dann kann ich doch keine Billigstrategie fahren. Man sieht ja wo das hinführt: Innerhalb Europas ist easyjet, Reiherair, norwegian und Co. immer noch deutlich preiswerter und international sind die Araber nicht nur preiswerter, sondern der Service und die Qualität in Y und C auch noch besser.

So ist man "Stuck in the Middle" - nicht Premium, nicht billig - und damit in der denkbar ungünstigsten Situation.
 
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ngronau

Erfahrenes Mitglied
04.11.2011
2.085
1.498
BER
Es gibt aber Dinge, die ein vernünftiges Management ändern könnte:

Kundenorientierung wieder einführen
Innovationen zu besserem Kundennutzen oder Kostenersparnis einführen
Innovationsgeschwindigkeit steigern (In diesem Monat habe ich zum ersten Mal eine Bordansage zum neuen Unterhaltungsprogramm per App gehört - wurde schon 2013 hier im Forum berichtet.

Leider ist in allen drei Bereichen für mich nicht erkennbar, dass das LH Management um Carsten Spohr die Problemlage überhaupt verstanden hat.
 

ek046

Erfahrenes Mitglied
29.05.2013
3.227
720
Die Lufthansa doch wie der HSV. Steigt jedes Jahr gerade so mit Glück nicht ab, wechselt immer mal wieder den Trainer, hat ungenügend Einnahmen bei immensen Kosten, einen unmotivierten spielerisch streikenden Sauhaufen als Mannschaft, ist auf Spendengelder angewiesen und am wichtigsten: Es wird nichts daraus gelernt und weitergemacht bis der nächste Abstieg droht, irgendeiner wird es schon richten - bis einen einmal das Glück verlässt... :)
 
Zuletzt bearbeitet:

Tim2008

Erfahrenes Mitglied
28.04.2009
1.063
128
Die Maßnahmen scheinen ja alle auch entsprechend erfolgreich gewesen zu sein. Aber ich versuche das mal in rot zu kommentieren.

Mich wunder die LH-Strategie wirklich. Wenn ich meine Kostenstrukturen partout nicht ändern kann (Piloten-Streiks, generell hohes Kostenniveau, kein Veränderungswille im Konzern), dann kann ich doch keine Billigstrategie fahren. Man sieht ja wo das hinführt: Innerhalb Europas ist easyjet, Reiherair, norwegian und Co. immer noch deutlich preiswerter und international sind die Araber nicht nur preiswerter, sondern der Service und die Qualität in Y und C auch noch besser.

So ist man "Stuck in the Middle" - nicht Premium, nicht billig - und damit in der denkbar ungünstigsten Situation.

Bei LH gab es lange die Denke, dass man die Nebenstrecken bedienen muss um die großen Firmenaccounts zu behalten und hier ein Premium auf den Langstrecken zu verdienen. Das funktioniert in Zeiten von Best-Buy nicht mehr.

Nun hat man auch noch die großen Röhren und muss diese irgendwie füllen. Die Kunden sind auf Kurz-und Mittelstrecke nicht bereit für ein besseres Produkt signifikant mehr zu zahlen, so dass selbst bei einem Premiumprodukt die Yields nicht deutlich höher wären. Die Stückkosten der o.g. Konkurrenz wird man mit 4U/EW nicht ansatzweise erreichen.
Wieder so ein Dilemma mit kleineren Röhren wären die Stückkosten deutlich höher, dies hätte jedoch mit einer Premiumstrategie passen können. Wie soll ich einen 320 mit hohen Buchungsklassen füllen? Man muss die 129€-Flieger mitnehmen. Und das ist momentan scheinbar der Hauptaugenmerk der LH. Die "guten" Kunden werden eher vertrieben.

Also wäre m.E. nur eine BA Strategie mit Konzentration auf Hubs in FRA/MUC/ZRH sinnvoll. Alles andere einstellen. Für den dezentralen Verkehr hätte man die Chance nutzen sollen Wizz als "Günstig"plattform zu kaufen.

Ansonsten ist man wirklich wie du sagst "Stuck in the Middle". Dazu kommen dann noch die Nebenkriegsplätze wie die deutlich gestiegenen Pensionsverbindlichkeiten etc.

