Nahrungsmittelindustrie nutzt die Methoden der Tabaklobby

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GoldenEye

Erfahrenes Mitglied
30.06.2012
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516
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Und unabhängig von den Marken, ist die Metrogruppe laut deiner Liste der dritt größte Lebensmittelhändler in D.

Aber nicht, wenn man den Food-Anteil zugrunde legt. Da kommen sie nur auf Platz 5 und machen gerade 'mal ein Viertel des Umsatzes von Edeka.
 
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Ed Size

Erfahrenes Mitglied
16.03.2009
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Hm, mir kommt so gerade in den Sinn, ist doch auffällig, daß in anderen Ländern, wo die Händler börsennotiert sind, mehr Qualität gefragt ist (wie hier im Thread ja mehrfach beschrieben), während in D., wo die Maxime nur lautet, "billig, billig", mit Ausnahme von Metro keiner börsennotiert ist. Ob da ein Zusammenhang besteht? :confused:

Och ich glaube die nehmen sich alle nicht viel.

Ich glaube allerdings das es alles ein wenig aufgebauscht wird, wenn man realistisch an die Sache rangeht, wird einem klar das bestimmte Lebensmittel - zu bestimmten Preisen - eigentlich nicht angeboten werden können.
 

VFHS

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12.01.2010
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cockpitvisit

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04.12.2009
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FRA
Und der Grund dafür sind die zu wenigen Kontrolleure der lebensmittelaufsicht.
Dann sollte es eine Belohnung für Anzeigen geben. Dann würde auch jeder Mitarbeiter der betroffenen Firmen Verstösse sofort anzeigen, und die amtlichen Kontrolleure würden nicht mehr im Dunkeln tappern, sondern konkrete Beweise sichern.

Vielleicht 30% des verhängten Bussgeldes, plus 10000EUR pro Personen-Jahr Haftstrafe für Schuldige (zusätzlich von der Firma zu bezahlen). Damit sich die Ehrlichkeit richtig lohnt.
 

GoldenEye

Erfahrenes Mitglied
30.06.2012
13.177
516
Dann sollte es eine Belohnung für Anzeigen geben. Dann würde auch jeder Mitarbeiter der betroffenen Firmen Verstösse sofort anzeigen, und die amtlichen Kontrolleure würden nicht mehr im Dunkeln tappern, sondern konkrete Beweise sichern.

Vielleicht 30% des verhängten Bussgeldes, plus 10000EUR pro Personen-Jahr Haftstrafe für Schuldige (zusätzlich von der Firma zu bezahlen). Damit sich die Ehrlichkeit richtig lohnt.

Man sollte das Richtige schon deswegen tun, weil es das Richtige ist, und nicht, weil es deswegen eine Belohnung gibt...
 
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Steven

Reguläres Mitglied
12.03.2011
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FRA
Man sollte das Richtige schon deswegen tun, weil es das Richtige ist, und nicht, weil es deswegen eine Belohnung gibt...

Und dann?

Sind wir doch mal ganz ehrlich: Konsequenzen braucht in D kein Lebensmittelhersteller zu fürchten, wenn bei ihm die Lebensmittelkontrolleure etwas finden. Man muss sich doch schon mehrfach gröbste Mängel erlauben, bevor eine Behörde mit so einem Fall an die Öffentlichkeit geht.

Siehe den Fall Müller-Brot letztes Jahr. Wie schlimm muss es dort zuletzt ausgesehen haben - und die Zustände waren seit 2009 (!) bekannt. Aber außer ein wenig Bußgeld und Rückruf der Waren ist nichts passiert...
 

cockpitvisit

Erfahrenes Mitglied
04.12.2009
5.342
3.039
FRA
Man sollte das Richtige schon deswegen tun, weil es das Richtige ist, und nicht, weil es deswegen eine Belohnung gibt...

