Lufthansa raus aus DAX?

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vielzuvielflieger

Erfahrenes Mitglied
19.02.2013
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Mir fehlt immer noch die Handschrift von Herrn Spohr. Der scheint nur die franz'sche Strategie umzusetzen, aber keine eigenen Impulse zu setzen.

...das kann man leider nur unterstreichen.

Wenn man auf die Biographie von Herrn Spohr schaut, könnte man gehässigerweise auch fragen, wo soll es denn auch herkommen? M. E. fehlt eine durchsetzungsstarke (harte?) Linie mit einer klar formulierten Vision, wie man sich in stark veränderten Marktumfeld entwickeln will und vor allem auch den (Aktien-)Wert von LH steigern will - jedenfalls habe ich das auf der HV noch nicht gehört.

Vom Grundsatz glaube ich zwar schon, dass LH mit der Mehrmarkenstrategie auf dem richtigen Weg ist, denn so wird es LH ermöglicht, flexibel am Markt zu bleiben und sich auch von den "Betonklötzen" zu lösen... Aber ist Spohr wirklich der richtige Mann, dass auch erfolgreich durchzuziehen?

Jedenfalls gibt es dieses Jahr keine Dividende! Und das ist ziemlich bitter...
 

GoldenEye

Erfahrenes Mitglied
30.06.2012
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Ein Fehler der Lufthansa war und ist, sich als national Carrier der deutschen Nation zu verstehen. Der heimische Markt ist einfach zu klein für eine solche Strategie ohne Staatshilfen. ;)

Man kann ja über vieles unterschiedlicher Meinung sein, aber das ist nicht Ansichtssache, sondern objektiv falsch:
1. D = Exportnation Nr. 1
2. D = Reisenation Nr. 1
3. Der Heimatmarkt ist mit 80 Mio. Einwohnern nicht klein (was sollen da andere sagen?)
4. Aufgrund der Regulierung durch Luftverkehrsabkommen ist eine andere Strategie gar nicht möglich (LH kann nun einmal nicht CDG-SIN oder LON-NYC als Direktflüge anbieten)
5. Im Rahmen der Möglichkeiten wurde eine Internationalisierung ja durchaus versucht (AUA, Swiss, brussels, bmi, LH Italia).
 

Tirreg

Rutscher des Grauens
08.03.2009
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2.450
FRA
Man kann ja über vieles unterschiedlicher Meinung sein, aber das ist nicht Ansichtssache, sondern objektiv falsch:
1. D = Exportnation Nr. 1
2. D = Reisenation Nr. 1
3. Der Heimatmarkt ist mit 80 Mio. Einwohnern nicht klein (was sollen da andere sagen?)
4. Aufgrund der Regulierung durch Luftverkehrsabkommen ist eine andere Strategie gar nicht möglich (LH kann nun einmal nicht CDG-SIN oder LON-NYC als Direktflüge anbieten)
5. Im Rahmen der Möglichkeiten wurde eine Internationalisierung ja durchaus versucht (AUA, Swiss, brussels, bmi, LH Italia).

Sehe ich auch so.

Zudem hat die Lufthansa ja immer schon sehr stark auf Umsteiger gesetzt. Ich glaube, auf einem Langstreckenflug sind mehr als 2/3 der Passagiere Umsteiger. Indien/Naher Osten - USA war immer ein gutes Geschäft für die LH. Nur sind die Wüstenairlines das jetzt massiv reingegangen. EK & Co fliegen ja nicht nur täglich nach New York, sondern haben inzwischen ja zahlreiche Airports, die sie in den USA anfliegen und füllen die Flugzeuge obwohl sie nicht einmal in einer Allianz sind (zumindest EK und EY).

Aber noch einmal: Wenn die Zahlungsbereitschaft für dezentrale Flüge innerhalb Europas zu niedrig ist, d.h. zwar das Potenzial für DUS-BUD, HAM-MIL, STR-BCN vorhanden ist, aber die max. Zahlungsbereitschaft bei einem rt-Flug bei 149 EUR liegt und ich das mit meinen Kostenstrukturen nicht darstellen kann, dann muss ich mich aus dem Markt verabschieden. 4U kann da m.E. auch nicht. Wenn die ihre Flugzeuge - wie andere Airlines auch - leasen müßten (und nicht komplett abgeschriebene Uralt-Mühlen von der LH hingestellt bekommen hätten), hätten die noch einen Kostenblock mehr.
 
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Reaktionen: hams

vielzuvielflieger

Erfahrenes Mitglied
19.02.2013
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...tja, dass war wohl nix gestern auf der HV. Spohr blieb blas, HB schreibt heute:

"Stunde der Wahrheit für Lufthansa-Chef Carsten Spohr: Seine Strategie hat auf der Hauptversammlung in Hamburg die großen Fondsgesellschaften nicht überzeugt. Der Sprecher von Union Investment: "Lufthansa muss sich dringend fokussieren, statt wachsen zu wollen." Der Sprecher der Schutzgemeinschaft der Kapitalanleger: "Das Billigflugangebot passt nicht." Spohr muss diese Kritiker überzeugen, oder er sollte einlenken. Man muss kein Schüler von Clausewitz sein, um festzustellen: Ein Zweifrontenkrieg gegen Piloten und Anteilseigner ist nicht zu gewinnen."

... ich habe allerdings auch Zweifel, ob ein Analyst wirklich immer mehr Ahnung hat als das Management selber, in der Bewertung muss man aber recht geben... Man sollte keine Strategie fahren, die weder Mitarbeiter noch Anteilseigner überzeugt.
 

ngronau

Erfahrenes Mitglied
04.11.2011
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BER
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Gut wäre, wenn die Strategie als erstes mal als solche erkennbar wäre. Das ist sie derzeit weder für Mitarbeiter noch für Kunden.
Und dann wäre es noch besser, wenn sie überzeugend wäre.
Stattdessen werden jahrelang halbherzige Versuche in alle Richtungen gleichzeitig unternommen.