Ich habe in den letzten Monaten, trotz höherem Preis als BA, relativ loyal zu LH gehalten, trotz einiger "schwieriger" Umstände. Ca. 300k Statusmeilen in den ersten 4 Monaten. Aber mir reicht es mittlerweile und ich denke, dass ich wieder zu BA wechsel. Nachdem ich LH einiges "verziehen" habe reicht es mir nun auch. Auch wenn es nur ein kleines Detail ist, fühle ich mich als D/A-Bucher von LH nicht erwünscht. Ein Beispiel. Gepäck ist verspätet. Erster Eindruck super, da direkt ohne Nachfrage 300 USD Sofortkompensation + Zusage, dass weitere Käufe erstattet werden. Ich kenne natürlich auf die Montrealer Konvention und den Anspruch daraus. Diesen habe ich nicht ausgenutzt und trotzdem besteht LH darauf, dass für Kleidung nicht der gesamte Betrag erstattet wird, damit ein klarer Verstoß gegen geltendes Recht. Es geht nur um 300€, aber LH stellt sich quer. Also wird das zum Anwalt gehen und LH 15.000-20.000€ Umsatz mit nettem DB pro Monat verlieren. Wäre ich noch LH-Aktionär würde mir da der Kragen platzen und gegen solche Patzer hilft kein Sparprogramm
 

Huey

Erfahrenes Mitglied
06.04.2009
4.484
-2
Ich habe in den letzten Monaten, trotz höherem Preis als BA, relativ loyal zu LH gehalten, trotz einiger "schwieriger" Umstände. Ca. 300k Statusmeilen in den ersten 4 Monaten. Aber mir reicht es mittlerweile und ich denke, dass ich wieder zu BA wechsel. Nachdem ich LH einiges "verziehen" habe reicht es mir nun auch. Auch wenn es nur ein kleines Detail ist, fühle ich mich als D/A-Bucher von LH nicht erwünscht. Ein Beispiel. Gepäck ist verspätet. Erster Eindruck super, da direkt ohne Nachfrage 300 USD Sofortkompensation + Zusage, dass weitere Käufe erstattet werden. Ich kenne natürlich auf die Montrealer Konvention und den Anspruch daraus. Diesen habe ich nicht ausgenutzt und trotzdem besteht LH darauf, dass für Kleidung nicht der gesamte Betrag erstattet wird, damit ein klarer Verstoß gegen geltendes Recht. Es geht nur um 300€, aber LH stellt sich quer. Also wird das zum Anwalt gehen und LH 15.000-20.000€ Umsatz mit nettem DB pro Monat verlieren. Wäre ich noch LH-Aktionär würde mir da der Kragen platzen und gegen solche Patzer hilft kein Sparprogramm

An anderer Stelle im Forum beschrieb ein User wie die Dame des Hauses Amok lief.
http://www.vielfliegertreff.de/koer...-jedes-mal-frischer-teller-3.html#post1645345

Beide Beispiele bestärken mich weiterhin in meiner Denkweise, dass es manchmal die kleinen Dinge auf dem täglichen Schlachtfeld des Wettbewerbes welche am Ende des Tages Kriegsentscheidend sind.

Da können sich die angestellten Herren in ihren Vorstandetagen noch so mit Diplomen, Abschlüssen und Titeln schmücken, sich von Beratern noch so teuer beraten lassen. Wenn es an der Basis kriselt, kommt irgendwann die Abfindung. Mit Glück noch rechtzeitig, mit viel Pech aber zu spät.

Um mich nicht falsch zu verstehen. Es ist sehr sehr schwer, aus einem Glaspalast heraus die Realität nicht aus den Augen zu verlieren. Wirklich guten Führungskräften gelingt dieses aber meist, und diese sind schon alleine deshalb ihr Geld meist werter als die anderen Höhenflieger.
 

hams

Erfahrenes Mitglied
18.05.2009
1.941
0
DUS / BWE
Leider ist das wirklich so!!!


Vor allem der Mittelstand scheint heute die Business Class der LH zu füllen. Scheinbar denkt die Geschäftsführung dort noch nach und weiss, dass ein ausgeruhter, zufriedener Mitarbeiter mehr Leistung bringt, als einer der in Eco mit Umsteigen in AUH oder sonstwo eben nicht die gewünschte Leistung bringt.