Du erwartest, dass Angestellte ohne jede Belohnung ihren Arbeitsplatz gefährden? (siehe Müller-Brot)

Das Problem ist doch genau dass Leute in dieser Branche nicht "das Richtige" tun, sonst hätte es die ganzen Skandale gar nicht gegeben. Ein bisschen Belohnung würde aber Abhilfe schaffen
 

GoldenEye

Erfahrenes Mitglied
30.06.2012
13.177
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Wir sind uns einig das das Einzelfälle sind oder? Also die Strafen nicht die Betrugsfälle.

Darüber habe ich keine Statistik. Aber selbst wenn es (nur) Einzelfälle sind, widerspricht es Deiner These, Hersteller hätten "nichts zu befürchten".
 

Steven

Reguläres Mitglied
12.03.2011
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FRA
Darüber habe ich keine Statistik. Aber selbst wenn es (nur) Einzelfälle sind, widerspricht es Deiner These, Hersteller hätten "nichts zu befürchten".

Die Fälle, die du ansprichst, gehen aber weit über die alltäglichen "Mängel" hinaus, von denen hier gesprochen wurde - damit meine ich stark mangelhafte Hygiene im Betrieb und auch das Verarbeiten/Umetikettieren von billigem Pferdefleisch in teureres Rindfleisch als aktuelles Beispiel.

Klar ist eine Haftstrafe unumgänglich, wenn man nachweislich mehrere hundert Tonnen Tierabfälle und verdorbenes Fleisch als Frischfleisch verkauft. Wobei die m.E. in den von dir zitierten Fällen aufgrund der Gesundheitsgefährdung noch weit zu niedrig ausgefallen ist.
 

GoldenEye

Erfahrenes Mitglied
30.06.2012
13.177
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...wenn man nachweislich mehrere hundert Tonnen Tierabfälle und verdorbenes Fleisch als Frischfleisch verkauft. Wobei die m.E. in den von dir zitierten Fällen aufgrund der Gesundheitsgefährdung noch weit zu niedrig ausgefallen ist.

Die Ware sei nicht gesundheitsschädlich gewesen, sondern habe aus formalen Gründen die Zulassung verloren, betonte der Vorsitzende Richter Wolfgang Natale.

Ekel-Döner: Fleischhändler muss zwei Jahre ins Gefängnis - SPIEGEL ONLINE
 

Steven

Reguläres Mitglied
12.03.2011
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FRA
Dann lese den Artikel bitte genau einen Satz weiter:

Die Ware sei nicht gesundheitsschädlich gewesen, sondern habe aus formalen Gründen die Zulassung verloren, betonte der Vorsitzende Richter Wolfgang Natale. Als besonders gravierend wertete er jedoch, dass der Angeklagte nach dem Bekanntwerden des Skandals im Sommer 2007 gegen ein Gewerbeverbot verstieß und über eine Strohfrau weiter mit Fleisch handelte.

Ansonsten hätte er nur eine Bewährungsstrafe erhalten.
 

kingair9

Megaposter
18.03.2009
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772
Unter TABUM und in BNJ
Was mich aufregt, ist die Tatsache, dass die Handelsketten in extrem unterschiedlichem Tempo unterwegs sind.

Bereits seit 2 Tagen ist es öffentlich bekannt (und das heißt, mindestens 1 Tag vorher intern bekannt), dass in einem Gulasch bei Lidl Pferdefleisch in hoher Menge (also nicht nur Spuren) gefunden wurde. Das Gulasch des gleichen Herstellers (Dreistern) steht bei Rewe nach wie vor in den Regalen und auf meine Nachfrage sagte der Betreiber meines örtlichen Rewe dazu gestern, er "habe keine Info aus der Zentrale" dazu und daher keine Veranlassung, dies zu entfernen.
 

teiring

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30.06.2011
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MUC
Tja, das Lustige ist ja auch, dass ein und derselbe Hersteller diese Fertiglasagne für mehrere Firmen produziert d.h. genau die gleichen Produkte herstellt. Nur einmal halt mit Billiglabel, einmal mit dem Markennamen. Da weiß ich als Nestle doch auch vorher, ob meine Produkte betroffen sind oder nicht. Die wollen halt von den Produkten noch so viel wie möglich verkaufen bevor sie mit der ganzen Wahrheit rausrücken müssen. Nochmal maximalen Umsatz generieren, weil sie genau wissen, dass niemand mehr ihre Produkte für eine ganze Zeit lang kaufen wird. Das ist schon echt Markaber!
 

