Hm, ich habe lange gezögert hier noch was zu schreiben. Erstens weil nicht unbedingt nötig (der TE hatte ja eigentlich eine konkrete Frage gestellt und eher nicht die Absicht, eine Grundsatzdiskussion zu führen) und zweitens, weil ich beide Seiten verstehen kann.
Wenngleich ich sofort konzediere, dass auch mir der Ton, in dem der hier manche „Kinderskeptiker“ die Debatte führen, zu pauschalisierend und zum Teil auch verbal abfällig vorkommt, wer schon einmal ein über Stunden quengelndes und zum Teil sogar um sich schlagendes Kleinkind in der Y erdulden musste, vergisst dieses Erlebnis auch nicht so leicht.
Wenn die Eltern wenigstens aktive Versuche zur Eindämmung unternehmen würden oder sich im Interesse des „Kabinenfriedens“ entschuldigen könnten, aber die in der Tat häufig anzutreffende Laissez-Faire-Haltung, dass Kinder eben so seien und alle das klaglos hinzunehmen hätten, erscheint mir, gelinde gesagt, denn wohl auch etwas eindimensional. Oder das Szenario, auf einen Mittelplatz umgesetzt zu werden, nur damit die Family nicht „getrennt“ wird ….
(Als Disclaimer: Ersteres habe ich, da ich in etwas jüngeren Jahren fast nur Y auf der Langstrecke geflogen bin, heute zumeist eher Y+,selbst erlebt, zweiteres hingegen ehrlicherweise nicht und so häufig wird es in der Tat wohl auch nicht vorkommen.)
Andererseits: Wenn der TE partout mit einem Kleinkind in der C auf die Malediven fliegen will, es ist sein Recht und wer bin ich, ihm das zu verbieten und über das Kindeswohl zu greinen. Das geht mich nichts an.
Freilich ist hier, historisch gesehen, auch schon auch eine Art kultureller Wandel zu konstatieren, darauf würde ich beharren wollen. Wie viele von uns, die in den 1970ern oder 1980ern Kleinkinder waren, sind denn eigentlich damals als <4-5-Jährige schon in ein (Langstrecken)-Flugzeug gestiegen? Ich vermute, die Minderheit –den meisten Eltern wäre das damals im Traum nicht eingefallen – aber es war eben auch eine andere Zeit.