Dies mag für den Raum FRA und vllt Bayern gelten, in meiner alten Firma wollte jeder lieber direkt ex DUS mit Emirates / Etihad / Turkish mit einmal umsteigen ins letzte Kaff Afrikas / Indiens / Chinas fliegen, als erst nach Frankfurt zu eiern, dann "non-stop" in die Haupstadt des jeweiligen Landes und dann noch per Inlandsflug oder 7 Stunden mit dem Auto zum eigentlich Ziel. Nicht jede Firma sitzt im Raum Frankfurt und hat seine Kunden ausschließlich in Peking, New York oder San Francisco ;)

Als dann (lang ist es her) Emirates schon PTV in der ECO hatte und LH nicht, wollte eh keiner mehr von den Eco fliegenden Monteuren was anderes als Emirates fliegen. Die hatten halt seit dem immer den Ruf "neuer" oder "besser" zu sein als die LH.
 
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Huey

Erfahrenes Mitglied
06.04.2009
4.484
-2
Als dann (lang ist es her) Emirates schon PTV in der ECO hatte und LH nicht, wollte eh keiner mehr von den Eco fliegenden Monteuren was anderes als Emirates fliegen. Die hatten halt seit dem immer den Ruf "neuer" oder "besser" zu sein als die LH.

Mit dem Festhalten an den Röhrenmonitoren in Y an den Decken in der Röhre begann ich damals, die LH in ihrer Zukunftsstrategie zunehmend kritisch zu betrachten. Das war damals ein deutliches Indiz für verkrustete Strukturen und Büroschlaf im Konzern. :yes:
 

Tirreg

Rutscher des Grauens
08.03.2009
7.727
2.450
FRA
Da können sich die angestellten Herren in ihren Vorstandetagen noch so mit Diplomen, Abschlüssen und Titeln schmücken, sich von Beratern noch so teuer beraten lassen. Wenn es an der Basis kriselt, kommt irgendwann die Abfindung. Mit Glück noch rechtzeitig, mit viel Pech aber zu spät.

Um mich nicht falsch zu verstehen. Es ist sehr sehr schwer, aus einem Glaspalast heraus die Realität nicht aus den Augen zu verlieren. Wirklich guten Führungskräften gelingt dieses aber meist, und diese sind schon alleine deshalb ihr Geld meist werter als die anderen Höhenflieger.

Mit Beratern hat das herzlich wenig zu tun. Der Berater ist Dienstleister und erarbeitet Strategien/Konzepte in Auftrag des Kunden. Die Anforderungen bestimmt der Kunde. Wenn Du einen Maler beauftragst, Dein Haus Lila anstreichen zu lassen, dann ist nicht der Maler ein Trottel, weil das Haus hässlich aussieht, sondern der Beauftragende hat offensichtlichen einen eigenartigen Geschmack.

Man muss als Vorstand nicht die Bodenhaftung verlieren. Es gibt genug Vorstände, die ihre Produkte kennen, die Kontakt zur Basis halten etc. Nur die abgehobenen, die niemals einen "Produkterfahrungsflug" in ihrer eigenen Economy Klasse machen würden, die Marktentwicklungen ignorieren und die nur ihre eigene Aganda von kurzfristigem Erfolg verfolgen, werden ein Unternehmen mittel- bis langfristig an die Wand fahren.

Mir fehlt immer noch die Handschrift von Herrn Spohr. Der scheint nur die franz'sche Strategie umzusetzen, aber keine eigenen Impulse zu setzen.
 
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tarantula

Erfahrenes Mitglied
02.02.2011
2.373
1.436
Löhne
Als dann (lang ist es her) Emirates schon PTV in der ECO hatte und LH nicht, wollte eh keiner mehr von den Eco fliegenden Monteuren was anderes als Emirates fliegen. Die hatten halt seit dem immer den Ruf "neuer" oder "besser" zu sein als die LH.

Das Thema PTV ist aus meiner Sicht völlig überbewertet oder zwischenzeitlich überholt. Auf meinen letzten Langstreckenflügen in Y mit LH spielten die meisten Passagiere mit ihren eigenen elektronischen Spielzeugen herum, die wenigsten nutzten das PTV-Angebot.

Ich lasse das Angebot meistens auch links liegen, übrigens auch in C.
 