Bilbo

Erfahrenes Mitglied
28.10.2009
3.333
71
PAD/HAJ/KSF
Wobei das Nestle nicht unbedingt weiss.

Wenn das ein Hersteller nur im Auftrag von Nestle produziert , kann der ja auch für andere Marken herstellen.
 

Bilbo

Erfahrenes Mitglied
28.10.2009
3.333
71
PAD/HAJ/KSF
Wer es gestern nicht gesehen hat, der kann es hier nochmals nachlesen :

Pferdefleischskandal: TV-Talk bei Plasberg - SPIEGEL ONLINE

Der Journalist, der sich in der Fleischszene auskannte, hat ja genau das gesagt was ich hier im Thread auch schon gesagt habe.

Das die Strafen zu niedrig sind und das Risiko erwischt zu werden sehr sehr gering ist.

Und Frau Ahnungslos bzw. Frau Aktionsliste Aigner ging auch mal wieder nicht. Aber was will man von der Bauernfängerpartei CSU erwarten.
 

teiring

Erfahrenes Mitglied
30.06.2011
711
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MUC
Wobei das Nestle nicht unbedingt weiss.

Wenn das ein Hersteller nur im Auftrag von Nestle produziert , kann der ja auch für andere Marken herstellen.

Nestle weiß dann aber schon vorher, ob die in der gleichen Fabrik produziert haben, in der das Pferdefleisch in die Billiglasagne gekommen ist. Und ja, ich nehme mal stark an, dass sie in der gleichen Fabrik produziert haben, in der auch die Billiglasagne verarbeitet wurde.
 

GoldenEye

Erfahrenes Mitglied
30.06.2012
13.177
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Tja, das Lustige ist ja auch, dass ein und derselbe Hersteller diese Fertiglasagne für mehrere Firmen produziert d.h. genau die gleichen Produkte herstellt. Nur einmal halt mit Billiglabel, einmal mit dem Markennamen. Da weiß ich als Nestle doch auch vorher, ob meine Produkte betroffen sind oder nicht. Die wollen halt von den Produkten noch so viel wie möglich verkaufen bevor sie mit der ganzen Wahrheit rausrücken müssen. Nochmal maximalen Umsatz generieren, weil sie genau wissen, dass niemand mehr ihre Produkte für eine ganze Zeit lang kaufen wird. Das ist schon echt Markaber!

Ach Leute, hört doch mit diesen Verschwörungstheorien auf. Ihr wisst doch, wie das in großen Konzernen läuft: Da wird erst einmal eine "Krisensitzung" einberufen, die findet dann übermorgen Nachmittag statt, weil man vorher keinen gemeinsamen Termin finden konnte, in der Sitzung stellt man dann fest, was man alles NICHT weiß, dann müssen erst einmal Infos eingeholt werden, "aber erst morgen, denn gleich geht meine S-Bahn", und ruck-zuck sind 4-5 Tage vergangen, bevor überhaupt irgendetwas passiert.
Inkompetenz und Entscheidungsschwäche, ja. Verschwörung? Nein.
 
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DSkywalker

Erfahrenes Mitglied
06.11.2011
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MUC
Ich finde es immer noch "interessant" daß da von Seiten der Industrie gesagt wird, man vertraue dem Zulieferer / Zwischenproduzenten für das Produkt...

Es ist doch überall usus, daß man Eingangskontrollen auf die angelieferten Waren macht. Ergo muß man doch z.B. das Hackfleisch auf seine Qualität hin prüfen. dazu gehört doch auch die Reinheit (sprich ist es tatsächlich Rind) und auch die Pilz-/Schimmelfreiheit...

Ich kann nur noch staunen....