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ek046

Erfahrenes Mitglied
29.05.2013
3.227
720
Das Thema PTV ist aus meiner Sicht völlig überbewertet oder zwischenzeitlich überholt. Auf meinen letzten Langstreckenflügen in Y mit LH spielten die meisten Passagiere mit ihren eigenen elektronischen Spielzeugen herum, die wenigsten nutzten das PTV-Angebot.

Ich lasse das Angebot meistens auch links liegen, übrigens auch in C.

Um so besser, dass LH Flynet und BoardConnect bietet. Konnte auf Longhaul im Sommer 2014 beim Verlassen des Platzes (und natürlich auch am Platz) das laufende Live WM Spiel auf dem Smartphone sehr gut weiterschauen (y) Bzw. ich hatte Wimbledon Live auf dem iPhone und parallel ein WM Spiel live auf dem 15" PTV am laufen (y)
 

GoldenEye

Erfahrenes Mitglied
30.06.2012
13.155
471
Auf die Gefahr hin, mich zu wiederholen: Die Billigtöchter-Strategie resultiert ja nicht daraus, daß man nicht die Amis kopieren will, sondern weil es in Deutschland im hiesigen Rechtsrahmen eben nicht möglich ist, sich mehr oder weniger elegant :rolleyes: über Chapter11 aus seinen Arbeitsverträgen, Pensionsverpflichtungen und Schulden herauszumogeln. (und das ist auch gut so).

Das immer wieder als Vorbild zitierte Beispiel BA taugt auch nicht, wie ein flüchtiger Blick auf die Landkarte zeigt (und auch das wurde hier schon zig-fach diskutiert).

Und schließlich: In den USA gibt es zwar die FTC, im Gegensatz zu unserem Kartellamt scheint mir das aber doch ein recht zahnloser Tiger zu sein. Jedenfalls im Falle der Airlines.
 

Tirreg

Rutscher des Grauens
08.03.2009
7.727
2.450
FRA
Auf die Gefahr hin, mich zu wiederholen: Die Billigtöchter-Strategie resultiert ja nicht daraus, daß man nicht die Amis kopieren will, sondern weil es in Deutschland im hiesigen Rechtsrahmen eben nicht möglich ist, sich mehr oder weniger elegant :rolleyes: über Chapter11 aus seinen Arbeitsverträgen, Pensionsverpflichtungen und Schulden herauszumogeln. (und das ist auch gut so).

Das immer wieder als Vorbild zitierte Beispiel BA taugt auch nicht, wie ein flüchtiger Blick auf die Landkarte zeigt (und auch das wurde hier schon zig-fach diskutiert).

Und schließlich: In den USA gibt es zwar die FTC, im Gegensatz zu unserem Kartellamt scheint mir das aber doch ein recht zahnloser Tiger zu sein. Jedenfalls im Falle der Airlines.

Und wenn Du Dich nochmal wiederholst: Richtig ist es trotzdem nicht.

Dezentrale Strecken ganz einstellen, einen Teil der Kurzstreckenflotte stilllegen (die 737 und A320 aus den frühen 90ern sind eh uralt) und schon kann man auch betriebsbedingt kündigen.

BA ist durchaus vergleichbar. Neben London gibt es ja auch noch Birmingham, Manchester, Glasgow,... Es ist ja auch nicht so, dass die Leute von dort nicht mehr mit Flugzeugen fliegen, nur greifen die eben auf andere Airlines zurück. Dann fliegt man eben STR-BUD mit Wizzair und DUS-FLR mit AB und HAM-LYS mit sonstwem...

Nur eine "Billig-Tochter" mit den gleichen teuren Verträgen bei den Piloten spart doch nichts. Im Gegenteil: Die ganze Verwaltung wird nun doppelt vorgehalten, 4U hat einen eigene IT usw. Nix Synergien sondern Doppelstrukturen.
 

hams

Erfahrenes Mitglied
18.05.2009
1.941
0
DUS / BWE
W
Das Thema PTV ist aus meiner Sicht völlig überbewertet oder zwischenzeitlich überholt. Auf meinen letzten Langstreckenflügen in Y mit LH spielten die meisten Passagiere mit ihren eigenen elektronischen Spielzeugen herum, die wenigsten nutzten das PTV-Angebot.

Ich lasse das Angebot meistens auch links liegen, übrigens auch in C.

Du hast meinen Kommentar nicht richtig verstanden. Es war ein Beispiel dafür wie besonders Emirates es geschafft hat bei vielen Leuten den Status des "neueren" oder "besseren" in den Köpfen zu verankern und LH immer ein gewisser mief anhaftet. Emirates wirbt im Moment in der Region das ab Zeitpunkt X der A380 ab DUS fliegt und "mehr Komfort" bietet, was auch immer das heißen mag (nix). Wir hier wissen das Eco überall Kacke ist, in meinem Bekanntenkreis freuen sich aber tatsächlich einige Reisebegeisterte darauf das es endlich soweit ist und sie A380 fliegen können. Lufthansa schafft es leider nicht etwas so zu kommunizieren. So war es halt damals mit dem PTV auch ...
 
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GoldenEye

Erfahrenes Mitglied
30.06.2012
13.155
471
Und wenn Du Dich nochmal wiederholst: Richtig ist es trotzdem nicht.

sehe jetzt nicht so ganz den Widerspruch zwischen Deinen und meinen Aussagen. Du hast ja völlig richtig ebenfalls darauf hingewiesen, daß das, was die US-Airlines gemacht haben, bei uns größtenteils nicht geht.

Dezentrale Strecken ganz einstellen,

Das geht in UK, wo ohnehin nur LON eine Rolle spielt, aber nicht in D., mit einer ganzen Reihe wichtiger Wirtschafts-Standorte.

einen Teil der Kurzstreckenflotte stilllegen (die 737 und A320 aus den frühen 90ern sind eh uralt) und schon kann man auch betriebsbedingt kündigen.

In einer (bisher) wachsenden Branche nur sehr beschränkt. Wenn man STR-BUD einstellt und dafür DUS-WAW aufnimmt, wird das nichts mit der betriebsbedingten Kündigung. Und selbst wenn: Nach deutschem Recht entlässt man dann die dynamischen (und billigen) 20-jährigen, die 55-jährigen, die man eigentlich loswerden möchte, sind faktisch unkündbar. Das Wort "Sozialauswahl" verstehen Amerikaner auch nicht, wenn man es ihnen stundenlang erklärt hat.

BA ist durchaus vergleichbar. Neben London gibt es ja auch noch Birmingham, Manchester, Glasgow,...

BHX ist von LON kaum weiter entfernt als Regensburg von München....

Nur eine "Billig-Tochter" mit den gleichen teuren Verträgen bei den Piloten spart doch nichts. Im Gegenteil: Die ganze Verwaltung wird nun doppelt vorgehalten, 4U hat einen eigene IT usw. Nix Synergien sondern Doppelstrukturen.

Synergien gibt es nicht, aber die gleichen teuren Verträge eben auch nicht, und das ist der springende Punkt.
 

tarantula

Erfahrenes Mitglied
02.02.2011
2.373
1.436
Löhne
W

Du hast meinen Kommentar nicht richtig verstanden. Es war ein Beispiel dafür wie besonders Emirates es geschafft hat bei vielen Leuten den Status des "neueren" oder "besseren" in den Köpfen zu verankern und LH immer ein gewisser mief anhaftet. Emirates wirbt im Moment in der Region das ab Zeitpunkt X der A380 ab DUS fliegt und "mehr Komfort" bietet, was auch immer das heißen mag (nix). Wir hier wissen das Eco überall Kacke ist, in meinem Bekanntenkreis freuen sich aber tatsächlich einige Reisebegeisterte darauf das es endlich soweit ist und sie A380 fliegen können. Lufthansa schafft es leider nicht etwas so zu kommunizieren. So war es halt damals mit dem PTV auch ...

Doch, hatte ich schon, ich wollte damit ausdrücken, dass LH so spät reagiert hat, dass das als man PTV endlich auch eingebaut hatte, es viele nicht mehr interessierte. Der Zug der Zeit war schon darüber hinweg gegangen.
 

Huey

Erfahrenes Mitglied
06.04.2009
4.484
-2
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300x250
In der Zeit, die ich von BHX nach LHR brauche, schaffen 30 Mio Deutsche auch den Weg zum Flughafen Frankfurt.

Ein Fehler der Lufthansa war und ist, sich als national Carrier der deutschen Nation zu verstehen. Der heimische Markt ist einfach zu klein für eine solche Strategie ohne Staatshilfen. ;)